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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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tation vorlegen sollte. 1695 Er muss demnach bereits vor seiner Promotion auf der<br />

Basis seines Examens praktiziert haben. Das von ihm untersuchte 19 jährige Mädchen<br />

litt seit dem 14. Jahr an epileptischen Anfällen. Da die Patientin das Monathliche<br />

noch nicht gehabt hatte, vermutete Breden einen Zusammenhang mit ihren<br />

Anfällen. Indem er die Reinigung in Gang brachte, gelang es ihm, das Mädchen zu<br />

heilen. 1696 Sein Doktordiplom datiert vom 20. 2. 1799 und weist ihn als Doktor<br />

der Medizin und Chirurgie aus. 1697<br />

Breden gibt für den Bericht zu Ostern 1812 an, dass er seit 1799 die Erlaubnis<br />

zum Dozieren besaß. Ebel lässt im Anschluss an Pütter die Privatdozentur von<br />

Breden im Jahre 1807 beginnen, ohne dafür eine Begründung anzugeben. 1698<br />

Wahrscheinlich wurde Breden – wie andere promovierte einheimische Ärzte – die<br />

Lehrberechtigung auf die bloße Promotion hin erteilt. Einen Beschluss über die<br />

Vergabe einer Venia an Breden habe ich nicht finden können. Wie die anderen<br />

Göttinger Kollegen lehrte er als Dr. med. legens, der sich keiner disputatio pro loco<br />

unterzogen hat.<br />

Breden musste Ostern 1812 bekennen, dass er in den fast 13 Jahren nach Erteilung<br />

der Lehrerlaubnis noch keine Vorlesungen gehalten hatte. Er habe überhaupt<br />

erst sechs oder sieben Jahre nach diesem Zeitpunkt begonnen, einige Male Vorlesungen<br />

anzukündigen, und einige Male habe er auch dieses unterlassen. 1699 Eine<br />

Überprüfung der Lektionsverzeichnisse ergab, dass er sogar erst zehn Jahre nach<br />

seiner Promotion – im SS 1809 – zum ersten Mal Veranstaltungen in diesem Publikationsorgan<br />

ankündigte:<br />

� Arzneimittellehre, verbunden mit der allgemeinen Therapie.<br />

� Allgemeine und spezielle Pathologie, um 3 Uhr<br />

� Ferner war er zu einem Repetitorium und Examinatorium der vorzüglichsten<br />

zur Heilkunde gehörigen Wissenschaften erbötig. 1700<br />

Nach der letzten Veranstaltung zu urteilen, versuchte er auch, in der Rolle eines<br />

Repetenten in der Lehre Fuß zu fassen.<br />

Breden machte Ostern 1812 für seinen Misserfolg in der Lehre eine Verkettung<br />

von eigenen Verhältnissen, Zufällen und andern Ursachen verantwortlich, ohne dieses<br />

Determinantengeflecht näher aufzuschlüsseln. Zumeist seien nicht so viele<br />

Zuhörer gekommen, dass er andere literarische Geschäfte und Pläne deswegen<br />

habe zurücksetzen mögen. Es sei auch nicht seine Absicht gewesen, seinen Erwerb<br />

in erster Linie durch Vorlesungshonorare zu bestreiten. Allerdings war Bre-<br />

1695 Die zahlreichen Thesen stehen in keinem erkennbaren Zusammenhang mit der Dissertation und<br />

streuen über große Bereiche der Medizin.<br />

1696 GGA 1801, S. 1649.<br />

1697 UAG: Med. Copial. 119, Bd. 1, Bl. 312. – UAG: Med. Dek. et Prom. 1799. Heftspuren vom<br />

Aushang am Schwarzen Brett in den Ecken.<br />

1698 UAG: Sek 315, Bl. 133 f. – Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 91, Nr. 48 und Pütter: Gelehrtengeschichte<br />

(wie Anm. 20), Bd. 3, S. 249.<br />

1699 UAG: Sek 315, Bl. 133 f.<br />

1700 GGA 1809, S. 432 f.

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