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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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Supplement I<br />

an mehreren Stellen den Begriff der bedingten Eignung ausdrücklich ohne Begrenzung auf die körperliche oder<br />

geistige Eignung verwendet (§§ 23 II, 46 II FEV) 29 ). Angesichts der sehr restriktiven Handhabung der beschränkten<br />

Fahrerlaubnis gemäß §§ 23 II, 46 II FeV wäre eine ausdrückliche Klarstellung in diesen Vorschriften hilfreich, dass<br />

sich die Beschränkung der Fahrerlaubnis auch auf eine atemalkoholsensitive Wegfahrsperre erstrecken kann.<br />

Zusammenfassung<br />

Im deutschen Rechtssystem gibt es sowohl de lege lata als auch de lege ferenda nur einen beschränkten Einsatzbereich<br />

für Interlock-Geräte. Neben dem freiwilligen Einbau, der in Sonderfällen bei der gewerblichen Personenbeförderung,<br />

bei Lastwagenfahrern <strong>und</strong> Gefahrguttransporten sowie in der Binnen- <strong>und</strong> Küstenschifffahrt<br />

möglich erscheint, kommen vor allem <strong>im</strong> Fahrerlaubnisrecht entsprechende Beschränkungen bei der Wiedererteilung<br />

der Fahrerlaubnis nach vorangegangener Entziehung in Betracht. Eine aus präventiven Gründen geforderte<br />

Änderung des geltenden Rechts dahingehend, dass Interlock-Geräte für alle Kraftfahrzeuge obligatorisch<br />

sein sollten, wäre unverhältnismäßig <strong>und</strong> daher verfassungswidrig. Der gezielte Einsatz bei einer Risikopopulation<br />

von bereits mit <strong>Alkohol</strong> aufgefallenen Kraftfahrern durch die Fahrerlaubnisbehörden sollte durch ausdrückliche<br />

Erwähnung der atemalkoholsensitiven Zündsperre bei den in § 23 II Fahrerlaubnis-Verordnung genannten<br />

Beschränkungen gefördert werden.<br />

Schlüsselwörter<br />

atemalkoholsensitive Zündsperren – Trunkenheitsfahrten – Entziehung <strong>und</strong> Wiedererteilung der Fahrerlaubnis<br />

– beschränkte Fahrerlaubnis<br />

Summary<br />

The German legal system – de lege lata as well as de lege ferenda – offers only a l<strong>im</strong>ited range of possibilities<br />

for the use of interlock devices. In addition to the voluntary installation, which seems feasible in special cases of<br />

commercial transportation of goods or persons and in the field of inland and coastal shipping, its use seems<br />

especially appropriate in the driving licensing law when re-granting licenses following the withdrawal. An<br />

alteration of the law, <strong>im</strong>plying that interlock-devices be mandatory for all vehicles in the future, as a preventative<br />

measure, would be disproportionate and therefore unconstitutional. The specific application of the devices by the<br />

administrative authorities targeting the risk population of DUI offenders should be encouraged by specific inclusion<br />

of breath alcohol sensitive ignition interlock devices in the catalogue of possible l<strong>im</strong>itations listed in art.<br />

23 sect. 2 of the driving licensing law (Fahrerlaubnis-Verordnung).<br />

Keywords<br />

breath alcohol sensitive ignition interlock devices – drink driving – withdrawal and re-granting of driving<br />

license – conditioned driving license<br />

Fußnoten<br />

1 ) Vgl. C. Evers, <strong>Blutalkohol</strong> 40 (2003), 20–36.<br />

2 ) Vgl. Alcohol Interlock Implementation in the European Union, Feasibility Study, SWOV Institute for Road<br />

Safety Research, The Netherlands, 2001, S. 55 (www.europa.eu. int/comm/transport/road/library/rapport./<br />

.20 Alcolock.pdf – Stand 29. 03. 05).<br />

3 ) Lohkamp, <strong>Blutalkohol</strong> 40 (2003), 208 ff., 218 Fn. 31; Lagois, <strong>Blutalkohol</strong> 42 (<strong>2005</strong>) [in diesem Heft].<br />

4 ) C. Evers, <strong>Blutalkohol</strong> 40 (2003), 20 ff. 25 berichtet von Gesamtkosten in Höhe von 5.000 EURO pro<br />

Fahrzeug <strong>im</strong> Rahmen des zweijährigen schwedischen Modellversuches; heute dürften die Kosten niedriger<br />

liegen.<br />

5 ) www.bast.de unter Forschungsprojekte, laufende Projekte, „Verkehrspsychologie, Verkehrsmedizin, Rettungswesen“.<br />

6 ) Sperhake/Tsokos/Püschel, <strong>Blutalkohol</strong> 35 (1998), 344 ff., 347 ff.; Lagois, <strong>Blutalkohol</strong> 42 (<strong>2005</strong>) [in diesem<br />

Heft].<br />

7 ) Lohkamp, <strong>Blutalkohol</strong> 40 (2003), 208 ff., 212<br />

23<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong>

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