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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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eingegangen waren. 1832 Nachdem Planck jun. über sechs Thesen seine Inauguraldisputation<br />

absolviert hatte, konnte ihm mit dem Datum des 30. August 1806 –<br />

gerade noch so wie erhofft, – sein Magisterdiplom mit der Nennung seines Vaters<br />

als Prorektor im Kopf des Diploms ausgestellt werden. 1833<br />

Die Pro loco-Disputation schloss sich für Lünemann, Wunderlich und Planck<br />

zügig an, denn Eichhorn vermerkte in der Venia-Bilanz seiner Amtszeit insgesamt<br />

sechs Kandidaten, die entweder über Dissertationen oder allein über Thesen pro<br />

loco disputiert hatten. 1834 Lünemann legte sowohl eine Dissertation als auch Thesen<br />

zu seinem Pro loco-Disput am 26. 8. 1806 vor:<br />

� Primae lineae theoriam lexicographiae Latinae sistentes. Dissertatio Philosophica<br />

quam Illustris Philosophorum Ordinis consensu et auctoritate in Academia Georgia<br />

Augusta. Die XXIII. Aug. MDCCCVI. Pro Facultate Legendi publice defendet<br />

Georgius Henricus Lünemann, Philosophiae Doctor. Gottingae Typis<br />

Henrici Dieterich. [VI S. + 6 Thesen + 39 S.] 1835<br />

Die Themenwahl markiert eine Lebensaufgabe Lünemanns in seiner Rolle als<br />

wissenschaftlicher Schriftsteller. Er war auf Vorschlag Heynes vom Verlag Caspar<br />

Fritsch in Leipzig als Herausgeber des in den Schulen weit verbreiteten und öfter<br />

aufgelegten lateinischen Lexikons von Immanuel Johann Gerhard Scheller gewählt<br />

worden. Zur wissenschaftlichen Fundierung dieser Tätigkeit erarbeitete Lünemann<br />

in seiner Venia-Schrift wichtige Prinzipien der Lexikographie für die Gestaltung<br />

eines fremdsprachigen Lexikons wie z. B.: Vollständigkeit, Gebrauch für Anfänger,<br />

Möglichkeiten der Anordnung und Stellung von Stichwörtern, Prinzipien für<br />

die Rechtschreibung, Prosodie und Aussprache.<br />

Am Gymnasium bestritten mit Direktor Kirsten [Nr. 21], E. F. K. Wunderlich<br />

und Lünemann nach der Jahrhundertwende drei Privatdozenten der Philosophischen<br />

Fakultät weitgehend den Unterricht der oberen Klassen und trugen maßgebend<br />

zum hohen Niveau der Stadtschule unter neuhumanistischem Vorzeichen<br />

bei. Im Sommerhalbjahr 1809 erteilte Lünemann insgesamt 20 Wochenstunden<br />

Unterricht in den drei oberen Klassen. Im Lektionsverzeichnis sind folgende<br />

Themen angegeben: Cicero de officiis, Aeliani Varia Historia, Ovidia tristia, Vellejus<br />

Paterculus, Xenophon Anabasis, Deutsche Stilübungen, Ovidii Metamorph., Homeri Ilias,<br />

Lucani Pharsalia. 1836 Wunderlich war 1806 dem Rektor und Privatdozenten J. A.<br />

Suchfort mit der Anwartschaft auf dessen Stellung und deren Emolumente gefolgt,<br />

nachdem man diesen wegen seiner Vertraulichkeit mit den jungen Leuten an<br />

1832 Heeren (wie Anm. 108), S. 318 f. – Zu Planck vgl. UAG: Phil. Dek. 90, Bll. 27 und 21.- Zur<br />

Begründung des Gebührenerlasses für Planck zog Eichhorn scherzend die Rechtsregel heran: Clericus<br />

Clericum non decimat.<br />

1833 UAG: Phil. Dek. 90, Bll. 28 a und 30.<br />

1834 UAG: Phil. Fak. III., Bd. 1, S. 146. – Dass Heinrich Ludwig Planck auch Privatdozent der Philosophischen<br />

Fakultät war, ist in Ebels Catalogus nicht vermerkt.<br />

1835 Rezension von Heyne in: GGA 1806, S. 1681 f.<br />

1836 Die erste Angabe nach dem eigenen Bericht Lünemanns zu Ostern 1812 (UAG: Sek 315, Bl.<br />

150.). – Knoke: Schulwesen (wie Anm. 50), S. 383-385.

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