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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Alters, das zu erleben ihm nicht vergönnt war. In den letzten Lebensjahren entfremdeten<br />

sich die die beiden in <strong>Göttingen</strong> lebenden Brüder Lünemann. 1850<br />

Georg Heinrich Lünemann starb bereits am 8. 1. 1830. Da zu Ostern dieses Jahres<br />

Direktor Kirsten der erbetene Ruhestand bewilligt wurde, verlor das Gymnasium<br />

in diesem Jahr seine für das Schulprofil maßgebenden Lehrkräfte. Damit war<br />

aber auch die Chance für die Reform des Gymnasiums gegeben, die nach dem<br />

Urteil des Oberschulrats Kohlrausch unumgänglich war:<br />

Das Gymnasium in <strong>Göttingen</strong> war durch die Alterschwäche des bisherigen Directors<br />

Kirsten, die lange Krankheit des verstorbenen Rectors Lünemann und die Unfähigkeit<br />

einzelner Lehrer in´s Sinken gerathen, so daß das Vertrauen des Publicums fast gänzlich<br />

verloren war. 1851<br />

Als ehemaliger Göttinger Privatdozent kannte Kohlrausch das Gymnasium noch<br />

aus besseren Zeiten.<br />

Der Magister Georg Heinrich Lünemann, Rektor am Göttinger Gymnasium, starb<br />

am 8. 1. 1830 im Alter von 49 Jahren.<br />

27. 3. Magister G. J. Ebell –<br />

Senior der Privatdozenten und Mathematiklehrer<br />

Georg Johann Ebell [Nr. 20] war im Stichjahr 1812 mit 70 Jahren der Senior unter<br />

den Privatdozenten. Er wurde in <strong>Göttingen</strong> als Sohn von Friedrich Peter Ebell<br />

geboren und am 6. 5. 1742 getauft. 1852 Nach dem Verzeichnis der Göttinger Bürgeraufnahmen<br />

hatte der Vater am 3. 9. 1738 als aus Lüneburg kommender Apotheker<br />

oder Materialist (Kaufmann, Krämer) das Bürgerrecht erhalten. 1853<br />

Aus der Sekunda aufsteigend, wurde Georg Johann Ebell Ostern 1758 im Alter<br />

von 16 Jahren in die Prima des Göttinger Gymnasiums aufgenommen. Diese<br />

verließ er erst im Jahre 1764: Discessit cum multa laude morum et eruditionis in Acad.<br />

nostram feriis Paschalibus 1764. 1854 Zwar war eine mehrjährige Verweildauer in der<br />

Prima üblich, aber ein Zeitraum von sechs Jahren ist ungewöhnlich. Vielleicht<br />

fehlten Ebell die erforderlichen Lateinkenntnisse. Unter Umständen hat ihn aber<br />

das fehlende Mathematikangebot des Gymnasiums veranlasst, sich bereits zwei<br />

Jahre vor seiner Entlassung aus der Prima an der Universität zu immatrikulieren.<br />

Da Ebell wie sein Göttinger Kollege Lünemann aus einfachen Verhältnissen<br />

stammte, wurde ihm bei seiner Immatrikulation am 29. 5. 1762 in der Juristischen<br />

1850 Vgl. oben Seite 673. – Lünemann: Tagebuch (wie Anm. 1817), S. 120 f.<br />

1851 Kohlrausch: Erinnerungen (wie Anm. 1814), S. 286. – Am Ende seines Lebens bezog Lünemann<br />

eine Besoldung von 783 rthlr. 22 ggr. 8 &, wobei die Naturalien und die Dienstwohnung bar<br />

verrechnet sind (STA-GÖ: AA Schulsachen Nr. 145).<br />

1852 Ev. Kirchenbuchamt <strong>Göttingen</strong>: St. Johannis 1713-1749, S. 352, Nr. 28. – Vgl. Pütter: Gelehrtengeschichte<br />

(wie Anm. 20), Bd. 2, S. 206; Bd. 3, S. 169. – Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 134,<br />

Nr. 41.<br />

1853 Genealogisch-Heraldische Gesellschaft (wie Anm. 1542), S. 675.<br />

1854 <strong>SUB</strong> HDS: 4° Cod. Ms. Hist. lit. 50 b , Bd. 2, S. 18 (Nr. 55).

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