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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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nützlich machen wollen. 1803 hatte Winiker die Stellung eines Landphysikus des<br />

Gerichts Adelebsen übernommen, wo er im Jahr 1809 auch als Impfarzt angestellt<br />

wurde. Vielleicht haben Winiker dabei verwandtschaftliche Beziehungen genützt.<br />

Am 12. 3. 1800 erfolgte die Aufnahme von Frau Catharina Louisa Wadsack unter<br />

die Göttinger Bürger. Sie war die Frau des Dr. med. Winiker und war aus Adelebsen<br />

gebürtig. 1665 Die akademische Lehre des Landphysikus Winiker fand nur begrenztes<br />

Interesse, denn er musste in dem Bericht zu Ostern 1812 bekennen, dass<br />

er nur zweimal wirklich Vorlesungen gehalten habe, weil sich danach niemals eine<br />

hinreichende Anzahl Zuhörer gemeldet hatte. Vielleicht hat Winiker deswegen<br />

seine Veranstaltungen zur Erregungstheorie und zur entsprechenden Therapie<br />

reduziert und in der Folge seine Ankündigungen auf die Arzneimittellehre und die<br />

Semiotik verlagert. Die Arzneimittellehre war unter den Privatdozenten der Medizin<br />

ein beliebter Angebotsbereich. Winiker musste aber bei diesem Thema vor<br />

allem mit dem qualifizierteren Kollegen Dr. Kraus [Nr. 15] konkurrieren.<br />

Im Stichprobensemester des Sommers 1812 bot Winiker nur eine Lehrveranstaltung<br />

an:<br />

� Die Arzneymittel-Lehre trägt […] vor […] Hr. Dr. Winiker um 7 Uhr.<br />

Vermutlich war ihm auch in diesem Semester kein großer Publikumserfolg beschieden,<br />

denn Professor von Crell bot eine Veranstaltung in diesem Bereich an,<br />

und Dr. Kraus [Nr. 15] konkurrierte mit je einer Lehrveranstaltung zur medizinischen<br />

und zur chirurgischen Arzneimittellehre nach den von ihm besorgten Neuauflagen<br />

des Arnemann. Zudem berührte auch Himly in einer thematisch weitergefassten<br />

Vorlesung die Arzneimittellehre. 1666<br />

Aus Winikers Bericht zu Ostern 1812 ist zu entnehmen, dass er durch Aufsätze<br />

und Rezensionen in medizinischen Fachzeitschriften als Schriftsteller zum medizinischen<br />

Forschungsdialog beizutragen versuchte. In diesem Punkt unterscheidet<br />

er sich deutlich von seinen einheimischen Kollegen Dr. Breden [Nr. 12] und Dr.<br />

Uhlendorf [Nr. 14], bei denen keine Publikationen zu verzeichnen sind. Folgende<br />

auswärtige Fachzeitschriften werden von Winiker sowie im Pütter und bei Callissen<br />

genannt: 1667<br />

Magazin zur Vervollkommnung der theoretischen und practischen Heilkunde. – Herausgeber:<br />

Andreas Röschlaub.<br />

Literatur-Zeitung für Medizin und Chirurgie im ganzen Umfange nebst ihren Hülfswissenschaften.<br />

– Herausgeber: J. E. H. Sternberg<br />

Neues Archiv für medicinische Erfahrung. – Herausgeber: Ernst Horn.<br />

Allgemeine medicinische Annalen.<br />

1665 Genealogisch-Heraldische Gesellschaft (wie Anm. 1542), Bd. 4, S. 815.<br />

1666 GGA 1812, S. 463.<br />

1667 UAG: Sek 315, Bl. 135 f. bzw. Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 389, Anm.<br />

a. und Bd. 4, S. 368 bzw. Callisen, A[dolf] C[arl] P[eter]: Medicinisches Schriftsteller-Lexikon XXI,<br />

S. 248 f. (Reprint: Nieukoop 1954). – Bei Callisen werden auch einige Rezensionen der Veröffentlichungen<br />

von Winiker erwähnt.

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