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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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Schmitt/Herbold/Aderjan,<br />

Wissenschaftliche Bewertung von GTFCh-Ringversuchen für Betäubungsmittel <strong>im</strong> Blut 2003 –<br />

Auswertung nach ISO 5725 <strong>und</strong> THC-Ringversuch nahe der Nachweisgrenze<br />

4. Diskussion<br />

Im Gegensatz zur Zielstandardabweichung nach HORWITZ ist die nach ISO 5725 berechnete<br />

Vergleichsstandardabweichung von der jeweiligen Leistungsfähigkeit der Teilnehmer<br />

am Ringversuch abhängig (Tab. 2).<br />

Analyt<br />

THC<br />

THC-<br />

COOH<br />

Morphin<br />

Benzoylecgonin<br />

Labors mit Labors Labors ISO 5725 Horowitz<br />

2 Werten eleminiert gewertet Q-Score Bestanden Q-Score Bestanden<br />

45 0 45 – 0,05 42 – 0,05 33<br />

100 % 0 100 % 93 % 73 %<br />

43 0 43 0,34 41 0,17 39<br />

100 % 0 100 % 95 % 91 %<br />

45 5 40 0,32 37 0,13 38<br />

100 % 11 89 % 82 % 84%<br />

42 3 39 – 0,55 37 – 0,27 37<br />

100 % 7 93 % 88 % 88 %<br />

Tabelle 2: Ergebnisse zum Ringversuch BTMF 3/03.<br />

Während die Auswertung nach HORWITZ aus empirischen Erwägungen den Teilnehmermittelwert<br />

zu- bzw. abzüglich der einfachen Horwitz-Standardabweichung als Beurteilungskriterium<br />

verwendet, passt die ISO 5725 die Grenzen, wenngleich die zweifache Vergleichsstandardabweichung<br />

beibehalten wird, automatisch an.<br />

Auffällig war die Best<strong>im</strong>mung von THC <strong>im</strong> Serum: Bei Auswertung über die Horwitzfunktion<br />

war die Erfolgsquote vergleichsweise niedrig <strong>und</strong> betrug nur 73 %. Die zweifache<br />

Vergleichsstandardabweichung nach der ISO-Norm liegt nahezu 1,9-fach über der<br />

einfachen Zielstandardabweichung. Wäre die entsprechend angepasste Zielstandardabweichung<br />

verwendet worden, in welche die aktuelle Leistung der Teilnehmer eingeht,<br />

wäre für diesen Versuch die Erfolgsquote auf 93 % gestiegen. Die Anwendung der ISO-<br />

Norm wäre in diesem Falle (allerdings mit dem Preis der Doppelbest<strong>im</strong>mung) weniger fordernd<br />

<strong>und</strong> teilnehmerfre<strong>und</strong>licher gewesen. Dies muss nicht zwangsläufig so sein, da die<br />

Vergleichsstandardabweichung von der Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Labors abhängig<br />

ist <strong>und</strong> bei hoher Leistungsfähigkeit ein schärferes Kriterium als die nach HORWITZ<br />

berechnete Zielstandardabweichung darstellen kann.<br />

Für die restlichen Analyte lagen die Differenzen zwischen der einfachen Ziel- <strong>und</strong> der<br />

zweifachen Vergleichsstandardabweichung innerhalb einer Spannweite von ca. –3 %<br />

(THC-COOH) bis ca. +19 % (Morphin), was die bisher praktizierten Beurteilungskriterien<br />

bestätigt.<br />

Mit der ISO-Norm lassen sich auch die Wiederhol- <strong>und</strong> Zwischenstandardabweichungen<br />

der teilnehmenden Labors berechnen. Die Varianzanalyse belegt zahlenmäßig die<br />

praktische Erfahrung, dass die Wiederholpräzision innerhalb einzelner Labors viel besser<br />

ist als die zwischen verschiedenen Labors. Vergleicht man die auf Prozent bezogenen<br />

Relativwerte (Tab. 3) so fällt auf, dass THC – nicht zuletzt auch aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise<br />

niedrig dotierten Konzentration – der am schwierigsten zu best<strong>im</strong>mende Analyt ist.<br />

27<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong>

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