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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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16 Supplement II<br />

GGT <strong>und</strong> CDT reagieren mit unterschiedlicher Sensitivität klientelabhängig auf die gleiche Belastung. In einer<br />

Studie des TÜV Bayern-Sachsen mit der Rechtsmedizin München zeigen GGT <strong>und</strong> CDT nur in 14 % eine Koinzidenz<br />

erhöhter Werte [5]. Auch kann sich bei Trinkpausen vor Begutachtungen der CDT-Wert schneller als GGT<br />

<strong>und</strong> MCV normalisieren. Der besondere Wert der CDT-Best<strong>im</strong>mung liegt in seiner hohen Spezifität bei Respondern,<br />

die auf <strong>Alkohol</strong>missbrauch mit einer Erhöhung reagieren. Die Spezifität der CDT-Best<strong>im</strong>mung wird durch<br />

die Best<strong>im</strong>mung mit der HPLC-Methode gesteigert [2].<br />

Der hämatologische Parameter MCV hat eine höhere Sensitivität als CDT, aber nicht dessen Spezifität [31].<br />

Auch ist, wie EXNER, DEKRA Berlin, zeigte, seine Wertigkeit durch unterschiedliche Normgrenzen verschiedener<br />

Labore eingeschränkt [7].<br />

Eine 100 %-ige Sensitivität <strong>und</strong> 100 %-ige Spezifität zeigt nur der Marker des <strong>Alkohol</strong>verzichts, Ethylglucuronid<br />

(EtG), in einem Zeitfenster von zwei Tagen [1, 24, 27].<br />

Hypothese 1 – Teil B: Die vorliegende <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit ist ausreichend behandelt bzw.<br />

aufgearbeitet<br />

Das wichtigste Kriterium für angemessene Problembewältigung bei diagnostizierter <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit<br />

(Abb. 12) ist absolute <strong>und</strong> dauerhafte Abstinenz [3, 15, 28]. Die Aufgabe eines vormals körperlich, psychisch <strong>und</strong><br />

verhaltenstoxisch schädigenden <strong>Alkohol</strong>abusus kann angenommen werden, wenn der Klient nachvollziehbar<br />

darlegen kann, dass er keinen <strong>Alkohol</strong> mehr trinkt.<br />

Abb. 12<br />

Nur die Zurückbildung früher diagnostizierter alkoholtoxischer Körperschädigungen <strong>und</strong> pathologischer Laborwerte<br />

sind harte Indikatoren, die das Kriterium „Einhaltung der <strong>Alkohol</strong>abstinenz“ belegen. Indikatoren wie<br />

„<strong>Alkohol</strong>abstinenz wird angegeben“ <strong>und</strong> „fehlende körperliche oder Labor-chemische Auffälligkeiten“ sind für<br />

die Belegung <strong>und</strong> Präzisierung des Abstinenz-Kriteriums nur weiche Indikatoren, da es sich <strong>im</strong> Begutachtungsfall<br />

um einen „Non-Responder“ handeln kann, bei dem trotz <strong>Alkohol</strong>-Missbrauch keine körperlichen oder Laborchemischen<br />

Auffälligkeiten nachweisbar sind.<br />

Entscheidend ist, dass ein dauerhafter <strong>Alkohol</strong>verzicht glaubhaft gemacht wird. Dazu ist es erforderlich, dass<br />

sowohl Marker des <strong>Alkohol</strong>konsumverzichts als auch die <strong>Alkohol</strong>konsummarker kontrolliert werden, für die erhöhte<br />

Werte aus der Phase des <strong>Alkohol</strong>abusus vorliegen. Normalisierungszeiten siehe Abb. 13. Somit kommt es<br />

auf die individuelle Auswahl der <strong>Alkohol</strong>marker an. Es müssen für die Verlaufskontrolle die <strong>Alkohol</strong>konsummarker<br />

gewählt werden, für die der zu begutachtende Klient Sensitivität in seiner Trinkphase gezeigt hat.<br />

Abb. 13<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong>

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