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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Im Namen der Schule gratulierte Friedrich Lachmann mit lateinischen Versen:<br />

� Io. Frid. Ad. Kirstenio Scholae Gottingensis Directori sollemnia quinquagennalia<br />

summorum in Philosophia honorum d. XXI. Februar. A. MDCCCXXVIII<br />

celebranti Gratulatur Schola Gottingensis. Typis Georgii Augusti Herbst. [8 S.]<br />

Die Schülerschaft formulierte ihre Glückwünsche in deutschen Versen. 1813<br />

Mit dem Jahr 1830 begann für das Höhere Schulwesen im Königreich Hannover<br />

eine neue Entwicklungsphase, die u. a. durch folgende zäsurbildenden Ereignisse<br />

mitbestimmt wurde: die Einführung des Abiturs, die Berufung eines Oberschulkollegiums,<br />

an dessen Spitze mit Friedrich Kohlrausch, ein früherer Göttinger<br />

Privatdozent, gestellt wurde und die Einrichtung einer Prüfungskommission für<br />

das Lehramt an Gymnasien. Nach den Erinnerungen von Kohlrausch war die Göttinger<br />

Stadtschule damals in einer schlechten Verfassung:<br />

Das Gymnasium in <strong>Göttingen</strong> war durch die Alterschwäche des bisherigen Directors<br />

Kirsten, die lange Krankheit des verstorbenen Rectors Lünemann und die Unfähigkeit<br />

einzelner Lehrer in´s Sinken gerathen, so daß das Vertrauen des Publicums fast gänzlich<br />

verloren war. 1814<br />

Der wichtigste Schritt zur Regenerierung des Gymnasiums war in den Augen von<br />

Kohlrausch die Pensionierung Kirstens, die dem gealterten Direktor auf dessen<br />

Wunsch zu Ostern 1830 gewährt wurde. Weil durch die Etablierung einer staatlichen<br />

Schulaufsicht seine Funktion überflüssig geworden war, gab auch Heeren das<br />

Inspektorat auf.<br />

Der Schuldirektor a. D. Magister Johann Friedrich Adolf Kirsten starb am 30. 9.<br />

1833 im Alter von 78 Jahren in <strong>Göttingen</strong>. Indem er auf seinem Lehnstuhl einschlummerte,<br />

ward ihm – um es mit den Worten seines Biographen Heeren zu<br />

sagen – eine Euthanasie zu Theil, um welche viele ihn beneiden mögen.<br />

27. 2. Magister G. H. Lünemann –<br />

Herausgeber und Rektor des Gymnasiums<br />

Im Vergleich mit Direktor Kirsten ist über das Leben und pädagogische Wirken<br />

von Rektor Lünemann wenig bekannt. 1815 Seine zurückhaltende Lebensweise hat<br />

dazu geführt, dass die Person hinter ihrem literarischen Werk kaum sichtbar wird.<br />

Seiner umfangreichen Tätigkeit als Herausgeber von Wörterbüchern und der<br />

Schulausgaben klassischer Autoren verdankt Lünemann seine Aufnahme in die<br />

ADB, doch konnte er sich im Medium der schulischen Gebrauchsliteratur keine<br />

1813 Die entsprechenden Texte in: <strong>SUB</strong>: Biographica Georgiae-Augustae, Nr. 44 bis 46. – Vgl. auch<br />

STA-GÖ: AA Schulsachen Nr. 118. Dort u. a. das von der Universität Leipzig erneuerte Diplom.<br />

1814 Kohlrausch, Fr[iedrich]: Erinnerungen aus meinem Leben. Hannover 1863, S. 286.<br />

1815 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 392 f.; Bd. 4, S. 322. – Ebel: Catalogus (wie<br />

Anm. 19), S. 135, Nr. 78. – Neuer Nekrolog der Deutschen. Hrsg. von Friedrich August Schmidt.<br />

Bd. 8/1838, S. 915 f. Dort wird Lünemann als Mitherausgeber der kritischen Bibliothek genannt,<br />

was ich nicht nachweisen konnte.

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