10.12.2012 Aufrufe

Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 Supplement I<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong><br />

JOHANNES LAGOIS<br />

<strong>Alkohol</strong>-Interlocks: Technik, Einbau <strong>und</strong> Eigenschaften<br />

Einleitung<br />

Auch als an motorgetriebene Fahrzeuge noch lange nicht zu denken war, kam es bereits aufgr<strong>und</strong> der Wirkungen<br />

von <strong>Alkohol</strong> auf das Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Leistungsvermögen zu schweren Unfällen. Dies führte 1872 zum<br />

„British Licensing Act“, in dem es heißt: „(Es ist ein) Vergehen, auf einer Straße oder einem anderen öffentlichen<br />

Platz be<strong>im</strong> Führen eines Wagens, Pferds, Viehs oder einer Dampfmaschine betrunken zu sein“ [1]. Nach Beginn<br />

der Motorisierung nahmen Unfälle mit alkoholisierten Fahrern <strong>im</strong> Straßenverkehr <strong>im</strong>mer mehr zu. Deshalb<br />

wurde <strong>im</strong> Jahr 1925 das Vergehen auf „irgendein mechanisch angetriebenes Fahrzeug“ ausgedehnt [1].<br />

Die Unfälle <strong>im</strong> Straßenverkehr durch übermäßigen <strong>Alkohol</strong>genuss zeigten sehr bald die Notwendigkeit, durch<br />

<strong>Alkohol</strong> <strong>im</strong> Straßenverkehr verursachte Risikosituationen auszuschalten. Eine der wichtigsten <strong>und</strong> effizientesten<br />

Methoden <strong>im</strong> Kampf <strong>gegen</strong> <strong>Alkohol</strong> <strong>im</strong> Straßenverkehr sind häufige Kontrollen. Auch wenn es mit den zunächst<br />

entwickelten Methoden möglich war, bei Autofahrern die Atemalkoholkonzentration zu best<strong>im</strong>men, so waren<br />

diese Verfahren doch wenig praktikabel <strong>und</strong> vor allem kaum einfach vor Ort einsetzbar. Aus diesem Gr<strong>und</strong> fand<br />

das 1953 entwickelte „Pusteröhrchen“ mit dem Messbeutel zur Best<strong>im</strong>mung von Atemalkohol bei Verkehrsteilnehmern<br />

sofort bei der Polizei hohe Akzeptanz [2]. Heute werden Atemalkoholmessungen meistens mit elektronischen<br />

Vortest- oder Evidential-Geräten durchgeführt.<br />

Eine <strong>Alkohol</strong>kontrolle von Autofahrern vor Ort kann <strong>im</strong>mer nur eine nachträgliche Verhinderung einer weiteren<br />

<strong>Alkohol</strong>fahrt sein. Deshalb suchte man in den letzten Jahren nach zusätzlichen Möglichkeiten, bereits den Beginn<br />

einer <strong>Alkohol</strong>fahrt zu unterbinden. So werden heute vor allem in Nordamerika, Schweden <strong>und</strong> Australien so<br />

genannte <strong>Alkohol</strong>-Interlocks (atemalkoholgesteuerte Wegfahrsperren) als präventive Maßnahme eingesetzt, um<br />

alkoholisierte Autofahrer bereits am Starten ihres Fahrzeugs zu hindern.<br />

Was ist ein <strong>Alkohol</strong>-Interlock?<br />

Ein <strong>Alkohol</strong>-Interlock ist ein Atemalkohol-Messgerät mit Wegfahrsperre. Nach einer Atemalkoholmessung<br />

hindert es alkoholisierte Personen, den Fahrzeugmotor zu starten.<br />

Ein <strong>Alkohol</strong>-Interlock besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: dem Atemalkohol-Messgerät mit dem<br />

Messsystem, das sich <strong>im</strong> Innenraum des Fahrzeugs befindet, sowie dem Steuergerät, das in der Regel unter dem<br />

Armaturenbrett installiert wird <strong>und</strong> die Stromzufuhr zum Anlasserrelais des Fahrzeugs freischaltet, bzw.<br />

blockiert (Abb. 1).<br />

Abb. 1: Die beiden wesentlichen Komponenten eines <strong>Alkohol</strong>-Interlocks: Messgerät <strong>und</strong> Steuergerät.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!