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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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12 Supplement II<br />

Abb. 2<br />

Nur wenn der Klient mit dem Gutachter kooperiert <strong>und</strong> die anamnestischen Angaben mit den erhobenen Bef<strong>und</strong>en<br />

übereinst<strong>im</strong>men, kann die Hypothese 0 bejaht werden <strong>und</strong> dies ist die Voraussetzung dafür, dass in die<br />

Überprüfung der weiteren Hypothesen eingestiegen werden kann.<br />

Hypothese 1 – Teil A: <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit liegt vor<br />

Die Kriterien für das Vorliegen einer <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit (Abb. 3) sind sowohl durch externe Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Diagnosen, als auch durch eigene Anamnese-Erhebung <strong>und</strong> Untersuchungsbef<strong>und</strong>e zu belegen [3, 4, 11, 12, 15,<br />

18, 20, 22, 28, 29].<br />

Abb. 3<br />

In der Vorgeschichte finden sich körperliche <strong>und</strong> psychiatrische Krankheitsbilder, bei denen ein ursächlicher<br />

Zusammenhang mit dem <strong>Alkohol</strong>missbrauch zu vermuten ist [20]. Besonders kennzeichnend ist das <strong>Alkohol</strong>entzugsdelir,<br />

das sogenannte Delirium tremens [3, 34].<br />

Körperliche Untersuchungsbef<strong>und</strong>e, die auf einen erhöhten <strong>Alkohol</strong>konsum, <strong>Alkohol</strong>schäden <strong>und</strong>/oder <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit<br />

hinweisen [3, 6, 10, 13, 15, 20, 28, 34]:<br />

Als Folgeerkrankungen von <strong>Alkohol</strong>abusus sind zu erwarten: Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

neurologische Auffälligkeiten <strong>und</strong> psycho-pathologische Syndrome sowie <strong>Alkohol</strong>-Entzugssyndrome. Oft<br />

weist schon das äußere Erscheinungsbild, verb<strong>und</strong>en mit einer <strong>Alkohol</strong>fahne <strong>und</strong> starkem Schweißgeruch, auf<br />

den <strong>Alkohol</strong>missbrauch hin. Ebenfalls können Hautveränderungen Zeichen der <strong>Alkohol</strong>krankheit sein. Dazu<br />

zählen die durch die starke Schweißabsonderung <strong>und</strong> die veränderte Immunlage häufiger auftretenden Hautmykosen<br />

sowie Lebersternchen, Rosazea mit Rhinophym <strong>und</strong> Hautveränderungen bei sek<strong>und</strong>ärer Porphyrie.<br />

Nicht alle kapillären Venenerweiterungen <strong>im</strong> Gesicht, sog. Teleangiektasien, sind alkoholtoxisch bedingt; Menschen,<br />

die jahrelang Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, haben diese auch, die sog. Landmannshaut. Auch nicht<br />

jeder, der eine Dupuytren’sche Kontraktur hat, ist <strong>Alkohol</strong>iker. Es gibt auch genetische <strong>und</strong> andere Ursachen. Besonders<br />

wichtige Hinweise auf erhöhten <strong>Alkohol</strong>konsum liefert der neurologische Status <strong>und</strong> dabei besonders der<br />

Romberg’sche Stehversuch mit geschlossenen Augen, vorgestreckten Armen <strong>und</strong> gespreizten Fingern. Das<br />

Schwanken oder sogar Umfallen be<strong>im</strong> Romberg’schen Stehversuch <strong>und</strong> die Art <strong>und</strong> Stärke des Tremors erfordern<br />

dann weitere Abklärung. Aus internistischer Sicht weisen besonders bei jüngeren Untersuchten Bluthochdruck,<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong>

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