10.12.2012 Aufrufe

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

582<br />

Nach der Jahrhundertwende wandte Gräffe die katechetische Methode auf den<br />

hannoverschen Landeskatechismus von 1790 an, was zwischen 1801 bis 1807 zu<br />

einer Serie von fünf Bänden führte:<br />

� Ausführliche Katechisationen über den Hannöverischen Landeskatechismus von D.<br />

Johann Friedrich Christoph Gräffe. <strong>Göttingen</strong> bei Vandenhoek und Ruprecht.<br />

Bd. 1: 1801 [XXVII + 416 S.]<br />

Bd. 2: 1802 [XII + 532 S.]<br />

Bd. 3: 1804 [XV + 428 S.]<br />

Bd. 4: 1805 [XVIII + 471 S.]<br />

Bd. 5: 1807 [XIV + 592 S.].<br />

Damit hatte der Katechet Gräffe einen ihm besonders nahe liegenden Anwendungsbereich<br />

seines methodischen Zugriffs gefunden. Ablockung im fragendentwickelnden<br />

Unterricht war für Gräffe eine zentrale Aufgabenstellung des Katecheten,<br />

der sich als Meister zergliedernder hermeneutischer Fragestellungen zu<br />

bewähren hatte: Jedes Wort und jeder Satz des Katechismus, der für die Reihe der Untersuchungen<br />

und für die Bestimmung der Lehren von Wichtigkeit ist, wird dem Katechumen abgelockt.<br />

1572 Gräffe forderte aber, dass jede Frage so eingerichtet sein müsse, dass der<br />

Katechumen etwas für seine Denkkraft zu thun findet. Die Fragenketten sollten nach<br />

der Schwerpunktsetzung Gräffes auch von Kindern der Bürger- und Landschulen<br />

beantwortbar sein. Gräffe war sich der Notwendigkeit bewusst, dass die mäeutischen<br />

Anstrengungen am lernenden Individuum der narrativen Ergänzung bedurften,<br />

für die er vor allem eine eindrucksvolle Darstellung forderte.<br />

Gräffes Werke sind nicht frei von der weitschweifigen Gründlichkeit, mit der<br />

manche Katecheten ihrer Aufgabe nachgingen. Mit missionarischem Sendungsbewusstsein<br />

versuchte er durch unterschiedliche Publikationen alle Gruppen anzusprechen,<br />

denen er entweder die Ergebnisse der Katechese meinte vermitteln<br />

oder denen er die methodischen Fertigkeiten des Katechisierens glaubte erschließen<br />

zu müssen. Unter der letzten Aufgabenstellung sah er in der katechetischen<br />

Ausbildung der Theologiestudenten einen Ansatzpunkt, der besonderen Erfolg<br />

versprach. In seiner Rolle als Hochschullehrer schrieb er u. a. ein mehrbändiges<br />

Lehrbuch, das in drei Bänden zwischen 1795 und 1799 in <strong>Göttingen</strong> erschien:<br />

� Johann Friedrich Christoph Gräffe Doctors der Philosophie und Pastors an der<br />

St. Nicolai Kirche zu <strong>Göttingen</strong> Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Katechetik<br />

nach Kantischen Grundsätzen zum Gebrauche akademischer Vorlesungen.<br />

[Motto in griech. Sprache von Hesiod]. <strong>Göttingen</strong> bei Vandenhöck und<br />

Ruprecht.<br />

Bd. 1: 1795 [XXX + 512 S.]; 21805 [XXXIV + 495 S.]<br />

Bd. 2: 1797 [XVI + 551 S.]<br />

Bd. 3: 1799 [XVII + 592 S.].<br />

1572 Selbstrezension des 1. Bds. in: GGA 1801, S. 1089-1092. Hier: S. 1090. – Selbstrezension des 2.<br />

Bandes in: GGA 1802, S. 1633 f. – Vgl. das Kapitel: Das „Ablocken“ als Krone des katechetischen Verfahrens<br />

bei Schulz: Katechetik (wie Anm. 1536), S. 65-69.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!