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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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6<br />

Die geschlechtsabhängige Einschätzung des Trunkenheitsgrades zeigt in allen Kategorien<br />

von „nicht merkbar“ bis hin zu „hochgradig“ nahezu gleiche Werte, so dass auf eine<br />

detaillierte Darstellung verzichtet wurde.<br />

Sofern man jeweils die klinischen Diagnosen „nicht merkbar“/„leicht“ <strong>und</strong> „mittelgradig“/„hochgradig“<br />

in Relation zu den gemessenen Promillebereichen auswertet, zeigt sich<br />

ein deutlicher Zusammenhang zwischen Ausmaß der <strong>Alkohol</strong>isierung <strong>und</strong> Einschätzung<br />

des Trunkenheitsgrades (siehe Abbildung 3).<br />

Diskussion<br />

Entwicklung der Delinquenz bei Trunkenheitsfahrerinnen<br />

In den Jahren 1996 bis 1999 zeigt sich ein Anstieg des Delinquentinnenanteils von<br />

11,9 % (1996) über 13,2 % (1998) auf 14,1 % (1999). In den Folgejahren bis 2002 fällt der<br />

Wert wieder auf 12,0 % bis 12,3 %. Über den gesamten Untersuchungszeitraum dieser<br />

Studie ergibt sich somit ein mittlerer Frauenanteil von 12,6 %. Der bis in die 90er Jahre zunehmende<br />

relative Anteil der Kraftfahrerinnen an den Trunkenheitsfahrten stagniert demnach<br />

<strong>und</strong> scheint sich bei 12–13 % zu etablieren.<br />

Ähnliche Ergebnisse zeigen Studien von IFFLAND et al. (1995). Danach wurde <strong>im</strong> Kölner<br />

Stadtgebiet in den Jahren 1988 bis 1993 bei alkoholauffälligen PKW-Fahrern ab 18 Jahren,<br />

die eine <strong>Blutalkohol</strong>konzentration von mindestens 0,8 ‰ hatten, ein Frauenanteil zwischen<br />

11,1 % <strong>und</strong> 12,5 % festgestellt. Aus Schwankungen um den Mittelwert von 11,8 %<br />

war für die Autoren keine systematische Zu- oder Abnahme des Anteils weiblicher Delinquenten<br />

erkennbar.<br />

Nach IFFLAND et al. sind Frauen mit etwa 12 % an Trunkenheitsfahrten in deutschen<br />

Großstädten beteiligt. Es wurde das Trinkverhalten <strong>und</strong> der Umfang des <strong>Alkohol</strong>missbrauchs<br />

bei Frauen analysiert, indem Indikatoren für den <strong>Alkohol</strong>missbrauch wie z. B.<br />

GGT (Gamma-Glutamyl-Transferase) oder auch Methanol <strong>und</strong> Aceton+Isopropanol best<strong>im</strong>mt<br />

wurden. Es zeigte sich, dass diese Parameter bei alkoholauffälligen PKW-Fahrerinnen<br />

<strong>und</strong> -Fahrern in etwa gleichem Umfang auffällig waren.<br />

ZEILER (1993) stellte trotz eines relativ geringeren Frauenanteils in den Jahren 1980 –<br />

1990 b<strong>und</strong>esweit eine steigende Tendenz fest. Demnach stieg der Anteil der Frauen, die<br />

wegen alkoholisierter Teilnahme am Straßenverkehr verurteilt wurden, hoch signifikant<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

Dettmann/Wischhusen/Seifert/Heinemann/Püschel,<br />

Entwicklung der Delinquenz alkoholisierter Verkehrsteilnehmer<br />

in Hamburg <strong>im</strong> Zeitraum 1996 bis 2002<br />

Diagnose „nicht<br />

merkbar“/“leicht“<br />

Abbildung 3: Relation zwischen Ausmaß der <strong>Alkohol</strong>isierung<br />

<strong>und</strong> klinischem Trunkenheitsgrad.<br />

Diagnose<br />

„mittel“/<br />

„hoch“

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