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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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640<br />

� Allgemeines medicinisches Handlexicon für Aerzte, Wundärzte, Apotheker und<br />

Gebildete jedes Standes; von Ludwig August Kraus. Erstes Heft. Bogen 1-10.<br />

A-Anagallis. (Ladenpreis: 8 Ggr. oder 36 Kr. Rhein.) <strong>Göttingen</strong>, 1834. In der<br />

Dieterichschen Buchhandlung. [80 S.]<br />

Vermutlich fanden sich nicht genügend Abnehmer, denn weitere Lieferungen sind<br />

nicht erschienen. Dagegen zeigten mehrere – und z. T. sehr fehlerhafte – Raubdrucke,<br />

dass weiterhin ein großes Interesse am Etymologischen Lexikon bestand.<br />

Für dessen dritte Auflage entschied sich Kraus zu einer erheblichen Ausweitung.<br />

In die etymologische Reflexion der Kunstausdrücke wurden auch die Fachtermini<br />

aus der lateinischen und den orientalischen Sprachen einbezogen:<br />

� Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, oder Erklärung des Ursprungs der<br />

aus dem Griechischen, dem Lateinischen und aus den Oriental. Sprachen in die<br />

Medicin und in die zunächst damit verwandten Wissenschaften aufgenommenen<br />

Kunstausdrücke, zugleich als Beispielsammlung für jede Physiologie der Sprache,<br />

entworfen von Ludwig August Kraus. Dr. phil. et Med. leg. Dritte, stark vermehrte<br />

und verbesserte Auflage. <strong>Göttingen</strong>, Verlag der Deuerlich- und Dieterischschen<br />

Buchhandlung. 1844. [IV + 1100 S.]<br />

Der entschuldigende Hinweis auf eine schwere und langwierige Krankheit als<br />

Ursache für das späte Erscheinen lässt erkennen, dass Kraus in seinen letzten<br />

Lebensjahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Die Neuauflage<br />

des Lexikons war seine letzte Buchveröffentlichung.<br />

Bereits in den frühen 30er-Jahren versuchte Kraus über seine Veröffentlichungen<br />

verstärkt die praktischen Ärzte zu erreichen und diese auch als Mitverfasser einzubeziehen.<br />

Kraus selber soll durch mehrere glückliche Kuren einen bedeutenden<br />

Ruf als praktischer Arzt errungen haben. 1729 Mit einem Kasseler Kollegen legte er<br />

in Übersetzung die Publikation des Mediziners Piorry an der Universität Paris vor:<br />

� Abhandlung über die hypostatische Lungenentzündung von P. A. Piorry [...]<br />

aus dem Französischen übertragen von Gustav Krupp, Dr. Med., praktischem<br />

Arzt und Geburtshelfer zu Kassel; mit einer Vorrede und einigen Erweiterungen<br />

von Ludw. Aug. Kraus, Dr. Philos. et Medic.legens, [...]. <strong>Göttingen</strong> bei Georg<br />

Kübler. Wien bei Karl Gerold. 1833. [XIV + 91 S.]<br />

Mit dieser Veröffentlichung wollten die Autoren u. a. auch das Stethoskop und<br />

das Plessimeter den deutschen Ärzten bekannt machen, da beide in der Ausbildung<br />

an deutschen Universität nur selten angewandt wurden. In diesem Zusammenhang<br />

beklagte Kraus den Ausbildungsstand der praktischen Ärzte und insbesondere<br />

den der sich täglich mehrenden Landärzte, weil sie sich nicht am Fortschritt<br />

von Wissenschaft und Kunst beteiligten.<br />

Haben sie das Universitätsexamen und das meistens strengere, aber nicht hinreichend<br />

strenge, nicht hinreichend vorsichtige Staatsexamen abgethan, so eilen sie dem Erwerbe,<br />

der Einrichtung eines Haushalts zu. [S. XI]<br />

1729 Döring (wie Anm. 1708), S. 784.

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