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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

Klipp/Glitsch/Bornewasser/Dünkel,<br />

Best<strong>im</strong>mungsfaktoren der frühzeitigen Teilnahme alkoholauffälliger Kraftfahrer<br />

an Interventionsmaßnahmen<br />

Begutachtung der Fahreignung <strong>und</strong> die individuellen Voraussetzungen für eine günstige<br />

Verkehrsprognose aufgeklärt. Alle Beratungsteilnehmer erhielten danach die Möglichkeit,<br />

an einer längerfristigen Coaching-Maßnahme (Treatment „C + “, n = 87) zur Förderung der<br />

Fahreignung <strong>im</strong> Projekt teilzunehmen. Fahrer mit einem schwerwiegenden <strong>Alkohol</strong>problem,<br />

welches sich absehbar nicht <strong>im</strong> Rahmen der Projektmaßnahme bearbeiten ließ,<br />

wurden einer angemessenen Intervention in einer Beratungsstelle oder Klinik zugewiesen.<br />

Zur ausführlichen Beschreibung des Versuchsdesigns wird auf die Veröffentlichung in<br />

BA 2004, 401 verwiesen.<br />

Ein Jahr nach der <strong>Alkohol</strong>auffälligkeit wurden alle Personen erneut kontaktiert <strong>und</strong> die<br />

absoluten Teilnahmeraten an rehabilitativen Maßnahmen erhoben (t 2). Außerdem wurden<br />

die Gründe für die Nicht-Teilnahme über einen Fragebogen erfasst.<br />

5. Ergebnisse<br />

5.1 Das Problembewusstsein<br />

Zur Fragebogenerhebung bzgl. des Problembewusstseins wurden nur Fahrer herangezogen,<br />

die eine BAK <strong>im</strong> strafrechtlich relevanten Bereich (ab 1,1 ‰) aufwiesen (N = 361).<br />

Die Auswertung der Fragebögen (Abb. 5) bestätigte die Vermutung, dass nahezu drei<br />

Viertel der Trunkenheitsfahrer (73,7 %) dem Stadium der fehlenden Beschäftigung mit<br />

dem Problem zuzuordnen ist.<br />

Die folgende Tabelle stellt die Häufigkeitsverteilungen über die verschiedenen Items in<br />

absteigender Reihenfolge dar.<br />

ITEM HÄUFIGKEIT<br />

Ist sich über den Zusammenhang von Trinkmenge <strong>und</strong> Promillezahl sowie <strong>Alkohol</strong>abbau<br />

nicht <strong>im</strong> Klaren 270<br />

Sieht kein Problem, <strong>im</strong> Besonderen keine <strong>Alkohol</strong>gefährdung 262<br />

Verfolgt Rechtfertigungsstrategien (Ausreden, Erklärungen die der Verharmlosung<br />

dienen)<br />

Fühlte sich fahrtüchtig/bemerkte nur wenig <strong>Alkohol</strong>wirkung 204<br />

Diskrepanz zwischen zurückgerechneter Trinkmenge nach Selbstangabe <strong>und</strong> tatsächlicher<br />

Promillezahl > 30 %<br />

Anlass zu fahren, wird aus situativen Umständen abgeleitet (z. B. „bekam Anruf<br />

vom Chef“, „wollte nur eben Zigaretten holen“, …umparken) 93<br />

Verharmlost das Delikt (z. B. „kann schon mal passieren“, „war Schleichweg“,<br />

„eigentlich war das kein Fahren“)<br />

Beschreibt sein Verhalten als einmalig/Ausnahme 27<br />

Schreibt eigenes Verhalten Pech/Zufall zu 19<br />

Leugnung der Werte („Hätte viel Schl<strong>im</strong>meres passieren können“) 6<br />

Hält Norm/Vorschrift für unsinnig 4<br />

Abb. 2: Items des Stadiums der fehlenden Auseinandersetzung mit dem Problem mit den<br />

Häufigkeitsverteilungen.<br />

Die Häufigkeitsverteilungen über die Items verdeutlichen insbesondere, dass sehr viele<br />

Fahrer nur mangelhafte Kenntnisse über den <strong>Alkohol</strong>auf- bzw. abbau haben. Ebenso deut-<br />

209<br />

180<br />

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