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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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von 1820 bis 1825 als Rezensent für die Göttingischen gelehrten Anzeigen tätig wurde.<br />

1509<br />

1824 nahm Spangenbergs Leben eine weitere Wende: es öffnete sich für ihn eine<br />

Karriere als Medizinalbeamter und als Lehrer an der Chirurgenschule. Spangenberg<br />

wurde einmal in das mit angesehenen Ärzten besetzte General-Vaccinations-<br />

Committee berufen. Als staatliche Aufsichtsbehörde für die Pocken-Impfung<br />

hatte sie die zentralen Entscheidungen für die Bekämpfung dieser Seuche zu treffen<br />

und u. a. auch die hannoversche Anstalt zu beaufsichtigen, die für die frühsommerlichen<br />

Impfaktionen die frische Kuhpockenlymphe bereitzustellen hatte.<br />

1510 Im gleichen Jahr nahm er zudem seine Tätigkeit als Lehrer am Collegium<br />

anatomico-chirurgicum auf, das 1716 zur Ausbildung von Wundärzten in Hannover<br />

gegründet worden war. 1511 Etwa zeitgleich erfolgte am 10. 11. 1824 ein Bericht der<br />

Kriegskanzlei an das Kabinettsministerium, der u. a. zum Ziel hatte, durch Entwicklungsperspektiven<br />

Spangenberg langfristig an das Königreich Hannover zu<br />

binden. 1512 Einmal machte die Kanzlei auf Einsparungsmöglichkeiten aufmerksam,<br />

wenn man Kombinationen zwischen den aus dem Hof-Etat besoldeten Hofchirurgen<br />

und dem aus den Militäretat finanzierten Stellen der Oberstabschirurgen<br />

nutze. In einer zweiten Argumentationskette erinnerte die Kriegskanzlei an die<br />

Verdienste der leitenden Wundärzte in den Befreiungskriegen und wies angesichts<br />

künftiger Kriege mit größeren Massen an Kombattanten auf die Notwendigkeit<br />

hin, eine hinreichend große Zahl qualifizierter Wundärzte in derartigen Ernstfällen<br />

mobilisieren zu müssen. Dies sei nur gewährleistet, wenn man den Spitzenkräften<br />

eine gesicherte und ehrenvolle Existenz biete und damit ihre Abwerbung verhindere.<br />

Eine Konsequenz dieses Vorschlages war, dass Spangenberg zum Hofchirurgen<br />

ernannt wurde. 1513<br />

Im Vorschlag der Kriegskanzlei wurde zugleich ein Reformkonzept der Chirurgenschule<br />

in Hannover entwickelt. An ihr sollten u. a. Spangenberg und Wedemeyer<br />

eine Plattform für eine anspruchsvollere Lehre erhalten. Die zu reformierende<br />

Chirurgenschule sollte künftig eine breitere und qualifizierte Ausbildung der<br />

Wundärzte sicherstellen. Diese sollten in Zukunft die alten im Militär dienenden<br />

und die auf dem Land tätigen Wundärzte ersetzen. Diesem Vorschlag folgend<br />

wurden 1825 die bisher in Celle und Hannover bestehenden Chirurgenschulen<br />

aufgelöst und 1826 durch die Chirurgenschule in Hannover ersetzt. Sie offerierte<br />

ein breites Lehrangebot von der naturwissenschaftlichen Grundbildung bis zur<br />

Entbindungskunst. Der Oberstabs- und Hofchirurgus Spangenberg hatte an ihr<br />

einen vom Ephorat dieser Schule definierten Lehrbereich zu übernehmen. Er<br />

wurde zugleich ihr erster Direktor. 1514<br />

1509 Fambach (wie Anm. 109), S. 503.<br />

1510 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 54 f.<br />

1511 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 56.<br />

1512 Abdruck des Berichtes bei Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 57-64.<br />

1513 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 65.<br />

1514 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 65-70 und S. 78.

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