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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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� De moribus, optimis legum adjutoribus et vicariis commentatio II. Ad Locum<br />

Horatii Lib. III, Od. XXIV. qua ad recensum XVII Aprili [1820]. Hora<br />

VIII. in Gymnasio Gottingensi. [24 S.] 1805<br />

Wie im Eingang dieses Kapitels dargestellt, entwickelte sich die von der westphälischen<br />

Generaldirektion projektierte Reform des höheren Schulwesens zur größten<br />

schulorganisatorischen und curricularen Herausforderung während Kirstens Direktorat.<br />

Vor allem mit Wunderlichs kollegialer Hilfe gelang es Kirsten, allzu forsche<br />

Reformtendenzen zu entschärfen und grundlegende Umstrukturierungen<br />

hinauszuzögern. Das Ende der Fremdherrschaft ersparte dem Gymnasium deren<br />

praktischen Vollzug. Es brauchte sich nicht von seinen unteren Klassen als separater<br />

allgemeiner Bürgerschule zu trennen und sich auf ein Lyzeum – als Oberstufenschule<br />

– zurückzunehmen.<br />

Das Lehrangebot des Privatdozenten Kirsten für die Georgia Augusta entsprach<br />

im wesentlichen seinen schulischen Präferenzen. Seine Ankündigungen setzen mit<br />

dem SS 1786 ein. Seiner Doppelqualifikation entsprechend, kündigte er damals<br />

sowohl in der Theologischen als auch in der Philosophischen Fakultät an. Als<br />

Repetent erklärte er die Briefe an die Römer und Korinther (5 SWS) und im Repetentenkollegium<br />

in drei SWS Salomos Sprüche. Als Magister legens der Philosophischen<br />

Fakultät bot er Übungen im lateinischen Reden und Schreiben in drei Stunden<br />

an und erklärte in den übrigen Stunden zu dieser Tageszeit das erste Buch von<br />

Ciceros de oratore. 1806 Mit dem WS 1788/89 endet das doppelte Angebot von Kirsten.<br />

Sein Stipendium als theologischer Repetent lief aus, und in diesem Winterhalbjahr<br />

trat er seine Stelle als Konrektor des Gymnasiums an.<br />

Danach beschränkte sich Kirsten als Privatdozent auf Lehrangebote in der Philosophischen<br />

Fakultät und beendete sein Interim in der Theologie. Kirsten variierte<br />

über Jahrzehnte nur leicht sein Angebotsmuster. Im Rahmen seines Kernangebots<br />

von vier Semesterwochenstunden erklärte er in der Regel das Werk eines klassischen<br />

lateinischen Autors. Häufig wählte er Cicero (Philippische Reden, de divinatione<br />

u. ä.), aber auch Horaz, Tacitus (Historien), Plinius etc. In zusätzlichen zwei Wochenstunden<br />

setzte er Übungen an, die mit wechselndem Schwerpunkt das lateinische<br />

Reden, Schreiben oder Disputieren fördern sollten. Beide Veranstaltungsteile<br />

waren über den jeweils gewählten Autor inhaltlich verknüpft. Nach der Übernahme<br />

des Direktorats im Jahre 1803 bot Kirsten diese sechsstündige Veranstaltung<br />

in der Regel nachmittags um vier Uhr an. Vor diesem Zeitpunkt lag diese Veranstaltung<br />

am Vormittag. Daneben erklärte sich Kirsten – wie auch die andern Privatdozenten<br />

seines Faches – zum Privatunterricht im Lateinischen bereit, aber im<br />

Unterschied zu seinen Kollegen bot er keinen Unterricht in der griechischen Sprache<br />

an. Nur sehr selten war Kirsten mit einer dritten Veranstaltung vertreten.<br />

Im SS 1812 kündigte Kirsten folgende Veranstaltungen an:<br />

1805 GGA. 1820, S. 1327 f.<br />

1806 GGA 1786, S. 571 und S. 583 f.

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