10.12.2012 Aufrufe

Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

42 Supplement II<br />

den richten. Auch die Kombination mehrerer Matrices kann durchaus Sinn machen, da sie die Kalkulierbarkeit<br />

der Entdeckung eines persistierenden <strong>Drogen</strong>konsums erheblich erschwert. In Abb. 6 ist die schematische Einordnung<br />

der Auswahlstrategie von Untersuchungsmaterial dargestellt. Sie kann nur den Charakter einer Orientierung<br />

haben.<br />

Abschließend soll noch auf die <strong>im</strong> Fragenkatalog aufgeführte Problematik der Abgrenzung bzw. Definition der<br />

Begriffe „gelegentlicher, regelmäßiger, gewohnheitsgemäßer Cannabiskonsum“ eingegangen werden:<br />

Je nach Profession der beteiligten Personen werden diese Begriffe sehr unterschiedlich verstanden <strong>und</strong> benutzt.<br />

Wir möchten empfehlen, diese alles andere als naturwissenschaftlich präzisen Begriffe aus der Praxis zu<br />

el<strong>im</strong>inieren <strong>und</strong> sie durch Konsumgrade mit konkreten Konsummustern zu ersetzen. In Tabelle 3 soll ein erster<br />

Vorschlag gemacht werden, der noch einer fachlichen Diskussion gestellt werden muss.<br />

Wenn über eine solchen Konsumeinstufung Konsens erzielt werden sollte, kann man entsprechende Erfahrungswerte<br />

für die zu erwartenden Analysenbef<strong>und</strong>e in den oben besprochenen Untersuchungsmaterialien einarbeiten<br />

<strong>und</strong> Erwartungsbereiche angeben.<br />

Es wäre wünschenswert, wenn möglichst bald b<strong>und</strong>esweit ein einheitliches, Richtlinien folgendes toxikologisches<br />

<strong>Drogen</strong>screening für die Fahreignungsbegutachtung durchgeführt würde, damit dem auch zu beobachtenden<br />

„MPU-Tourismus“ Einhalt geboten würde.<br />

Anschrift des Verfassers<br />

Prof. Dr. Gerold Kauert<br />

Institut für Forensische Toxikologie<br />

Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität<br />

Kennedyallee 104<br />

60569 Frankfurt am Main<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

Strategie der Probenauswahl bei der MPU<br />

retrospektiv prospektiv<br />

Haare<br />

Urin<br />

(Speichel,Schweiß)<br />

Anamnese<br />

Blut<br />

MPU<br />

UK HE<br />

„Abstinenzkontrolle“<br />

Abb. 6: Schematische Einordnung der Auswahlstrategie von Untersuchungsmaterial.<br />

(UK = Urinkontrolle, HE = Harnentnahme)<br />

Konsumgrade bei Cannabis-Konsumenten<br />

Konsumgrad I 3 bis 4 Joints oder orale Produkte/ Jahr<br />

Konsumgrad II 1 bis 2 Joints pro Monat (12-24/Jahr) oder<br />

täglicher Konsum in einem Urlaub<br />

Konsumgrad III 1- 2 Joints pro Wochenende<br />

Konsumgrad IIIa 2 – 4 Joints pro WE<br />

Konsumgrad IV 1 x täglicher Konsum<br />

Konsumgrad V mehrfach täglicher Konsum<br />

Tab. 3: Konsumgrade bei Cannabis-Konsumenten.<br />

Zeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!