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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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458 Zur Information<br />

Die Einführung eines <strong>Alkohol</strong>verbots für Fahranfänger in der Probezeit ist geeignet,<br />

dem alkoholbeeinflussten Unfallgeschehen bei Fahranfängern ent<strong>gegen</strong>zuwirken. Wahrnehmungsstrategien<br />

<strong>und</strong> Automatismen der Fahrzeugbeherrschung sind erst <strong>im</strong> Aufbau<br />

begriffen. Bei jungen, insbesondere männlichen Fahranfängern tritt noch eine erhöhte Risikobereitschaft,<br />

oft auch Imponiergehabe in der Gruppe <strong>und</strong> dgl. hinzu. Dabei führen<br />

nach einer Untersuchung (KRÜGER et al. 1995) bereits niedrige <strong>Alkohol</strong>konzentrationen<br />

unter 0,3 Promille zu einem deutlichen Anstieg des Unfallrisikos.<br />

Die bisherigen Vorarbeiten zur Einführung eines <strong>Alkohol</strong>verbots (von den Regelungen<br />

für besonders betroffene Berufsgruppen wie Bus- <strong>und</strong> Berufskraftfahrer sowie Schiffsführer<br />

abgesehen) setzen an der Probezeit für Fahranfänger (statt an einer fest definierten Altersgruppe,<br />

z. B. der Gruppe der unter 21-Jährigen) an.<br />

Stellungnahme des B.A.D.S.<br />

Seit 55 Jahren vertritt der B.A.D.S. die Meinung, dass ein freiwilliger <strong>Alkohol</strong>verzicht<br />

von jedem Kraftfahrer als selbstverständliche sittliche Pflicht empf<strong>und</strong>en werden sollte.<br />

Von der Forderung, eine Null-Promille-Grenze für alle Teilnehmer am motorisierten<br />

Straßenverkehr einzuführen, hat der B.A.D.S. nur <strong>im</strong> Hinblick auf die – jedenfalls bisher<br />

– nicht gegebene Durchsetzbarkeit abgesehen, obwohl unter Verkehrssicherheitsaspekten<br />

das Null-Toleranz-Prinzip die beste denkbare Lösung wäre.<br />

Jeder Kraftfahrer wüsste, dass er vor oder während der Fahrt überhaupt keinen <strong>Alkohol</strong><br />

trinken dürfte, Verstöße <strong>gegen</strong> das <strong>Alkohol</strong>verbot wären leicht feststellbar, kostspielige<br />

Untersuchungen zur getrunkenen <strong>Alkohol</strong>menge <strong>und</strong> langwierige Beweisaufnahmen<br />

wären entbehrlich.<br />

Umso mehr begrüßt der B.A.D.S. die Entschließung des <strong>B<strong>und</strong></strong>esrates zur Einführung<br />

eines <strong>Alkohol</strong>verbotes für Fahranfänger während der Probezeit bzw. für junge Fahrer.<br />

Fraglos könnte durch die Beachtung des <strong>Alkohol</strong>verbotes das Unfallrisiko bei Fahranfängern<br />

gesenkt werden.<br />

Allerdings müsste gleichzeitig, vom B.A.D.S. seit Jahrzehnten gefordert, die Kontrolldichte<br />

deutlich gesteigert werden, damit der Gedanke, mit <strong>Alkohol</strong> <strong>im</strong> Körper am Steuer<br />

eines Kraftfahrzeuges gestellt zu werden, für den Fahranfänger nicht nur als fern liegende<br />

Möglichkeit, sondern als nahe liegende Wahrscheinlichkeit erscheint.<br />

Wer weiß, vielleicht ist sogar ein erster Schritt in Richtung auf eine generelle Null-Promille-Grenze<br />

getan?<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

Präsident des B.A.D.S. Dr. Erwin Grosse, Hamburg

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