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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Loyalität der Betroffenen rechnen, die ja als Dozenten Mitglieder dieser Gelehrtenrepublik<br />

gewesen waren und z. T. als Amtspersonen noch weiterhin als Privatdozenten<br />

wirkten.<br />

Neben den bereits genannten juristischen Amtinhabern sind aus dem Rekrutierungsbereich<br />

der Philosophischen Fakultät die Privatdozenten Müller [Nr. 28]<br />

und Forkel [Nr. 19] zu nennen, die mit ihrer speziellen Kompetenz der Universität<br />

in bedeutsamen praktischen Aufgabenbereichen dienten. Forkel hatte als Akademischer<br />

Musikdirektor den Musikbedarf der Universität und ihrer Glieder zu befriedigen,<br />

aber er trug als Privatdozent und einziger akademischer Lehrer seines<br />

Faches auch dazu bei, durch beachtliche Veröffentlichungen die Anfänge der<br />

Musikwissenschaft in Deutschland zu entwickeln. Müller stand als Baumeister in<br />

einer historischen Abfolge von mehr oder minder wissenschaftlich engagierten<br />

Bauexperten, die einerseits als staatlich besoldete Baukommissare u. a. für den<br />

Neubau und Erhalt der Universitätsbauten zuständig waren und zum andern versuchten,<br />

als Privatdozenten den theoretischen Bedarf an ziviler und militärischer<br />

Baukunst in der praktischen Mathematik zu befriedigen. Als Architekt hat Müller<br />

in Baulichkeiten der Universität, der Stadt und des Umlandes seine wenig erforschten<br />

Spuren hinterlassen. Im Unterschied zu Forkel ist er im Buchbestand<br />

der von ihm wiederholt durch Umbaumaßnahmen veränderten Universitätsbibliothek<br />

mit keiner Veröffentlichung vertreten. Diese Differenz zeigt, dass die<br />

Kombination von Privatdozentur und Universitätsamt, und damit von Wissenschaft<br />

und ihrer praktischen Anwendung, von den Kombinieren sehr unterschiedlich<br />

gewichtet wurde. Die Fülle seiner Bauaufgaben ließ dem Universitäts- und<br />

Klosterbaumeister Justus Müller kaum Zeit, sich als lehrender Privatdozent nützlich<br />

zu machen.<br />

28. 1. Dr. jur. G. H. Oesterley -<br />

Erster Universitätsrat der Georgia Augusta<br />

Georg Heinrich Oesterley (jun.) [Nr. 7] wurde am 27. 10. 1774 in <strong>Göttingen</strong> geboren.<br />

1926 Die Familie Oesterley gehörte zu den Senkeler- und Eisenkrämerfamilien,<br />

die ihrer Bedeutung nach zwischen der Schmiedezunft und der angesehenen<br />

Kaufgilde standen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts erhielten die Oesterleys – u.<br />

a. mit der Unterstützung von Professor G. H. Ayrer – eine schon länger angestrebte<br />

Konzession, Handel mit Nürnberger Kurzwaren treiben zu dürfen. Der<br />

Vater des Privatdozenten, der Kaufmann und Eisenkrämer Heinrich Christoph<br />

Oesterley (1727-1792), war mit Amalie Schwartzkopf (1750-1795), der Tochter<br />

des Pastors Schwartzkopf aus Barterode, verheiratet. 1927 Eine Tochter aus dieser<br />

1926 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 387 f.; Bd. 4, S. 350. – Ebel: Catalogus (wie<br />

Anm. 19), S. 65, Nr. 81 und S. 30, Nr. 7. – Im Album des Göttinger Gymnasiums ist der 27. Oktober<br />

1775 vermerkt (<strong>SUB</strong> HDS: 4° Cod. Ms. Hist. lit. 50 b, Bd. 2, S. 91).<br />

1927 Mit Kurze- und Eisenwaaren handeln: Wedemeyer sen. Oesterley sen. und Küster. [Rintel (wie Anm. 90), S.<br />

207. Eine Angabe aus dem Jahr 1794]. – Koch: Göttinger Honoratiorentum (wie Anm. 1472), S.

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