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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

Klipp/Glitsch/Bornewasser/Dünkel,<br />

Best<strong>im</strong>mungsfaktoren der frühzeitigen Teilnahme alkoholauffälliger Kraftfahrer<br />

an Interventionsmaßnahmen<br />

etwas höher als der <strong>B<strong>und</strong></strong>esdurchschnitt, welcher über die Jahre 2001 bis 2003 mit 1,6 ‰<br />

stabil blieb.<br />

Um die Ausschöpfungsquote zu erhöhen, wurden zum Zeitpunkt t 2 ein Jahr nach dem Delikt<br />

alle Trunkenheitsfahrer der verbleibenden Gr<strong>und</strong>gesamtheit (N = 3 187) angeschrieben.<br />

Die Anzahl der nicht erreichbaren Personen erhöhte sich nochmals um 490 Fahrer (15,4 %).<br />

Daten zu den absoluten Teilnahmeraten liegen von N = 488 Trunkenheitsfahrern vor. Das<br />

entspricht einer Ausschöpfungsquote zum Zeitpunkt t 2 von 18,1 %. Die Teilnehmer der<br />

Exper<strong>im</strong>entalgruppe (n = 272) unterschieden sich weder <strong>im</strong> Alter (M = 35,01; SD = 12,9)<br />

signifikant von der Kontrollgruppe (n = 216; M = 33,96; SD = 13,09) noch hinsichtlich der<br />

BAK (EG: M = 1,79 SD = 0,56 vs. KG: M = 1,81; SD = 0,63).<br />

4.2 Die Erfassung des Problembewusstseins<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Transtheoretischen Modells der Verhaltensänderung [24]<br />

wurde ein Check-Up-Fragebogen entwickelt <strong>und</strong> erprobt, der in einfacher Anwendung<br />

das Problembewusstsein von Trunkenheitsfahrern erfasst, um die Zuordnung<br />

der Fahrer in die Stadien des Modells zu ermöglichen <strong>und</strong> darüber hinaus eine angemessene<br />

<strong>und</strong> individuelle Interventionsstrategie für den Betroffenen zu konzipieren.<br />

In der Erhebung handelte es sich um Trunkenheitsfahrer, die erst kurz vor der Befragung<br />

durch das <strong>Alkohol</strong>delikt in Erscheinung getreten waren. Da der Zeitraum zwischen Delikt<br />

<strong>und</strong> Datenerhebung 12 Wochen (t 1) nicht überschritt, lag der Schwerpunkt bei der Konstruktion<br />

des Check-Ups auf der Erfassung der ersten drei Stadien des Modells. Das Stadium<br />

der Handlung, also das vollständig veränderte Trinkverhalten bzw. die Inanspruchnahme<br />

von Hilfen wurde als abhängige Variable des Versuchsdesigns (t 2, s. Kap. 4.3)<br />

erfasst. Wegen des kurzen Zeitraums zwischen Delikt <strong>und</strong> Datenerhebung t 1 wurde davon<br />

ausgegangen, dass die Teilnehmer das Stadium der Aufrechterhaltung noch nicht vollständig<br />

erreicht haben konnten.<br />

Die Items waren so konstruiert, dass eine eindeutige Zuordnung zu einem der ersten drei<br />

Stadien erfolgen konnte. Die einzelnen Items mit den absoluten Häufigkeiten können den<br />

Ergebnistabellen <strong>im</strong> Kap. 5.1 entnommen werden.<br />

Ausschlaggebend für die Einordnung in das Stadium der fehlenden Auseinandersetzung<br />

mit dem Problem war das Ausmaß der Verharmlosung <strong>und</strong> Leugnung, welches anhand<br />

folgender Kriterien operationalisiert wurde:<br />

– Erhebliche Diskrepanz zwischen Trinkmenge nach Selbstauskunft <strong>und</strong> tatsächlicher<br />

Promillezahl<br />

– Deliktverhalten wird Pech/Zufall zugeschrieben<br />

– Anlass der Trunkenheitsfahrt wird aus situativen Umständen abgeleitet<br />

– Beschreibung des Deliktverhaltens als einmalig/Ausnahme<br />

– Verharmlosung des Delikts<br />

– Mangelhafte Kenntnisse bzw. kein Wissen über den Zusammenhang von Trinkmenge<br />

<strong>und</strong> BAK sowie über den <strong>Alkohol</strong>abbau<br />

– Rechtfertigungsstrategien dominieren<br />

– Keine Einsicht in die eigene <strong>Alkohol</strong>gefährdung<br />

Die Zuordnung zum Stadium der beginnenden Auseinandersetzung mit dem Problem<br />

erfolgt anhand der Erfassung des kognitiven Engagements mit dem Delikt <strong>und</strong> seinen Ursachen.<br />

Entscheidend zur Abgrenzung zum Stadium der fehlenden Auseinandersetzung

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