10.12.2012 Aufrufe

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

682<br />

der Schule und wegen seines unmoralischen Betragens vorzeitig pensioniert hatte.<br />

Als zweiter Lehrer unterstützte Wunderlich in der westphälischen Zeit Direktor<br />

Kirsten bei den verschiedenen Reformanläufen in dieser Zeit durch Erarbeitung<br />

von Konzepten. Als sich der am 6. 12. 1808 zum ao. Professor ernannte Kollege<br />

Wunderlich zu Ostern 1813 zunächst stärker auf die Tätigkeit an der Universität<br />

konzentrierte, rückte Lünemann in dessen zweite Lehrerstelle auf. In einem Bericht<br />

des Magistrats an die Regierung vom 25. 2. 1814 heißt es von ihm, er sei ein<br />

ebenso geschickter u. tauglicher Mann. Nach diesem Bericht bewarben sich u. a. drei<br />

Privatdozenten um die Nachfolge auf Lünemanns Stelle: der Bibliothekssekretär<br />

Magister F. A. Menke, der Magister Ernst Schulze [Nr. 32] und der Repetent J. Ph.<br />

Bauermeister [Nr. 3]. Der Ruf der Generaldirektion ging aber an einen andern<br />

Privatdozenten: ohne Rücksprache mit dem Magistrat der Stadt berief sie E. A.<br />

Ph. Mahn [Nr. 29], was sich als Fehlbesetzung erweisen sollte. 1837<br />

Nach eigenem Bekunden erhielt Lünemann verschiedene Rufe auf Direktorate<br />

auswärtiger Schulen, die er aber ablehnte. Er hätte vermutlich seine umfangreiche<br />

Herausgebertätigkeit ohne die Benutzung der Universitätsbibliothek kaum bestreiten<br />

können. Am 25. 11. 1812 teilte Lünemann dem Maire Tuckermann mit, dass<br />

er letzten Ostern einen Ruf nach Gumbinnen (Ostpreußen) erhalten aber wegen<br />

des Krieges ausgeschlagen habe. Frühere Bitten erneuernd, bat er um eine Verbesserung<br />

seiner hiesigen Lage. Er sei der einzige, der keine Naturalien bekomme –<br />

von zwei Malter Korn abgesehen. Angesichts der Modernisierung im Kgr.<br />

Westphalen durfte aber kein Anrecht auf Naturalien mehr vergeben werden. Für<br />

das Rektorat in Gumbinnen schlug Lünemann seinen Bruder Christian vor, der<br />

diese Position im November 1813 erhielt und dort relativ jung am 25. 1. 1827<br />

starb.<br />

Als Lünemann 1817 einen Ruf als Direktor und Professor nach Rinteln an das<br />

dort neu zu errichtende Gymnasium erhielt, teilte er dem Göttinger Magistrat mit,<br />

dass er gegen eine geringe Schadloshaltung am Ort bleiben wolle. Er konnte in Rinteln<br />

auf 700 rthlr. und eine freie Wohnung rechnen. Gegenüber Inspektor Heeren<br />

meldete Lünemann drei Forderungen an:<br />

1. 100 rthlr. bar zu den bisherigen 313 rthlr.<br />

2. den Titel eines Rektors.<br />

3. Wohnung des jetzigen Rektors emeritus und Privatdozenten Suchfort bei<br />

dessen Ableben, da er noch immer zur Miete leben müsse.<br />

Am 1. 4. 1817 akzeptierte Lünemann die Anwartschaft auf die Amtswohnung, den<br />

Rektortitel und 30 rthlr., obgleich er mehr Bares erhofft hatte. Gemeinsam mit<br />

Direktor Kirsten bestritt Heinrich Lünemann in den nächsten anderthalb Jahrzehnten<br />

den Kernunterricht der Prima und Sekunda im Göttinger Gymnasium,<br />

wobei der Lateiner Kirsten seinem sprachlich umfassender qualifizierten Kollegen<br />

1837 Zu Wunderlich UAG: Phil. Fak. 92, Nr. 7 f. und GGA 1808, S. 1194 f., sowie STA-GÖ: AA<br />

Schulsachen Nr. 109. – Der Magistratsbericht in STA-GÖ: MPG Nr. 212. – Zu Suchforts Pensionierung<br />

die Darstellung Kirstens vom 28. 7. 1808 (STA-GÖ: AA Schulsachen Nr. 109).- Zu Mahns<br />

Lehrertätigkeit siehe oben Kapitel 21. 5.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!