Blutalkohol 2005 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

148 Nachruf
Zum Gedenken an Prof. Dr. med. Herbert Lewrenz
Verkehrsmedizinische Fahreignungsbeurteilung im Dienst der Verkehrssicherheit
in der Bundesrepublik Deutschland
Professor Dr. med. Herbert Lewrenz wurde am 15. Oktober 1919 in Hamburg geboren
und verstarb dort am 12. Dezember 2004. Nach Abitur, Wehrdienst und Kriegseinsatz
begann er 1940 mit dem Studium der Medizin. Er promovierte 1949 und habilitierte sich
1959 bei dem Ordinarius für Psychiatrie am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf,
Professor Dr. Bürger-Prinz. 1966 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen
Professor.
Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts betrug die Zahl der Verkehrstoten in
der Bundesrepublik Deutschland über 20.000. H. Lewrenz sah in der Reduzierung der
Straßenverkehrsunfälle und damit der Zahl der Verkehrstoten und Verletzten eine besondere
präventivmedizinische Herausforderung. Sein Hauptarbeitsgebiet lag hierbei in
der verkehrsmedizinischen Beurteilung der Fahreignung von Kraftfahrern. Schon 1956
wurde ihm die Leitung des Verkehrsmedizinisch-Psychologischen Institutes beim TÜV
Hamburg übertragen. In den Jahren von 1959 bis 1969 hat Lewrenz zahlreiche wissenschaftliche
Arbeiten zu verschiedenen verkehrsmedizinischen Themenkomplexen veröffentlicht:
z. B. alternde Kraftfahrer, Sehen und Wahrnehmen, Eignung zum Führen
von Kraftfahrzeugen, physiologische Belastungen und Bedingungen beim Führen von
Kraftfahrzeugen, psychiatrische Aspekte der Trunkenheit am Steuer, usw.
H. Lewrenz wurde 1967 in den vom damaligen Bundesministerium für Verkehr und
dem Bundesministerium für Gesundheit gegründeten Gemeinsamen Beirat für Verkehrsmedizin
berufen. Ab 1972 wurde er zu dessen Vorsitzenden gewählt. 1971 war
H. Lewrenz Präsident der 1. Konferenz der International Driver Behaviour Research
Association (IDBRA) in Zürich.
BLUTALKOHOL VOL. 42/2005
Nachruf
* 15. 10. 1919
† 12. 12. 2004
Seiten 148–150