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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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461<br />

Die Summe von 118 Professoren entspricht einer Erfolgsquote von 64,4 %. Nur<br />

5 von 183 Privatdozenten verblieben in diesem Status. Davon verstarb einer mit<br />

27 und ein anderer mit 36 Jahren. 1128 Mit 51 Professoren war der Anteil der Hausberufungen<br />

groß (35,8 %). Von den sechs Professoren der hier untersuchten Göttinger<br />

Stichprobe erhielt nur einer eine Hausberufung. Im Vergleich mit der<br />

reichs- und bundesweiten Ausstrahlung der Universität <strong>Göttingen</strong> besaß Freiburg<br />

eine stark regional orientierte Universität mit einem hohen Maß an Selbstrekrutierung.<br />

Als der Altdorfer Professor Jakob Wilhelm Feuerlein 1736 den Ruf auf eine Göttinger<br />

Professur der Theologie erhielt, meinte er nicht nur vom welfischen Landesherrn<br />

sondern mittelbar auch von Gott berufen zu sein. Nachdem ihm die<br />

erbetene Entlassung in Altdorf mitgeteilt worden war, stellte er am 30. 12. 1736<br />

fest, dass alle Merkmale einer göttlichen mittelbaren Berufung beisammen waren, und er<br />

folgte dem Ruf nach <strong>Göttingen</strong>. 1129 Bei den drei berufenen Privatdozenten der<br />

Theologie, über die in den folgenden Kapiteln zu berichten ist, kann man nicht<br />

mehr feststellen, dass sie sich in doppelter Weise berufen fühlten.<br />

21. 1. Magister J. Ph. Bauermeister –<br />

Professor der Theologie in Rostock<br />

Johann Philipp Bauermeister [Nr. 3] wurde am 18. 10. 1788 in Northeim (Nds.)<br />

als Sohn des Georg Heinrich Levin Bauermeister und seiner Frau Johanna Christina<br />

Antoinette, geb. Eickmeier, geboren. 1130 Sein Vater war in der Zeit von 1783<br />

bis 1825 als Pfarrer in Northeim tätig. Zum Zeitpunkt der Immatrikulation seines<br />

Sohnes war er der Senior der Geistlichkeit am Ort. 1131 Das evangelische Pfarrhaus<br />

gilt mit Recht als Kinderstube der deutschen Professorenschaft. 1132 In der hier<br />

untersuchten Stichprobe der Privatdozenten ist aber außer Bauermeister nur Ballhorn<br />

[Nr. 6] diesem sozialen Herkunftsbereich zuzuordnen.<br />

Gelehrsamkeit muss viel in Bauermeisters Elternhaus gegolten haben, denn sechs<br />

weitere Brüder studierten an der Georgia Augusta: drei nahmen ein juristisches<br />

1128 Nauck: Privatdozenten (wie Anm. 13), S. 74.<br />

1129 Meyer: Theologische Fakultät (wie Anm. 839), S. 15.<br />

1130 Ev. Kirchenbuchamt <strong>Göttingen</strong>: Kirchenbuch Northeim 1776-1800. – Pütter: Gelehrtengeschichte<br />

(wie Anm. 20), Bd. 3, S. 281 und Anm. cc und Bd. 4, S. 392 und Anm. 1. – Ebel: Catalogus<br />

(wie Anm. 19), S. 136, Nr. 104 (dort nur als Privatdozent der Klassischen Philologie geführt).<br />

1131 Meyer: Pastoren (wie Anm. 194), Bd. 2, S. 209 f. – Rotermund, Heinrich Wilhelm: Das gelehrte<br />

Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern<br />

und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich<br />

Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben [...]. 1. Bd. [A-E]. Bremen 1823, 2. Bd.<br />

[F-K]. Bremen 1823. Hier: Bd. 2, S. 110.<br />

1132 Heutger, Nicolaus: Das evangelische Pfarrhaus in Niedersachsen. Als Beispiel für die Bedeutung<br />

des evangelischen Pfarrhauses. Frankfurt/M. 1990. Dort ist die Pastorenfamilie Bauermeister allerdings<br />

nicht erwähnt.

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