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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Mildner-Mazzei führt ihn wegen des Fehlens einer Dissertation und einer Urkunde<br />

in ihrer Negativliste der Promotionen für das Jahr 1797. 1675 Uhlendorf hat in<br />

diesem Jahr nur sein Doktor-Examen abgelegt und u. U. wegen seiner mehrjährigen<br />

Krankheit erst Jahre später seine Promotion zu Ende gebracht. 1676 Sein Examen<br />

absolvierte er am 13. 5. 1797 im Rahmen der in der Medizin üblichen<br />

Gruppenprüfungen, an der neben G. Chr. Breden [Nr. 12], der ebenfalls aus <strong>Göttingen</strong><br />

stammte, noch ein dritter Student teilnahm. Dekan Blumenbach hat bei<br />

keinem der drei Doktoranden eine Examensnote notiert. 1677 Während Breden zwei<br />

Jahre später mit einer öffentlichen Inauguraldisputation seinen Promotionsprozess<br />

einem Ende zuführte, wurde Uhlendorfs Promotionsvorgang erst am 23. 7. 1803<br />

abgeschlossen. Nach der Zusammenstellung von Meiners wurde damals ein Uhlendorf<br />

aus <strong>Göttingen</strong> in der Medizinischen Fakultät ohne eine Dissertation und<br />

privatim promoviert. Ob die Medizinische Fakultät wegen der Lateinschwäche des<br />

Kandidaten oder angesichts der Besonderheiten des Uhlendorfschen Studienverlaufs<br />

von einer Dissertation und einer öffentlichen Disputation absah, ist nicht<br />

mehr festzustellen. Als Promotor von Uhlendorf nennt Meiners den Mediziner<br />

und Chemiker Johann Friedrich Gmelin. 1678 Dieser hat als Dekan am 23. 7. 1803<br />

das Diplom für Uhlendorf ausgestellt. Es fehlen die üblichen Antragsunterlagen<br />

und jene Missive an die Facultisten, in denen die Zulassung erörtert und beschlossen<br />

wurde. 1679<br />

Der Pütter führt Uhlendorf für den Zeitraum 1803 bis 1819 als Doktor und Privatdozenten<br />

auf. 1680 Nach dem Copialbuch der Medizinische Fakultät erhielt er<br />

aber erst am 25. 8. 1804 gemeinsam mit Dr. J. G. Runde, Sohn des Göttinger<br />

Professors der Rechtswissenschaften J. F. Runde, die Venia:<br />

Doctoribus Runde et Uhlendorff permissio data est lectiones habendi. 1681<br />

Von einer disputatio pro loco ist nicht die Rede. Angesichts der privaten Inauguraldisputation<br />

war ein öffentlicher Disput um die Lehrberechtigung auch nicht zu<br />

erwarten. Uhlendorf hat demnach – ohne Karriereerwartungen an der Universität<br />

– als Doctor med. legens gelehrt und folgte damit einer Gepflogenheit der meisten<br />

1674 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 249.<br />

1675 Mildner-Mazzei (wie Anm. 138), S. 248 (N 67).<br />

1676 UAG: Med. Dek. et Prom. 1797.<br />

1677 UAG: Med. Copial. 119. Bd. 1, Bl. 305.<br />

1678 Meiners: Verzeichniß (wie Anm. 507), Tabelle nach S. 378. – Ferner: UAG: Med. Copial. 119.<br />

Bd. 1, S. 329. – Zu Gmelin vgl. Wagenitz (wie Anm. 140), S. 65.<br />

1679 UAG: Med. Dek. et Prom. 1803.<br />

1680 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 249.<br />

1681 UAG: Med. Copial. 119, Bd. 1. Bl. 331. – Zu dem Privatdozenten der Medizin Johann Georg<br />

Runde vgl. Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 91, Nr. 44. Ferner ist ein Vorgang des Jahres 1806<br />

heranzuziehen, wonach der von einer Reise zurückkommende Runde seine Privatdozentur tatsächlich<br />

damals erst antrat (UAG: Med. Dek. et Prom. 1806). – Dort auch ein Vorgang zu dem später<br />

berühmten Kollegen Lorenz Oken – einem Vertreter der romantischen Naturphilosophie.

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