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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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gen Stunden zur Lehre der Analysis des Unendlichen bereit. 1894 Im Stichprobensemester<br />

des Sommers 1812 kündigte er folgende Veranstaltungen an:<br />

� Die reine Mathematik lehrt Hr. Prof. Thibaut um 9 Uhr und verbindet damit<br />

die gewöhnliche Uebungsstunde am Sonnabende. Zum Privat-Unterrichte in der<br />

reinen Mathematik erbietet sich Hr. M. Ebel, Hr. M. Schrader und Hr. M.<br />

Focke.<br />

� Die Analysis endlicher Größen, nebst der höhern Geometrie, trägt Hr. Prof. Thibaut<br />

um 7 Uhr vor, Hr. M. Ebell und Hr. M. Focke privatissime. [Die Privatdozenten<br />

ordneten sich also mit ihrem stützenden Privatunterricht<br />

den Hauptvorlesungen von Thibaut zu].<br />

� Die Analysis des Unendlichen, Hr. M. Focke [Als einziger Anbieter].<br />

� Die practische Rechenkunst, Hr. M. Ebell, Hr. M. Schrader, Hr. M. Focke.<br />

� Die practische Geometrie, Hr. M. Ebell, privatissime; Hr. M. Schrader nach<br />

Mayer, verbunden mit dem Nivelliren, in besonderer Hinsicht auf Cameralisten,<br />

Forstmänner und Oeconomen, 3 Mahl wöchentlich, Abends von 5 bis 7 Uhr;<br />

Hr. M. Focke um 6 Uhr M. […] 1895<br />

27. 4. 2. Der Zweitberuf als Mathematiklehrer am Gymnasium<br />

Im Zusammenhang mit dem Privatdozenten-Bericht des Jahres 1812 äußerte Focke<br />

gegenüber der westphälischen Generaldirektion die Bitte, als Lehrer im Fach<br />

Mathematik an der Göttinger Stadtschule angestellt zu werden. Vermutlich haben<br />

ihn die Reformpläne der Westphälischen Regierung zu dieser Bitte veranlasst. Die<br />

weit reichenden Absichten der Generaldirektion für den öffentlichen Unterricht,<br />

das Curriculum von Schulen und Universitäten nach französischem Beispiel inhaltlich<br />

zu modernisieren, veranlassten Generaldirektor von Leist, die Universität<br />

für eine entsprechende Schulreform einzuspannen. Am 28. 4. 1812 forderte er<br />

Bernhard Thibaut auf, die grundlegende Reform des Mathematikunterrichts an<br />

den höheren Schulen des Königreichs durch einen Plan für die zweckmäßige Einrichtung<br />

dieses Lernbereichs zu unterstützen. Thibaut war neben Gauss und Harding<br />

o. Professor der Mathematik. Nach einer Pilot-Erprobung am Göttinger<br />

Gymnasium sollte das Reformkonzept mit den notwendigen kleineren Änderungen<br />

allen Gymnasien und Lyceen des Königreichs als Norm des Mathematikunterrichts<br />

dienen. Thibaut wurde mit der Inspektion des Mathematikunterrichts am<br />

Göttinger Gymnasium beauftragt und ermächtigt, dort alle erforderlichen Maßnahmen<br />

für den mathematischen Unterricht zu treffen. Bereits am 30. 7. 1812<br />

reichte Thibaut sein Reform-Konzept ein und schlug mit Focke einen talentvollen<br />

jungen Mann zur Erprobung in <strong>Göttingen</strong> vor. Dieser hatte sich bereit erklärt, gegen<br />

ein sehr mäßiges Entgelt täglich zwei Stunden am Gymnasium zu unterrichten,<br />

wobei er zunächst sogar auf seine Anstellung verzichten wollte. Mit Genehmigung<br />

des Präfekten erhielt er für die zunächst auf ein Jahr befristete Tätigkeit<br />

600 Franken (139 rthlr.), und er war mit seinem klassenübergreifenden Unterricht<br />

1894 GGA 1807, S. 1465 f.<br />

1895 GGA 1812, S. 466 f.

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