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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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6. 1781 ausgestellt wurde, ist über die Leistung des 39 Jahre alten Kandidaten<br />

vermerkt:<br />

Post exhibita cum in examine publico, tum in Mathematicis aliisque disciplinis publice<br />

privatimque docendis solidae doctrinae specimina egregia.<br />

Ebell bestand danach das Rigorosum glänzend (praeclare). 1859 Hinweise auf eine<br />

Disputation pro loco habe ich nicht finden können. Ebell hat offensichtlich wie die<br />

meisten seiner Kollegen seine Lehrveranstaltungen als Magister legens angeboten.<br />

Mit seiner Promotion verfügte Ebell über die inhaltlich bedeutsame Basisqualifikation,<br />

und eine akademische Karriere, bei der ihm eine Pro loco-Disputation hätte<br />

nützlich sein können, zogen offensichtlich weder der Betroffene noch die Fakultät<br />

in Betracht.<br />

Nach dem deutschen Lektionsverzeichnis bot Ebell zuerst im WS 1781 drei Lehrveranstaltungen<br />

an, die sich mit der reinen Mathematik, dem praktischen Rechnen<br />

und in einer sechs Wochenstunden umfassenden Veranstaltung mit der bürgerlichen<br />

Baukunst beschäftigten. Er kündigte an, seine Zuhörer in der Verfertigung<br />

der nötigen Baurisse und Bauanschläge üben und ihnen die zur Baukunst gehörigen<br />

Dinge auf Bauplätzen zeigen zu wollen. 1860 Zur Illustration des Umfangs, der<br />

thematischen Breite und der Schwerpunkte von Ebells mathematischem Lehrangebot<br />

in den folgenden Jahren wird hier als Beispiel das WS 1784 gewählt, in dem<br />

er sieben Veranstaltungen anbot:<br />

� Neben den Professoren Kästner, Lichtenberg und Meister und einigen<br />

Privatdozenten lehrte er um 3 Uhr die reine Mathematik, wobei<br />

er anbot, Kästner, Wolff oder ein anderes zweckmäßiges Lehrbuch<br />

wählen zu wollen. Er war auch zu Privatissimis in diesem Aufgabenbereich<br />

erbötig.<br />

� Im praktischen Rechnen erteilte er privatissime Unterricht.<br />

� Die Algeber oder Analysis endlicher Größen wollte er privatissime<br />

nach Kästner oder Euler lesen.<br />

� Die bürgerliche Baukunst verbunden mit dem Bauanschlage bot er<br />

um 11 Uhr – auch privatissime – an.<br />

� Zur Ausarbeitung der Bauanschläge der bürgerlichen Kriegs– und<br />

Wasserbaukunst erteilte privatissime Unterricht.<br />

� Eine Einleitung in die sämtlichen militärischen Wissenschaften nach<br />

Mauvillon bot er als Privatissimum an. 1861<br />

� Eine Anweisung zur Kenntnis des gestirnten Himmels nach Bode erteilte<br />

er privatissime. 1862<br />

1859 UAG: Phil. Dek. 64, Nr. 17-21. – Vgl. auch: Phil. Fak. III., Bd. 1, S. 109. Der Universitätsaktuar<br />

Willich quittierte am 3. 7. 1781den Empfang von einem Taler aus den Promotionsgeldern. Wahrscheinlich<br />

nahm er Ebell den Promotionseid ab.<br />

1860 GGA 1781, S. 906 und S. 908.<br />

1861 Jakob Mauvillon war Nationalökonom, Artillerieoffizier und Schriftsteller. Die von Ebel benutzte<br />

Publikation ließ sich nicht ermitteln.

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