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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Syndikus bzw. Bürgermeister von <strong>Göttingen</strong>. 1471 Die Spangenbergs gehörten somit<br />

mindestens seit dieser Generation zu den Göttinger Honoratioren. 1472<br />

Zwei Söhne des Bürgermeisters Ernst August Spangenberg nutzten den Heimvorteil<br />

zum Aufstieg in den Gelehrtenstand: Peter Ludolph studierte in <strong>Göttingen</strong><br />

Medizin und stieg über die Position eines mecklenburgischen Hofarztes zum o.<br />

Professor der Medizin an der Universität Rostock auf. 1473 Sein Bruder Georg August<br />

Spangenberg absolvierte in <strong>Göttingen</strong> ein juristisches Studium, das er mit<br />

dem Doktorexamen abschloss. Ein Studium in der Philosophischen Fakultät beendete<br />

er mit dem Magisterexamen. 1474 Nach einer Phase als Hofmeister im Dienst<br />

zweier Grafen von Stolberg-Stolberg erhielt er 1770 von der Juristischen Fakultät<br />

die Erlaubnis als Privatdozent lesen zu dürfen. 1475 Über eine ao. Professur (1771)<br />

stieg er 1784 zum o. Professor für Römisches Recht auf. 1476<br />

G. A. Spangenberg zählte nicht zu den herausragenden Professoren der Göttinger<br />

Juristischen Fakultät. Die Aufzählung seiner eigenständigen schriftstellerischen<br />

Leistung im Pütter ist kurz. 1477 Mit seinem Namen verbindet sich vor allem die<br />

arbeitsreiche Vollendung der Gebauerschen Ausgabe des Göttingischen Corpus<br />

iuris civilis, die nach Gebauers Tod im Jahre 1773 Spangenberg allein zufiel. Dem<br />

ersten umfangreichen Band des Gebauer-Spangenbergischen Corpus im Jahre<br />

1776 folgte erst 1797 der zweite. Spangenberg gehörte nicht der Honorenfakultät<br />

an, und er war auch kein Mitglied der Spruchfakultät. Aus diesem Grunde hat er<br />

kein Amt in der Selbstverwaltung bekleidet. Unklar ist, ob seine noch darzustellende<br />

desolate Vermögenssituation ihm auch in dieser Hinsicht geschadet hat. Da<br />

eine Schar von Gläubigern Spangenberg beim Universitätsgericht zu belangen<br />

versuchte, haben seine Kollegen es vielleicht als unschicklich angesehen, ihn in<br />

eine der beiden Sektionen der Juristischen Fakultät aufzunehmen, was – wie ein<br />

Teufelskreis – seinen finanziellen Spielraum und seine Entwicklungsmöglichkeiten<br />

einschränkte.<br />

1471 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 5.<br />

1472 Koch, Diether: Das Göttinger Honoratiorentum vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Eine sozialgeschichtliche Untersuchung mit besonderer Berücksichtigung der ersten Göttinger<br />

Unternehmer. Untersuchungen zur Ständegeschichte Niedersachsens 1. <strong>Göttingen</strong> 1958. S. 138 f.<br />

1473 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 124 f. – Sein Sohn Georg August studierte u. a. in <strong>Göttingen</strong><br />

und Würzburg Medizin, wo er 1801 promovierte. Er lehrte ab 1803 am Anatomisch-Chirurgischen<br />

Institut in Braunschweig. Da er sich vermutlich als Leibarzt der Gemahlin König Jérômes politisch<br />

exponiert hatte, konnte er nach dem Ende des Königreichs Westphalen seine akademische Karriere<br />

in Braunschweig nicht fortsetzen. Zu deren weiteren Verlauf s. Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 133-<br />

135 und die dort angegebene Literatur.<br />

1474 Hoffmann (wie Anm. 1469), S. 7-16.<br />

1475 Die Privatdozentur ist in Ebels Catalogus nicht verzeichnet. Vgl. Hoffmann (wie Anm. 1469), S.<br />

9. – Bei den von Stolberg handelte es sich wahrscheinlich um die Brüder Christian und Friedrich<br />

Leopold, Reichsgrafen zu Stolberg-Stolberg, u. a. bekannt durch ihre Zugehörigkeit zum Hainbund,<br />

dem auch Spangenbergs spätere Frau angehörte.<br />

1476 Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 58, Nr. 19 und S. 50, Nr. 22 (mit widersprüchlichen Daten).<br />

1477 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 2, S. 134. – ADB 35/1893, S. 42.

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