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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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geblieben. Indem Langenbeck dies auch für seinen Freund Kraus betonte, unterstützte<br />

er dessen Bitte um eine feste Anstellung. Unter allen Privatdozenten habe<br />

dieser, der seit 1806 in dieser Funktion tätig sei, noch keinen Gehalt bekommen.<br />

Kraus sei ein grundgelehrter Mann und stets literarisch beschäftigt. Langenbeck<br />

wies zum Beleg der schriftstellerischen Tätigkeit u. a. auf das etymologische medizinische<br />

Lexikon des Verfassers, seine Arzneimittellehre sowie auf andere in Saalfelds<br />

Geschichte der Universität aufgezählte Schriften hin. Der Pütter war demnach<br />

auch für karrierefördernde Literaturnachweise gut. In der materia medica war<br />

Kraus nach der Auffassung von Langenbeck ein ausgezeichneter und allgemein<br />

beliebter Lehrer. 1732<br />

In seinem Schreiben vom 20. 4. 1838 drückte das Kuratorium gegenüber Kraus<br />

seine Anerkennung für dessen nützliche Tätigkeit aus und überwies ihm zum Beweis<br />

hoher Zufriedenheit eine ao. Remuneration von 100 rthlr. 1733 Kraus merkt in<br />

seinem Dankesbrief an, dass er die Beihilfe zur Vervollständigung seiner Bibliothek<br />

und seiner Sammlung von Unterrichtsmitteln verwandt habe. Dabei hebt er<br />

die Bedeutung der Zahlung als symbolische Geste hervor. Sein Bedürfnis nach<br />

Anerkennung wurde zwar durch diese Reaktion des Kuratoriums angesprochen,<br />

aber der materielle Kern dieser einmaligen Zahlung wird ihn als Abschlag auf<br />

seine weitergehenden Hoffnungen wahrscheinlich enttäuscht haben. 1734<br />

Im folgenden Jahr übersandte Kraus am 1. 2. 1839 dem Kuratorium und dem<br />

Minister sein soeben erschienenes Handbuch der allgemeinen Nosologie und<br />

Therapie und hob abschließend seine unverbrüchliche Treue zum Herrscherhaus<br />

hervor:<br />

� Die allgemeine Nosologie und Therapie, wissenschaftlich dargestellt von Ludw.<br />

Aug. Kraus, Dr. der Philosophie und der Medicin.<br />

Erster Theil, allgemeine Nosologie. Mit 1 Kupfertafel. <strong>Göttingen</strong>, 1839. Im Verlage<br />

der Dieterich´schen Buchhandlung.[XVI + 336 S.+ 1 Tafel]<br />

Zweiter Theil, allgemeine Therapie. <strong>Göttingen</strong>, 1839. Im Verlage der Dieterichschen<br />

Buchhandlung.[VIII + 136 S.]<br />

Das Kuratorium bezeugte den Empfang mit Vergnügen über die fortdauernde<br />

wissenschaftliche Tätigkeit des Verfassers. Wenn Kraus gehofft hatte, erneut eine<br />

ao. Remuneration gewährt zu bekommen, so sah er sich enttäuscht. 1735<br />

Das spöttische Vorwort seiner Nosologie hat Kraus wegen des gereizten Vortrags in<br />

einem Nachtrag zu diesem Werk bedauert. Er bat seine Leser aus zwei Gründen<br />

um ihr Verständnis: Jeder Versuch, den innern Zusammenhang des allwaltenden<br />

Naturlebens anzusprechen, könne dem wahren Physiophilen leicht ein lebhaftes<br />

Wort entreißen. Zum andern seien die ersten beiden Bogen noch unter der – uti fere<br />

fit ! – aufreizenden Zuchtruthe eines eigensinnigen Censors gedruckt worden. 1736 Als Privat-<br />

1732 UAG: Kur 4. IV. b .64, Bl. 6.<br />

1733 UAG: Kur 4. IV. b .64, Bl. 8.<br />

1734 UAG: Kur 4. IV. b .64, Bl. 9.<br />

1735 UAG: Kur 4. IV. b .64, Bll. 11-14.<br />

1736 S. XVI.

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