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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Verfasser und Übersetzer widmen sie Dr. Samuel Thomas Soemmering in München.<br />

1726 Im Vorwort heben sie den wahren, naturphilosophischen Standpunct von Dumas<br />

hervor, da er von den organischen Prozessen als Vorgängen höherer Ordnung<br />

ausgehe. Der Vitalität seien Mechanismus und Chemismus ein- und untergeordnet.<br />

Seine Belesenheit in der fremdsprachlichen Literatur stellt Kraus durch<br />

eine weitere Publikation unter Beweis:<br />

� Carl Badham´s Doctors der Arzneikunde, Hofarztes SR. Königlichen Hoheit<br />

des Herzogs von Sussex, u. s. w. Versuch über die Bronchitis, oder die Entzündung<br />

der Luftröhrenäste, mit einem Anhange über das einfache Lungengeschwür<br />

oder die Entzündung der Luftröhrenäste, mit einem Anhange von Bemerkungen<br />

über das einfache Lungengeschwür u. s. w. u. s. w. Zweite verbesserte und vermehrte<br />

Auflage, übersetzt und erweitert von Ludwig August Kraus, D. M. et Ph.<br />

und mit Anmerkungen und einer Vorrede herausgegeben von J. A. Albers, M.<br />

Dr. Bremen, bei Johann Georg Heyse. 1815. [240 S.] 1727<br />

In diesem Jahr 1815 stellte Kraus beim Kuratorium zum ersten Mal einen Antrag<br />

auf eine medizinische Professur. Vermutlich ergriff er die Initiative, weil er der<br />

Auffassung war, dass Fakultät und Kuratorium seine abwartende Haltung nicht<br />

angemessen honoriert hatten. In seinem Schreiben vom 2. 4. 1815 begrüßte Kraus<br />

einleitend die Regel des Kuratoriums, Professuren nur an diejenigen zu vergeben,<br />

die ihren andauernden Lehrerfolg bewiesen haben. Dadurch sei der ehrenvolle<br />

Ruf der Universität bei allen zivilisierten Völkern begründet worden. Er habe es<br />

als Anmaßung angesehen, gleich nach den ersten Semestern, in denen er zahlreich<br />

besuchte Vorlesungen gehalten habe, um eine Professur nachzusuchen. Als er<br />

dann sich berechtigt glaubte, sei das Land vom Feind unterjocht worden. Seine<br />

Gefühle hätten es ihm damals unmöglich gemacht, sich um ein öffentliches Amt<br />

zu bewerben. Mehrere Anträge aus Sachsen und Baden hätten damals keinen so<br />

guten Wirkungskreis versprochen, als er ihn in <strong>Göttingen</strong> als Privatdozent und<br />

Arzt hatte. Jetzt aber, wo mit der angestammten vaterländischen Regierung, Gerechtigkeit und<br />

gerader deutscher Sinn zurückgekehrt sind, rechne er nicht mit einer Zurückweisung<br />

seines Antrages. Durch Zeugnisse der angesehendsten und rechtschaffensten<br />

Männer könne er belegen, dass er schon seit 18 Semestern Veranstaltungen über<br />

Pathologie, praktische Medizin und Arzneimittellehre gehalten habe. Die letztgenannte<br />

Veranstaltung habe er trotz mehrerer Mitbewerber immer allein durchgeführt.<br />

Als praktizierender Arzt habe er auf vielfältige Weise besonders den Armen<br />

in und um <strong>Göttingen</strong> während der Okkupation zu nützen gesucht. Seine Bitte um<br />

eine medizinische Professur begleitete Krause mit Beweisen seiner literarischen<br />

Tätigkeit. Er könne nur wenige Publikationen anlegen, da einige Beiträge bereits<br />

vergriffen und andere in größeren Sammelwerken integriert seien. 1728 Die offen-<br />

1726 Vgl. Siemon, Rolf: Samuel Thomas Soemmering, Mediziner. Rede anläßlich der Enthüllung<br />

einer Gedenktafel am 3. 9. 2002. In: GJ 50/2002, S. 219-222.<br />

1727 Eine umfangreiche Rezension in den GGA 1815, S. 1570-1575.<br />

1728 UAG: Kur 4. IV. b. 64, Bl. 2 f.

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