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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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an, doch scheint er in dieser Gesellschaft keine besondere Rolle gespielt zu haben.<br />

1138<br />

Am 24. 3. 1813 teilte Bauermeister dem Generaldirektor von Leist mit, dass sein<br />

Kollege Freytag sich von der Universität entfernt habe und dem Vernehmen nach<br />

nicht wieder zurückkehren werde, und er bat um dessen Gehalt für die Monate<br />

Februar und März. 1139 Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass die Generaldirektion<br />

diesem Antrag gefolgt ist, denn die Stelle wurde schnell mit Friedrich Lücke besetzt.<br />

Da Bauermeister nach Meinung der Theologischen Fakultät der Auszeichnung<br />

und Unterstützung wert war, bewilligte nach der politischen Wende das<br />

hannoversche Kabinettsministerium die von der Fakultät beantragte Verlängerung<br />

seiner Tätigkeit bis Ostern 1815. 1140 Er war somit drei Jahre als Repetent tätig.<br />

Wie die theologischen Repetenten Freytag [Nr. 2] und Mahn [Nr. 29[ qualifizierte<br />

auch Bauermeister sich zusätzlich durch den Übergang in die Philosophische Fakultät.<br />

Vielleicht war das Motiv ausschlaggebend, mit dem philosophischen Magistergrad<br />

einen akademischen Titel zu erwerben, der bei Bewerbungen wirksamer<br />

als die Funktionsbezeichnung Repetent war. Dieses Tätigkeitsetikett hatte den<br />

Nachteil, dass es bei Dritten, denen der Standard des Göttinger Repetentenkollegiums<br />

unbekannt war, wegen des weniger guten Rufs der juristischen Repetenten<br />

nicht unbedingt große Kompetenzvermutungen auslöste. Im Unterschied zum<br />

Doktor der Theologie lag der Magistertitel der Philosophischen Fakultät für einen<br />

aufstiegswilligen Theologen in erreichbarer Nähe.<br />

Bauermeister betrieb bereits neben seiner Repetententätigkeit ein altphilologisches<br />

Studium. Diese Studienrichtung befand sich seit dem Hinscheiden Heynes im<br />

Sommer 1812 in einer schwierigen Phase, da es erst 1816 gelang, mit Friedrich<br />

Gottlieb Welcker einen Nachfolger zu berufen. Bauermeister wurde während des<br />

Interims mit einer Arbeit über Hesiod zum Magister promoviert. Am 11. 3. 1815<br />

verteidigte er öffentlich seine Inauguraldissertation:<br />

� Observationum in Hesiodi carmina specimen primum. Amplissimi Philosophorum<br />

Ordinis Auctoritate ad consequendos summos in Philosophia honores Die<br />

Mart. XI A. MDCCCXV. Publice defendet. Auctor Joh. Phil. Bauermeister<br />

Regio Repetentium Theologicorum Collegio adscriptus. Societas Theolog. Gotting.<br />

Sodalis. Gottingae Typis Henrici Dieterich. [18 S.]<br />

Dekan Tychsen, der sich durch eine ausführlichere Dokumentation in den Dekanatsannalen<br />

vorteilhaft von seinen Kollegen Mitscherlich und von Schlözer abhebt,<br />

hat bei seiner Eintragung vermerkt, dass Bauermeister sein Examen am 29.<br />

9. 1814 ablegte und am 18. 3. 1815 die Verkündigung erfolgte. Es ist nicht erkennbar,<br />

warum die renunciatio nicht am Disputationstag geschah. 1141 In einer zwei-<br />

1138 Rudolph (wie Anm. 41), S. 87. Vermutlich hat Bauermeister die schleichende Auflösung der<br />

Sozietät zum Anlass genommen, die Beziehung zur Societas Philologica Gottingensis zu beenden, denn<br />

Rudolph berichtet auf S. 83 von einem lateinisch verfassten Abschiedsbrief.<br />

1139 UAG: Kur 4. II. d. 2.<br />

1140 UAG: Kur 4. II. d. 2, Bll. 2 und 4.<br />

1141 UAG: Phil. Fak. III., Bd. 1, S. 154 f.

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