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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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282<br />

Verner/Schneider/Gebel/Panning/Wiese/Tröger/Breitmeier,<br />

Blood ethanol concentrations and inebriation symptoms following percutaneous ethanol injection<br />

therapy (PEIT) carried out on patients suffering from hepatocellular carcinoma<br />

ter to est<strong>im</strong>ate the blood ethanol concentration and iatrogenic intoxications especially <strong>und</strong>er general anaesthesia.<br />

Because of the obvious inebriation symptoms after this procedure and the unpredictable release of ethanol<br />

out of the tumour into hepatic veins <strong>und</strong>er forensic conditions therefore it is advisable that after PEI patients<br />

remain in the hospital <strong>und</strong>er adequate monitoring in order to min<strong>im</strong>ise the risk of iatrogenic ethanol intoxication.<br />

Keywords<br />

percutaneous ethanol injection – hepatocellular carcinoma – blood ethanol concentration – inebriation symptoms<br />

– forensic aspects<br />

Zusammenfassung<br />

Die perkutane Ethanolinstillation (PEI) unter sonographischer Kontrolle stellt eine nicht-chirurgische<br />

Möglichkeit zur Behandlung von Patienten mit einem hepatozellulären Karzinom dar. Die PEI kann insbesondere<br />

bei Patienten mit einem hepatozellulären Karzinom <strong>und</strong> einer fortgeschrittenen Zirrhose derzeit als eines<br />

der wenigen Behandlungsverfahren angesehen werden, mit dem eine Verbesserung der Lebensqualität sowie<br />

eine Verlängerung der Lebenszeit erzielt werden kann. Bei der Best<strong>im</strong>mung der <strong>Blutalkohol</strong>konzentration von<br />

14 Patienten <strong>im</strong> Verlauf der PEI wurden <strong>Alkohol</strong>konzentrationen <strong>im</strong> Blut von bis zu 1,62 ‰ erreicht, was zum<br />

Teil mit erheblichen Trunkenheitssymptomen <strong>im</strong> Rahmen der nachstationären Behandlung einherging. Da der<br />

Tumor in nicht vorhersagbarer Menge <strong>und</strong> Zeit <strong>Alkohol</strong> über die Lebervenen in den Blutkreislauf abgibt, zum<br />

Teil unmittelbar zu Beginn der Instillation bzw. auch prolongiert, können kinetische Betrachtungen in der<br />

Resorptions- <strong>und</strong> El<strong>im</strong>inationsphase praktisch solange nicht angestellt werden, wie der Tumor <strong>Alkohol</strong> über die<br />

Lebervenen freisetzt. In diesem Punkt sind <strong>gegen</strong>über der oralen <strong>Alkohol</strong>belastung deutliche Unterschiede zur<br />

PEI <strong>im</strong>manent. Insofern ist eine vernünftige Abschätzung der <strong>Blutalkohol</strong>konzentration <strong>im</strong> Verlauf der Instillationstherapie<br />

für den Kliniker, basierend auf der instillierten Menge Ethanols, wenngleich natürlich die Menge<br />

des instillierten Ethanols mit der max<strong>im</strong>alen <strong>Blutalkohol</strong>konzentration statistisch korreliert, praktisch nicht<br />

möglich. Insbesondere ist somit in Vollnarkose mit einer iatrogenen Intoxikation zu rechnen. Infolgedessen ist<br />

unter forensischen Gesichtspunkten eine Beobachtung der Patienten <strong>im</strong> Anschluß an die perkutane Ethanolinstillationstherapie<br />

erforderlich, damit iatrogene Intoxikationserscheinungen rechtzeitg erkannt <strong>und</strong> behandelt<br />

werden können.<br />

Schlüsselwörter<br />

perkutane Ethanolinstillation – hepatozelluläres Karzinom – <strong>Blutalkohol</strong>konzentration – Trunkenheitssymptome<br />

– forensische Überlegungen<br />

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BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong>

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