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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Stichproben<br />

semester<br />

708<br />

Tabelle 23:<br />

Zahl der mathematischen Lehrveranstaltungen und ihrer Anbieter<br />

zwischen 1810 und 1850 in Dekadenabständen<br />

Zahl der mathem.<br />

Veranstaltungen Professoren<br />

Davon angeboten durch Anzahl der<br />

Privat<br />

dozenten<br />

Professoren PDs<br />

SS 1810 26 12 14 5 1911 4<br />

SS 1820 28 9 19 4 5<br />

SS 1830 39 11 28 4 7<br />

SS 1840 19 7 12 3 6<br />

SS 1850 13 12 1 5 1912 1<br />

Quelle: Göttingische gelehrte Anzeigen: 1810 (S. 554 f.), 1820 (S. 419 f.), 1830<br />

(S. 434 ff.), 1840 (S. 475), 1850 (Nachrichten: S. 65 f.)<br />

Vermutlich hat die ablehnende Reaktion des Kuratoriums auf Fockes letzten Vergütungsantrag<br />

im Jahre 1841 mit dazu beigetragen, dass er im gleichen Jahr zur<br />

Selbsthilfe am Rande der Legalität griff, indem er zur Aufbesserung seiner Kasse<br />

unter fragwürdigen Bedingungen über nicht-mathematische Themen zu unterrichten<br />

begann. Dies hatte eine Anzeige des Prorektors Bergmann beim Kuratorium<br />

zur Folge. Bergmann wies dabei auf ein generelles Problem hin, welches zu den, in<br />

neuerer Zeit in dem Treiben der Privatdocenten leider schon öfter vorgekommenen beklagenswerthen<br />

Erscheinungen arger Gewissenslosigkeit gehört, und, wie mir scheint, mit großer Strenge<br />

beseitigt zu werden verdient. 1913 Focke war demnach kein Einzelfall. In diesem Konflikt<br />

trafen verschiedenartige Ansprüche aufeinander. Den älteren Privatdozenten war<br />

die Venia für den Bereich aller Fächer ihrer Fakultät zugesprochen worden. Seit<br />

der Zulassungsordnung vom 28. 3. 1831 aber war die Lehrfreiheit zumindest in<br />

der Philosophischen Fakultät nicht mehr unbegrenzt, sondern wurde in der Regel<br />

mit einer fachlichen Eingrenzung vergeben. Da keine förmliche Einschränkung<br />

der älteren Privilegien verfügt worden war, glaubten sich einige ältere Privatdozenten<br />

weiterhin befugt, ihre Lehrfreiheit im alten Umfang einer Fakultätsfakultas<br />

praktizieren zu dürfen.<br />

1911 Der Kunsthistoriker J. D. Fiorillo war zwar kein Mathematikprofessor, wird hier wegen seiner<br />

unter der Mathematik angeführten Vorlesung über Vitruvs Baukunst aber mitgerechnet. Ähnlich<br />

wurde 1820 verfahren.<br />

1912 Als Professoren der Mathematik waren Gauss, Goldschmidt, Listing, Stern und Ulrich tätig. Als<br />

Privatdozent wird nur noch Focke geführt.<br />

1913 UAG Kur 3. n, Bll.189-191.

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