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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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mit dem Range eines Hauptmanns. 1505 Wedemeyer meldete sich Spätherbst 1813<br />

zum Eintritt in das von Wallmoden‘sche Korps im holsteinischen Hauptquartier<br />

des Generals. Den hohen Rang der beiden erstgenannten Militärärzte darf man<br />

ihrer Ausbildung bei Himly und vielleicht auch dessen Empfehlung zuschreiben.<br />

Über die Bedeutung der Himlyschen Klinik in dieser Kriegsphase hat Oesterley<br />

[Nr. 7] als Bearbeiter des Pütter im Jahre 1838 notiert:<br />

Diese Clinik kann sich´s besonders zumessen, daß im Jahr 1813 die hannöverischen<br />

Kriegsspitäler schnell mit hinreichenden, vielseitig gebildeten, braven Militärärzten unter<br />

der Direction von den ehemaligen Gehülfen derselben, Spangenberg und Wedemeyer,<br />

versehen werden konnten. 1506<br />

Als vielseitig ausgebildete Ärzte mit akademischem Werdegang waren Spangenberg<br />

und Wedemeyer in den kommenden kriegerischen Auseinandersetzungen in<br />

zentralen Stabsfunktionen gefragt, die von den Kompanie-Chirurgen nicht wahrgenommen<br />

werden konnten. Diese waren vielfach nur Bader oder Barbiere von<br />

Profession und hatten im Rahmen der traditionellen zweistufigen Ärzteausbildung<br />

in ihren Chirurgenschulen z. T. nur eine einseitige und in medizinischer Hinsicht<br />

unzureichende Ausbildung erhalten.<br />

Spangenberg nahm im Juni 1815 an der Schlacht von Waterloo teil und war auch<br />

in den folgenden Jahren in dieser Region tätig, da er jener Okkupationsarmee<br />

angehörte, die zur Sicherung des Friedens dort von den Alliierten stationiert wurde.<br />

Im hannoverschen Subsidienkorps unter dem Befehl des Generals Graf von<br />

Alten wurde Spangenberg laut einer Instruktion vom 15. 8. 1814 an die Spitze des<br />

gesamten Medicinalwesens des hiesigen Truppencorps gestellt und ihm die Oberaufsicht und<br />

Leitung desselben anvertraut. 1507<br />

Wahrscheinlich ist Spangenberg 1820 am Ende der Besatzungszeit nach Hannover<br />

zurückgekehrt. Nach erteiltem Heiratskonsens ehelichte er am 21. 8. 1821 in der<br />

Jacobikirche in <strong>Göttingen</strong> Himlys Stieftochter Elise Charlotte Auguste Roose. 1508<br />

Seine akademische Karriere in <strong>Göttingen</strong> wieder aufzunehmen, war für ihn offensichtlich<br />

keine Alternative, obgleich er – in Hannover wohnend – bis 1824 zu den<br />

auf Wartegeld gesetzten Ober-Staabs-, Ober- und Assistenz-Wundärzten zählte. Die<br />

Jahre seines erzwungenen Ruhestandes nutzte Spangenberg aber u. a., indem er<br />

1505 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 71 und 46. – Stromeyer, Georg Friedrich Louis: Erinnerungen<br />

eines deutschen Arztes. Bd. 1, Hannover 1875, S. 92 f. Dort eine kurze Charakteristik Spangenbergs.<br />

– Zu Wedemeyer und Holscher vgl. Böttcher (wie Anm. 1197), S. 378 und S. 176.<br />

1506 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 469.<br />

1507 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 47-52. – 1814 wurde Konrad Johann Martin Langenbeck, o.<br />

Professor der Anatomie, zum Generalchirurgus der hannoverschen Armee ernannt und weilte in<br />

dieser Eigenschaft 1815 in Antwerpen und Brüssel [Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd.<br />

3, S. 320 f.].<br />

1508 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 52 f.

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