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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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materiellen Substrate derselben; die Nerven, die Muskelfasern und das Blut, das Zellgewebe<br />

usw. zu denken – und dafür beliebige Namen zu brauchen.<br />

Kraus verwahrt sich abschließend gegen den denkbaren Vorwurf, bei seiner Betrachtung<br />

ab ovo statt eigener Ausführungen nicht auf die seit einiger Zeit zu einem<br />

hohen Grade von Vollkommenheit vorgeschrittenen physikalischen Lehrbücher verwiesen zu<br />

haben. Er habe aber dort teils nicht die erforderliche Ordnung und Präzision vorgefunden,<br />

einige Ansätze seien gar zu materialistisch zugeschnitten und manche<br />

seien fern aller philosophischen oder auch nur logischen Einheit.<br />

Bereits seit mehreren Jahren angekündigt, erschien 1836 unter dem programmatischen<br />

Titel Freihefte das erste Heft dieses von ihm herausgegebenen Journals, das<br />

nach seinem Konzept ein rein kritisches Journal sein sollte. Nach der Auffassung<br />

von Kraus bedurften die medizinischen Wissenschaften der institutionalisierten<br />

Selbstkritik. Sie sollte in den Freiheften ihr Forum erhalten. Für einfache und praktische<br />

Beiträge gab es nach der Auffassung von Kraus vortreffliche Zeitschriften<br />

wie z. B. das Journal der practischen Heilkunde von Hufeland und Osann. Auch das<br />

bloß Literarische, insofern es sich nur auf allgemein anerkannte Tatsachen bezog,<br />

sollte von dieser Publikationsreihe ausgeschlossen sein. Die Freihefte waren zur<br />

strengen Prüfung neuer Ideen und neuartiger medizinischer, chirurgischer und<br />

anderer einschlägiger Verfahrensweisen vorgesehen. Einer besonders strengen<br />

Prüfung sollten im Wege der Antikritik die in den allgemeinen oder besonderen<br />

Literaturzeitungen erschienen Kritiken unterzogen werden, vor allem wenn sie zu<br />

hart oder zu weich ausgefallen waren.<br />

� Freihefte für wissenschaftliche Kritik und Antikritik in der Natur- und Heilkunde,<br />

herausgegeben von Ludw. Aug. Kraus, [...]. Jahrgang 1837, Heft 1.<br />

<strong>Göttingen</strong>, im Verlage der Dieterich´schen Buchhandlung. 1836.<br />

[VIII + 151 S.+ unpaginierte Nachträge]<br />

Gemessen an diesem anspruchsvollen Programm enttäuscht der Inhalt des ersten<br />

Heftes. Da die zeitgenössischen Leser dies vielleicht ähnlich sahen, erschien kein<br />

weiteres Heft. Einige Beiträge des ersten Heftes wurden daraufhin als Separatdruck<br />

herausgegeben:<br />

� P. A. Piorry [...] über die Natur und Behandlung der Neuralgien. Aus dem<br />

Französ. übersetzt von Gustav Krupp, der Medicin u. Chirurgie Doctor, praktischem<br />

Arzt und Geburtshelfer zu Kassel; mit wissenschaftl. Erläuterungen u.<br />

prakt. Zusätzen von Ludw. Aug. Kraus, Dr. d. Medic. u. Philos., Mitgl. d.<br />

Kön. Preuss. Hufeland´schen Ges. d. Aerzte u. Wundärzte zu Berlin, d. Kön.<br />

Bayer´schen philos.-med. Ges. zu Würzburg, der Grosssherz. Weimar´schen Ges.<br />

für die gesammte Mineral. zu Jena u. a. gel. Gesellschaften. (Aus dessen Freiheften<br />

für wisssenschafliche Natur- und Heilkunde besonders abgedruckt.) <strong>Göttingen</strong>.<br />

im Verlage der Dieterich´schen Buchhandlung. 1837. [S. 17-84]<br />

� Philipp von Hagen, Dr. Med. et Chir. u. prakt. Arzt zu Duderstadt, über eine<br />

neue Krätze und die Cur des bösartigen Kopfgrindes, mit praktischen Zusätzen<br />

von Ludw. Aug. Kraus [...]. <strong>Göttingen</strong>. im Verlage der Dieterich´schen Buchhandlung.<br />

1837. [S. 85-108]

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