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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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14<br />

fährt, besucht ein Oberstufenzentrum. Gymnasiasten, Real- <strong>und</strong> Gesamtschüler hin<strong>gegen</strong><br />

sind unter den wiederholten <strong>Alkohol</strong>fahrern signifikant unterrepräsentiert (s. Tabelle 1).<br />

Schultyp<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

Krampe/Sachse,<br />

Fahren unter <strong>Alkohol</strong>einfluss bei Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />

Fahren unter <strong>Alkohol</strong> in den letzten 12 Monaten<br />

Nein, gar nicht<br />

Ja, ein- oder<br />

zwe<strong>im</strong>al<br />

Ja, dre<strong>im</strong>al oder<br />

öfter<br />

Gesamtschule 37,8 (1,3) 26,8 (–0,6) 25,4 (–2,0)<br />

Realschule 10,8 (1,6) 2,9 (–3,7) 4,2 (–1,9)<br />

Gymnasium 30,8 (1,5) 20,7 (–2,6) 13,6 (–3,2)<br />

Oberstufenzentrum 20,6 (–4,2) 49,6 (8,4) 56,8 (7,1)<br />

Tabelle 1: Fahren unter <strong>Alkohol</strong>einfluss 1999 <strong>im</strong> Vergleich der Schultypen<br />

(Angaben in Spaltenprozenten, standardisierte Residuen in Klammern).<br />

Junge Mehrfachkonsumenten<br />

Eine besondere Risikogruppe stellen jungen Mehrfachkonsumenten dar 9 ). Nach den<br />

Ergebnissen der Jugendstudie 1999 nehmen fast 12 Prozent der Jugendlichen in Brandenburg<br />

dre<strong>im</strong>al oder öfter <strong>im</strong> Jahr illegale <strong>Drogen</strong> (gemeint sind Cannabis, Ecstasy<br />

oder Amphetamine). Weitere 13 Prozent gehören zu den „Probierern“, die bis zu zwe<strong>im</strong>al<br />

<strong>im</strong> Jahr illegale <strong>Drogen</strong> konsumieren 10 ). Vergleichen wir diese Ergebnisse mit den<br />

Angaben zum Fahren unter <strong>Alkohol</strong>, dann wird die Brisanz einer engen Verknüpfung<br />

von <strong>Drogen</strong>konsum <strong>und</strong> <strong>Alkohol</strong>fahrten deutlich. Jeder dritte befragte Jugendliche, der<br />

wiederholt unter <strong>Alkohol</strong>einfluss fährt, n<strong>im</strong>mt mehrfach <strong>im</strong> Jahr <strong>Drogen</strong>. Auch unter den<br />

Jugendlichen mit gelegentlichen <strong>Alkohol</strong>fahrten ist der Anteil der wiederholten <strong>Drogen</strong>konsumenten<br />

mit fast 25 Prozent überproportional hoch. Insgesamt berichten sechs Prozent<br />

aller Jugendlichen der Befragung 1999 sowohl von gelegentlichen oder wiederholten<br />

Fahrten unter <strong>Alkohol</strong>einfluss als auch von gelegentlichem bis wiederholtem<br />

<strong>Drogen</strong>konsum.<br />

Jugendliche mit mehrfach auffälligem Verhalten<br />

Jugendliche, die mehrfach unter <strong>Alkohol</strong> fahren, weisen überzufällig häufig auch in<br />

anderen Lebensbereichen ein auffälliges oder delinquentes Verhalten auf. Eine Regressionsanalyse<br />

von Daten zur Verhaltensauffälligkeit zeigt, dass Jugendliche, die bereits<br />

Ärger mit der Polizei gehabt hatten, die schon jemanden vorsätzlich geschlagen oder verprügelt<br />

oder die sich an Gewaltaktionen <strong>gegen</strong> andere Gruppen („Linke“, „Rechte“, „Ausländer“)<br />

beteiligt haben, auch signifikant häufiger mehrfach unter <strong>Alkohol</strong> fahren (siehe<br />

Tabelle 2).<br />

Beta–Wert r2 (korr.)<br />

Aufgenommene Variablen:<br />

... Ärger mit der Polizei gehabt. .22 .10<br />

... jemanden vorsätzlich geschlagen oder verprügelt.<br />

.... an gewaltsamen Aktionen <strong>gegen</strong> andere Gruppen<br />

.13 .13<br />

(Linke, Rechte, Ausländer) teilgenommen. .10 .13<br />

.... die Schule/Ausbildung geschwänzt. .07 .14<br />

Tabelle 2: Regressionsmodell zur Erklärung des Fahrens unter <strong>Alkohol</strong>einfluss 1999<br />

(Alle Beta-Werte sind signifikant bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p < .01.).<br />

Gewaltbereite Jugendliche stellen zwar nur eine Minderheit von drei Prozent der Befragten<br />

dar. Unter ihnen ist jedoch mehr als jeder Vierte mehrfach unter <strong>Alkohol</strong>einfluss <strong>im</strong>

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