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Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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Zur Information<br />

Neue Schweizer Studie untersucht Zusammenhang zwischen<br />

Trinkmustern <strong>und</strong> alkoholbedingten Verkehrsunfällen<br />

Die neue Studie von GERHARD GMEL, Leiter der Forschungsabteilung der Stiftung SFA<br />

(Schweizerische Fachstelle für <strong>Alkohol</strong>- <strong>und</strong> andere <strong>Drogen</strong>probleme), zeigt erstmals den<br />

Zusammenhang von Trinkmustern <strong>und</strong> <strong>Alkohol</strong> bedingten Verkehrsunfällen auf. GMEL <strong>und</strong><br />

seine Ko-Autoren ließen 747 zufällig ausgewählte Personen, die <strong>Alkohol</strong> konsumieren, während<br />

sieben Tagen ein Trinktagebuch führen. Die Teilnehmenden mussten notieren, wie viel<br />

<strong>Alkohol</strong>isches sie an welchen Tagen <strong>und</strong> zu welcher Tageszeit konsumierten <strong>und</strong> ob sie zu<br />

Hause oder auswärts tranken. Ihrem <strong>Alkohol</strong>konsum gemäß wurden sie in verschiedene<br />

Konsumgruppen eingeteilt: Ein Mann, der täglich vier <strong>und</strong> mehr alkoholische Standarddrinks,<br />

also z. B. vier Deziliter Wein, konsumiert, gilt als „usual heavy drinker“, also als –<br />

chronischer Vieltrinker; bei Frauen reichen zwei Gläser, um zu dieser Kategorie zu gehören.<br />

Wer diese Menge nur bei einzelnen Gelegenheiten zu sich n<strong>im</strong>mt, ist ein „risky single occasion<br />

drinker“, also ein episodischer Risikokonsument. Wer weniger als die angegebenen<br />

Mengen trinkt, gilt als mäßiger Konsument („usual light drinker“ oder „occasional light<br />

drinker“). Die so gebildeten Konsumgruppen mit ihren entsprechenden Trinkmustern wurden<br />

dann mit der Statistik <strong>Alkohol</strong> bedingter Verkehrsunfälle verglichen. „Bei der Auswertung<br />

zeigte sich eine sehr starke Korrelation zwischen der Zahl der episodischen Risikokonsumenten<br />

<strong>und</strong> der Anzahl <strong>und</strong> dem Zeitpunkt von <strong>Alkohol</strong> bedingten Verkehrsunfällen“,<br />

erklärt Forschungsleiter GERHARD GMEL. „Das heißt, je mehr Menschen <strong>im</strong> Ausgang ein<br />

Glas zu viel trinken, desto höher ist die Zahl der Unfälle.“ Am Wochenende sind es mehrheitlich<br />

die episodischen Risikokonsumenten, welche die vielen <strong>Alkohol</strong> bedingten Verkehrsunfälle<br />

verursachen. An Werktagen da<strong>gegen</strong>, wo sich weit weniger <strong>Alkohol</strong> bedingte Unfälle<br />

ereignen, sind dann hauptsächlich die chronischen Vieltrinker dafür verantwortlich. Im<br />

Wochendurchschnitt sind die episodischen Risikokonsumenten <strong>und</strong> die chronischen Vieltrinker<br />

etwa gleich häufig in Unfälle verwickelt. Laut GERHARD GMEL sind die Ergebnisse<br />

der Studie insofern erstaunlich, als sie zeigen, dass nicht pr<strong>im</strong>är die chronischen Vieltrinker<br />

oder <strong>Alkohol</strong>abhängigen für die meisten Unfälle sorgen, sondern eine Gruppe von Konsumierenden<br />

mit einem verbreiteten <strong>und</strong> damit gewöhnlichen Trinkmuster: „Während der<br />

Woche nur wenig oder gar nichts zu trinken <strong>und</strong> dafür am Wochenende be<strong>im</strong> gemütlichen<br />

Zusammensein <strong>im</strong> Restaurant ein, zwei Gläser zu viel, das ist ein Trinkmuster, das auf viele,<br />

insbesondere junge Menschen hierzulande zutrifft <strong>und</strong> das kaum jemand für problematisch<br />

hält“, erklärt GMEL. Dass sich dann viele Menschen trotz ihres <strong>Alkohol</strong>konsums noch ans<br />

Steuer setzen, haben verschiedene neuere Befragungen gezeigt.<br />

Studie: G. GMEL, J.-L. HEEB, L. REZNY, J. REHM, M. MOHLER-KUO: Drinking patterns and<br />

traffic casualities in Switzerland: matching survey data and police records to design preventive<br />

action. Journal of the Royal Institute of Public Health (<strong>im</strong> Druck).<br />

(Aus einer Pressemitteilung der Schweizerischen Fachstelle für <strong>Alkohol</strong>- <strong>und</strong> andere<br />

<strong>Drogen</strong>probleme vom 15. Dezember 2004)<br />

153<br />

BLUTALKOHOL VOL. 42/<strong>2005</strong>

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