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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Er erhielt zwar nicht den Preis aber ein Accessit. 1159 Gleichzeitig mit dem eben<br />

erwähnten J. Ph. Baumeister [Nr. 3] wurde er – nach fünf Semestern – von der<br />

Theologischen Fakultät am 24. 2. 1812 mit Erfolg der Generaldirektion als Repetent<br />

vorgeschlagen. Die gemeinsame Würdigung beider Kandidaten kann hier nur<br />

wiederholt werden. Beide zeichneten sich nach Meinung der Fakultät durch Fleiß,<br />

Talent und Betragen aus. Sie hatten beide die erforderliche theologische Abhandlung<br />

verfasst und waren während einer Fakultätssitzung in den theologischen<br />

Wissenschaften mit völlig genügendem Ergebnis examiniert worden. Die Fakultät stellte<br />

ihnen eine positive Erfolgsprognose als theologischer Dozent und empfahl sie<br />

für das übliche Stipendium von 150 rthlr. 1160 Im Gründungsreskript des Repetentenkollegiums<br />

war 1765 die Förderung des theologischen Nachwuchses als Auftrag<br />

festgelegt worden. In der hier untersuchten Stichprobe haben Bauermeister,<br />

Freytag und Mahn [Nr. 29] durch ihre Professorenlaufbahn den Qualitätserwartungen<br />

dieser Institution entsprochen, aber die beiden zuletzt genannten werden<br />

ihre endgültige Position in der Philosophischen Fakultät finden.<br />

Unmittelbar nach seiner Ernennung begann Freytag im SS 1812 seine Repetententätigkeit.<br />

In diesem Semester kündigte er folgende Lehrveranstaltungen an:<br />

� Hr. Repetent Freytag, den Jesaias, mit besonderer Rücksicht auf die Grammatik,<br />

6 Stunden wöchentlich, um 5 Uhr.<br />

� In dem Repetentenkollegium wird Hr. Repetent Freytag Dinst. und Donnerst.<br />

um 1 Uhr, einige kleine Propheten, und zwar zuerst den Joel, erklären.<br />

Dazu bot er in der Philosophischen Fakultät in der Sektion Alte Sprachen die folgenden<br />

Veranstaltungen an.<br />

� Hr. Rep. Freytag Hebräische und Arabische Grammatik, verbunden mit<br />

Uebungen im Uebersetzen, 6 Stunden wöchentlich, um 4 Uhr. 1161<br />

Während der im Dienstalter gleiche Kollege Bauermeister in seinem ersten Lehrsemester<br />

sich nur mit einer Veranstaltung hervorwagte, trat Freytag nach einem<br />

nicht einmal dreijährigen Studium in zwei Fakultäten mit Lehrveranstaltungen im<br />

Umfang von 14 SWS auf.<br />

Freytag hat seine Tätigkeit als Repetent nicht einmal ein Jahr ausgeübt. Vielleicht<br />

haben ihn deswegen weder der Pütter im Register noch Ebel in seinem Catalogus als<br />

Privatdozenten aufgeführt. Letzten Endes hängt dies wohl mit Freytags überraschender<br />

Entfernung aus <strong>Göttingen</strong> mitten im WS 1812/13 zusammen. Am 11. 3.<br />

1813 wandte sich der Generaldirektor von Leist an den Prorektor mit der Anfrage,<br />

ob es zutreffe, dass der Repetent Freytag schon vor mehreren Wochen nach Berlin<br />

gegangen sei. Falls er ohne Anzeige an seine Vorgesetzten verschwunden sei,<br />

solle die Theologische Fakultät zwei taugliche Subjekte in Vorschlag bringen, da<br />

das eigenmächtige Verlassen der Stelle als eine Resignation aufzufassen sei. 1162 Die<br />

Generaldirektion reagierte prompt auf einen neuen Besetzungsvorschlag der Fa-<br />

1159 GGA 1810, S. 2002.<br />

1160 UAG: Kur 4. II. d. 2, Bl. 12 f. – Vgl. auch UAG: Sek 315, Bll. 108/109.<br />

1161 GGA 1812, S. 458, 460 und 471.<br />

1162 UAG: Sek 315, Bl. 172.

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