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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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von Repetenten und Nischenanbietern im unteren Sektor des Lehrangebots beider<br />

Fakultäten in einer Übergangszone zwischen Theorie und Praxis nützlich. Auf<br />

Standards der Lehre oder gar der Forschung bei den Privatdozenten zu achten, lag<br />

allen Fakultäten fern. Für sie hatte die Nebentätigkeit der eingeborenen Kombinierer<br />

den Vorteil, dass sie seltener zum Sozialfall wurden als die auf einem vergleichbaren<br />

Niveau tätigen lebenslangen Privatdozenten ohne Zweitberuf.<br />

26. 1. Dr. med. G. K. Winiker –<br />

Physicus im Gericht Adelebsen<br />

Die Wini(c)ker zählten zu den Patriziergeschlechtern der Stadt <strong>Göttingen</strong>. Sie<br />

waren in jüngerer Zeit u. a. als Leinenhändler tätig. Juristen der Familie dienten<br />

der Stadt z. B. als Syndici, oder sie boten ihre Dienste als Notare an. Wie andere<br />

Göttinger Ratsfamilien besaßen die Winiker Grundbesitz und Ertragsrechte in<br />

Dörfern vor den Toren der Stadt. Ein Heinrich Joachim Winicker z. B. wurde<br />

1710 von den Herren von Hopfgarten mit dem ertragreichen Bündezehnten zu<br />

Geismar belehnt, für den der Lizentiat Winicker bereits 1666 die Anwartschaft<br />

erhalten hatte. Diese Abgabe hieß im 18./19. Jahrhundert der Winickerzehnten. 1647<br />

Ob der hier interessierende „Winiker“ – mit der Besonderheit der Namensschreibung<br />

– dem Familienverband der Wini(c)ker zugerechnet werden darf und wie er<br />

darin zu verorten ist, kann hier nicht geklärt werden.<br />

Georg Karl Winiker [Nr. 13] wurde am 25. 12. 1776 in <strong>Göttingen</strong> geboren. Sein<br />

Vater war Anton August Winiker, Doktor beider Rechte. Seine Mutter war Katharina<br />

Hedwig, geb. Grabenstein. 1648 Der Vater wurde 1769 unter die Göttinger<br />

Bürger aufgenommen. 1649 Wie in diesen Kreisen üblich, übernahmen Privatlehrer<br />

den Unterricht der Kinder. Es ist dem curriculum vitae von G. K. Winiker nicht zu<br />

entnehmen, ob er das Göttinger Gymnasium besuchte. Winiker wurde im Alter<br />

von noch nicht einmal 16 Jahren am 25. 9. 1792 als Medizinstudent immatrikuliert.<br />

Am gleichen Tage schrieb sich Georg August Winiker aus <strong>Göttingen</strong> als<br />

Jurastudent ein. 1650 Sehr wahrscheinlich waren beide Brüder. Mit Johann Heinrich<br />

Winiker studierte mindestens noch ein weiterer Bruder. Er verteidigte gegen Ende<br />

seines Studiums am 20. 10. 1800 öffentlich seine medizinische Inauguraldissertation<br />

De morbi scrophulosi causa, die er seinem Vater, Dr. iur. August Anton Winiker,<br />

1647 Koch: Göttinger Honoratiorentum (wie Anm. 1472), S. 144 f. u. ö. lt. Index. – <strong>Tütken</strong>, Hans:<br />

Geschichte des Dorfes und Patrimonialgerichtes Geismar bis zur Gerichtsauflösung im Jahre 1839.<br />

Studien zur Geschichte der Stadt <strong>Göttingen</strong> 7. <strong>Göttingen</strong> 1967, S. 148. – G. K. Winiker wohnte im<br />

SS 1812 in Geismar (UAG: Logisverzeichniß Nr. 9).<br />

1648 Undatiertes curriculum vitae vom September 1796.<br />

1649 Genealogisch-Heraldische Gesellschaft (wie Anm. 1542), S. 736.<br />

1650 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 389 f.; Bd. 4, S. 368. – Ebel: Catalogus (wie<br />

Anm. 19), S. 91, Nr. 38. – Selle: Matrikel (wie Anm. 1134), S. 339, Nr. 16 393 bzw. 16 392.

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