Unterlagen des Wintersemesters 2008/2009 - Institut für Produktion ...
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Produktion</strong> und<br />
Industrielles Informationsmanagement<br />
Projektmanagement<br />
(inkl. Netzplantechnik)<br />
Univ.-Prof. Dr. Stephan Zelewski<br />
Sprechstunde: donnerstags, 15:00-16:00 Uhr<br />
in R09 / R01 / H24<br />
E-Mail: stephan.zelewski@pim.uni-due.de<br />
Internet: http://www.pim.wiwi.uni-due.de<br />
Telefon: 0201/183-4040 (direkt)<br />
0201/183-4007 (Sekretariat)<br />
Fax: 0201/183-4017
Einführung<br />
Studien- und Prüfungsrelevanz<br />
� Wahlpflichtveranstaltung in der<br />
SBWL „<strong>Produktion</strong> und Industrielles Informationsmanagement“ (PIM)<br />
� im Hauptstudium der auslaufenden Diplom-Studiengänge<br />
� insbesondere Betriebswirtschaftslehre<br />
� und Wirtschaftsinformatik<br />
� Wahlpflichtveranstaltung in Bachelor-Studiengängen<br />
im Vertiefungsstudium<br />
� keine Veranstaltung <strong>für</strong> alle Master-Studiengänge!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Prüfungen (1/3)<br />
� Themenstellungen<br />
� nur im Haupttermin 2 Auswahl-Themen garantiert<br />
� im Nachtermin im Regelfall nur 1 Thema<br />
� daher bitte Klausur zum Haupttermin wählen<br />
� beim Nichtbestehen <strong>des</strong> ersten Klausurversuchs im Nachtermin<br />
� Wiederholungsmöglichkeit erst im übernächsten Semester<br />
� da Angebotszyklus „je<strong>des</strong> Wintersemester“<br />
� mit dem Risiko von neuem Prüfungsstoff<br />
� Klausurdauer: 60 Minuten „<strong>für</strong> alle“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Prüfungen (2/3)<br />
� Themenstellungen<br />
� grundsätzlich: keine Festlegungen mehr wie im Grundstudium<br />
� bei Auswahlthemen sind möglich:<br />
� sowohl problemorientierte „Aufsatzthemen“<br />
� als auch quantitativ orientierte „Rechenthemen“<br />
� keine Garantie, dass von jedem Thementyp ein Thema gestellt wird<br />
� eine Fokussierung auf nur einen Thementyp ist „risikoreich“!<br />
� Klausurtermine – unverbindlich!<br />
� zum Haupttermin vorauss.: 1. Woche nach Vorlesungsende Februar <strong>2009</strong><br />
� zum Nachtermin vorauss.: Anfang April <strong>2009</strong><br />
ebenso<br />
Kombinationen<br />
aus beidem<br />
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Einführung<br />
Prüfungen (3/3)<br />
� Zuständigkeiten<br />
� nur das Prüfungsamt legt die Klausurtermine verbindlich fest<br />
� „Holpflicht“ der Studierenden zur Selbstinformation beim Prüfungsamt<br />
� jeder Studierende muss sich selbst beim Prüfungsamt<br />
zur Klausur anmelden und unter Umständen auch abmelden<br />
• Ratschlag: immer Aushänge überprüfen!<br />
� jeder muss sich selbst beim Prüfungsamt nach den Klausurterminen<br />
erkundigen<br />
� Online-Registrierungen auf der Website <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s<br />
� nur <strong>für</strong> Downloads von <strong>Unterlagen</strong> zur Vorlesung/Übung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Übungen<br />
� zusätzliche vorlesungsbegleitende Übung mit<br />
� Diskussion von Fallstudien (Übungsaufgaben)<br />
� alte Klausuren auf Wunsch<br />
� kein zusätzlicher Stoff, daher nicht obligatorisch<br />
� Frau Dipl.-Wirt.-Inf. SUSANNE JENE<br />
� donnerstags, 14:00-15:30 Uhr, im Raum R11 T07 C75<br />
� erste Sitzung: 15.01.<strong>2009</strong><br />
� bitte wahrnehmen!<br />
� keine Sonderberatung „kurz vor der Klausur“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Vorkenntnisse<br />
� erwartete Vorkenntnisse: keine<br />
� modularer Aufbau<br />
� sowohl der Bachelor-Studiengänge<br />
� als auch der SBWL <strong>Produktion</strong> (…)<br />
� aber es werden erwartet:<br />
� Bereitschaft zur eigenständigen, analytisch-kritischen<br />
Auseinandersetzung mit den Vorlesungs- und Übungsinhalten<br />
� ein wenig „Spaß“ am Umgang mit mathematischen Formalismen<br />
� z.B. Basiskenntnisse der Graphen-Theorie<br />
� z.B. elementare Statistik-Kenntnisse <strong>für</strong> PERT-Planungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Vorlesungsunterlagen (1/3)<br />
relevanter Stoffumfang: durch Vorlesungsunterlagen vorgegeben<br />
� „Folien“ (Sli<strong>des</strong>): legen das prüfungsrelevante Wissen fest<br />
� nicht alle Folien müssen vorgetragen werden<br />
� die anderen Folien werden als bekannt vorausgesetzt<br />
� Selbststudium!<br />
� Fallstudien: kein neuer Stoff, nur Training der Wissensanwendung<br />
� die selbstständige Vorbereitung aller Fallstudien selbstverständlich<br />
� vorausgesetzt <strong>für</strong> nicht-obligatorische Übungen<br />
� selbstständige Nachbereitung zwecks Klausurvorbereitung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Vorlesungsunterlagen (2/3)<br />
es gibt keine Skripten<br />
� Vermeiden von sturem Auswendiglernen<br />
� schlechte Erfahrungen mit früheren Klausuren<br />
� Vermeiden von sturem, unreflektiertem Auswendiglernen<br />
� „Was will der Prof. gern hören?“<br />
� statt<strong>des</strong>sen Kompetenz zur eigenständigen Ausdrucksweise<br />
� Ermunterung zum selbstständigen Literaturstudium<br />
� Schlüsselkompetenz … siehe später<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Vorlesungsunterlagen (3/3)<br />
aber: vorlesungsbegleitende Folien<br />
� zumeist nicht den Standards <strong>für</strong> „Vortragsfolien“ entsprechend<br />
� sondern Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte<br />
� Stichworte zum Nachlesen<br />
� Definitionen<br />
� Argumentationsskizzen<br />
� erläuternde Grafiken<br />
� Literaturhinweise in Einzelfällen<br />
� bewusst hohe Informationsdichte<br />
� Kompromiss zwischen Skripten und Zwang zum Mitschreiben<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Kopier- und Druckvorlagen (1/6)<br />
Kopiervorlagen der Vorlesungsunterlagen auf CD-ROM<br />
� auch als „Hardcopy“ ausdruckbar<br />
�<br />
„Unser Kopierladen“<br />
� Schlenhofstraße 7<br />
� Mo-Fr: 08:30-18:00 Uhr<br />
Sa: 09:30-13:30 Uhr<br />
� zum Selbstkopieren<br />
oder „zur Abholung“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Kopier- und Druckvorlagen (2/6)<br />
� Ansichtsexemplare und Druckvorlagen<br />
aller Vorlesungsunterlagen<br />
� Folien und Fallstudien<br />
� Literaturhinweise<br />
� Gliederung<br />
� ergänzende <strong>Unterlagen</strong> …<br />
� im Internet / World Wide Web (WWW)<br />
� Beitrag zum „papierlosen Geschäftsverkehr“<br />
und zur Schonung natürlicher Ressourcen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Kopier- und Druckvorlagen (3/6)<br />
� als PDF-Dateien<br />
� aktuelle Version der Software<br />
Adobe Acrobat Reader (Version 9)<br />
als kostenloser Download<br />
� „http://www.adobe.com/products/acrobat/readstep2.html“<br />
� unter Umständen erweitert / aktualisiert parallel zur Vorlesung<br />
� bitte laufend überwachen<br />
� aufgrund der Evaluation durch Studierende vergangener Semester<br />
aber nur bei „größeren“ Veränderungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Kopier- und Druckvorlagen (4/6)<br />
Studium<br />
und Lehre<br />
Website <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s PIM<br />
unter der URL:<br />
http://www.pim.wiwi.uni-due.de/<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Kopier- und Druckvorlagen (5/6)<br />
Projektmanagement<br />
(inkl. Netzplantechnik)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Kopier- und Druckvorlagen (6/6)<br />
�<br />
�<br />
� auf der Website<br />
Registrierung<br />
notwendig <strong>für</strong><br />
� Downloads<br />
aller <strong>Unterlagen</strong><br />
zur Vorlesung bei<br />
jedem Zugriff �<br />
� aber: keine Relevanz <strong>für</strong><br />
Anmeldungen zur<br />
Klausurteilnahme,<br />
die beim Prüfungsamt<br />
erfolgen muss<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (1/5)<br />
� erwartet wird die Bereitschaft<br />
� sich anhand der einschlägigen Fachliteratur<br />
eigenständig in den „State-of-the-art“ einzuarbeiten<br />
� eigenständiges Erschließen, Evaluieren und Selektieren<br />
der Fachliteratur<br />
� Vermittlung von Schlüsselkompetenzen („soft skills“) !<br />
� Vorlesung regt nur zum Selbststudium an<br />
� Vorlesung ist „jenseits der Prüfungsrelevanz“ nicht erschöpfend<br />
� sondern bietet „Appetithappen“ zur selbstständigen Vertiefung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (2/5)<br />
� Literaturliste als Anregung zum Selbststudium:<br />
� einführende Literatur<br />
� CORSTEN<br />
� MADAUSS<br />
� REICHERT<br />
� SCHWARZE<br />
� kann zum Vor-/Nachbereiten der Vorlesung und Übung genutzt werden<br />
� persönliche Neigungen/Vorlieben erfordern Auswahl<br />
� keine Fokussierung auf fest vorgegebene Werke<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (3/5)<br />
einführende Literatur:<br />
� “1” Werk zum<br />
Vor- / Nachbereiten<br />
von Vorlesung,<br />
Übungen und Tutorien<br />
� nach eigenen<br />
Vorlieben<br />
� eventuell im<br />
Zeitablauf wechseln<br />
siehe nächste Folie …<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (4/5)<br />
� vertiefende Literatur <strong>für</strong> besonders Interessierte<br />
� Detailfragen<br />
� zum kritischen „Nachhaken“<br />
� zum eigenständigen Weiterarbeiten<br />
� Grundlage <strong>für</strong> das spätere Studium<br />
� Seminararbeiten<br />
� Diplom-/Bachelor-Arbeiten<br />
� aber kein „Muss“!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (5/5)<br />
Online- Semesterapparat<br />
der UB Essen: Nr. 137<br />
im „DuEPublico“-System<br />
� URL: http://duepublico.<br />
uni-duisburg-essen.de/<br />
servlets/DerivateServlet/<br />
Derivate-4137/index.msa<br />
� Nutzerkennung: „studi“<br />
� Passwort: „4711“<br />
� mit OPAC-Zugriff!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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… und am Ende <strong>des</strong> Semesters<br />
� bitte Evaluationsbögen ausfüllen<br />
� leider nur in „Papierform“<br />
� Vorgabe durch das<br />
Dekanat <strong>des</strong> Fachbereichs<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
� bitte vor allem kritische Anmerkungen<br />
in die Freitextfelder eintragen<br />
� <strong>für</strong> den Dozenten von größtem Interesse !<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Software (1/10)<br />
Bearbeitung einzelner Fallstudien<br />
� kann durch die Benutzung eines PC erheblich erleichtert werden<br />
� Training einer „Kulturtechnik“<br />
� unverzichtbar <strong>für</strong> angehende Wirtschaftswissenschaftler<br />
� Standard-Software,<br />
z.B. Microsoft EXCEL inkl. „Solver“<br />
� Spezial-Software,<br />
z.B. Modellierungs- und Optimierungs-Werkzeug LINGO<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Software (2/10)<br />
Empfehlung: spezielle Modellierungs- und Optimierungs-Software<br />
� z.B. CPLEX (von ILOG) als „Marktführer“<br />
� komplexe Modellierungssprache:<br />
� nicht „natürlich“, sondern „FORTRAN-like“<br />
� sehr leistungsfähige Optimierungs-Algorithmen<br />
� z.B. in SAP APO implementiert<br />
� daneben z.B. auch: XPressMP und MOPS<br />
� SUHL, L.; MELLOULI, T.: Optimierungssysteme – Modelle, Verfahren, Software,<br />
Anwendungen. Berlin - Heidelberg 2006; darin Kapitel 3 „Software zur Lösung und<br />
Modellierung“, S. 77-92.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Software (3/10)<br />
� „Allzweck-Werkzeug“ LINGO <strong>für</strong> nahezu beliebige Modelle<br />
� hochentwickelte Modellierungssprache<br />
� in der „natürlichen“ Diktion mathematischer OR-Modelle<br />
� kognitive Ergonomie: die Software passt sich beim Strukturieren<br />
und Repräsentieren von Problemen dem menschlichen Denken an<br />
� sehr leistungsfähige Optimierungs-Algorithmen<br />
� leistungsfähige Campus-Version 11.0 aus Studienbeiträgen beschafft<br />
� steht <strong>für</strong> alle Studierenden kostenlos zur Verfügung<br />
� im Bedarfsfall Frau JENE oder das IT-Service-Zentrum<br />
<strong>des</strong> Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften fragen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Software (4/10)<br />
� LINGO vertrieben von der Lindo Systems, Inc.<br />
� Industrial Version:<br />
• 32.000 Variablen,<br />
davon 3.200 Ganzzahlen<br />
• 16.000 Restriktionen<br />
• 2.995 US-$<br />
� kostenfreier Download:<br />
� 300 Variablen, davon 30 Ganzzahlen<br />
� nur <strong>für</strong> Zuordnungsprobleme sehr knapp<br />
� 150 Restriktionen<br />
� Extended Version:<br />
• “∞” Variablen,<br />
davon “∞” Ganzzahlen<br />
• „∞” Restriktionen<br />
• 4.995 US-$<br />
http://www.lindo.com<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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Einführung<br />
Software (5/10)<br />
Beispiel aus den OPM-Übungen<br />
� Kommentare mit „!“<br />
zur übersichtlichen<br />
Strukturierung eines Modells<br />
� jede Kommandozeile<br />
mit einem Semikolon (;)<br />
abschließen<br />
� natürlichsprachige<br />
Bezeichner <strong>für</strong> Variablen<br />
und Parameter verwenden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 0 - Einführung<br />
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http://www.lindo.com/index.php?option=com_content&view=article&id=2&Itemid=10
http://www.lindo.com/index.php?option=com_content&view=article&id=34&Itemid=15
http://www.lindo.com/index.php?option=com_content&view=article&id=38&Itemid=24<br />
„das“ Buch zur<br />
LINGO-Software<br />
und zu zahlreichen<br />
OR-Modellen<br />
als Download
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik<br />
� Netzplanarten<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
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1 Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
1.1.1 technischer Projektbegriff<br />
1.1.2 betriebswirtschaftlicher Projektbegriff<br />
1.1.3 Beispiele<br />
1.2 Aufgaben <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
1.2.1 Phasenbezogene Aufgaben<br />
1.2.2 Phasenübergreifende Aufgaben<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
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1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Überblick Projektbegriff (1/2)<br />
Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
� es gibt keine allgemein verbindliche oder<br />
zumin<strong>des</strong>t zufrieden stellende Projektdefinition<br />
� immerhin existieren …<br />
� zwei rivalisierende Definitionsgruppen<br />
(netzplan-) technischer<br />
Projektbegriff<br />
betriebswirtschaftlicher<br />
Projektbegriff<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
3 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Überblick Projektbegriff (2/2)<br />
� allen Definitionsansätzen gemeinsame Charakteristika von Projekten<br />
� Projekte sind umfangreiche Aufgaben<br />
� die Aufgaben besitzen eine komplexe Ablauf-Struktur<br />
� Komplexität gekennzeichnet durch<br />
Anzahl und Arten der Prozess-Elemente �<br />
Anzahl und Arten der Beziehungen zwischen Prozesselementen �<br />
zeitliche Veränderlichkeit der voranstehenden Determinanten �<br />
� Prozessorientierung schon vor „Business Process Reengineering“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
4 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
technischer Projektbegriff (1/3)<br />
Ein Projekt ist eine Aufgabe,<br />
� das aus einer Vielzahl von einzelnen Teilaufgaben besteht<br />
� zahlreiche<br />
Synonyme <strong>für</strong><br />
Teilprozesse<br />
zur Erfüllung der<br />
Teilaufgaben<br />
Aktivitäten<br />
� Aspekt <strong>des</strong> großen Aufgabenumfangs<br />
Tätigkeiten<br />
Vorgänge<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
5 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
technischer Projektbegriff (2/3)<br />
� die Erfüllung der Teilaufgaben benötigt jeweils<br />
� Zeit und<br />
� in der Regel auch andere Ressourcen (Kapazitäten)<br />
� die Erfüllungen der Teilaufgaben können untereinander<br />
in zeitlichen Anordnungsbeziehungen stehen<br />
� Präzedenzbeziehungen<br />
� Einsatz der mathematischen Graphen-Theorie<br />
� Aspekt der hohen Aufgabenkomplexität<br />
G = (KN, KA)<br />
KA ⊆ (KN x KN)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
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1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
technischer Projektbegriff (3/3)<br />
� zum Nachlesen:<br />
� NEUMANN, K.:<br />
Netzplantechnik, in: GAL, T. (Hrsg.):<br />
Grundlagen <strong>des</strong> Operations Research,<br />
3. Aufl., Berlin ... 1992, S. 168.<br />
� DINKELBACH, W.:<br />
Operations Research,<br />
Berlin ... 1992, S. 215.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
7 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – DIN (1/4)<br />
Nach DIN 69901 „Projektmanagement. Begriffe“,<br />
Deutsches <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Normung e.V., 1980, ist ein Projekt:<br />
� ein Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit<br />
der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist,<br />
� Ausgrenzung von häufig wiederholten Routineaufgaben<br />
� vgl. z.B. MADAUSS, B.J.:<br />
Handbuch Projektmanagement.<br />
6. Aufl., Stuttgart 2000, Kapitel V.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
8 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – DIN (2/4)<br />
� aber<br />
höchst problematisch, da „Einmaligkeit“ schwer nachweisbar ist<br />
� z.B.:<br />
Anlagenwartung<br />
Brückenbau<br />
Flughafenbau und -betrieb …<br />
� im „Widerspruch“ zu Effizienz-Instrumenten<br />
<strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Standard-/Skelett-Netzpläne<br />
� Konvoi-Bauweise<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
9 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – DIN (3/4)<br />
� Einmaligkeit durch die Zielvorgabe<br />
� genuin betriebswirtschaftliches Anliegen<br />
� vor allem Zeit- und Kostenziele<br />
� Einmaligkeit durch die zeitlichen, finanziellen, personellen<br />
oder anderen Restriktionen<br />
� klar definierte Zeitpunkte <strong>für</strong> Projektanfang und -ende<br />
� beschränkte finanzielle, personelle u.a.<br />
(z.B. Maschinen-) Kapazitäten, die<br />
zur Projektrealisierung bereitstehen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
10 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – DIN (4/4)<br />
� Einmaligkeit durch Abgrenzungen gegenüber anderen Vorhaben<br />
� Eindeutigkeit der Aufgabenstellung,<br />
die mittels Projektausführung bewältigt werden soll<br />
� Einmaligkeit durch projektspezifische Organisationsformen<br />
� vielfältige Formen der Projektorganisation<br />
� hier nicht weiter behandelt<br />
� Professor BAMBERGER: Organisation & Planung<br />
� „statische“ Aufbauorganisation<br />
� Fokus der Vorlesung: „dynamische“ Ablauforganisation mit NPT<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
11 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – REFA (1/2)<br />
Nach REFA – Verband <strong>für</strong> Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e.V. –<br />
Methodenlehre der Planung und Steuerung, Teil 5. München 1985, S. 9,<br />
ist ein Projekt:<br />
� ein größeres, einmaliges und komplexes Vorhaben,<br />
� wie beim technischen Projektbegriff,<br />
zuzüglich Einmaligkeit gemäß DIN 69901<br />
� an <strong>des</strong>sen Planung, Steuerung sowie Durchführung<br />
� Betonung unterschiedlicher Projektphasen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
12 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – REFA (2/2)<br />
� im Allgemeinen mehrere Bereiche eines Betriebs<br />
oder mehrere Unternehmen beteiligt sind<br />
� aktuell: „virtuelle“ Unternehmen<br />
� betont den Aspekt der Komplexität durch „Varietät“<br />
� Anfang und Ende der Projektdurchführung sind wohldefiniert<br />
� entspricht den zeitlichen Begrenzungen gemäß DIN 69901<br />
� aber: Zielvorgaben und beschränkte Kapazitäten werden nicht erwähnt<br />
� betriebswirtschaftlich weniger gehaltvoll als DIN 69901<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
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1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – HPM (1/2)<br />
Nach MADAUSS – Handbuch Projektmanagement (HPM). 6. Aufl.,<br />
Stuttgart 2000, S. 9 f. u. 37 [vs. Anhang 1, S. 516 ff.], ist ein Projekt:<br />
� ein zeitlich befristetes Vorhaben mit definiertem<br />
� Anfang und Abschluss: wie bei DIN und REFA<br />
das sich auszeichnet durch<br />
� Einmaligkeit der Durchführung <strong>des</strong> Vorhabens und<br />
� besondere Komplexität <strong>des</strong> Vorhabens<br />
nichts<br />
Neues<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
14 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
betriebswirtschaftlicher Projektbegriff – HPM (2/2)<br />
� „Interdisziplinarität“ der Aufgabenstellung<br />
� gemeint ist der Funktionsbereiche übergreifende Charakter<br />
der Aufgabenstellung<br />
� „Größe“ im speziellen Sinne<br />
� begründet projektspezifische Organisationsformen<br />
� und „relative“ Neuartigkeit der Aufgabenstellung<br />
� dynamische Variante <strong>des</strong> Komplexitätsaspekts<br />
� problematische Abgrenzung gegenüber Einmaligkeit<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
15 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (1/17)<br />
� größere Bauvorhaben<br />
� neuer Athener Flughafen „Eleftherios Venizelos” �<br />
� Konsortium unter Führung der Hochtief AG / Essen<br />
zu 45% an der<br />
Athens International Airport S.A.<br />
beteiligt: 2 Mrd. € Auftragsvolumen<br />
� aktuelles BOOT-Beispiel<br />
build-own-operate-transfer<br />
� Folgeprojekte: z.B. Bewerbung um Flughafenausbau Mexico City<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
16 von 36
15.10.<strong>2008</strong> 17 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (3/17)<br />
� „Spaghetti“-Autobahnknoten Duisburg-Kaiserberg<br />
� Planung und Steuerung mit Netzplan-Technik! �<br />
� Stadtautobahn und Hochstraße „Bang Na“ in Bangkok<br />
Bilfinger & Berger / Mannheim: „längste Brücke der Welt“ �<br />
� 750 Mio. €, 7.000 Arbeitskräfte, Parallelbau zu Schnellstraße<br />
� NEAT-Projekt: Neue Eisenbahn-Alpen-Transversale<br />
Basistunnel Zimmerberg / Gotthard / Ceneri �<br />
� 6 Mrd. €, Baustart <strong>2008</strong> – bis ca. 2020<br />
� Kaianlage „CT 4“ in Bremerhafen �<br />
Hochtief AG Essen als Konsortialführer: „längster Stromkai der Welt“<br />
� 440 Mio. €, Fertigstellung <strong>2008</strong><br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
18 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (4/17)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
19 von 36
Autobahnknoten Duisburg-Kaiserberg<br />
15.10.<strong>2008</strong> 20 von 36
NEAT-Projekt<br />
http://www.eurailpress.com/news/news.php3?id=20229<br />
15.10.<strong>2008</strong> 21 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (7/17)<br />
Quelle: FAZ, 13.09.<strong>2008</strong>, S. 12.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
22 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (8/17)<br />
� auftragsbezogene Einzel- und Kleinserienfertigung<br />
� Großanlagenbau:<br />
� Kraftwerke: ca. 250 Mio. €<br />
� Stahlwerke:<br />
z.B. Siemens AG<br />
z.B. Thyssen-Krupp in Brasilien:<br />
Sepetiba bei Rio de Janeiro 4,5 - 5 Mrd. € �<br />
z.B. Mannesmann Demag AG in Duisburg: 175 - 200 Mio. €<br />
Verlust beim kanadischen Ipsco-Ministahlwerk (1997):<br />
75 Mio. € durch Konventionalstrafe<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
23 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (9/17)<br />
Stahlwerk von<br />
Thyssen-Krupp<br />
in Sepetiba<br />
bei Rio de Janeiro<br />
Quelle: FAZ, 06.10.<strong>2008</strong>, S. 17.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
24 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (10/17)<br />
� Chip-Fabriken<br />
Intel: nächste Chip-Fabrik „Fab 68“<br />
<strong>für</strong> die 300-Millimeter-Wafer-Technologie<br />
geplant im Jahr 2010 <strong>für</strong> ca. 2,5 Mrd. €<br />
in Dalian / China<br />
AMD: nächste Chip-Fabrik<br />
vermutlich in New York<br />
heftige Standortkonkurrenz zwischen<br />
Dresden („Silicon Saxony“), New York und China<br />
z.B. New York mit öffentlichen Subventionen von ca. 1 Mrd. US-€<br />
in Dresden nur 365 Mio. € Subventionen mit EU-Beihilferecht verträglich<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
25 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (11/17)<br />
� Schiffbau<br />
� MTW-Werft / Wismar:<br />
Netzplantechnik <strong>für</strong> Innenausbau der „Columbus“<br />
� Brückenbau<br />
Kreuzfahrtschiff Hapag-Lloyd<br />
� Verbindung zwischen Sizilien<br />
und italienischem Festland<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
26 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (12/17)<br />
� Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
� Internationale Raumstation ISS / Alpha<br />
� europäisches Raumlabor Columbus: 880 Mio. €<br />
� Apollo-Programm der NASA<br />
� Helios-Sonnensonde bei MBB<br />
� Polaris-Raketen der US-Luftwaffe<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
27 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (13/17)<br />
� Airbus-Großraumflugzeug A 380<br />
als Konkurrent zur B 747 „Jumbo“<br />
� Airbus-Langstreckenflugzeug A 350 XWB<br />
als Konkurrent zur B 787 „Dreamliner“<br />
� ca. 9 bis 10 Mrd. € bis ca. 2013/14<br />
� Airbus-Militärtransporter A 400 M<br />
� Randnotiz zum Komplexitätsmanagement von Airbus / EADS<br />
� 3.000 direkte Zulieferer, 13.000 Zulieferer insgesamt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
28 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (14/17)<br />
� 1-Mbit-Speicher Entwicklungsprojekt der Siemens AG<br />
2. Hälfte 80er Jahre:<br />
� 850.000 €<br />
� 350 Arbeitspakete<br />
� 200 Entwickler<br />
� Einsatz der Netzplantechnik<br />
� Markteinführung neuer Produkte oder Systeme<br />
� neue PC-Generationen<br />
� neue Betriebssysteme, wie z.B. Windows Vista<br />
� neue Spielkonsolen, wie z.B. Playstation 3 versus Wii<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
29 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (15/17)<br />
� komplexe Dienstleistungen<br />
� Verlegung eines Braunkohlebaggers: ca. 75.000 €<br />
� groß angelegte Instandsetzungsmaßnahmen<br />
� Generalüberholung von Kraftwerken<br />
� „Ertüchtigung“ von Hochöfen, chemischen Anlagen<br />
� Software-Implementierung<br />
� Einführung eines SAP-ERP-Systems<br />
� Installierung einer neuen Finanzverwaltungs-Software<br />
„Chaos“ an der Universität Duisburg-Essen 2004/05<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
30 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (16/17)<br />
� europäisches Raumlabor Columbus<br />
� 10-Jahres-Vertrag zwischen<br />
der europäischen Raumfahrtagentur ESA<br />
und dem Generalunternehmer EADS Astrium<br />
� über Nutzung und Betrieb <strong>des</strong> Raumlabors<br />
bis hin zum Training der Astronauten<br />
� im Volumen von 2,5 Mrd. €<br />
� jüngst: Logistik-Forschungsprojekt mit der DHL<br />
<strong>für</strong> die Internationale Rumstation ISS �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
31 von 36
1.1 Kennzeichnung <strong>des</strong> Projektbegriffs<br />
Beispiele <strong>für</strong> typische Projekt-Vorhaben (17/17)<br />
Online-Ausgabe vom 08.10.<strong>2008</strong><br />
http://www.logistik-inside.de/<br />
ins-all-geschickt-ersterpakettransportin-den-weltraum-<br />
756681.html<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
32 von 36
1.2 Aufgaben <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
Überblick<br />
phasenbezogene<br />
Aufgaben<br />
� siehe REFA-Projektverständnis<br />
Aufgaben <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Betonung der Ablauforganisation<br />
phasenübergreifende<br />
Aufgaben<br />
� Integration im Sinne<br />
eines „ganzheitlichen“<br />
Projektmanagements<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
33 von 36
1.2 Aufgaben <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
Phasenbezogene Aufgaben<br />
relevante<br />
Zeit-/Kapazitäts-/<br />
Kostenabwei-<br />
chungen?<br />
Anpassungsplanung<br />
(Planrevision)<br />
Projektdurchführung<br />
Projektcontrolling<br />
nein<br />
nein<br />
ja<br />
ja<br />
Realisierungs-<br />
fehler<br />
Soll-<br />
werte<br />
Ist-<br />
werte<br />
Planungs-<br />
fehler<br />
vorgegebene<br />
Zeit-/Kapazitäts-/<br />
Kostenbegrzg.<br />
einhaltbar?<br />
Projektanalyse<br />
Strukturplanung „frühe” Kostenplanung<br />
(ablaufunabhängig)<br />
Projektdefinition<br />
(Pflichtenheft)<br />
Projektsynthese<br />
Ablaufplanung<br />
(Ablauforganisation)<br />
Projekt-<br />
organi-<br />
sation<br />
(Aufbau-<br />
organi-<br />
sation)<br />
reine<br />
Zeit-<br />
pla-<br />
nung<br />
Zeitplanung<br />
Ressourcenplanung<br />
mengen-<br />
mäßig<br />
wert-<br />
mäßig<br />
Kapa-<br />
zitäts-<br />
planung<br />
Kosten-/<br />
Finanz-<br />
planung
1.2 Aufgaben <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
Phasenübergreifende Aufgaben (1/2)<br />
� Vertragsmanagement<br />
� Auftragsanbahnung<br />
� Kontrakte mit Kunden / Lieferanten<br />
aushandeln und dokumentieren<br />
� Vertragseinhaltung sicherstellen<br />
� Garantiegewährung<br />
� Lieferantenüberwachung<br />
� z.B. BvS (Bun<strong>des</strong>anstalt <strong>für</strong> vereinigungsbedingte Sonderaufgaben)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
35 von 36
1.2 Aufgaben <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
Phasenübergreifende Aufgaben (2/2)<br />
� Dokumentationsmanagement<br />
� Verwaltung („Konfigurationsmanagement“) von<br />
� Pflichtenheften<br />
� Bauteilzeichnungen, Netzplänen …<br />
� Stücklisten<br />
� Produkthaftung / Gewährleistung<br />
� Projekt(teil)pläne oder Standard-/Skelett-Netzpläne<br />
� zur Wiederverwendung in ähnlichen Projekten<br />
� Wissensmanagement: Knowledge Reuse<br />
� Selbstkostenabrechnung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 1<br />
36 von 36
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik<br />
� Netzplanarten<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
1 von 54
2 Strukturplanung<br />
2.1 Übersicht über Aufgaben und Instrumente<br />
der Strukturplanung<br />
2.2 Der Projektstrukturplan<br />
2.3 Die Projektstruktur/Organisationsstruktur-Matrix<br />
2.4 Vorgangslisten<br />
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
2 von 54
2.1 Aufgaben und Instrumente<br />
Aufgaben (1/2)<br />
� Komplexitätsreduzierung durch<br />
� sukzessive Zerlegung eines Projekts in eine Gesamtheit von<br />
zunehmend einfacheren Teilaufgaben<br />
� „Kunst“ der Aufgaben-Dekomposition: Subjektivität!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
3 von 54
2.1 Aufgaben und Instrumente<br />
Aufgaben (2/2)<br />
�� Unterstützung der (Projekt-) Aufbauorganisation durch<br />
�� Identifizierung solcher Teilaufgaben, die<br />
�� einzelnen Organisationseinheiten<br />
�� zur eigenverantwortlichen Erfüllung<br />
übertragen werden können<br />
�� Vorbereitung der Ablaufplanung durch<br />
�� Identifizierung aller Vorgänge<br />
�� die zur Erfüllung der Teilaufgaben erforderlich sind<br />
�� und der Präzedenzbeziehungen zwischen diesen Vorgängen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
4 von 54
2.1 Aufgaben und Instrumente<br />
Instrumente (1/2)<br />
� hierarchisch gegliederter Projektstrukturplan (PSP)<br />
� zur Repräsentation aller Teilaufgaben bis hin<br />
� zu Arbeitspaketen als<br />
� „einfachsten“ Teilaufgaben,<br />
� die genau einer Organisationseinheit<br />
� zwecks eigenverantwortlicher Erfüllung<br />
� eindeutig zugeordnet werden können<br />
Arbeitspakete<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
5 von 54
2.1 Aufgaben und Instrumente<br />
Instrumente (2/2)<br />
� Projektstruktur/Organisationsstruktur-Matrix<br />
� zur organisatorischen Zuordnung von<br />
� Arbeitspaketen<br />
� zu Akteuren<br />
� Vorgangslisten<br />
…<br />
� zur Erfassung aller Vorgänge und Präzedenzbeziehungen,<br />
die zur Realisierung der Arbeitspakete ausgeführt bzw. eingehalten<br />
werden müssen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
6 von 54<br />
…<br />
… …<br />
…
2.2 Projektstrukturplan<br />
� Gliederungsprinzipien<br />
� objektorientierte Gliederung<br />
� funktionsorientierte Gliederung<br />
� ablauf- oder phasenorientierte<br />
Gliederung<br />
� gemischte Gliederung<br />
Personenkraftwagen<br />
Karosserie Antriebskomplex Fahrgestell<br />
Getriebe Motorblock Differential<br />
Motorgehäuse Kurbeltrieb Nebenaggregate<br />
Pleuelstangen Kurbelwelle Kolben<br />
Personenkraftwagen<br />
Entwurf <strong>Produktion</strong> Konstruktion<br />
Werkzeugbau Prototypbau Serienproduktion<br />
Prototypmontage Teilefertigung Prototypabnahme<br />
Materialbeschffg. Einzelteilherstlg. Teilekontrolle<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
7 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Objektorientierte Gliederung (1/2)<br />
Zerlegung eines Projekts („Produkts“) in Baugruppen und Bauteile,<br />
die sich jeweils separat herstellen lassen<br />
pro<br />
� die Projektgliederung<br />
lässt sich unmittelbar aus<br />
Konstruktionsunterlagen<br />
� z.B. Strukturstücklisten<br />
<strong>für</strong> das Produkt und seine<br />
Baugruppen ableiten<br />
contra<br />
� Synergievorteile aus der Erfüllung gleichartiger<br />
Teilaufgaben <strong>für</strong> unterschiedliche Baugruppen /<br />
Bauteile bleiben ungenutzt<br />
� z.B. bei der Materialbeschaffung<br />
� manche Teilaufgaben lassen sich auf keine<br />
Baugruppen / Bauteile zurückführen<br />
� z.B. Sicherstellung der Projektfinanzierung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
8 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Objektorientierte Gliederung (2/2)<br />
Personenkraftwagen<br />
Karosserie Antriebskomplex Fahrgestell<br />
Getriebe Motorblock Differential<br />
Motorgehäuse Kurbeltrieb Nebenaggregate<br />
Pleuelstangen Kurbelwelle Kolben<br />
Quelle: RINZA, P.: Projektmanagement. 3. Aufl., Düsseldorf 1994, S. 40.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
9 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Funktionsorientierte Gliederung (1/2)<br />
Zerlegung eines Projekts in Teilaufgaben (Funktionen), die durch<br />
gleichartige Vorgänge an unterschiedlichen Objekten erfüllt werden<br />
pro<br />
� Synergievorteile durch<br />
Funktionsspezialisierung nutzen<br />
� z.B. Beschaffungswesen,<br />
Projektfinanzierung<br />
� unmittelbare Zuordnung von<br />
funktionsorientiert definierten<br />
Arbeitspaketen zu den Einheiten<br />
einer „klassischen“ funktionalen<br />
Unternehmensorganisation<br />
contra<br />
� Festschreiben einer<br />
funktionalen Organisationsform<br />
� keine Berücksichtigung von<br />
funktionsübergreifenden<br />
Koordinierungserfordernissen<br />
� nicht alle Funktionen gelten<br />
gleichmäßig <strong>für</strong> alle Projektteile<br />
� z.B. Funktionstests und<br />
Abnahmeprüfungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
10 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Funktionsorientierte Gliederung (2/2)<br />
Personenkraftwagen<br />
Entwurf <strong>Produktion</strong> Konstruktion<br />
Werkzeugbau Prototypbau Serienproduktion<br />
Prototypmontage Teilefertigung Prototypabnahme<br />
Materialbeschffg. Einzelteilherstlg. Teilekontrolle<br />
Quelle: RINZA, P.: Projektmanagement. 3. Aufl., Düsseldorf 1994, S. 40.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
11 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Ablauf- oder phasenorientierte Gliederung (1/2)<br />
Zerlegung eines Projekts in Teilaufgaben, deren Bearbeitungen zeitlich<br />
aufeinander folgen und die objekt- oder funktionsorientiert definiert sind<br />
pro<br />
� der grobe<br />
zeitliche Ablauf<br />
der Durchführung<br />
eines Projekts ist<br />
bereits aus dem<br />
Projektstrukturplan<br />
ersichtlich<br />
contra<br />
� Präsupposition einer rein sequenziellen Abarbeitung<br />
aller Teilaufgaben, die der charakteristischen<br />
Parallelität von manchen – aber nicht allen –<br />
Projekt-Teilaufgaben widerspricht<br />
� Vermengung der „ablaufblinden“ Strukturplanung mit<br />
Aspekten der nachfolgenden Stufe der Ablaufplanung<br />
� Verletzung <strong>des</strong> Postponement-Prinzips<br />
� Übersehen von Parallelisierungschancen<br />
z.B. Simultaneous Engineering<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
12 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Ablauf- oder phasenorientierte Gliederung (2/2)<br />
Personenkraftwagen<br />
Entwurf Konstruktion<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Feasibility-Studie<br />
Funktionsentwurf<br />
Kompon.entwurf<br />
Komp.zeichnung<br />
Komponententest<br />
Integrationstest<br />
Teilefertigung<br />
Pkw-Montage<br />
Produktkontrolle<br />
Quelle: BURGHARDT, J.: Projektmanagement. 2. Aufl., Berlin - München 1993, S. 122.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
13 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Gemischte Gliederung (1/3)<br />
Zerlegung eines Projekts durch Kombination von objekt- und<br />
funktionsorientierter, oftmals auch phasenorientierter Gliederungsweise<br />
pro<br />
� die verschiedenen Gliederungsweisen können<br />
je nach „Zweckmäßigkeit“ flexibel eingesetzt werden<br />
� praktisch bewährt hat sich eine Gliederung<br />
� zunächst objektorientiert<br />
<strong>für</strong> übergeordnete Baugruppen<br />
� danach funktionsorientiert<br />
<strong>für</strong> Arbeitspakete, die sich funktionalen<br />
Organisationseinheiten eindeutig zuordnen lassen<br />
� oftmals überlagert durch eine phasenorientierte<br />
Anordnung der funktionsorientierten Arbeitspakete<br />
contra<br />
� keine<br />
eindeutige<br />
Systematik<br />
<strong>für</strong> die<br />
Projektstruktur<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
14 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Gemischte Gliederung (2/3)<br />
Personenkraftwagen<br />
Karosserie Antriebskomplex Fahrgestell<br />
phasenorientiert<br />
Motorblock Getriebe<br />
Differential<br />
Entwurf phasen- Konstruktion<br />
<strong>Produktion</strong><br />
orientiert<br />
phasenorientiert<br />
Komp.zeichnung Komponententest Integrationstest<br />
Quelle: RINZA, P.: Projektmanagement. 3. Aufl., Düsseldorf 1994, S. 40.<br />
objektorientiert<br />
objektorientiert<br />
funktionsorientiert<br />
funktionsorientiert<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
15 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Gemischte Gliederung (3/3)<br />
objektorientiert<br />
phasenorientiert<br />
funktionsorientiert<br />
Quelle: MADAUSS, B.J.: Handbuch Projektmanagement. 5. Aufl., Stuttgart 1994, S. 198.<br />
?
2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (1/8)<br />
� Der Detaillierungsgrad, mit dem Arbeitspakete <strong>für</strong><br />
Organisationseinheiten auf der untersten Hierarchiestufe<br />
angesetzt werden, liegt nicht „objektiv“ fest.<br />
� zusätzlicher Freiheitsgrad der Projektstrukturierung<br />
(neben dem Gliederungsmodus) �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
17 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (2/8)<br />
allgemeiner Projektstrukturplan<br />
Quelle: CORSTEN, H.: Projektmanagement. München - Wien 2000, S. 139.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
18 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (3/8)<br />
� je höher der Detaillierungsgrad, <strong>des</strong>to größer (tendenziell) die<br />
� Kosten der Strukturierung und die späteren<br />
� Kosten der Planung und Überwachung <strong>des</strong> Projektablaufs<br />
� je geringer der Detaillierungsgrad, <strong>des</strong>to größer sind (tendenziell) die<br />
� Kosten <strong>für</strong> Planungsfehler<br />
z.B. <strong>für</strong> Anpassungsplanungen oder Konventionalstrafen<br />
aber: Kompensationseffekte bei Grobplanungen möglich<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
19 von 54
2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (4/8)<br />
� Das ökonomische Problem, die „optimale Komplexion“ <strong>des</strong><br />
Projektstrukturplans zu ermitteln, lässt sich nicht lösen<br />
� praktische Defizite<br />
� hinsichtlich <strong>des</strong> Wissens<br />
über komplexionsabhängige<br />
Planungskosten<br />
Kontrollkosten<br />
Fehlerkosten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
20 von 54<br />
K<br />
P<br />
F<br />
�
2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (5/8)<br />
� theoretischer Defekt<br />
� Projektstrukturplan als Projekt-Modell<br />
� „MÜNCHHAUSEN-Trilemma“<br />
infiniter Regress: Meta-Modelle, Meta-Meta-Modelle usw.<br />
Zirkelschluss: Begründungen setzen sich gegenseitig voraus<br />
Dogmatik: schlichte Behauptung der Optimalität<br />
� es gibt keine „absolut“ gültige Begründung<br />
<strong>für</strong> die Optimalität irgendeiner Modellstruktur<br />
Chart 1/8: Anzahl Hierarchiestufen � Größe der Arbeitspakete<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (6/8)<br />
� statt<strong>des</strong>sen pragmatische Festlegung der Detaillierungstiefe<br />
nach Maßgabe mehrerer – u.U. konfligierender – Einflussgrößen:<br />
� originäres Informationsbedürfnis der Entscheidungsträger<br />
� d.h. nicht aus den anderen Einflussgrößen abgeleitet<br />
� Detaillierungsgrad bereits vorhandener Informationen<br />
� z.B. aus der Planung und Durchführung früherer ähnlicher Projekte<br />
� Informationsbedürfnis der Adressaten von Projektstrukturplänen<br />
� Grobpläne <strong>für</strong> Generalunternehmer<br />
� detailliertere Teilpläne <strong>für</strong> Subunternehmer<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (7/8)<br />
� Planungsfristigkeit:<br />
� Strukturplanung umso gröber, je langfristiger der Planungshorizont<br />
Postponement-Prinzip:<br />
Wahrung von künftigen Entscheidungsspielräumen<br />
� Planungsdetails werden umso unsicherer,<br />
je weiter sie in der Zukunft liegen<br />
Ausnutzen von Kompensationseffekten<br />
� ökonomische Bedeutung von Teilaufgaben / Arbeitspaketen<br />
� Detaillierung von Engpässen, insbesondere kritischen Pfaden<br />
kann zu einem iterativen Planungsprozess führen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.2 Projektstrukturplan<br />
Probleme der Gliederungstiefe (8/8)<br />
Quelle: MADAUSS, B.J.:<br />
Handbuch Projektmanagement.<br />
5. Aufl., Stuttgart 1994, S. 201.
2.3 Projektstruktur/Organisationsstruktur-Matrix<br />
Organisationsstruktur<br />
Unternehmen<br />
Lieferanten<br />
Projektstruktur<br />
Controlling<br />
Absatz<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Beschaffung<br />
Konstruktion<br />
Lieferant<br />
B<br />
Lieferant<br />
A<br />
Projekt 1 (Projekt 2 ...)<br />
Teilaufgabe Teilaufgabe Teilaufgabe<br />
Arbeitspaket<br />
�<br />
Arbeitspaket<br />
�<br />
Arbeitspaket<br />
�<br />
Arbeitspaket<br />
�<br />
Arbeitspaket<br />
�<br />
Arbeitspaket<br />
�<br />
Arbeitspaket<br />
�
2.4 Vorgangslisten<br />
Arbeitspakete � Vorgänge (1/2)<br />
� Erhöhung <strong>des</strong> Detaillierungsgrads <strong>des</strong> Projektstrukturplans<br />
um 1 Stufe durch<br />
� Zerlegung der Arbeitspakete in Vorgänge<br />
� Vorgänge werden im Allgemeinen<br />
nicht mehr zum Projektstrukturplan<br />
gerechnet (DIN 69901)<br />
� aber in erweiterten Projektstrukturplänen darstellbar<br />
vgl. WISCHNEWSKI, E.: Modernes Projektmanagement.<br />
3. Aufl., Braunschweig - Wiesbaden 1992, S. 96.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
26 von 54
2.4 Vorgangslisten<br />
Arbeitspakete � Vorgänge (2/2)<br />
� Ein Vorgang ist die kleinste Einheit, die:<br />
� zur Erfüllung min<strong>des</strong>tens einer Teilaufgabe dient und<br />
� in der Projektablaufplanung nicht weiter in Teilaktivitäten zerlegt wird.<br />
� analoges Detaillierungsproblem wie beim PSP (i.e.S.)!<br />
� Vorgangslisten bilden die Schnittstelle zwischen<br />
� Strukturplanung und<br />
� Ablaufplanung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
27 von 54
2.4 Vorgangslisten<br />
Vorgangsdefinition (1/2)<br />
Problem: Was ist ein Vorgang?<br />
� DIN 69901:<br />
ein Zeit erfordern<strong>des</strong> Geschehen mit definiertem Anfang und Ende<br />
� aber: das trifft z.B. auch auf (ungewollte) Wartezeiten zu<br />
� SCHWARZE, J.:<br />
ein Zeit erfordern<strong>des</strong> Geschehen, das:<br />
� ein definiertes Anfangs- und ein definiertes Endereignis besitzt<br />
� nicht kürzer als eine Zeiteinheit dauern sollte �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
Vorgangsdefinition (2/2)<br />
� Kapazitäten von Potenzialfaktoren so in Anspruch nimmt,<br />
dass die Kapazitätsinanspruchnahme während der Vorgangsausführung<br />
konstant bleibt (auch kein Potenzialfaktor-Wechsel)<br />
� zum Verzehr von Repetierfaktoren führt<br />
� Kosten verursacht<br />
� eindeutig einer Organisationseinheit zugeordnet werden kann<br />
� „nicht zu klein“ ist<br />
� aber: Verfeinerung von Vorgängen (Aufgaben)<br />
zu Teilvorgängen (Teilaufgaben) möglich, z.B. in GANTT-Charts �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
Gantt-Charts<br />
Quelle: http://www.conceptdraw.com, Datum <strong>des</strong> Zugriffs: 06.01.2005.
2.4 Vorgangslisten<br />
Anforderungen (1/4)<br />
Anforderungen an die Erstellung einer Vorgangsliste<br />
� Identifizierung aller erforderlichen / möglichen Vorgänge<br />
� Vorgangsbezeichnungen<br />
� Vergabe von Vorgangs-Identifikatoren<br />
� Vorgangsnummern<br />
� Analyse aller Präzedenzbeziehungen zwischen den Vorgängen<br />
� technologischer Art<br />
� z.B. Walzen von Stahlblöcken nach ihrem (Strang-) Guss �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
Anforderungen (2/4)<br />
� organisatorischer Art<br />
� z.B. Mitarbeiterschulung erst nach<br />
der Anschaffung einer neuen <strong>Produktion</strong>sanlage<br />
� ökonomischer Art<br />
� z.B. vertraglich vereinbarte Liefertermine<br />
� Ermittlung der Ausführungsdauern aller Vorgänge<br />
� Zeitanalyse<br />
� deterministisch, stochastisch oder „fuzzy“<br />
� im Prinzip eine Variante der Vorgabezeit-Ermittlung (� OPM)<br />
keine<br />
präzise<br />
Abgrenzung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
Anforderungen (3/4)<br />
� Ermittlung der Kapazitätsbedarfe aller Vorgänge<br />
� insbesondere <strong>für</strong> Betriebsmittel und Arbeitskräfte<br />
� mitunter den Arbeitspaketen <strong>des</strong> Projektstrukturplans zugeordnet<br />
� aber: <strong>für</strong> Kapazitätsplanungen in Netzplänen<br />
auf der Vorgangsebene unverzichtbar<br />
� Ermittlung der Ausführungskosten aller Vorgänge<br />
� erübrigt die separate Ermittlung der vorgangsspezifischen<br />
Verbrauche von Repetierfaktoren<br />
� Material, Energie<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
Anforderungen (4/4)<br />
� Festlegung der Verantwortlichen <strong>für</strong> die Vorgangsausführung<br />
� von großer Bedeutung <strong>für</strong><br />
� Projektsteuerung<br />
� Projektcontrolling<br />
� können entnommen werden aus:<br />
� den Arbeitspaketen <strong>des</strong> Projektstrukturplans und<br />
� der Projektstruktur/Organisationsstruktur-Matrix<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
Vorgangsliste – Ausschnitt<br />
Vorgangsliste <strong>für</strong> Projekt Nr. 0815<br />
(Planung eines Einfamilienhauses)<br />
Vorg.nr.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Vorgangsbezeichnung<br />
Auftrag an Architekten<br />
Bauweise klären<br />
Vorplanung erstellen<br />
Finanzierung klären<br />
Bauentscheidung fällen<br />
Baupläne erstellen<br />
Lage-/Katasterplan erstellen<br />
Netzplan erstellen<br />
Zuständigkeit<br />
Bauherr<br />
Architekt<br />
Architekt<br />
Bauherr<br />
Bauherr<br />
Architekt<br />
Vermessungsbüro<br />
Architekt<br />
Nachfolger<br />
2,3,4<br />
Bearbeiter: K. Brause<br />
Datum: 04.04.2007<br />
Dauer<br />
(Tage)<br />
Quelle (partiell entnommen): REICHERT, O.: Netzplantechnik.<br />
Braunschweig - Wiesbaden 1994, S. 31.<br />
5<br />
5<br />
5<br />
6,7<br />
8,9,10<br />
10<br />
---<br />
1<br />
10<br />
10<br />
20<br />
1<br />
15<br />
10<br />
10<br />
Kapazitätsbedarfe<br />
MG 1 MG 2 MG 3 AG 1 AG 2<br />
...<br />
...<br />
Blatt 1<br />
von 3<br />
Kosten<br />
(€)<br />
... ... ...<br />
...<br />
...<br />
... ... ...
2.4 Vorgangslisten<br />
... zu beachten ist (1/2)<br />
� Präzedenzbeziehungen sollten jeweils nur einmal erfasst werden<br />
� entweder nur Nachfolger oder aber nur Vorgänger aufführen<br />
� Präzedenzbeziehungen können sowohl<br />
„harte“ als auch „weiche“ Restriktionen wiedergeben<br />
� harte Restriktionen<br />
� sind in der Regel technologischer Art und<br />
� müssen immer erfasst werden �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.4 Vorgangslisten<br />
... zu beachten ist (2/2)<br />
� weiche Restriktionen<br />
� sind zumeist organisatorischer oder ökonomischer Art und<br />
� müssen nicht berücksichtigt werden,<br />
wenn sie die Projektrealisierung „zu sehr“ behindern<br />
� sollten überhaupt nicht in gewöhnliche Strukturplanungen<br />
als Präzedenzbeziehungen einfließen<br />
allenfalls als constraint satisfaction / propagation programming<br />
oder als „fuzzy” programming<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
37 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Vorbemerkungen (1/2)<br />
� Standard-Projektstrukturpläne<br />
� Projektmanagement zielt darauf ab,<br />
� die Strukturierung großer Objekte so weit zu vereinheitlichen,<br />
� wie es mit der Berücksichtigung projektspezifischer<br />
Besonderheiten „verträglich“ ist<br />
� widerspricht tendenziell der Einmaligkeit von Projekten<br />
� gemäß DIN 69901 und MADAUSS<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
38 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Vorbemerkungen (2/2)<br />
aber: vorteilhaft in Bezug auf<br />
� Wiederverwendung von bereits vorhandenem Know-how<br />
zur Strukturierung von Projekten<br />
� ökonomisches Prinzip, Knowledge Reuse<br />
� Rationalisierung <strong>des</strong> Projektcontrollings<br />
� Nachkalkulation nach einem einheitlichen Kalkulationsschema<br />
� Vergleichbarkeit mit anderen Projekten<br />
� Benchmarking<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
39 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Plan I<br />
Standard-Projektstrukturplan der ESA (European Space Agency) <strong>für</strong><br />
Satellitenprojekte<br />
Quelle: MADAUSS, B.J.: Handbuch Projektmanagement. 5. Aufl., Stuttgart 1994, S. 195.
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Plan II<br />
Standard-Projektstrukturplan <strong>für</strong> Planung, Bau und Ausrüstung<br />
verfahrenstechnischer Anlagen<br />
Quelle: REICHERT, O.: Netzplantechnik. Braunschweig - Wiesbaden 1994, S. 27.
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Anwendungsbereiche (1/2)<br />
Typische Anwendungsbereiche von Standard-Projektstrukturplänen<br />
� Raumfahrt<br />
� Trägerraketen<br />
� Satelliten<br />
� Luftfahrt<br />
� z.B. Airbus-Industrie <strong>für</strong> den A 320 (380?)<br />
� Anlagenbau<br />
� insbesondere in der Verfahrenstechnik<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Anwendungsbereiche (2/2)<br />
� Kraftwerksbau<br />
� „Konvoi“-Kernkraftwerke<br />
� Schiffbau<br />
� MBB-Studie <strong>für</strong> das „Schiff der Zukunft“ / BMFT<br />
� Bau von Einfamilienhäusern<br />
� REICHERT [s.o.]<br />
� Wehrtechnik<br />
� Entwicklung einer neuen Panzergeneration<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
43 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Vorteile (1/2)<br />
� Einsparung von Planungsressourcen<br />
� Verkürzung der Zeitdauer der Angebotsphase<br />
� vor allem dort: Zeitwettbewerb!<br />
� Verminderung <strong>des</strong> Risikos, wesentliche Teilaktivitäten<br />
bei der Projektstrukturplanung zu übersehen<br />
� Standard-Projektstrukturpläne als Checklisten √<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
44 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Vorteile (2/2)<br />
� Unterstützung der Wirtschaftlichkeitskontrolle<br />
� projektübergreifende Vergleiche von Kosten „ähnlicher“ Projekte<br />
� Ausschöpfen von Lerneffekten analog<br />
� zum Lerngesetz industrieller <strong>Produktion</strong><br />
� zu Erfahrungskurven: Strategisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />
wenn Standard-Projektstrukturpläne<br />
� mehrfach angewendet und an neue Erfahrungen angepasst werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
45 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Nachteile<br />
� „Verbiegen“ von Projekten durch<br />
� Hineinpressen in eine fest vorgegebene Projektstruktur<br />
� „PROKRUSTES-Bett-Modellierung“<br />
� Standardisierung als „Feind der Problemadäquanz“<br />
� Risiko <strong>des</strong> Übersehens projektspezifischer Eigenarten<br />
� Einmaligkeit / Neuartigkeit von Projekten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
46 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (1/7)<br />
Techniken zur Standardisierung <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
– hier nur exemplarisch auf die Projektstrukturplanung bezogen –<br />
� Aufbau einer projektübergreifenden Taxonomie / Terminologie<br />
� um gleichartige Strukturkomponenten unterschiedlicher Projekte<br />
an identischen Bezeichnungen wieder erkennen zu können<br />
� Work Breakdown Structure (WBS) – Dictionary �<br />
� von McDonnell Douglas 1971 im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Space-Shuttle-Programms eingeführt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (2/7)<br />
WBS (Work Breakdown Structure) Format for System Development Projects<br />
Quelle: http://www.hyperthot.com/pm_wbs.htm,<br />
Datum <strong>des</strong> Zugriffs: 07.01.2005.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (3/7)<br />
� heute z.B. bei großen Softwareprojekten eine „Standard“-Technik<br />
� jüngste Fortentwicklung auf dem Gebiet der KI-Forschung,<br />
insbesondere <strong>für</strong> Multi-Agenten-Systeme:<br />
� Ontologien<br />
� neben Terminologie: Begriffssammlung wie im Lexikon<br />
� und Taxonomie: Über-/Unterordnungsbeziehungen zwischen<br />
Begriffen („is a“)<br />
� auch Semantik der Begriffsverwendungen, vor allem durch<br />
Inferenzregeln: ermöglichen Schlussfolgerungen<br />
Integritätsregeln: sichern Konsistenz der Projektbeschreibung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
49 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (4/7)<br />
� Projektdatenbanken zur Speicherung und Reaktivierung<br />
<strong>des</strong> Wissens über die Ausführung früherer Projekte<br />
� Verwaltung häufig wiederkehrender Arbeitspakete<br />
mit zugehörigen <strong>Unterlagen</strong><br />
� Zeichnungen<br />
� Stücklisten<br />
� arbeitspaketspezifische Vorgangslisten<br />
� Vorhalten von Gesamt- oder Teil-Projektstrukturplänen<br />
� „Bibliothek“ aus häufig wieder verwendeten Strukturmodulen<br />
analog zur „Componentware“ in der Wirtschaftsinformatik<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (5/7)<br />
� typische Vorgangsattribute, wie<br />
� Dauern<br />
� Kosten<br />
� Kapazitätsbedarfe<br />
jedoch seltener, da diese Größen zumeist<br />
einzelfallabhängig variieren<br />
allerdings weiterverwendbar als statistisches Ausgangsmaterial<br />
<strong>für</strong> die Prognose von Kosten und Dauern anderer Vorgänge<br />
� derzeit in der Wirtschaftsinformatik relevant als<br />
Knowledge Sharing / Reuse<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
51 von 54
2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (6/7)<br />
� Fallbasiertes Schließen (Case-based Reasoning / CBR)<br />
� Charakterisierung bereits ausgeführter Projekte durch<br />
� allgemeine, Projekt beschreibende Klassifikatoren<br />
� Anwendungsmöglichkeit betriebswirtschaftlicher „Typologien“<br />
� wenn ein neues Projekt abzuwickeln ist:<br />
� Ermittlung der „ähnlichsten“ alten Projekte<br />
durch einen Mustervergleich<br />
anhand der bereits entwickelten Klassifikatoren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Techniken (7/7)<br />
� Übertragung <strong>des</strong> Projektstrukturplans <strong>des</strong><br />
ähnlichsten alten Projekts auf das neue Projekt<br />
� durch „geeignete“ Anpassungen <strong>des</strong> alten Projektplans<br />
an die Spezifika <strong>des</strong> neuen Projekts<br />
� Neuplanung nur dann, wenn kein „hinreichend“ ähnlicher<br />
alter Projektplan aufgefunden werden kann<br />
� erste CBR-Shells stehen zur Verfügung<br />
� Diplomarbeiten!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
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2.5 Standard-Projektstrukturpläne<br />
Literaturergänzungen<br />
Literatur zum Fallbasierten Schließen<br />
� KOLODNER, J.: Case-Based Reasoning. San Mateo 1993.<br />
� SLADE, S.: Case-Based Reasoning: A Research Paradigm.<br />
In: AI Magazine, o.Jg. (1991), Heft 1, S. 42-55.<br />
� RIESBECK, C.K.; SCHLANK, R.C.: Inside Case-based Reasoning.<br />
Hillsdale - Hove - London 1989.<br />
� EHRENBERG, D.; PETERSOHN, H.: Case-Based Reasoning.<br />
In: Wirtschaftsinformatik, 36. Jg. (1994), S. 166-168.<br />
� SCHULZ, R.; WIESNER, H.; EHRENBERG, D.; OLBRICH, T.: Arbeitsberichte Nr. 4, 5 und 7<br />
<strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Wirtschaftsinformatik, Universität Leipzig. Leipzig 1994/95.<br />
� Heft 1/96 der Zeitschrift „Wirtschaftsinformatik“ (38. Jg.) mit dem<br />
Schwerpunktthema „Fallbasierte Entscheidungsunterstützung“.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 2<br />
54 von 54
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik<br />
� Netzplanarten<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
1 von 21
3 Einführung in die Netzplantechnik<br />
3.1 Netzplandefinitionen<br />
3.1.1 Definition nach DIN<br />
3.1.2 pragmatische Definition<br />
3.1.3 wissenschaftliche Definition<br />
3.2 Ablaufgraphen<br />
3.2.1 Einführung<br />
3.2.2 Erläuterungen<br />
3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
2 von 21
3.1 Netzplandefinitionen<br />
Netzplandefinition nach DIN (1/2)<br />
Nach DIN 69901 (1980) umfasst die Netzplantechnik:<br />
� alle Verfahren zur<br />
� Analyse, Beschreibung, Planung, Steuerung, Überwachung<br />
� von Abläufen<br />
� auf der Grundlage der Graphentheorie,<br />
� wobei Zeit, Kosten, Einsatzmittel und weitere Einflussgrößen<br />
berücksichtigt werden können<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
3 von 21
3.1 Netzplandefinitionen<br />
Netzplandefinition nach DIN (2/2)<br />
� inoperational<br />
� bis auf „Graphentheorie“ wird kein hinreichend<br />
konkretes Definitionsmerkmal angegeben<br />
� mangelhafte Trennschärfe<br />
� PETRI-Netze wären wegen ihrer<br />
graphentheoretischen Fundierung eine Variante der NPT!<br />
� Analyse vor Beschreibung? keine Gestaltung?<br />
� Vermengung von Zwecken (B/A) und Phasen (P/S/Ü)<br />
� Unbestimmtheit: „ ... weitere Einflussgrößen berücksichtigt werden können.“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
4 von 21
3.1 Netzplandefinitionen<br />
Netzplandefinition pragmatisch (1/2)<br />
Zur Netzplantechnik gehören alle Techniken (Singular / Plural !):<br />
� die auf der Basis von graphentheoretischen Verfahren entwickelt<br />
wurden<br />
� historisch-praktische Perspektive: CPM, MPM, PERT, GERT, ...<br />
� um zumin<strong>des</strong>t die Ablaufplanung von Projekten zu unterstützen<br />
� durch Beschreibung, Analyse und Gestaltung <strong>des</strong> Projektablaufs<br />
� instrumentelle oder „finale“ Perspektive<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
5 von 21<br />
�
3.1 Netzplandefinitionen<br />
Netzplandefinition pragmatisch (2/2)<br />
� und sich darüber hinaus auch auf die<br />
Überwachung der Ausführung <strong>des</strong><br />
geplanten Projektablaufs erstrecken können<br />
� explizite Bezugnahme auf etablierte Varianten der Netzplantechnik<br />
ist schnell konsensfähig<br />
� führt aber nicht zu einer intensionalen,<br />
sondern „nur“ zu einer extensionalen Begriffsexplikation<br />
� „NPT ist alles, was heute unter diesen Begriff subsumiert wird“<br />
� Problematik: z.B. PETRI-Netze als Variante der Netzplantechnik?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
6 von 21
3.1 Netzplandefinitionen<br />
Netzplandefinition wissenschaftlich (1/2)<br />
„die“ Netzplantechnik umfasst alle Techniken, die:<br />
� auf wohldefinierten Ablaufgraphen beruhen<br />
� syntaktischer Aspekt,<br />
� sich auf Projekte als reale Objekte beziehen<br />
� semantischer Aspekt und<br />
� zumin<strong>des</strong>t der Planung <strong>des</strong> Projektablaufs dienen<br />
� pragmatischer Aspekt<br />
mathematische<br />
Basis<br />
Realitätsbezug<br />
Anwendungsbezug<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
7 von 21
3.1 Netzplandefinitionen<br />
Netzplandefinition wissenschaftlich (2/2)<br />
� wesentliche Neuerung ist die Präzisierung <strong>des</strong> gemeinsamen<br />
formalen Instrumentariums aller Netzplantechnik-Varianten<br />
� Ablaufgraphen<br />
� vgl. SCHWARZE, J.:<br />
Netzplantheorie. Herne - Berlin 1983, S. 24 ff.<br />
� vgl. HENNICKE, J.:<br />
Wissensbasierte Erweiterung der Netzplantechnik.<br />
Dissertation Univ. Frankfurt am Main. Heidelberg 1991, S. 20 ff.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
8 von 21
3.2 Ablaufgraphen<br />
Einführung (1/2)<br />
ein Ablaufgraph ist ein gerichteter Monograph AG = (KN,KA) mit:<br />
� der tripartiten Knotenmenge KN = KN AE ∪ KN EE ∪ KN ME<br />
� KNAE : Menge aller Knoten<br />
vom Typ „Anfangsereignis”<br />
� KNEE : Menge aller Knoten<br />
vom Typ „Endereignis”<br />
� KNME : Menge aller Knoten<br />
vom Typ „Meilenstein(ereignis)”<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
9 von 21
3.2 Ablaufgraphen<br />
Einführung (2/2)<br />
� der bipartiten Kantenmenge KA = KA VO ∪ KA PB<br />
� KAVO : Menge aller Kanten<br />
vom Typ „Vorgang“ mit<br />
KA VO ⊆ (KN AE x KN EE ) \ id<br />
� KAPB : Menge aller Kanten<br />
vom Typ „Präzedenzbeziehung” mit<br />
KA PB ⊆ (KN x KN) \ id<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
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3.2 Ablaufgraphen<br />
Erläuterungen (1/5)<br />
� die Mengen der Anfangsereignis- und der Endereignis-Knoten<br />
brauchen nicht disjunkt zu sein<br />
� sodass derselbe Knoten sowohl ein Anfangsals<br />
auch ein Endereignis darstellen kann<br />
� die Kantenrichtungen (gerichteter Graph) werden dadurch definiert<br />
� dass jede Vorgangs-Kante von einem Anfangsereignis-Knoten<br />
zu einem Endereignis-Knoten weist und<br />
� dass jede Präzedenzbeziehungs-Kante von einem<br />
Vorgängerereignis- zu einem Nachfolgerereignis-Knoten weist<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
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V 1<br />
V 2
3.2 Ablaufgraphen<br />
Erläuterungen (2/5)<br />
� der Ausschluss der identischen Relation „id“ aus den Mengen<br />
KAVO und KAPB stellt sicher<br />
� dass keine Vorgangs- oder Präzedenzbeziehungs-Kante<br />
einen Ereignis-Knoten mit sich selbst verknüpft<br />
� es gibt keine „1-Schleifen“ in Ablaufgraphen<br />
� weil KAVO und KAPB als Mengen definiert sind,<br />
können zwischen 2 Knoten niemals<br />
mehrere identische Kanten verlaufen<br />
� konventioneller Monograph<br />
V 1 V 2<br />
� bei „Multimengen“ wären Multigraphen zulässig: PETRI-Netze<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
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3.2 Ablaufgraphen<br />
Erläuterungen (3/5)<br />
� falls verschiedenartige Präzedenzbeziehungen zwischen den<br />
Elementen eines identischen Ereignis-Knoten-Paars zugelassen<br />
werden<br />
� z.B.: Minimal- und Maximalfristen<br />
muss die Menge KA PB<br />
� entweder in disjunkte Teilmengen aufgespalten werden<br />
� oder eine Unterscheidung zwischen den Beziehungsarten<br />
durch zusätzliche Ausdrucksmittel erfolgen<br />
� Vorzeichen: durch positive / negative Kantengewichte,<br />
� aber nur <strong>für</strong> 2 verschiedene Beziehungsarten durchführbar!<br />
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3.2 Ablaufgraphen<br />
Erläuterungen (4/5)<br />
� im Gegensatz zu SCHWARZE wird im Folgenden unterstellt,<br />
dass die beiden Kantenmengen KAVO und KAPB immer disjunkt sind:<br />
KA VO ∩ KA PB = ∅<br />
� d.h. zwischen zwei Knoten erstreckt sich<br />
� entweder ein Vorgang<br />
� oder eine Präzedenzbeziehung<br />
� oder keines von beiden<br />
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V<br />
PB
3.2 Ablaufgraphen<br />
Erläuterungen (5/5)<br />
� die charakteristischen Graphen aller etablierten Varianten der<br />
Netzplantechnik lassen sich als Spezialfälle <strong>des</strong> allgemeinen<br />
Konzepts der Ablaufgraphen einführen<br />
� SCHWARZE, J.: Netzplantheorie. Herne - Berlin 1983, S. 37-62;<br />
HENNICKE, J.: Wissensbasierte Erweiterung der Netzplantechnik.<br />
Heidelberg 1991, S. 21-33.<br />
� bei Vorgangsknoten-Netzplänen muss allerdings der<br />
„gedankliche Klimmzug“ einer Knotenverfeinerung erfolgen<br />
� damit Netzpläne Spezialfälle von Ablaufgraphen darstellen<br />
� Näheres dazu bei Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
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3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
Überblick I<br />
Projekt-Komponenten<br />
Projekt-Komponenten<br />
Ereignisse<br />
Vorgänge<br />
Präzedenzbeziehungen<br />
Knoten Kanten<br />
Ereignisknoten-<br />
Netzpläne (PERT)<br />
Vorgangskanten-<br />
Netzpläne<br />
Vorgangsknoten-<br />
Netzpläne<br />
(MPM,VKM)<br />
---<br />
Netzplan-Komponenten<br />
---<br />
Vorgangskanten-<br />
Netzpläne<br />
(CPM,GERT)<br />
Ereignisknoten-<br />
Netzpläne<br />
Vorgangskanten- sowie<br />
Ereignisknoten- und<br />
Vorgangsknoten-<br />
Netzpläne
3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
Probleme (1/4)<br />
Probleme der Systematisierung von Netzplanarten<br />
� die Trennung zwischen Ereignisknoten- und Vorgangskanten-<br />
Netzplänen ist nicht scharf, weil sich<br />
� Ereignisse als Knoten und<br />
� Vorgänge als Kanten<br />
sachlogisch überhaupt nicht ausschließen<br />
� im voranstehenden Schema sind linkes oberes und<br />
rechtes mittleres Feld keine Gegensätze<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
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3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
Probleme (2/4)<br />
� PERT-Netzpläne lassen sich auch als<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
auffassen; nur historisch wurden sie zunächst als<br />
� reine Meilenstein- (Ereignisknoten-) Netzpläne<br />
eingeführt<br />
� GERT-Netzpläne werden mitunter als<br />
� kombinierte Vorgangskanten- und Ereignisknoten-Netzpläne<br />
behandelt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 3<br />
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3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
Probleme (3/4)<br />
� Ereignisknoten- und Vorgangskanten-Netzpläne lassen sich<br />
zu einer Kategorie „eng verwandter“ Netzpläne zusammenfassen:<br />
� CPM und PERT (GERT) gemeinsam als „Vorgangspfeilnetze“<br />
DÜRR/KLEIBOHM (1992), S. 186<br />
� CPM und PERT (GERT) gemeinsam als „Ereignisgraphen“<br />
MEYER/HANSEN (1985), S. 84 f.<br />
� Ereignisknoten- (PERT) und Vorgangskanten-Netzpläne (CPM, GERT)<br />
unterscheiden sich dann nur dadurch, dass bei:<br />
� ersten die Ereignisorientierung, dagegen bei<br />
� zweiten die Vorgangsorientierung im Vordergrund steht.<br />
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3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
Probleme (4/4)<br />
� strenge Gegensätze sind nur:<br />
� einerseits Vorgangsknoten-Netzpläne: „Tätigkeitsgraphen“<br />
� wie MPM und VKM<br />
� andererseits Ereignisknoten/Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� wie CPM, PERT und GERT<br />
� zusätzlich <strong>für</strong> Vorgangsdauern und/oder Vorgangsverknüpfungen:<br />
� entweder ausschließlich deterministischer Natur<br />
� oder auch nicht-deterministischer Charakter<br />
� Stochastische Netzpläne: stochastische Dauern & Verknüpfungen<br />
� Entscheidungs-Netzpläne mit alternativen Verknüpfungen<br />
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3.3 Überblick über Netzplanarten<br />
Überblick II<br />
Vorgangsknoten-<br />
Netzpläne<br />
in der Regel nur<br />
deterministisch<br />
MPM<br />
VKM<br />
nur nicht-determ.<br />
(stochastische)<br />
Vorgangsdauern<br />
PERT<br />
Netzpläne<br />
Art der Vorgangsrepräsentation<br />
Art der Knotensemantik<br />
Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Ereignisknoten-Netzpläne<br />
nur deterministisch<br />
CPM<br />
„nur” stochastische<br />
Verknüpfungen<br />
GERT<br />
auch nicht-deterministisch<br />
nicht-deterministische<br />
Vorgangsdauern und<br />
Vorgangsverknüpfungen<br />
„nur” alternative<br />
Verknüpfungen<br />
Decision-CPM
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik: Ablaufgraphen<br />
� Netzplanarten<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
�<br />
Rest:<br />
Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Eigenstudium ─ nicht prüfungsrelevant<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4 Netzplanarten<br />
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
4.1.1 Allgemeine Charakteristika<br />
4.1.2 Formale Spezifikation auf der Grundlage von Ablaufgraphen<br />
4.1.3 Modifizierungen von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.4 Varianten von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.5 Beispiel<br />
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.4 Vergleich der Netzplanarten (Selbststudium)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (1/7)<br />
� Jeder Vorgang wird durch genau einen Knoten repräsentiert.<br />
� Jede Präzedenzbeziehung wird durch genau eine Kante dargestellt.<br />
� Ereignisse werden nicht explizit repräsentiert<br />
� sie gehören als Anfangs- oder Endereignisse von Vorgängen<br />
� implizit zu den Vorgangs-Knoten eines Netzplans<br />
V i<br />
PB j<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (2/7)<br />
� Die Knoten eines Vorgangsknoten-Netzplans<br />
sind keine atomaren Komponenten,<br />
� sondern lassen sich jeweils verfeinern in ein Triplett aus:<br />
� 2 Ereignisknoten<br />
<strong>für</strong> den Vorgangsanfang<br />
und <strong>für</strong> das Vorgangsende<br />
� 1 Vorgangskante<br />
<strong>für</strong> den „eigentlichen“<br />
Vorgang<br />
Vorgangsknoten „i“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
4 von 125<br />
AE i<br />
V i<br />
EE i
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (3/7)<br />
AE i<br />
Vorgangsknoten “i”<br />
V i<br />
EE i<br />
Normal folge<br />
Anfangsfolge<br />
Endfolge<br />
Sprungfolge<br />
� „Vorgangsknoten“-Netzpläne sind „verkappte“ Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� aus denen die „Vorgangsknoten“ durch Vergröberung<br />
� einfacher Vorgangskanten-Subnetze hervorgehen.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
5 von 125<br />
AE j<br />
V j<br />
EE j<br />
Vorgangsknoten “j”
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (4/7)<br />
Konsequenzen <strong>für</strong> die Konstruktion von Vorgangsknoten-Netzplänen:<br />
� entweder Beschränkung auf nur 1 zulässige<br />
von den 4 möglichen Präzedenzbeziehungsarten<br />
� in der Regel die Normalfolge<br />
� bei der MPM-Netzplantechnik<br />
� in der ursprünglichen Variante nur die Anfangsfolge<br />
� in der „modernen“ Variante nur die Normalfolge;<br />
so auch in der Vorlesung/Übung NPT behandelt<br />
�<br />
� �<br />
�<br />
Warum erfolgt diese<br />
Beschränkung?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
6 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (5/7)<br />
� oder normale Kanten,<br />
aber Unterscheidung von<br />
bis zu 4 Kantentypen durch<br />
entsprechende Kantenanschriften<br />
� vgl. die Erläuterungen<br />
zu Ablaufgraphen<br />
V 1<br />
AF<br />
SF<br />
NF<br />
V 2<br />
EF<br />
V 3<br />
� oder besondere Kanten,<br />
die ihre Ursprünge und Spitzen<br />
an verschiedenen Seiten der<br />
adjazenten Knoten besitzen<br />
� im Folgenden<br />
als Normalfall unterstellt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
7 von 125<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (6/7)<br />
� alle Netzplanarten stellen im Prinzip<br />
� d.h. auf der untersten Verfeinerungsstufe,<br />
Vorgangskanten-Netzpläne dar, in denen:<br />
� jeder Vorgang durch genau eine Kante<br />
� zwischen Anfangs- und Endereignissen <strong>des</strong>selben Vorgangs<br />
� jede Präzedenzbeziehung ebenso durch genau eine Kante<br />
� zwischen Anfangs- und Endereignissen verschiedener Vorgänge<br />
� je<strong>des</strong> Ereignis durch genau einen Knoten (vice versa)<br />
repräsentiert wird<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
8 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (7/7)<br />
� dadurch wird es möglich, alle Netzplanarten als<br />
� Spezialisierungen von Ablaufgraphen<br />
darzustellen<br />
� In PETRI-Netzen werden Vorgänge und Präzedenzbeziehungen<br />
grundsätzlich komplexer dargestellt<br />
� Vorgänge: als „transitionsberandete“ Subnetze<br />
� Präzedenzbeziehungen: mit Knoten vom Typ „Stelle“<br />
� Ereignisse: als Knoten vom Typ „Transition“<br />
zwei<br />
Knotenarten!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
9 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (1/10)<br />
Ein Vorgangsknoten-Netzplan ist ein bewerteter Ablaufgraph<br />
AGb = (KN,KA;d,zmin,zmax) mit folgenden speziellen Eigenschaften:<br />
1) Für die Knotenmenge KN = KN AE ∪ KN EE ∪ KN ME gilt:<br />
1.1) KN AE ∩ KN EE = ∅<br />
� Es gibt kein Ereignis, das Anfangsereignis (eines Vorgangs)<br />
und Endereignis (eines anderen Vorgangs) ist.<br />
� In Vorgangskanten-Netzplänen – wie z.B. CPM –<br />
ist dies durchaus möglich.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
10 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (2/10)<br />
1.2)<br />
KN = {kn: kn KN prä(kn)= } //<br />
SE ∈ ∧ ∅ Startereignisse <strong>des</strong> Projekts<br />
∧ KN = {kn: kn∈KN∧post(kn)= ∅}<br />
//<br />
ZE<br />
⇒ KN \ (KN ∪ KN ) = ∅<br />
� es gibt keine anderen Meilensteinereignisse<br />
als die Start- und Zielereignisse <strong>des</strong> Projekts<br />
� weitere Meilensteinereignisse lassen sich aber<br />
ohne Schwierigkeiten einführen als<br />
Anfangs- oder Endereignisse von „sonstigen“ Vorgängen<br />
dann gilt: KN ME \(KN SE ∪ KN ZE ) ≠ ∅<br />
Zielereignisse <strong>des</strong> Projekts<br />
ME SE ZE d.h. KN ME ⊆ (KN SE ∪KN<br />
ZE)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
11 von 125<br />
//
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (3/10)<br />
2) Für die Kantenmenge KA = KA VO ∪ KA PB gilt:<br />
∀ ∀<br />
2.1) (ka ∈KA ) (ka ∈KA<br />
):<br />
i VO j VO<br />
ka i = (kn AE.i,kn EE.i) ∧ ka j = (kn AE.j,kn EE.j)<br />
∧ i ≠j<br />
→ ≠ ∧ ≠<br />
kn kn kn kn<br />
AE.i AE.j EE.i EE.j<br />
� es gibt keine zwei (nicht-identische) Vorgänge,<br />
� die identische Anfangs- oder identische Endereignisse besitzen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
12 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (4/10)<br />
� die Eigenschaften 1.1 und 2.1 zusammen bewirken, dass<br />
� alle Vorgänge überlappungsfrei definiert sind<br />
� d.h. je<strong>des</strong> Anfangs- und je<strong>des</strong> Endereignis<br />
ist genau einem Vorgang zugeordnet<br />
� in Vorgangskanten-Netzplänen (wie CPM) muss dies nicht der Fall sein;<br />
� dort kann dasselbe Ereignis<br />
sowohl Endereignis eines Vorgangs als auch Anfangsereignis<br />
eines unmittelbar nachfolgenden Vorgangs (entgegen 1.1) bzw.<br />
das gemeinsame Anfangs- oder das gemeinsame Endereignis<br />
zweier unterschiedlicher Vorgänge (entgegen 2.1) sein<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
13 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (5/10)<br />
2.2) ∀(ka∈KA PB):<br />
( ka = (kn ,kn )<br />
VE NE<br />
∧ ∃(ka i∈KN VO): ka i = (kn AE.i,kn EE.i) ∧ kn VE∈{kn AE.i,kn EE.i}<br />
∧ ∃(kaj∈KN VO): ka j = (kn AE.j,kn EE.j) ∧ kn NE∈{kn AE.j,kn EE.j } )<br />
→ i ≠ j<br />
� wenn eine Präzedenzbeziehung zwischen Anfangs- oder<br />
Endereignissen von Vorgängen besteht, dann muss es sich<br />
um unterschiedliche Vorgänge handeln<br />
� wenn sich eine Präzedenzbeziehung nicht auf unterschiedliche<br />
Vorgänge bezieht, dann erstreckt sie sich zwischen<br />
unterschiedlichen Meilensteinereignissen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (6/10)<br />
� Die Kantenmengen KA VO und KA PB sind disjunkt.<br />
Jede Kante ka = (kn E.i,kn E.j) repräsentiert<br />
entweder einen Vorgang oder aber eine Präzedenzbeziehung.<br />
3) <strong>für</strong> die Bewertungsfunktionen d, z min und z max gilt:<br />
3.1) d: KA VO → R ><br />
0<br />
ordnet jeder Vorgangskante ka = (knAE,knEE) eine<br />
konstante positive Vorgangsdauer d(ka) = tEE -tAE zu<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
15 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (7/10)<br />
R<br />
3.2) z : KA → ∪ {+ }<br />
min PB ≥0<br />
R<br />
∞<br />
z : KA → ∪ { }<br />
max PB ≤0<br />
- ∞<br />
Die Kantenrichtung wird in der<br />
Regel <strong>für</strong> z (ka) ≤0<br />
umgekehrt<br />
max<br />
( �<br />
Zyklenberechnung)!<br />
ordnen jeder Präzedenzbeziehungskante ka = (knVE,knNE) eine konstante nicht-negative Minimalfrist zmin(ka) = tNE -tVE bzw.<br />
eine konstante nicht-positive Maximalfrist zmax(ka) = - (tNE -tVE) zu<br />
� zmin (ka) = + ∞ und zmax (ka) = - ∞ bedeuten,<br />
dass einer Präzedenzbeziehungskante ka keine<br />
wirksame (Minimal- bzw. Maximal-) Frist zugeordnet ist<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
16 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (8/10)<br />
4) Integritätsbedingung:<br />
im bewerteten Ablaufgraphen AGb darf kein Zyklus<br />
mit positiver Weglänge existieren<br />
� ein Zyklus ist ein<br />
� in sich geschlossener Weg aus alternierenden Knoten und Kanten<br />
� <strong>des</strong>sen Kanten gleichsinnig gerichtet sind<br />
� ein positiver Zyklus kann u.a. einen sachlogischen Widerspruch<br />
� zwischen Vorgangsdauern oder Minimalfristen einerseits<br />
� und Maximalfristen andererseits<br />
bedeuten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
17 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (9/10)<br />
V 1<br />
d 1 =8<br />
unzulässiger Zyklus<br />
0<br />
V 2<br />
d 2 =5<br />
-20<br />
8 + 0 + 5 + 3 + 9 + (-20) = +5 �<br />
3<br />
V 3<br />
d 3 =9<br />
zulässiger Zyklus<br />
8 + 0 + 5 + 3 + 9 + (-30) = -5 �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
18 von 125<br />
V 1<br />
d 1 =8<br />
0<br />
V 2<br />
d 2 =5<br />
-30<br />
3<br />
V 3<br />
d 3 =9
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (10/10)<br />
� die Maximalfrist ist im voranstehenden Beispiel<br />
� links mit „-20“ so kurz (rechts mit „-30“ so lang) bemessen,<br />
� dass es unter Einhaltung der Vorgangsdauern und Minimalfristen<br />
� unmöglich (möglich) ist, sie zu erfüllen<br />
� unzulässige Zyklen können auftreten<br />
� sowohl bei Maximal- als auch bei Minimalfristen<br />
� die Aufnahme einer Integritätsbedingung in die Definition<br />
einer Netzplanart ist zwar im Rahmen der Netzplantechnik unüblich<br />
� wird hier aber aus Usancen <strong>für</strong> die Definition von PETRI-Netzen<br />
analog übernommen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
19 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Modifizierungen (1/6)<br />
übliche Modifizierungen von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
bezüglich ihrer Darstellung als bewertete Ablaufgraphen<br />
� die Bewertung der Vorgänge erstreckt sich nicht nur auf<br />
Vorgangsdauern, sondern ebenso auf (Erweiterungen)<br />
� Vorgangskosten<br />
� Kostenplanung<br />
� Kapazitätsbedarfe von Vorgängen<br />
� Kapazitätsplanung<br />
� Beschleunigungskosten und -grenzen von Vorgängen<br />
� Kosten- und Kapazitätsplanungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
20 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Modifizierungen (2/6)<br />
� als Meilensteinereignisse werden nicht nur Start- und Zielereignisse<br />
eines Projekts zugelassen, sondern auch (Erweiterung)<br />
� ausgewählte andere Anfangs- oder Endereignisse von Vorgängen<br />
� <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Projekt wird nur zugelassen (Einschränkung)<br />
� genau ein Start- und genau ein Zielereignis<br />
� zwecks Eindeutigkeit von Projektanfang bzw. Projektende<br />
� vgl. SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 6. Aufl.,<br />
Herne - Berlin 1990, S. 48, 51 u. 55.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
21 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Modifizierungen (3/6)<br />
� lediglich in der graphischen Repräsentation werden <strong>für</strong><br />
jeden Vorgang die 3 konstituierenden Komponenten<br />
� Anfangsereignis AE i<br />
� „eigentlicher“ Vorgang V i<br />
� Endereignis EE i<br />
zu 1 Vorgangsknoten als<br />
atomarer Komponente vergröbert<br />
� „anschauliche“ Vorgangsknoten-Netzpläne (SCHWARZE)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
22 von 125<br />
AE i<br />
V i<br />
V i<br />
EE i
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Modifizierungen (4/6)<br />
� keine Einschränkung der formalen Netzplanqualität, weil<br />
� alle 4 Präzedenzbeziehungsarten zwischen den Anfangs- und<br />
den Endereignissen zweier Vorgänge wohldefiniert bleiben<br />
� sich ein eindeutiger Projektstart und ein eindeutiges Projektziel<br />
durch ein Start- bzw. Zielereignis darstellen lassen<br />
� allerdings auf der Repräsentationsebene graphische Vermengung von<br />
� typischen Vorgangsknoten mit<br />
� atypischen Start-/Ziel-Ereignisknoten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Modifizierungen (5/6)<br />
� Alternative: auch in der formalen Definition eines Netzplans<br />
werden nur noch vergröberte Vorgangsknoten erfasst<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne im engeren Sinn<br />
� Einschränkung der formalen Netzplanqualität<br />
� die 4 Präzedenzbeziehungsarten bleiben nur dann wohldefiniert,<br />
wenn die Kantenmenge der Präzedenzbeziehungen<br />
in 4 disjunkte Teilmengen aufgespalten wird<br />
die graphische Differenzierung reicht hierzu formal nicht aus<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
24 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Modifizierungen (6/6)<br />
� eindeutige Start- und Zielereignisse eines Projekts degenerieren<br />
zu Scheinvorgängen mit der Vorgangsdauer 0<br />
� andere Meilensteinereignisse<br />
als die Start- und Zielereignisse<br />
Projektstart<br />
V 1 d 1=0<br />
lassen sich überhaupt nicht mehr problemlos ergänzen<br />
Fundamente...<br />
Kanalisation...<br />
V 3 d 3=20<br />
erfordern abermals Scheinvorgänge mit der Vorgangsdauer 0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
25 von 125<br />
0<br />
0<br />
V 2<br />
d 2 =5
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
formale Spezifikation – im engeren Sinn (1/4)<br />
Ein Vorgangsknoten-Netzplan im engeren Sinn wird formal definiert<br />
durch das Tupel NPVKN = (KN,KA;d,zmin,zmax), <strong>für</strong> das gilt:<br />
1) jedem Knoten aus der Knotenmenge KN entspricht<br />
� ein Vorgang in eineindeutiger Weise<br />
2) jeder Kante aus der Kantenmenge KA ⊆ (KN x KN) entspricht<br />
� eine Präzedenzbeziehung in eineindeutiger Weise<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
26 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
formale Spezifikation – im engeren Sinn (2/4)<br />
3) eigenständige Netzplan-Komponenten <strong>für</strong> die Definition<br />
von Ereignissen stehen nicht mehr zur Verfügung<br />
� wenn ein eindeutig definierter Projektstart und ein eindeutig<br />
definiertes Projektziel möglich sein sollen, müssen<br />
� ein degenerierter Projektstart- bzw.<br />
ein degenerierter Projektzielvorgang<br />
� als Scheinvorgänge mit der Vorgangsdauer 0 möglich sein<br />
� weitere Meilensteinereignisse lassen sich nur auf analoge<br />
Weise durch Scheinvorgänge mit der Vorgangsdauer 0 erfassen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
formale Spezifikation – im engeren Sinn (3/4)<br />
4) <strong>für</strong> die Bewertungsfunktionen d, z min und z max gilt:<br />
4.1) d: KN<br />
→ R≥<br />
0<br />
ordnet jedem (Vorgangs-) Knoten kn eine konstante und<br />
nicht-negative Vorgangsdauer d(kn) = tEE -tAE zu<br />
� Vorgangsdauern d(kn) = 0 sind nur zulässig <strong>für</strong><br />
degenerierte Projektstart- und Projektzielvorgänge<br />
degenerierte Meilensteinvorgänge<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
formale Spezifikation – im engeren Sinn (4/4)<br />
R<br />
4.2) z : KA → ∪ {+ }<br />
min PB ≥ 0<br />
ordnen jeder (Präzedenzbeziehungs-)Kante ka = (knVE,knNE) eine<br />
konstante und nicht-negative Minimalfrist zmin(ka) = tNE -tVE bzw.<br />
konstante und nicht-positive Maximalfrist zmax(ka) = -(tNE -tVE) zu<br />
5) Integritätsbedingung:<br />
∞<br />
max PB R≤0<br />
- ∞<br />
z : KA → ∪ { }<br />
Im Netzplan darf kein Zyklus<br />
mit positiver Weglänge existieren.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
29 von 125<br />
≤ 0
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (1/8)<br />
typische Varianten von Vorgangsknoten-Netzplänen:<br />
� Vorgänge werden „vergröbert“ als Knoten dargestellt<br />
� Metra-Potential-Methode (MPM)<br />
� die früheste Variante von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
� 1957/58 von der international zusammengesetzten,<br />
aber französisch dominierten<br />
Unternehmensgruppe „Metra“ entwickelt<br />
� erstmals beim Bau <strong>des</strong><br />
Kreuzfahrtschiffs „France“ eingesetzt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
30 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (2/8)<br />
� danach z.B. auch beim Bau von Atomkraftwerken<br />
eingesetzt<br />
� heute oftmals als Synonym<br />
<strong>für</strong> Vorgangsknoten-Netzpläne schlechthin verwendet<br />
� z.B.: bei ZIMMERMANN / SCHWARZE<br />
� aber: ursprünglich waren nur Anfangsfolgen<br />
mit Minimal- und Maximalfristen zulässig<br />
� SCHWARZE / DINKELBACH<br />
� heute oftmals auch statt<strong>des</strong>sen mit Normalfolgen verwendet<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
31 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (3/8)<br />
� trotz der Beschränkung auf Anfangsfolgen können im Prinzip<br />
alle erforderlichen Präzedenzbeziehungen erfasst werden<br />
� hier am Beispiel von Minimalfristen:<br />
Vorgang “j”<br />
1. Variante<br />
Vorgang “j”<br />
2. Variante<br />
Vorgang “j”<br />
3. Variante<br />
Vorgang “i”<br />
Vorgänge<br />
z (V,V) < d<br />
min i j i<br />
z (V,V) = d<br />
min i j i<br />
z (V,V) > d<br />
min i j i<br />
V i<br />
d i<br />
V j<br />
V j<br />
V j<br />
d j<br />
Überlappung<br />
bzgl. Vorgang “i”<br />
Normalfolge<br />
bzgl. Vorgang “i”<br />
Normalfolge<br />
und Wartedauer<br />
bzgl. Vorgang “i”<br />
Zeit
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (4/8)<br />
� Problem:<br />
beim Projekt-Controlling kann es zu Fehlsteuerungen kommen,<br />
� wenn eine Vorgangsausführung länger als geplant andauert,<br />
� weil sich bei reinen Anfangsfolgen das entsprechend<br />
verzögerte Endereignis <strong>des</strong> betroffenen Vorgangs Vi � nicht auf die – zu verschiebenden – Anfangsereignisse<br />
� der unmittelbaren Nachfolgervorgänge V j auszuwirken vermag.<br />
z min(V i,V j)<br />
V i<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
33 von 125<br />
∆d i<br />
V j
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (5/8)<br />
� abweichende MPM-Variante bei<br />
REICHERT, O.: Netzplantechnik. Braunschweig - Wiesbaden 1994, S. 10:<br />
� neben Anfangsfolgen ebenso Normal- und Endfolgen<br />
� aber jeweils nur Minimalfristen<br />
� Hamburger Methode der Netzplantechnik (HMN)<br />
� 1967 bei der Blohm und Voss AG entwickelt (Werft-Industrie)<br />
� nur Endfolgen mit Minimal- und Maximalfristen zulässig<br />
� im Prinzip komplementär zu MPM<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
34 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (6/8)<br />
� einfache Vorgangsknotennetzpläne<br />
� 1971 von SCHWARZE vorgestellt<br />
� nur Normalfolgen mit Minimal- und Maximalfristen zulässig<br />
� Vorgangsknoten-Methode (VKM)<br />
� 1971 bis 1973 durch das Bildungswerk <strong>des</strong> VDI<br />
(Verein Deutscher Ingenieure) im Medienverbund eingeführt<br />
� entspricht allgemeinen Vorgangsknoten-Netzplänen,<br />
weil alle 4 Präzedenzbeziehungsarten und beide 2 Fristarten<br />
ohne Einschränkungen zulässig sind<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (7/8)<br />
� Es gibt eine Fülle denkmöglicher Varianten von<br />
Vorgangsknoten-Netzplänen, und zwar je nachdem:<br />
� welche Kombinationen von Präzedenzbeziehungsarten<br />
� insgesamt 15 Kombinationen:<br />
� 4 ein-, 6 zwei-, 4 drei- und 1 vier-elementige Kombinationen<br />
� welche Kombinationen von Fristarten<br />
� insgesamt 3 Kombinationen:<br />
� 2 ein- und 1 zwei-elementige Kombinationen<br />
zugelassen werden: insgesamt 3·15 = 45 Kombinationen!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
36 von 125
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
typische Varianten (8/8)<br />
� es gibt keinen zwingenden Grund, von vornherein:<br />
� auf eine Präzedenzbeziehungs- oder<br />
� auf eine Fristart zu verzichten<br />
� ansonsten: „PROKRUSTES-Bett“-Modellierung von Projekten<br />
� im Folgenden wird die Variante „Vorgangsknoten-Methode“ (VKM)<br />
� als Normalfall von Vorgangsknoten-Netzplänen vorausgesetzt<br />
� und der „Einfachheit“ halber als – verallgemeinerte –<br />
MPM-Variante bezeichnet<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
37 von 125<br />
V 1<br />
min<br />
V 2<br />
max<br />
V 3
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Beispiel: Bau einer Fabrikhalle (1/2)<br />
Vorgangsnr.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Projektstart<br />
Vorgangsbezeichnung<br />
(nur bis: Ende 1. Bauabschnitt)<br />
Fundamente errichten<br />
Kanalisationsanschlüsse herstellen<br />
Wände hochziehen<br />
elektrischen Hauptanschluss herstellen<br />
Fenster einsetzen<br />
Dachdecke erstellen<br />
Türen einsetzen<br />
Dach abdichten<br />
Vorgangsdauer<br />
[Tage]<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001,<br />
S. 92 f., 102 f. u. 144 (ausschnittsweise).<br />
0<br />
5<br />
20<br />
25<br />
20<br />
12<br />
15<br />
10<br />
2<br />
Vorgänger mit<br />
Normalfolgen u.<br />
Minimalfrist 0<br />
---<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
3, 4<br />
3, 4, 5<br />
3, 4<br />
7
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
Beispiel: Bau einer Fabrikhalle (2/2)<br />
Projektstart<br />
V 1 d 1=0<br />
Vorgangsknoten-Netzplan <strong>für</strong> das Fabrikhallen-Beispiel<br />
0<br />
0<br />
Fundamente...<br />
V 2<br />
d 2 =5<br />
Kanalisation...<br />
V 3 d 3=20<br />
elek. Anschl...<br />
V 5 d 5=20<br />
Wände hoch...<br />
V 4 d 4=25<br />
VKM-Netzplan oder einfacher Vorgangsknotennetzplan (SCHWARZE)<br />
oder verallgemeinerter MPM-Netzplan<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
Dachdecke...<br />
V 7 d 7 =15<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 103.<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Dach abdich…<br />
V 9<br />
d 9 =2<br />
Fenster eins...<br />
V 6 d 6=12<br />
Türen eins…<br />
V 8 d 8=10
4 Netzplanarten<br />
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
4.1.1 Allgemeine Charakteristika<br />
4.1.2 Formale Spezifikation auf der Grundlage von Ablaufgraphen<br />
4.1.3 Modifizierungen von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.4 Varianten von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.5 Beispiel<br />
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.4 Vergleich der Netzplanarten (Selbststudium)
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (1/2)<br />
� jeder Vorgang wird durch genau eine Kante repräsentiert<br />
� die explizite Darstellung von Präzedenzbeziehungen wird<br />
so weit wie möglich vermieden<br />
� statt<strong>des</strong>sen werden sie in der Regel<br />
nur durch implizite Konventionen erfasst<br />
� wenn in Einzelfällen die Konventionen nicht ausreichen,<br />
um eine Präzedenzbeziehung korrekt wiederzugeben,<br />
muss ein Scheinvorgang eingeführt werden<br />
� Scheinvorgang: ein Vorgang mit der Dauer Null<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
41 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (2/2)<br />
� je<strong>des</strong> Ereignis wird durch genau einen Knoten repräsentiert<br />
� daher kann auch von Ereignisknoten-Netzplänen (i.w.S.)<br />
gesprochen werden<br />
� allerdings: Probleme der Knoteninterpretation,<br />
weil häufig<br />
� von einem Knoten mehrere Ereignisse<br />
abgedeckt werden.<br />
� siehe z.B. das Beispiel im Chart 7 zu:<br />
„Formale Spezifikation – Ablaufgraphen“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
42 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (1/19)<br />
ein Vorgangskanten-Netzplan ist ein bewerteter Ablaufgraph<br />
AGb = (KN,KA;d,zmin) mit folgenden speziellen Eigenschaften:<br />
1) <strong>für</strong> die Knotenmenge KN = KN AE ∪ KN EE ∪ KN ME gilt:<br />
1.1) es gilt nicht notwendig: KN AE ∩ KN EE = ∅<br />
� es kann also durchaus Ereignisse geben, die zugleich<br />
Anfangsereignis eines Vorgangs und<br />
Endereignis eines anderen Vorgangs sind<br />
� dies ist sogar der Normalfall<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
43 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (2/19)<br />
AE i<br />
V i<br />
EE i<br />
Normalfolge<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
44 von 125<br />
0<br />
wird in einem Vorgangskanten-Netzplan vereinfacht zu:<br />
AE i<br />
V i<br />
EEi = AEj AE j<br />
V j<br />
V j<br />
EE j<br />
EE j
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (3/19)<br />
1.2) Meilensteinereignisse: es gibt keinen Konsens!<br />
Variante A<br />
DINKELBACH, W.: Operations Research. Berlin et al. 1992, S. 215.<br />
� je<strong>des</strong> Projekt hat genau ein Start- und genau ein Zielereignis,<br />
die allein als Meilensteinereignisse in Betracht kommen [<strong>für</strong> CPM]<br />
#(KN SE) = #({kn: kn∈KN ∧ prä(kn)= ∅})<br />
= 1<br />
#(KN ZE) = #({kn: kn∈KN ∧post(kn)= ∅})<br />
= 1<br />
KN ME = KN SE ∪ KNZE<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
45 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (4/19)<br />
Variante B<br />
SCHWARZE, J.: Netzplantheorie. Herne - Berlin 1983, S. 45.<br />
� Meilensteinereignisse können neben den Start- und Zielereignissen<br />
<strong>des</strong> Projekts auch alle Anfangs- und Endereignisse von Vorgängen sein;<br />
darüber hinaus gibt es aber keine Meilensteine sui generis<br />
KN = KN ∪ KN ∪ KN ∪ KN<br />
ME SE ZE<br />
AE EE<br />
Variante C<br />
SCHWARZE, J.: Netzplantheorie. Herne - Berlin 1983, S. 46.<br />
� Meilensteine werden nicht zugelassen, d.h. KN ME = ∅<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
46 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (5/19)<br />
2) <strong>für</strong> die Kantenmenge KA = KA VO ∪ KA PB gilt:<br />
2.1) es wird versucht, in den Netzplänen mit so wenig wie nötig<br />
expliziten Präzedenzbeziehungen auszukommen (siehe 2.2)<br />
� daraus folgt mittelbar <strong>für</strong> die Repräsentation von Vorgängen<br />
durch Kanten aus der Menge KAVO :<br />
� die Vorgänge müssen nicht überlappungsfrei definiert sein<br />
� vielmehr kann dasselbe Ereignis:<br />
sowohl Endereignis eines Vorgangs als auch Anfangsereignis<br />
eines unmittelbar nachfolgenden Vorgangs sein<br />
das gemeinsame Anfangs- oder das gemeinsame<br />
Endereignis zweier unterschiedlicher Vorgänge sein<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
47 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (6/19)<br />
AE h<br />
AE i<br />
AE h<br />
AE i<br />
V h<br />
V i<br />
EE h<br />
EE i<br />
Normalfolge<br />
0<br />
0<br />
Normalfolge<br />
wird in einem Vorgangskanten-Netzplan vereinfacht zu:<br />
V h<br />
V i<br />
EEh= EEi = AEj V j<br />
EE j<br />
AE j<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
48 von 125<br />
V j<br />
EE j<br />
aber: wenn z.B. Vorgang „h“ später<br />
endet als Vorgang „i“, dann trifft die<br />
Identität EEh = EEi nicht mehr zu<br />
� die Interpretation von<br />
Knoten durch Ereignisse<br />
ist problematisch
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (7/19)<br />
2.2) die Menge KAPB der Präzedenzbeziehungs-Kanten wird<br />
durch folgende „Kunstgriffe” so klein wie möglich gehalten<br />
a) Maßnahmen zur impliziten Erfassung von Präzedenzbeziehungen<br />
ohne entsprechen<strong>des</strong> Netzkonstrukt<br />
� Vorgänge mit identischen Nachfolger-Vorgängen<br />
besitzen dasselbe Endereignis<br />
� vgl. die voranstehende Abbildung unter 2.1<br />
� Vorgänge mit identischen Vorgänger-Vorgängen<br />
besitzen dasselbe Anfangsereignis<br />
� vgl. die voranstehende Abbildung unter 2.1<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
49 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (8/19)<br />
� wenn der Nachfolger eines Vorgangs keine anderen Vorgänger<br />
als den betrachteten Vorgang besitzt, dann fallen das Endereignis<br />
<strong>des</strong> betroffenen Vorgangs und das Anfangsereignis <strong>des</strong> Nachfolger-<br />
Vorgangs zusammen<br />
� vgl. die Abbildung unter 1.1<br />
� wenn der Vorgänger eines Vorgangs keine anderen Nachfolger<br />
als den betrachteten Vorgang besitzt, dann fallen das Endereignis<br />
<strong>des</strong> Vorgänger-Vorgangs und das Anfangsereignis <strong>des</strong> betrachteten<br />
Vorgangs zusammen<br />
� vgl. die Abbildung unter 1.1<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
50 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (9/19)<br />
� wenn<br />
� mehrere Vorgänge dieselben Nachfolger-Vorgänge besitzen<br />
und<br />
� jene Nachfolger dieselben Vorgänger-Vorgänge besitzen<br />
und<br />
� die letztgenannten Vorgänge mit den erstgenannten Vorgängen<br />
identisch sind,<br />
dann fallen das gemeinsame Endereignis der erstgenannten Vorgänge<br />
und das gemeinsame Anfangsereignis der letztgenannten Vorgänge<br />
zusammen: �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
51 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (10/19)<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 4<br />
V 5<br />
wird<br />
zu:<br />
erhebliche Komplexitätsreduzierung:<br />
� von 10 auf 7 Knoten<br />
� von 11 auf 5 Kanten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
52 von 125<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 4<br />
V 5
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (11/19)<br />
b) Maßnahmen zur expliziten Erfassung von restlichen<br />
Präzedenzbeziehungen außerhalb der Menge KA PB<br />
� alle „Zeit verbrauchenden“ Präzedenzbeziehungen<br />
werden als Vorgangskanten erfasst<br />
� z.B. wird eine Normalfolge mit einer positiven Minimalfrist<br />
<strong>für</strong> eine Wartezeitspanne<br />
� Abkühlen eines Werkstücks<br />
als ein Vorgang mit einer entsprechenden Vorgangsdauer<br />
� Wartedauer<br />
wiedergegeben<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
53 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (12/19)<br />
� die ersatzweise eingeführten Vorgänge lassen sich als<br />
Scheinvorgänge in einem weit gefassten Sinne bezeichnen<br />
� weil sie keine „echten” Vorgänge darstellen,<br />
die mit der Ausführung von Aktivitäten verknüpft sind<br />
� „katastrophale“ Kanten-Semantik<br />
von Vorgangskanten-Netzplänen<br />
� Vorgangskanten stellen mitunter Präzedenzbeziehungen dar !<br />
� allein aus diesem Grund einer „unsauberen“ Modellierung<br />
sollten Vorgangskanten-Netzpläne wie CPM<br />
grundsätzlich vermieden werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
54 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (13/19)<br />
c) in der Menge KAPB der „nominalen“ Präzedenzbeziehungskanten<br />
werden nur<br />
� die wenigen Präzedenzbeziehungen erfasst, die nach den<br />
unter a) und b) aufgeführten Maßnahmen noch verbleiben<br />
� wenn alle Präzedenzbeziehungen durch die Maßnahmen<br />
unter a) und b) abgedeckt sind, gilt sogar: KAPB = ∅<br />
� es werden ausschließlich Normalfolgen berücksichtigt<br />
� Anfangsfolgen, Endfolgen und Sprungfolgen<br />
lassen sich nicht darstellen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (14/19)<br />
� zulässig sind nur Normalfolgen mit Minimalfristen der Dauer 0<br />
� Maximalfristen werden grundsätzlich ignoriert<br />
� in Vorgangskanten-Netzplänen kann es niemals<br />
Zyklen aus Minimal- und Maximalfristen geben<br />
� Minimalfristen mit einer positiven Dauer<br />
wurden bereits unter b) berücksichtigt<br />
� Scheinvorgänge i.w.S.<br />
� Minimalfristen mit der Dauer Null werden als Scheinvorgänge (i.e.S.)<br />
bezeichnet, obwohl es sich um echte Präzedenzbeziehungen handelt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
56 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (15/19)<br />
typische Fälle von Scheinvorgängen (i.e.S.) aus der Menge KA PB<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 4<br />
V 3<br />
V 4<br />
zwei Vorgänge<br />
haben teilweise,<br />
aber nicht vollständig<br />
dieselben Vorgänger<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
57 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (16/19)<br />
zwei Vorgänge besitzen dieselben Vorgänger und<br />
dieselben Nachfolger, sind aber nicht identisch<br />
� Problem:<br />
entsprechend den Maßnahmen unter a) würden zwei<br />
„parallele“ Vorgänge mit identischem Anfangs- und<br />
identischem Endereignis resultieren<br />
� dies ist in Netzplänen als Monographen unzulässig<br />
� weil KA VO ⊆ KN AE x KN EE keine Multimenge ist<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
58 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (17/19)<br />
V 1<br />
d 1≠d2 V 2<br />
mehrdeutig<br />
hier: nur 2<br />
der insgesamt<br />
4 Alternativen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
59 von 125<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 2<br />
V 1
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (18/19)<br />
3) <strong>für</strong> die Bewertungsfunktionen d und z min gilt:<br />
3.1) d: KA VO → � > 0<br />
ordnet jeder Vorgangs-Kante ka = (knAE,knEE) eine<br />
konstante positive Vorgangsdauer d(ka) = tEE -tAE zu<br />
3.2) z min: KA PB {0} →<br />
ordnet jeder Präzedenzbeziehungskante ka = (knVE,knNE) die konstante Minimalfrist zmin(ka) = tNE -tVE = 0<br />
<strong>für</strong> einen Scheinvorgang (i.e.S.) zu<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
60 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (19/19)<br />
4) Integritätsbedingung: im bewerteten Ablaufgraphen<br />
darf kein Zyklus mit positiver Weglänge existieren<br />
Anmerkung: da Maximalfristen mit negativer Kantenbewertung<br />
unzulässig sind, hätte (fast) jeder Zyklus notwendig positive Weglänge<br />
� verboten ist also z.B. folgender Vorgangskanten-Netzplan<br />
12<br />
2<br />
8<br />
3<br />
7<br />
10<br />
� zulässig sind nur – ohnehin fragwürdige – Scheinvorgangszyklen i.e.S.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
61 von 125<br />
1<br />
5<br />
3<br />
5<br />
17
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (1/14)<br />
� Vereinfachungsoperationen zur Transformation<br />
� von Ablaufgraphen<br />
� in Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� die nachfolgenden Vereinfachungsoperationen (VO) beruhen auf<br />
� HENNICKE, L.:<br />
Wissensbasierte Erweiterung der Netzplantechnik.<br />
Heidelberg 1991, S. 23-27,<br />
werden aber präzisiert und ergänzt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
62 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (2/14)<br />
� die Vereinfachungsoperationen VO1, VO2, VO3 und VO6<br />
� sind mit den Vereinfachungen kompatibel,<br />
die zuvor behandelt wurden unter 1) und 2)<br />
anlässlich der Rückführung von Vorgangskanten-<br />
Netzplänen auf Ablaufgraphen im Anschluss an:<br />
� SCHWARZE, J.: Netzplantheorie. Herne - Berlin 1983, S. 45-49.<br />
� die Vereinfachungsoperationen VO4 und VO5<br />
wurden von HENNICKE neu vorgestellt<br />
� sie bewirken eine stärkere Netzplan-Verdichtung als bei SCHWARZE,<br />
können aber zu artifiziellen Vorgangsabhängigkeiten führen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
63 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (3/14)<br />
Vereinfachungsoperation VO1:<br />
� jede Präzedenzbeziehung, der eine positive Minimalfrist<br />
(oder Maximalfrist) zugeordnet ist, wird in einen Vorgang transformiert,<br />
<strong>des</strong>sen Vorgangsdauer mit der Minimalfrist (bzw. Maximalfrist)<br />
übereinstimmt<br />
� Einführung von Scheinvorgängen i.w.S.<br />
� es bleiben nur Präzedenzbeziehungen übrig,<br />
deren Minimalfristen (oder Maximalfristen) Null betragen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
64 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (4/14)<br />
Anmerkung:<br />
falls derselben Präzedenzbeziehung sowohl eine positive Minimal- als<br />
auch eine positive Maximalfrist zugeordnet sind<br />
� wird sie in zwei Vorgänge transformiert<br />
� von denen einer mit seiner Vorgangsdauer die Minimalfrist<br />
� und der andere mit seiner Vorgangsdauer die Maximalfrist<br />
wiedergibt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
65 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (5/14)<br />
Vereinfachungsoperation VO2:<br />
� wenn von einem Ereignisknoten knVE nur genau eine Präzedenzbeziehungskante<br />
(knVE,knNE), aber keine Vorgangskante ausgeht,<br />
dann ist es möglich<br />
� die Präzedenzbeziehungskante (kn VE ,kn NE ) zu eliminieren und<br />
� entweder den Vorgängerknoten kn VE<br />
mit dem Nachfolgerknoten kn NE zu identifizieren<br />
� oder aber einen der Knoten aus der Menge {knVE ,knNE }<br />
zu eliminieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
66 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (6/14)<br />
E a<br />
E b<br />
V A<br />
E c<br />
Ed Ed E<br />
PB2 V f<br />
C<br />
Ea PB<br />
V 2<br />
A<br />
Ee PB<br />
V<br />
1<br />
Ec = E C<br />
e<br />
VD VD Eb V B E g<br />
V B E g<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
67 von 125<br />
E f
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (7/14)<br />
Vereinfachungsoperation VO3:<br />
� wenn in einen Ereignisknoten knNE nur genau eine Präzedenzbeziehungskante<br />
(knVE,knNE), aber keine Vorgangskante eingeht,<br />
dann ist es möglich<br />
� die Präzedenzbeziehungskante (kn VE ,kn NE ) zu eliminieren und<br />
� entweder den Vorgängerknoten kn VE<br />
mit dem Nachfolgerknoten kn NE zu identifizieren<br />
� oder aber einen der Knoten aus der Menge {knVE ,knNE }<br />
zu eliminieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
68 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (8/14)<br />
E a<br />
E b<br />
V A<br />
Ed Ed Ef<br />
PB2 VC Ea PB<br />
V 2<br />
A<br />
Ec Ee PB<br />
V<br />
1<br />
E C<br />
c<br />
= Ee VD VD Eb V B E g<br />
V B E g<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
69 von 125<br />
E f
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (9/14)<br />
Vereinfachungsoperation VO4:<br />
� wenn in einen Ereignisknoten knNE mehrere Präzedenzbeziehungskanten<br />
(knVE,knNE), aber keine Vorgangskanten eingehen,<br />
dann ist es möglich<br />
� eine der Präzedenzbeziehungskanten (kn VE ,kn NE ) zu eliminieren und<br />
� entweder den Vorgängerknoten kn VE<br />
mit dem Nachfolgerknoten kn NE zu identifizieren<br />
� oder aber einen der Knoten aus der Menge {knVE ,knNE }<br />
zu eliminieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
70 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (10/14)<br />
E a<br />
E b<br />
V C<br />
V A<br />
V B<br />
VD E E E<br />
c f<br />
a VC E d<br />
PB 1<br />
PB 2<br />
E e<br />
V E<br />
E g<br />
Anmerkung:<br />
die Eliminierung der Präzedenzbeziehung PB1 hätte zu einem unzulässigen Zyklus<br />
Ed -VB -Ea-VC -Ec-PB2-Ee = Ed mit positiver Weglänge geführt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
71 von 125<br />
E b<br />
V A<br />
V B<br />
E d<br />
PB 1<br />
E c<br />
= E e<br />
V D<br />
V E<br />
E f<br />
E g
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (11/14)<br />
Vereinfachungsoperation VO5:<br />
� wenn von einem Ereignisknoten knVE mehrere Präzedenzbeziehungskanten<br />
(knVE,knNE), aber keine Vorgangskanten ausgehen,<br />
dann ist es möglich<br />
� eine der Präzedenzbeziehungskanten (kn VE ,kn NE ) zu eliminieren und<br />
� entweder den Vorgängerknoten kn VE<br />
mit dem Nachfolgerknoten kn NE zu identifizieren<br />
� oder aber einen der Knoten aus der Menge {knVE ,knNE }<br />
zu eliminieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
72 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (12/14)<br />
V B<br />
V A<br />
V C<br />
PB 1<br />
E a E c E d<br />
E b<br />
PB 2<br />
E e<br />
V D<br />
V E<br />
E f<br />
E g<br />
Anmerkung:<br />
zwischen den Vorgängen VC und VD,<br />
zwischen denen ursprünglich keine Präzedenzbeziehung bestand,<br />
wird eine artifizielle Abhängigkeit „VD nach VC“ eingeführt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
73 von 125<br />
E a<br />
E b<br />
V A<br />
V C<br />
E c<br />
V B<br />
= E e<br />
V E<br />
PB 1<br />
E d<br />
E g<br />
V D<br />
E f
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (13/14)<br />
Vereinfachungsoperation VO6:<br />
� jede Präzedenzbeziehung, die durch die vorausgehenden Vereinfachungsoperationen<br />
VO1 bis VO5 nicht eliminiert werden konnte,<br />
wird in einen Vorgang mit der Vorgangsdauer Null transformiert<br />
� Einführung von Scheinvorgängen i.e.S.<br />
� „gestrichelte“ Pfeile<br />
� es bleiben keine weiteren Präzedenzbeziehungen übrig,<br />
d.h., es liegt ein reiner Vorgangskanten-Netzplan vor mit<br />
� KA PB = ∅<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
74 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Vereinfachungsoperationen (14/14)<br />
Anmerkung:<br />
die Anwendung der Vereinfachungsoperation VO6 ist nur dann zulässig,<br />
� wenn vor ihrer Anwendung alle verbliebenen Präzedenzbeziehungen<br />
� nur Normalfolgen mit Minimal- oder Maximalfristen Null darstellen<br />
� d.h. wenn durch Anwenden der Operationen VO2 bis VO5 zuvor<br />
jede Nicht-Normalfolge<br />
� entweder eliminiert wurde<br />
� oder aber sich nach einem Kompaktifizierungsschritt<br />
als eine Normalfolge interpretieren lässt<br />
vgl. die Übungsaufgabe: PB 4<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
75 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (1/6)<br />
Typische Varianten von Vorgangskanten-Netzplänen<br />
� Critical Path Method (CPM)<br />
� die früheste Form von Vorgangskanten-Netzplänen: 1956/57<br />
� vom US-amerikanischen Chemiekonzern Dupont de Nemours in<br />
Zusammenarbeit mit dem ADV-Spezialisten Remington Rand Corp.<br />
(später: UNISYS) entwickelt, um bei Chemieanlagen<br />
� große Investitionsvorhaben<br />
� sowie Instandhaltungsarbeiten<br />
� systematisch zu planen und zu überwachen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
76 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (2/6)<br />
� hat in den 60er Jahren rasch große Verbreitung gefunden<br />
� durch aktive Unterstützung namhafter ADV-Systemhäuser,<br />
wie z.B. IBM<br />
� heute oftmals als Synonym <strong>für</strong> Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� in zahlreichen Lehrbüchern als – schlechter! – „Standard“<br />
<strong>für</strong> die Netzplantechnik behandelt<br />
� „antiquiert“, daher in der Vorlesung nicht weiter behandelt<br />
� in der Regel Beschränkung auf nur genau ein Startund<br />
genau ein Zielereignis <strong>für</strong> ein Projekt (z.B. DINKELBACH)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
77 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (3/6)<br />
� Graphical Evaluation and Review Technique (GERT)<br />
� Ausgangspunkt: Bereicherung der Netzplantechnik durch<br />
EISNER um „Decision Boxes“ <strong>für</strong> die Darstellung<br />
� von Entscheidungsalternativen, die jedoch<br />
� mit Eintrittswahrscheinlichkeiten überlagert wurden (1962)<br />
� Ausbau durch PRITSKER und HAPP bei der Rand Corp. (1966)<br />
<strong>für</strong> die US-Raumfahrtbehörde NASA zu<br />
� Vorgangskanten-Netzplänen mit komplexen Knoten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
78 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (4/6)<br />
� 6 Knotenarten <strong>für</strong>:<br />
Knoteneingänge vom „und“-, „oder“sowie<br />
„entweder/oder“-Typ,<br />
deterministische und stochastische<br />
Knotenausgänge.<br />
� PRITSKER auch der „Schöpfer“ der<br />
Simulationssprache SLAM und ihrer Nachfolger<br />
Eingan<br />
g<br />
Ausgan<br />
g<br />
entwe der/oder<br />
(exklusives<br />
od er)<br />
� besonders im Bereich von Forschung und Entwicklung eingesetzt<br />
� aber wegen der komplexen Netzplanberechnungen (Exponentialfunktionen)<br />
keine nennenswerte praktische Verbreitung<br />
ode r<br />
(inklusives<br />
od er)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
79 von 125<br />
deterministisch<br />
stocha -<br />
stisch<br />
und
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (5/6)<br />
wesentliche Neuerungen von GERT<br />
innerhalb der Klasse der Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� stochastische Vorgangsdauern<br />
� aber: früher schon bei PERT realisiert<br />
� stochastische Ablaufstrukturen <strong>für</strong> Projekte<br />
� durch „Entscheidungs“-Knoten<br />
� mit Eintrittswahrscheinlichkeiten über den alternativen<br />
Ausgangskanten eines Knotens <strong>für</strong> die Alternativ-Vorgänge<br />
� stochastische Knotenausgänge<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
80 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (6/6)<br />
� Zyklen mit positiver Weglänge sind durchaus erlaubt, aber nur dann,<br />
� wenn die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Zyklen,<br />
� d.h. die Produkte der<br />
Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />
aller zykluszugehörigen Kanten<br />
jeweils kleiner als 1,0 sind.<br />
� Test- und Verbesserungszyklen bei F&E-Projekten<br />
� Test- und Nacharbeitszyklen bei Fertigungs-/Montageprojekten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
81 von 125<br />
> 0
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Beispiel (1/2)<br />
Entwicklungsstart<br />
GERT-Netzplan <strong>für</strong> alternative Produktentwicklungs-Teams<br />
Produktentwicklung<br />
Team A<br />
Produktentwicklung<br />
Team B<br />
Verbesserung Produkt A (0,3)<br />
Eingan<br />
g<br />
Ausgan<br />
g<br />
deterministisch<br />
stochast<br />
isch<br />
Produkttest A<br />
entwe der/oder<br />
(exklusives<br />
od er)<br />
ode r<br />
(inklusives<br />
od er)<br />
Produkttest B<br />
Verbesserung Produkt B (0,4)<br />
und<br />
Entwicklungsabbruch<br />
A (0,1)<br />
Test B o.k. (0,4)<br />
Test A o.k. (0,6)<br />
Entwicklungsabbruch<br />
B (0,2)<br />
Quelle: NEUMANN, K.: Stochastic Project Networks. Berlin - Heidelberg - New York ... 1990, S. 21.<br />
erfolgreiche<br />
Entwicklungsbeendigung<br />
erfolglose<br />
Entwicklungsbeendigung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
82 von 125
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne<br />
Beispiel (2/2)<br />
Fundamente<br />
errichten<br />
5<br />
Projektstart<br />
Vorgangskanten-Netzplan <strong>für</strong> das Fabrikhallen-Beispiel:<br />
Wände<br />
hochziehen<br />
25<br />
Kanalisationsanschlüsse<br />
herstellen<br />
20<br />
Meilensteinereignis<br />
elektrischen Hauptanschluss<br />
herstellen<br />
20<br />
0<br />
Scheinvorgang zur Vermeidung<br />
"paralleler" Vorgänge<br />
Dachdecke<br />
erstellen<br />
15<br />
Scheinvorgang <strong>für</strong> teilweise, aber<br />
nicht vollständig identische Vorgänger<br />
Fenster einsetzen<br />
12<br />
Türen<br />
einsetzen<br />
10<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 109.<br />
Dach<br />
abdichten<br />
2<br />
Ende 1.<br />
Bauabschnitt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
83 von 125<br />
0<br />
hier: CPM
4 Netzplanarten<br />
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
4.1.1 Allgemeine Charakteristika<br />
4.1.2 Formale Spezifikation auf der Grundlage von Ablaufgraphen<br />
4.1.3 Modifizierungen von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.4 Varianten von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.5 Beispiel<br />
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.4 Vergleich der Netzplanarten (Selbststudium)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
84 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (1/3)<br />
� je<strong>des</strong> Ereignis wird durch genau einen Knoten repräsentiert<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne i.e.S. besitzen nur Meilenstein-Ereignisse<br />
� Anfangs- und Endereignisse von Vorgängen sind nicht definiert<br />
� jede Präzedenzbeziehung zwischen (Meilenstein-) Ereignissen<br />
wird durch genau eine Kante dargestellt<br />
� Vorgänge existieren in Ereignisknoten-Netzplänen i.e.S. nicht explizit<br />
� Falls sich das Vorgänger- und das Nachfolgerereignis einer Präzedenzbeziehung<br />
als Anfangs- bzw. Endereignis eines Vorgangs interpretieren lassen,<br />
wird durch die Präzedenzbeziehung ein Vorgang implizit dargestellt:<br />
Ereignisknoten-Netzpläne i.w.S. entsprechen Vorgangskanten-Netzplänen.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
85 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (2/3)<br />
Konsequenzen <strong>für</strong> die Konstruktion von Ereignisknoten-Netzplänen:<br />
� in einem Ereignisknoten-Netzplan i.e.S. lassen sich<br />
� Normalfolgen<br />
� Anfangsfolgen<br />
� Endfolgen und<br />
� Sprungfolgen<br />
V1<br />
nicht mehr voneinander unterscheiden,<br />
weil man wegen <strong>des</strong> fehlenden Vorgangsbezugs nicht zwischen<br />
Anfangs- und Endereignissen differenzieren kann<br />
� es gibt nur noch eine Art von Präzedenzbeziehungen<br />
zwischen allen Meilenstein-Ereignissen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
86 von 125<br />
AF<br />
SF<br />
NF<br />
V2<br />
EF<br />
V3
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Allgemeine Charakteristika (3/3)<br />
� in einem Ereignisknoten-Netzplan i.w.S. wird ebenso<br />
nur eine Art von Präzedenzbeziehungen verwendet<br />
� obwohl Präzedenzbeziehungen, die sich zwischen<br />
den Vorgänger- und Nachfolger-Ereignissen von<br />
vorgangsartigen Präzedenzbeziehungen erstrecken,<br />
je nach Art der Ereignisverknüpfung als<br />
� Normalfolgen<br />
� Anfangsfolgen<br />
� Endfolgen oder<br />
� Sprungfolgen<br />
interpretiert werden könnten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
87 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (1/4)<br />
ein Ereignisknoten-Netzplan i.e.S. ist ein bewerteter Ablaufgraph<br />
AGb = (KN,KA;zmin,zmax) mit folgenden speziellen Eigenschaften:<br />
1) <strong>für</strong> die Knotenmenge gilt:<br />
KN = KNME, d.h. KNAE = ∅ und KNEE = ∅<br />
2) <strong>für</strong> die Kantenmenge gilt:<br />
KA = KAPB, d.h. KAVO = ∅<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
88 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (2/4)<br />
3) <strong>für</strong> die Bewertungsfunktionen z min und z max gilt:<br />
z : KA<br />
→ � ∪<br />
min PB ≥ 0<br />
ordnen jeder Präzedenzbeziehungs-Kante ka = (knVE,knNE) eine konstante nicht-negative Minimalfrist zmin(ka) = tNE -tVE bzw.<br />
eine konstante nicht-positive Maximalfrist zmax(ka) = -(tNE -tVE) zu.<br />
� die Bewertungsfunktion d <strong>für</strong> Vorgangsdauern entfällt,<br />
weil Vorgänge überhaupt nicht definiert sind wegen<br />
� KA VO = ∅<br />
∞<br />
{+ }<br />
z : KA → �<br />
∪ { }<br />
max PB 0<br />
≤ - ∞<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (3/4)<br />
4) Integritätsbedingung:<br />
im bewerteten Ablaufgraphen AGb darf kein Zyklus<br />
mit positiver Weglänge bestehen<br />
Anmerkung:<br />
im Gegensatz zu Vorgangskanten-Netzplänen kann es<br />
durchaus Zyklen mit negativer Weglänge geben<br />
� weil Maximalfristen <strong>für</strong> Präzedenzbeziehungen zulässig sind<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Formale Spezifikation – Ablaufgraphen (4/4)<br />
ein Ereignisknoten-Netzplan i.w.S. ist ein bewerteter<br />
Ablaufgraph AGb = (KN,KA; d,zmin,zmax), der gegenüber<br />
einem Ereignisknoten-Netzplan i.e.S. die folgenden<br />
zusätzlichen speziellen Eigenschaften aufweist:<br />
a) min<strong>des</strong>tens eine Kante wird als eine Vorgangskante<br />
mit Anfangs- und Endereignis interpretiert,<br />
sodass KAVO ≠∅,KNAE ≠∅und KAEE ≠∅gelten d: KA<br />
→ R ><br />
b) VO 0 ordnet jeder Vorgangskante ka = (knAE,knEE) eine konstante positive Vorgangsdauer d(ka) = tEE -tAE zu<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
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4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Transformationsoperationen (1/6)<br />
� jeder Vorgangsknoten- oder Vorgangskanten-Netzplan lässt sich<br />
in einen äquivalenten Ereignisknoten-Netzplan (i.e.S.)<br />
transformieren, indem<br />
� alle Anfangs- und Endereignisse von Vorgängen<br />
� unterschiedslos als Meilenstein-Ereignisse behandelt werden<br />
� alle Vorgänge mit Vorgangsdauern<br />
� als Präzedenzbeziehungen zwischen<br />
den vorgangsbegrenzenden Meilenstein-Ereignissen<br />
mit entsprechenden Minimalfristen wiedergegeben werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
92 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Transformationsoperationen (2/6)<br />
� diese Transformation führt bei Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
zu einer Abbildung auf die zugrundeliegenden Ablaufgraphen<br />
� falls die Ereignisknoten-Netzpläne i.w.S. mit Vorgangskanten<br />
sowie zugehörigen Anfangs- und Endereignissen interpretiert werden<br />
� diese Transformation bewirkt bei Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
aber auch eine Verdopplung der Knotenanzahl und<br />
eine Aufblähung der Kantenanzahl:<br />
� nur von „theoretischem“ Interesse<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
93 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Transformationsoperationen (3/6)<br />
AE 1 EE 1<br />
Vorgangsknoten-Netzplan<br />
AE 2 EE 2<br />
AE 3 EE 3<br />
AE 4 EE 4<br />
AE 5 EE 5<br />
Ereignisknoten-Netzplan<br />
(Ablaufgraph)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
94 von 125<br />
AE 1<br />
V 1<br />
EE 1<br />
NF 1.3<br />
AF 1.2 NF 2.4<br />
AE 2<br />
V 2<br />
AF 3.4<br />
EE 2<br />
AE 3<br />
V 3<br />
EE 3<br />
AE 4<br />
V 4<br />
EE 4<br />
NF 3.5<br />
NF 4.5<br />
AE 5<br />
V 5<br />
EE 5
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Transformationsoperationen (4/6)<br />
� von praktischem Interesse ist dagegen die Verdichtung<br />
eines Vorgangsknoten-Netzplans<br />
� zu einem kompakten Ereignisknoten-Netzplan<br />
als „Meilenstein-Netzplan“, in dem<br />
� einerseits alle <strong>für</strong> Projektausführung und -controlling<br />
besonders wichtigen Ereignisse berücksichtigt werden<br />
Start- und Zielereignisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Endereignisse von Haupt-Projektphasen (Bauabschnitten)<br />
Anfangs- und Endereignisse von kritischen Vorgängen<br />
� andererseits alle übrigen Ereignisse vernachlässigt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
95 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Transformationsoperationen (5/6)<br />
� Einführung einer Hierarchie von Netzplänen<br />
� <strong>für</strong> unterschiedliche Zwecke oder<br />
� <strong>für</strong> unterschiedliche Adressaten<br />
� detaillierte Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
<strong>für</strong> die Feinplanung der operativen Einheiten<br />
� vergröberte Meilenstein-Netzpläne<br />
<strong>für</strong> das Projektcontrolling oder<br />
<strong>für</strong> Berichte an die Projekt-Auftraggeber<br />
� in der betrieblichen Praxis hoch relevant <strong>für</strong> das Management von<br />
� Komplexität (Verfeinerung/Vergröberung) und Diversität<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
96 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Transformationsoperationen (6/6)<br />
AE 1<br />
Meilenstein-Netzplan<br />
AE 3<br />
EE 4<br />
EE 5<br />
AE 2 EE 2<br />
AE 3 EE 3<br />
AE 1 EE 1 AE 5 EE 5<br />
AE 4 EE 4<br />
Vorgangsknoten-Netzplan<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
97 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (1/2)<br />
Typische Variante von Ereignisknoten-Netzplänen:<br />
� Project Evaluation and Review Technique (PERT)<br />
� die früheste Variante von Ereignisknoten-Netzplänen: 1958<br />
� von der U.S. Navy zusammen mit Lockheed und der<br />
Unternehmungsberatung Booz, Allen & Hamilton entwickelt<br />
� erstmals zur Konstruktion und Einführung<br />
der Raketen <strong>für</strong> Polaris-U-Boote eingesetzt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
98 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Typische Varianten (2/2)<br />
� ursprünglich Ereignisknoten-Netzpläne i.e.S. mit Minimalfristen<br />
� nur Meilenstein-Ereignisse und keine Vorgänge<br />
� später auch Vorgänge mit Anfangs- und Endereignissen zugelassen<br />
� Besonderheit: stochastische Vorgangsdauern durch<br />
� realistische, optimistische sowie pessimistische<br />
Schätzung der Vorgangsdauern und deren β-Verteilung<br />
� vorwiegend als Übersichtsnetzpläne<br />
<strong>für</strong> die Koordinierung sehr großer Projekte<br />
� „Meilenstein-Netzpläne“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
99 von 125
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne<br />
Beispiel<br />
Ereignisknoten-Netzplan <strong>für</strong> das Fabrikhallen-Beispiel:<br />
5<br />
Projektstart<br />
Probleme:<br />
Fundamente<br />
fertiggestellt<br />
20<br />
25<br />
mehrere Ereignisse<br />
im selben Knoten<br />
Anfangs- oder Endereignisse?<br />
20<br />
elektrischer Hauptanschluß<br />
fertiggestellt<br />
15<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
100 von 125<br />
0<br />
Wände hochgezogen<br />
und Kanalisationsanschlüsse<br />
hergestellt<br />
0<br />
12<br />
Beginn <strong>des</strong><br />
Türeinsetzens<br />
Dachdecke<br />
fertiggestellt<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 110 (überarbeitet).<br />
10<br />
2<br />
Dach<br />
abgedichtet,<br />
Fenster<br />
eingesetzt<br />
und Türen<br />
eingesetzt:<br />
Ende 1.<br />
Bauabschnitt
4 Netzplanarten<br />
4.1 Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
4.1.1 Allgemeine Charakteristika<br />
4.1.2 Formale Spezifikation auf der Grundlage von Ablaufgraphen<br />
4.1.3 Modifizierungen von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.4 Varianten von Vorgangsknoten-Netzplänen<br />
4.1.5 Beispiel<br />
4.2 Vorgangskanten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.3 Ereignisknoten-Netzpläne (Selbststudium)<br />
4.4 Vergleich der Netzplanarten (Selbststudium)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
101 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Überblick<br />
Vergleich der Netzplanarten nach folgenden Beurteilungskriterien:<br />
� theoretische Fundiertheit<br />
� Semantik<br />
� Zeichenbarkeit<br />
� Modifikationsfreundlichkeit<br />
� Stratifizierung<br />
� Editier- und Analyseunterstützung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
102 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Theoretische Fundiertheit<br />
1) theoretische Fundiertheit<br />
pro: VKA-, EKN- und fundierte* VKN-Netzpläne, weil sie sich<br />
unmittelbar auf Ablaufgraphen zurückführen lassen<br />
� fundierte VKN-Netzpläne (Sonderfall) gehen aus<br />
anschaulichen VKN-Netzplänen (Normalfall) hervor durch:<br />
Verfeinerung der Vorgangsknoten zu Subnetzen aus jeweils<br />
2 Ereignisknoten und 1 Vorgangskante<br />
con: anschauliche* VKN-Netzpläne, weil sie keine unmittelbare<br />
Anbindung an Ablaufgraphen besitzen<br />
� die atomaren Vorgangs-Knoten besitzen in Ablaufgraphen<br />
kein direktes Äquivalent<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
103 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (1/7)<br />
2) „saubere“ Semantik der formalen Netzplan-Komponenten<br />
a) eindeutige Interpretation gleichartiger Netzplan-Komponenten<br />
pro: EKN-Netzpläne, sofern vom ursprünglichen PERT-Typ<br />
� Knoten nur als Ereignisse und<br />
Kanten nur als Präzedenzbeziehungen<br />
con: EKN-Netzpläne, sofern Kanten<br />
� sowohl Präzedenzbeziehungen<br />
als auch Vorgänge repräsentieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
104 von 125<br />
�
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (2/7)<br />
con: VKA-Netzpläne, in denen Kanten<br />
� sowohl Vorgänge (Normalfall)<br />
als auch Präzedenzbeziehungen (Scheinvorgänge) darstellen<br />
con: anschauliche VKN-Netzpläne, in denen Knoten<br />
� sowohl Vorgänge (Normalfall)<br />
als auch Ereignisse (<strong>für</strong> eindeutige Projektstartoder<br />
Projektziel-Ereignisse) darstellen<br />
con: fundierte VKN-Netzpläne, in denen Kanten<br />
� sowohl Präzedenzbeziehungen<br />
als auch Vorgänge repräsentieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
105 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (3/7)<br />
b) Vermeiden von „artifiziellen“ Netzplan-Komponenten<br />
pro: fundierte VKN-Netzpläne<br />
anschauliche VKN-Netzpläne nur dann, wenn keine eindeutig<br />
definierten Projektstarts oder -ziele gefordert werden<br />
con: VKA- und EKN-Netzpläne wegen der Scheinvorgänge,<br />
die zur Berücksichtigung bestimmter Präzedenzbeziehungen<br />
notwendig sind<br />
anschauliche VKN-Netzpläne, wenn Scheinvorgänge<br />
zur Garantie eindeutig definierter Projektstarts oder -ziele<br />
<strong>für</strong> Projektstart- bzw. Projektziel-Ereignisse eingeführt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
106 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (4/7)<br />
c) Ausdrucksreichtum<br />
d.h. Modellierbarkeit realer Problem-Komponenten durch<br />
unmittelbar entsprechende Netzplan-Komponenten<br />
pro: fundierte VKN-Netzpläne<br />
EKN-Netzpläne, in denen Kanten<br />
� sowohl Präzedenzbeziehungen als auch Vorgänge darstellen<br />
con: anschauliche VKN-Netzpläne<br />
� keine Netzplan-Komponenten <strong>für</strong> Ereignisse<br />
� insbesondere keine Modellierung von Meilenstein-Ereignissen<br />
(nur mittelbar durch Knoten <strong>für</strong> Scheinvorgänge mit Dauer 0)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
107 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (5/7)<br />
con: VKA-Netzpläne:<br />
� keine Netzplan-Komponenten <strong>für</strong> Präzedenzbeziehungen,<br />
die nicht eine Normalfolge mit Minimalfrist 0 darstellen<br />
� keine Modellierung von Normalfolgen mit Minimalfristen >0<br />
(nur mittelbar durch Kanten <strong>für</strong> Scheinvorgänge i.w.S.)<br />
� keine Modellierung von Anfangs-, End- oder Sprungfolgen<br />
mit Minimalfristen (nur mittelbar durch Transformation<br />
in „äquivalente“ Normalfolgen)<br />
� keine Modellierung von Präzedenzbeziehungen mit<br />
Maximalfristen<br />
grundsätzlich nicht möglich!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
108 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (6/7)<br />
con: EKN-Netzpläne vom ursprünglichen PERT-Typ<br />
� keine Modellierung von Vorgängen<br />
(nur mittelbar durch Neuinterpretation<br />
der Präzedenzbeziehungskanten als Vorgangskanten)<br />
Anmerkung: „trade off“ zwischen<br />
� Eindeutigkeit der Interpretation (a)<br />
� Ausdrucksreichtum (c)<br />
bei nur 2 verschiedenen formalen Komponentenarten<br />
� Knoten und Kanten<br />
trotz 3 verschiedenen realen Komponentenarten<br />
� Vorgängen, Präzedenzbeziehungen und Ereignissen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
109 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Semantik (7/7)<br />
d) Klarheit der Interpretation von Netzplan-Komponenten<br />
pro: VKN-Netzpläne<br />
con: EKN-Netzpläne, da im selben Knoten<br />
� sowohl Anfangs- als auch Endereignisse<br />
zusammengefasst sein können<br />
VKA-Netzpläne, deren Knoten<br />
� zwar jeweils ein Ereignis darstellen sollen,<br />
� tatsächlich aber oftmals ein diffuses Gemenge<br />
aus mehreren unterschiedlichen Ereignissen repräsentieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
110 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Zeichenbarkeit (1/5)<br />
3) leichte Zeichenbarkeit der Netzpläne<br />
a) Kompaktheit, d.h. möglichst wenige Knoten und Kanten<br />
pro: VKA-Netzpläne<br />
� weil durch die lediglich implizite Repräsentation zahlreicher<br />
(Normalfolgen-) Präzedenzbeziehungen die Anzahl der<br />
Netzplan-Komponenten relativ gering ausfällt<br />
� daneben fallen VKA-Netzpläne relativ kompakt aus,<br />
weil sie Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen<br />
überhaupt nicht darstellen können<br />
dies ist aber kein „Vorteil“ !<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
111 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Zeichenbarkeit (2/5)<br />
con: EKN- und anschauliche VKN-Netzpläne<br />
� weil alle Problem-Komponenten – sofern sie sich überhaupt<br />
darstellen lassen – jeweils explizit repräsentiert werden<br />
insbesondere fundierte VKN-Netzpläne<br />
� weil jeder anschauliche Vorgangsknoten durch<br />
ein Triplett aus 3 atomaren Komponenten verfeinert wird<br />
2 Ereignisknoten und 1 Vorgangskante<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
112 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Zeichenbarkeit (3/5)<br />
b) Möglichkeit, auch umfangreiche Beschriftungen einer<br />
Netzplan-Komponente übersichtlich und eindeutig zuzuordnen<br />
� Grundsatz:<br />
vorzuziehen ist eine Zuordnung von Beschriftungen zu Knoten<br />
α) weil Beschriftungen innerhalb der Knoten<br />
übersichtlich und eindeutig lokalisierbar sind und<br />
β) weil durch flexible Anpassung der Knotengröße<br />
beliebige Beschriftungen untergebracht werden können<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
113 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Zeichenbarkeit (4/5)<br />
pro: VKN-Netzpläne, falls der Schwerpunkt<br />
auf Informationen über Vorgangsattribute liegt (Normalfall)<br />
EKN-Netzpläne, falls der Schwerpunkt<br />
auf Informationen über Ereignisattribute liegt<br />
� insb. Meilenstein-Netzpläne<br />
con: VKA-Netzpläne<br />
� weil die wichtigen Vorgangsinformationen (Normalfall)<br />
an den Kanten positioniert werden müssen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
114 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Zeichenbarkeit (5/5)<br />
c) Einfachheit / Schnelligkeit der Zeichnungserstellung<br />
pro: VKN-Netzpläne<br />
� These von SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 6. Aufl. 1990, S. 67.<br />
con: VKA- und EKN-Netzpläne<br />
� die intuitiv schwer zugänglichen Scheinvorgänge bei VKA- und<br />
EKN-Netzplänen (sowie bei anschaulichen VKN-Netzplänen,<br />
falls eindeutige Projektstarts und -ziele gefordert werden) und<br />
� die unhandlichen Kanten-Beschriftungen bei VKA-Netzplänen<br />
führen zu komplizierter und entsprechend langwieriger Erstellung<br />
von Netzplan-Zeichnungen.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
115 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Modifikationsfreundlichkeit (1/5)<br />
4) Modifikationsfreundlichkeit<br />
a) Ändern von Vorgangs-, Ereignis-, Präzedenzbeziehungsattributen:<br />
pro: VKN- und EKN-Netzpläne<br />
� sofern Ereignisse bzw. Vorgänge durch Knoten bzw. Kanten<br />
explizit repräsentiert werden<br />
con: VKA-Netzpläne<br />
� weil Veränderungen der Minimalfristen (= 0 / > 0) von<br />
Präzedenzbeziehungen zu erheblichen Änderungen<br />
der Netzplan-Topologie führen können<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
116 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Modifikationsfreundlichkeit (2/5)<br />
b) Hinzufügen oder Eliminieren von Vorgängen, Ereignissen<br />
oder Präzedenzbeziehungen:<br />
pro: VKN- und EKN-Netzpläne<br />
� sofern Ereignisse bzw. Vorgänge durch Knoten bzw. Kanten<br />
explizit repräsentiert werden (siehe 4a)<br />
con: VKA-Netzpläne<br />
� weil z.B. ein neuer Vorgang oder eine fortfallende<br />
Präzedenzbeziehung abermals eine erhebliche Änderung<br />
der Netzplan-Topologie bewirken kann<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
117 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Modifikationsfreundlichkeit (3/5)<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:2<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 4<br />
V 5<br />
wurde<br />
zu:<br />
wird<br />
zu:<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
118 von 125<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
SV:2<br />
SV:0<br />
SV:0<br />
SV:0<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 4<br />
V 5
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Modifikationsfreundlichkeit (4/5)<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 1<br />
V 2<br />
NF:0 V 3<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
V 3<br />
V 4<br />
wurde<br />
zu:<br />
wird<br />
zu:<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
119 von 125<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 1<br />
V 2<br />
SV:0<br />
V 3<br />
V 3<br />
V 4
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Modifikationsfreundlichkeit (5/5)<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:2<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
NF:0<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 4<br />
V 5<br />
wurde<br />
zu:<br />
wird<br />
zu:<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
120 von 125<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
SV:2<br />
SV:0<br />
SV:0<br />
SV:0<br />
SV:0<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 4<br />
V 5
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Stratifizierung (1/2)<br />
5) Unterstützung der „Stratifizierung“ von Netzplänen<br />
� d.h. <strong>des</strong> Aufbaus einer „Hierarchie“ von zusammenhängenden<br />
Netzplänen, die je nach Verwendungszweck unterschiedlich<br />
vergröbert (abstrahiert) oder verfeinert (detailliert) sind<br />
pro: EKN-Netzpläne<br />
� durch Reduzierung der Ereignisknoten-Menge auf nur noch<br />
wenige Knoten <strong>für</strong> besonders wichtige Meilenstein-Ereignisse<br />
� Abstrahierung von allen übrigen Ereignissen<br />
fundierte VKN-Netzpläne (dito)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
121 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Stratifizierung (2/2)<br />
con: VKA-Netzpläne<br />
� sofern sich ihre Knoten nicht durch jeweils ein Ereignis<br />
klar interpretieren lassen (vgl. 2d)<br />
anschauliche VKN-Netzpläne<br />
� sofern die linken und rechten Knotenenden<br />
nicht zur Einführung von Meilenstein-Ereignissen<br />
als Anfangs- bzw. Endereignisse interpretiert werden oder<br />
� sofern keine Scheinvorgänge der Dauer 0<br />
<strong>für</strong> Meilenstein-Ereignisse eingeführt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
122 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Editier- und Analyseunterstützung (1/2)<br />
6) Editier- und Analyseunterstützung durch Instrumente der ADV<br />
<strong>für</strong> das Zeichnen bzw. Auswerten von Netzplänen<br />
pro: VKN-Netzpläne<br />
� weil praktisch jede „etablierte“ Projektmanagement-Software<br />
mit Netzplanfähigkeiten auf dem Konzept der VKN-Netzpläne<br />
beruht<br />
� wie z.B. MS-Project<br />
trotz irreführender Bezeichnungen wie „PERT-Netzpläne“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
123 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Editier- und Analyseunterstützung (2/2)<br />
con: VKA- und EKN-Netzpläne<br />
� die Dominanz der VKN-Netzpläne im Bereich der ADV<br />
ist ein starker Indikator da<strong>für</strong>,<br />
dass die Argumente, die unter den Punkten 1) bis 5)<br />
aufgeführt wurden,<br />
in toto zugunsten dieser Netzplanart sprechen<br />
� außerdem ist ein Wandel<br />
von früher vorherrschender VKA- und EKN-Software<br />
zu heute dominierender VKN-Software eingetreten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
124 von 125
4.4 Vergleich der Netzplanarten<br />
Hausaufgabe<br />
Hausaufgabe:<br />
versuchen Sie bitte, eine begründete Empfehlung<br />
<strong>für</strong> den Einsatz einer bestimmten Netzplanart herzuleiten<br />
� Sie können dabei auf die voranstehenden Pro- und Con(tra)-Argumente<br />
zurückgreifen, sollten sich aber überlegen, ob Ihnen noch weitere Argumente<br />
einfallen<br />
� zur Begründung Ihrer Empfehlung sollten Sie min<strong>des</strong>tens eine Technik zur<br />
multikriteriellen Bewertung von Entscheidungsalternativen anwenden<br />
� Sie können Ihre Empfehlung(en) in Abhängigkeit davon formulieren,<br />
unter welchen Anwendungsbedingungen der Einsatz der Netzplantechnik<br />
erfolgen soll: „situativer Ansatz“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 4<br />
125 von 125
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik: Ablaufgraphen<br />
� Netzplanarten<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
1 von 114
5 Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
5.1 Deterministische Zeitplanung mit Vorgangsknoten-Netzplänen (MPM)<br />
5.1.1 Basisannahmen<br />
5.1.2 Algorithmus zur Zeitplanung<br />
5.1.2 Ermittlung von Pufferzeiten<br />
5.1.3 Beispiel zur deterministischen Zeitplanung und Pufferzeitermittlung<br />
5.2 Stochastische Zeitplanung mit Ereignisknoten-Netzplänen (PERT)<br />
5.2.1 Basisannahmen<br />
5.2.2 analytische Ermittlung stochastischer Kenngrößen <strong>für</strong> Netzpläne<br />
5.2.3 Kritik an der stochastischen Zeitplanung mit PERT<br />
5.2.4 stochastische Zeitplanung mittels Monte-Carlo-Simulation<br />
5.2.5 Beispiel zur stochastischen Zeitplanung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
2 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Basisannahmen (1/2)<br />
� stets liegen „anschauliche“ Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
vom VKM- oder generalisierten MPM-Typ zugrunde<br />
� vergröberte Vorgangsknoten – anstelle von Subnetzen <strong>für</strong> Vorgänge<br />
� vereinfacht als MPM-Netzpläne bezeichnet<br />
� alle 4 Präzedenzbeziehungsarten sind zugelassen<br />
� Differenzierung dadurch, dass<br />
� entweder die linke (Vorgangsanfang)<br />
� oder die rechte (Vorgangsende)<br />
Seite eines Vorgangsknotens berührt wird<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
3 von 114<br />
V 1<br />
AE i<br />
V i<br />
V 2<br />
EE i<br />
V 3
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Basisannahmen (2/2)<br />
� nicht nur Minimal-, sondern auch Maximalfristen sind zugelassen<br />
� Maximalfristen werden zweifach gekennzeichnet<br />
� sowohl durch nicht-positive Fristdauern<br />
(bei Maximalfrist 0 am besten: „-0“)<br />
� als auch durch inverse Kantenrichtungen<br />
� die Integritätsbedingung – kein Zyklus mit positiver Weglänge –<br />
ist immer erfüllt<br />
� im Zweifelsfall: zuvor einen Integritätstest ausführen!<br />
(V 1 ,V 2 )∈KA NF<br />
z max (V 1 ,V 2 ) = -10<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
4 von 114<br />
V 1<br />
X<br />
-10<br />
V 2
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (1/19)<br />
� <strong>für</strong> Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� zerlegt in mehrere Module<br />
� zunächst eine Gesamtdarstellung je<strong>des</strong> Moduls<br />
� danach „lesbare“ Modulhälften<br />
� Struktur der Module<br />
� 1 Hauptroutine<br />
� 4 Subroutinen<br />
Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte<br />
Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte<br />
Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte<br />
Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
5 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus (2/19)<br />
Hauptroutine<br />
1. Teil<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
6 von 114<br />
gegeben: Vorgangsknoten-Netzplan NP VKN = (KN,KA;d,z min,z max)<br />
ohne Zyklen mit positiver Weglänge<br />
ermittle die Menge KN SV aller Startvorgänge, die - unter Außerachtlassen aller<br />
Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen - keine vorangehenden Vorgänge besitzen:<br />
KN SV = {kni∈KN: (prä(kn i)= ∅→ ∀knj∈post(kn i): z min(kn i,kn j) ∈�≥0∧ z max(kn i,kn j)=-<br />
∞)<br />
∧ (prä(kn i) ≠∅→ ∀knh∈prä(kn i): z min(kn h,kn i)= + ∞∧ z max(kn h,kn i) ∈ ≤0)}<br />
�<br />
ja<br />
ordne jedem Startvorgang<br />
kni∈KN SV den frühest möglichen<br />
Anfangszeitpunkt FAZ =SZ zu<br />
i<br />
Besitzt das Projekt<br />
einen wohldefinierten<br />
Startzeitpunkt SZ?<br />
nein<br />
ordne jedem Startvorgang kni∈KN SV den<br />
frühest möglichen Endzeitpunkt FEZ = FAZ +d zu<br />
ordne jedem Startvorgang<br />
kni∈KN SV den frühest möglichen<br />
Anfangszeitpunkt FAZ =0 zu<br />
i i i<br />
ermittle die frühest möglichen Anfangszeitpunkte FAZ i und die frühest möglichen Endzeitpunkte FEZi<br />
aller Nicht-Start-Vorgänge kn i∈(KN-KN SV)<br />
ohne Berücksichtigung von Maximalfristen:<br />
Subroutine “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
korrigiere erforderlichenfalls die frühest möglichen Anfangszeitpunkte FAZi<br />
und die frühest möglichen Endzeitpunkte FEZ i aller Vorgänge kni KN unter Einbeziehung<br />
von Maximalfristen: Subroutine “Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
∈<br />
i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus (3/19)<br />
Hauptroutine<br />
2. Teil<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
7 von 114<br />
ordne jedem Zielvorgang<br />
kni∈KNZV den spätest zulässigenEndzeitpunkt<br />
SEZ=ZZ zu<br />
Gilt ZZ < FEZi<br />
<strong>für</strong> min<strong>des</strong>tens einen<br />
Zielvorgang kni∈KN ZV?<br />
nein<br />
ermittle die Menge KN ZV aller Zielvorgänge, die - unter Außerachtlassen aller<br />
Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen - keine nachfolgenden Vorgänge besitzen:<br />
KN ZV = {kni∈KN: (post(kn)= i ∅ → ∀knh∈prä(kn): i z min(kn h,kn) i ∈�≥0∧ z max(kn h,kn)=- i ∞)<br />
∧ (post(kn) i ≠∅ → ∀knj∈post(kn): i z min(kn,kn)= i j + ∞∧ z max(kn,kn) i j ∈�≤0)}<br />
i<br />
ja<br />
ja<br />
Besitzt das Projekt<br />
einen wohldefinierten<br />
Zielzeitpunkt ZZ?<br />
Abbruch: Projekt<br />
so nicht realisierbar<br />
nein [Normalfall!]<br />
ordne jedem Zielvorgang kni∈KN ZVden<br />
spätest zulässigen Anfangszeitpunkt SAZ = SEZ -d zu<br />
ordne jedem Zielvorgang<br />
kni∈KN ZVden<br />
spätest zulässigen<br />
Endzeitpunkt SEZ=FEZ zu<br />
i i i<br />
i i<br />
ermittle die spätest zulässigen Anfangszeitpunkte SAZ i und die spätest zulässen Endzeitpunkte SEZi<br />
aller Nicht-Ziel-Vorgänge kn i∈(KN-KN ZV)<br />
ohne Berücksichtigung von Maximalfristen:<br />
Subroutine “Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
korrigiere erforderlichenfalls die spätest zulässigen Anfangszeitpunkte SAZi<br />
und die spätest zulässigen Endzeitpunkte SEZ i aller Vorgänge kni KN unter Einbeziehung<br />
∈<br />
von Maximalfristen: Subroutine “Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
Resultat: Vorgangsknoten-Netzplan mit vollständig bestimmten<br />
frühest möglichen und spätest zulässigen Vorgangsanfangs- und Vorgangsendzeitpunkten
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (4/19)<br />
Hauptroutine<br />
Teil 1.1<br />
gegeben: Vorgangsknoten-Netzplan NP VKN = (KN,KA;d,z min,z max)<br />
ohne Zyklen mit positiver Weglänge<br />
ermittle die Menge KN SV aller Startvorgänge, die - unter Außerachtlassen aller<br />
Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen - keine vorangehenden Vorgänge besitzen:<br />
KN SV = {kni∈KN: (prä(kn)= i ∅ →∀knj∈post(kn): i z min(kn,kn) i j ∈�≥0∧ z max(kn,kn)=- i j ∞)<br />
∧ (prä(kn) i ≠∅→ ∀knh∈prä(kn i): z min(kn h,kn)= i + ∞∧ z max(kn h,kn) i ∈�≤0)}<br />
ja<br />
ordne jedem Startvorgang<br />
kni∈KN SVden<br />
frühest möglichen<br />
Anfangszeitpunkt FAZ=SZ zu<br />
i<br />
Besitzt das Projekt<br />
einen wohldefinierten<br />
Startzeitpunkt SZ?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
8 von 114<br />
nein<br />
ordne jedem Startvorgang<br />
kni∈KN SVden<br />
frühest möglichen<br />
Anfangszeitpunkt FAZ =0 zu<br />
i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (5/19)<br />
Hauptroutine<br />
Teil 1.2<br />
ordne jedem Startvorgang kni∈KN SVden<br />
frühest möglichen Endzeitpunkt FEZ = FAZ +d zu<br />
i i i<br />
ermittle die frühest möglichen Anfangszeitpunkte FAZ i und die frühest möglichen Endzeitpunkte FEZi<br />
aller Nicht-Start-Vorgänge kn i∈(KN-KN SV)<br />
ohne Berücksichtigung von Maximalfristen:<br />
Subroutine “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
korrigiere erforderlichenfalls die frühest möglichen Anfangszeitpunkte FAZ i<br />
und die frühest möglichen Endzeitpunkte FEZ aller Vorgänge kn KN unter Einbeziehung<br />
i i<br />
von Maximalfristen: Subroutine “Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
∈<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
9 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (6/19)<br />
Hauptroutine<br />
Teil 2.1<br />
ordne jedem Zielvorgang<br />
kni∈KNZV den spätest zulässigenEndzeitpunkt<br />
SEZ=ZZ zu<br />
Gilt ZZ < FEZ<br />
i<br />
<strong>für</strong> min<strong>des</strong>tens einen<br />
Zielvorgang kn ∈KN<br />
?<br />
nein<br />
ermittle die Menge KN ZV aller Zielvorgänge, die - unter Außerachtlassen aller<br />
Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen - keine nachfolgenden Vorgänge besitzen:<br />
KN ZV = {kni∈KN: (post(kn)= i ∅→ ∀knh∈prä(kn): i z min(kn h,kn) i ∈�≥0∧ z max(kn h,kn)=- i ∞)<br />
∧ (post(kn i) ≠∅→∀knj∈post(kn): i z min(kn,kn i j)= + ∞∧z max(kn,kn i j) ∈ ≤0)}<br />
�<br />
i<br />
i ZV<br />
ja<br />
ja<br />
Besitzt das Projekt<br />
einen wohldefinierten<br />
Zielzeitpunkt ZZ?<br />
Abbruch: Projekt<br />
so nicht realisierbar<br />
nein [Normalfall!]<br />
ordne jedem Zielvorgang<br />
kni∈KN ZVden<br />
spätest zulässigen<br />
Endzeitpunkt SEZ=FEZ zu<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
10 von 114<br />
i i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (7/19)<br />
Hauptroutine<br />
Teil 2.2<br />
nein<br />
ordne jedem Zielvorgang kni∈KN ZVden<br />
spätest zulässigen Anfangszeitpunkt SAZ = SEZ -d zu<br />
i i i<br />
ermittle die spätest zulässigen Anfangszeitpunkte SAZ i und die spätest zulässen Endzeitpunkte SEZi<br />
aller Nicht-Ziel-Vorgänge kn i∈(KN-KN ZV)<br />
ohne Berücksichtigung von Maximalfristen:<br />
Subroutine “Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
korrigiere erforderlichenfalls die spätest zulässigen Anfangszeitpunkte SAZi<br />
und die spätest zulässigen Endzeitpunkte SEZ i aller Vorgänge kni KN unter Einbeziehung<br />
∈<br />
von Maximalfristen: Subroutine “Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
Resultat: Vorgangsknoten-Netzplan mit vollständig bestimmten<br />
frühest möglichen und spätest zulässigen Vorgangsanfangs- und Vorgangsendzeitpunkten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
11 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus (8/19)<br />
Subroutine<br />
Vorwärtsrechnung<br />
frühest mögliche<br />
Zeitpunkte<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
12 von 114<br />
mit:<br />
FAZ =<br />
i.NF<br />
FAZ =<br />
i. AF<br />
FAZ =<br />
i. EF<br />
FAZ =<br />
i. SF<br />
Start der Subroutine “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
ermittle die Menge KN oM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: <strong>für</strong> jeden<br />
- unter Außerachtlassen aller Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen -<br />
vorangehenden Vorgang sind der frühest mögliche Anfangszeitpunkt<br />
und der frühest mögliche Endzeitpunkt bereits bestimmt<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn aus der Menge KN aus<br />
i oM<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den frühest möglichen Anfangszeitpunkt FAZ gemäß:<br />
i i<br />
{<br />
{<br />
{<br />
{<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN \ KN<br />
rel SV<br />
KN oM = ? ∅<br />
FAZ = max {FAZ , FAZ , FAZ , FAZ }<br />
i i.NF i.AF i.EF i.SF<br />
max {FEZ h+z min(kn h,kn): i knh∈prä(kn i) ∧ (kn h,kn i) ∈KA NF ∧ z min(kn h,kn) i ∈�≥0}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn) ∈�<br />
max {FAZ h+z min(kn h,kn)-d: i i knh∈prä(kn) i ∧ (kn h,kn) i ∈KA SF ∧ z min(kn h,kn) i ∈�≥0}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den frühest möglichen Endzeitpunkt FEZ gemäß: FEZ = FAZ+d<br />
i i i i i<br />
Stopp der Subroutine “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
ja<br />
h h i NF min h i ≥0<br />
max {FAZ h+z min(kn h,kn): i knh∈prä(kn) i ∧(kn h,kn) i ∈KA AF ∧z min(kn h,kn) i ∈�≥0}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
h h i AF min h i ≥0<br />
max {FEZ h+z min(kn h,kn)-d: i i knh∈prä(kn i) ∧ (kn h,kn) i ∈KA EF ∧z min(kn h,kn i) ∈�≥0}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
setze KN := KN \ {kn }<br />
rel rel i<br />
h h i EF min h i ≥0<br />
h h i SF min h i ≥0
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (9/19)<br />
Subroutine<br />
Vorwärtsrechnung<br />
frühest mögliche<br />
Zeitpunkte<br />
1. Teil<br />
Start der Subroutine “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN \ KN<br />
rel S V<br />
ermittle die Menge KN oM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: <strong>für</strong> jeden<br />
- unter Außerachtlassen aller Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen -<br />
vorangehenden Vorgang sind der frühest mögliche Anfangszeitpunkt<br />
und der frühest mögliche Endzeitpunkt bereits bestimmt<br />
KN oM = ? ∅<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
13 von 114<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn aus der Menge KN aus<br />
i oM<br />
ja
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (10/19)<br />
Subroutine<br />
Vorwärtsrechnung<br />
frühest mögliche<br />
Zeitpunkte<br />
2. Teil<br />
mit:<br />
FAZ =<br />
i.NF<br />
FAZ =<br />
i. AF<br />
FAZ =<br />
i. EF<br />
FAZ =<br />
i. SF<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den frühest möglichen Anfangszeitpunkt FAZ gemäß:<br />
i i<br />
{<br />
{<br />
{<br />
{<br />
FAZ = max {FAZ , FAZ , FAZ , FAZ }<br />
i i.NF i.AF i.EF i.SF<br />
max {FEZ +z (kn ,kn): kn ∈prä(kn ) ∧ (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn ,kn) ∈�}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
h min h i h i h i NF min h i ≥0<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
h h i NF min h i ≥0<br />
max {FAZ h+z min(kn h,kn): i knh∈prä(kn) i ∧(kn h,kn) i ∈KA AF ∧z min(kn h,kn) i ∈�≥0}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
h h i AF min h i ≥0<br />
max {FEZ +z (kn ,kn)-d: kn ∈prä(kn) ∧ (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn ,kn) ∈�}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
h min h i i h i h i EF min h i ≥0<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
h h i EF min h i ≥0<br />
max {FAZ h+z min(kn h,kn)-d: i i knh∈prä(kn) i ∧(kn h,kn) i ∈KA SF ∧z min(kn h,kn) i ∈�≥0}<br />
,<br />
0 , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
h h i SF min h i ≥0<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den frühest möglichen Endzeitpunkt FEZ gemäß: FEZ = FAZ+d<br />
i i i i i<br />
setze KN := KN \ {kn }<br />
rel rel i<br />
Stopp der Subroutine “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
14 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus (11/19)<br />
Subroutine<br />
Rückwärtsrechnung<br />
frühest mögliche<br />
Zeitpunkte<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
15 von 114<br />
Start der Subroutine “Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN \ KN<br />
rel ZV<br />
ermittle die Menge KN mM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: der be-<br />
trachtete Vorgang ist mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar vorangehenden Vorgang<br />
aus KN über (min<strong>des</strong>tens) eine Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft,<br />
und es gibt keinen unmittelbar oder mittelbar nachfolgenden Vorgang aus KN , rel<br />
der mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar vorangehenden Vorgang aus KN über (min<strong>des</strong>tens)<br />
eine noch nicht berücksichtigte Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft ist<br />
KN mM = ? ∅<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn i aus der Menge KN mMaus<br />
und kennzeichne alle Präze-<br />
denzbeziehungen mit Maximalfristen, die zum Vorgang kn hinweisen, als “berücksichtigt”<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn i den frühest möglichen Anfangszeitpunkt FAZ i gemäß:<br />
FAZ i* = max {FAZ i.NF*, FAZ i.AF*, FAZ i.EF*, FAZ i.SF*}<br />
wie im Modul der “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”,<br />
jetzt allerdings unter Berücksichtigung von Maximal- anstelle von Minimalfristen<br />
FAZ* > FAZ ?<br />
i i<br />
ja<br />
setze KN := KN \ {kn }<br />
rel rel i<br />
Stopp der Subroutine “Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
ja<br />
i<br />
nein<br />
ersetze FAZ durch FAZ := FAZ* und FEZ durch FEZ := FAZ*+d<br />
i i i i i i i<br />
bilde den Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN, der aus dem Vorgangsknoten kni<br />
als Startknoten und allen unmittelbar oder mittelbar nachfolgenden Knoten sowie allen<br />
Präzedenzbeziehungskanten zwischen den vorgenannten Knoten besteht<br />
korrigiere<br />
korrigiere<br />
erforderlichenfalls<br />
erforderlichenfalls<br />
die<br />
die<br />
frühest<br />
frühest<br />
möglichen<br />
möglichen<br />
Anfangszeitpunkte<br />
Anfangszeitpunkte<br />
FAZ<br />
FAZ<br />
und j und<br />
frühest<br />
frühest<br />
j<br />
möglichen<br />
möglichen<br />
Endzeitpunkte<br />
Endzeitpunkte<br />
FEZ<br />
FEZ<br />
aller<br />
aller<br />
Vorgangsknoten<br />
Vorgangsknoten<br />
j kn<br />
kn<br />
j (ohne<br />
(ohne<br />
den<br />
den<br />
Startknoten<br />
Startknoten<br />
kn)<br />
kn)<br />
j j i<br />
i<br />
aus<br />
aus<br />
dem<br />
dem<br />
Vorgangsknoten-Teilnetzplan<br />
Vorgangsknoten-Teilnetzplan<br />
TNP<br />
TNP VKN<br />
VKN,<br />
,<br />
indem<br />
indem<br />
auf<br />
auf<br />
diesen<br />
diesen<br />
Teilnetzplan<br />
Teilnetzplan<br />
die<br />
die<br />
Subroutine<br />
Subroutine<br />
"Vorwärtsrechnung<br />
"Vorwärtsrechnung<br />
frühest<br />
frühest<br />
mögliche<br />
mögliche<br />
Zeitpunkte"<br />
Zeitpunkte"<br />
angewendet<br />
angewendet<br />
wird<br />
wird
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (12/19)<br />
Subroutine<br />
Rückwärtsrechnung<br />
frühest<br />
mögliche<br />
Zeitpunkte<br />
1. Teil<br />
Start der Subroutine “Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN \ KN<br />
rel ZV<br />
ermittle die Menge KN mM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: der be-<br />
trachtete Vorgang ist mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar vorangehenden Vorgang<br />
aus KN über (min<strong>des</strong>tens) eine Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft,<br />
und es gibt keinen unmittelbar oder mittelbar nachfolgenden Vorgang aus KN rel,<br />
der mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar vorangehenden Vorgang aus KN über (min<strong>des</strong>tens)<br />
eine noch nicht berücksichtigte Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft ist<br />
KN mM = ∅ ?<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn i aus der Menge KN mM aus und kennzeichne alle Präze-<br />
denzbeziehungen mit Maximalfristen, die zum Vorgang kn hinweisen, als “berücksichtigt”<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn i den frühest möglichen Anfangszeitpunkt FAZ i gemäß:<br />
FAZ i* = max {FAZ i.NF*, FAZ i.AF*, FAZ i.EF*, FAZ i.SF*}<br />
wie im Modul der “Vorwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”,<br />
jetzt allerdings unter Berücksichtigung von Maximal- anstelle von Minimalfristen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
16 von 114<br />
nein<br />
ja<br />
i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (13/19)<br />
Subroutine<br />
Rückwärtsrechnung<br />
frühest<br />
mögliche<br />
Zeitpunkte<br />
2. Teil<br />
FAZ* > FAZ ?<br />
i i<br />
setze KN := KN \ {kn}<br />
rel rel i<br />
Stopp der Subroutine “Rückwärtsrechnung frühest mögliche Zeitpunkte”<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
17 von 114<br />
ja<br />
nein<br />
ersetze FAZ durch FAZ := FAZ * und FEZ durch FEZ := FAZ *+d<br />
i i i i i i i<br />
bilde den Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN, der aus dem Vorgangsknoten kni<br />
als Startknoten und allen unmittelbar oder mittelbar nachfolgenden Knoten sowie allen<br />
Präzedenzbeziehungskanten zwischen den vorgenannten Knoten besteht<br />
korrigiere<br />
korrigiere<br />
erforderlichenfalls<br />
erforderlichenfalls<br />
die<br />
die<br />
frühest<br />
frühest<br />
möglichen<br />
möglichen<br />
Anfangszeitpunkte<br />
Anfangszeitpunkte<br />
FAZ<br />
FAZ<br />
und j und<br />
frühest<br />
frühest<br />
j<br />
möglichen<br />
möglichen<br />
Endzeitpunkte<br />
Endzeitpunkte<br />
FEZ<br />
FEZ<br />
aller j aller<br />
j Vorgangsknoten<br />
Vorgangsknoten<br />
kn<br />
kn<br />
j (ohne j (ohne<br />
den<br />
den<br />
Startknoten<br />
Startknoten<br />
kn)<br />
kn) i<br />
i<br />
aus<br />
aus<br />
dem<br />
dem<br />
Vorgangsknoten-Teilnetzplan<br />
Vorgangsknoten-Teilnetzplan<br />
TNP<br />
TNP VKN<br />
VKN,<br />
,<br />
indem<br />
indem<br />
auf<br />
auf<br />
diesen<br />
diesen<br />
Teilnetzplan<br />
Teilnetzplan<br />
die<br />
die<br />
Subroutine<br />
Subroutine<br />
"Vorwärtsrechnung<br />
"Vorwärtsrechnung<br />
frühest<br />
frühest<br />
mögliche<br />
mögliche<br />
Zeitpunkte"<br />
Zeitpunkte"<br />
angewendet<br />
angewendet<br />
wird<br />
wird
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus (14/19)<br />
Subroutine<br />
Rückwärtsrechnung<br />
spätest zulässige<br />
Zeitpunkte<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
18 von 114<br />
mit:<br />
SEZ =<br />
i.NF<br />
SEZ =<br />
i.AF<br />
SEZ =<br />
i.EF<br />
SEZ =<br />
i.SF<br />
Start der Subroutine “Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
ermittle die Menge KN oM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: <strong>für</strong> jeden<br />
- unter Außerachtlassen aller Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen -<br />
nachfolgenden Vorgang sind der spätest zulässige Anfangszeitpunkt<br />
und der spätest zulässige Endzeitpunkt bereits bestimmt<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn aus der Menge KN aus<br />
i oM<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den spätest zulässigen Endzeitpunkt SEZ gemäß:<br />
i i<br />
{<br />
{<br />
{<br />
{<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN \ KN<br />
rel ZV<br />
KN oM = ∅ ?<br />
SEZ = min {SEZ , SEZ , SEZ , SEZ }<br />
i i.NF i.AF i.EF i.SF<br />
min {SAZ-z j min(kn,kn): i j knj∈post(kn) i ∧(kn i,kn) j ∈KA NF ∧z min(kn,kn i j) ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn,kn ) ∈�≥<br />
min {SAZ-z j min(kn,kn)+d: i j i knj∈post(kn i) ∧(kn i,kn) j ∈KA AF ∧z min(kn,kn) i j ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn,kn) ∈�≥<br />
min {SEZ-z j min(kn,kn): i j knj∈post(kn) i ∧ (kn i,kn) j ∈KA EF ∧z min(kn,kn) i j ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn,kn ) ∈�<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den spätest zulässigen Anfangszeitpunkt SAZ gemäß: SAZ = SEZ -d<br />
i i i i i<br />
Stopp der Subroutine “Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
ja<br />
j i j NF min i j 0<br />
j i j AF min i j 0<br />
j i j EF min i j ≥0<br />
min {SEZ-z j min(kn,kn)+d: i j i knj∈post(kn i) ∧(kn i,kn) j ∈KA SF ∧ z min(kn,kn) i j ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn) ∈KA ∧ z (kn,kn) ∈�<br />
setze KN := KN \ {kn }<br />
rel rel i<br />
j i j SF min i j ≥0
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (15/19)<br />
Subroutine<br />
Rückwärtsrechnung<br />
spätest<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte<br />
1. Teil<br />
Start der Subroutine “Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN \ KN<br />
rel ZV<br />
ermittle die Menge KN oM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: <strong>für</strong> jeden<br />
- unter Außerachtlassen aller Präzedenzbeziehungen mit Maximalfristen -<br />
nachfolgenden Vorgang sind der spätest zulässige Anfangszeitpunkt<br />
und der spätest zulässige Endzeitpunkt bereits bestimmt<br />
KN oM = ∅ ?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
19 von 114<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn aus der Menge KN aus<br />
i oM<br />
ja
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (16/19)<br />
Subroutine<br />
Rückwärtsrechnung<br />
spätest<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte<br />
2. Teil<br />
mit:<br />
SEZ =<br />
i.NF<br />
SEZ =<br />
i.AF<br />
SEZ =<br />
i.EF<br />
SEZ =<br />
i.SF<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den spätest zulässigen Endzeitpunkt SEZ gemäß:<br />
i i<br />
{<br />
{<br />
{<br />
{<br />
SEZ = min {SEZ , SEZ , SEZ , SEZ }<br />
i i.NF i.AF i.EF i.SF<br />
min {SAZj-z min(kn,kn): i j knj∈post(kn i) ∧ (kn,kn) i j ∈KA NF ∧z min(kn i,kn) j ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn) ∈�≥<br />
j i j NF min i j 0<br />
min {SAZj-z min(kn,kn)+d: i j i knj∈post(kn i) ∧(kn,kn) i j ∈KA AF ∧ z min(kn,kn i j) ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn ,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
j i j AF min i j ≥0<br />
min {SEZj-z min(kn,kn): i j knj∈post(kn i) ∧ (kn,kn) i j ∈KA EF ∧z min(kn,kn i j) ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn,kn ) ∈KA ∧ z (kn ,kn ) ∈�<br />
j i j EF min i j ≥0<br />
min {SEZj-z min(kn,kn)+d: i j i knj∈post(kn i) ∧(kn,kn) i j ∈KA SF ∧z min(kn,kn i j) ∈�≥0}<br />
,<br />
∞ , andernfalls<br />
falls ∃kn∈KN: (kn,kn) ∈KA ∧ z (kn,kn) ∈�<br />
j i j SF min i j ≥0<br />
berechne <strong>für</strong> Vorgang kn den spätest zulässigen Anfangszeitpunkt SAZ gemäß: SAZ = SEZ-d<br />
i i i i i<br />
setze KN := KN \ {kn }<br />
rel rel i<br />
Stopp der Subroutine “Rückwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
20 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus (17/19)<br />
Subroutine<br />
Vorwärtsrechnung<br />
spätest zulässige<br />
Zeitpunkte<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
21 von 114<br />
Start der Subroutine "Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte"<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN-KN<br />
rel SV<br />
ermittle die Menge KN mM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: der be-<br />
trachtete Vorgang ist mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar nachfolgenden Vorgang<br />
aus KN über (min<strong>des</strong>tens) eine Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft,<br />
und es gibt keinen unmittelbar oder mittelbar vorangehenden Vorgang aus KN , rel<br />
der mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar nachfolgenden Vorgang aus KN über (min<strong>des</strong>tens)<br />
eine noch nicht berücksichtigte Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft ist<br />
KN mM = ? ∅<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn i aus der Menge KN mMaus<br />
und kennzeichne alle Präze-<br />
denzbeziehungen mit Maximalfristen, die vom Vorgang kn fort weisen, als “berücksichtigt”<br />
berechne<br />
berechne<br />
<strong>für</strong><br />
<strong>für</strong><br />
Vorgang<br />
Vorgang<br />
kn<br />
kn<br />
den i den<br />
spätest<br />
spätest<br />
zulässigen<br />
zulässigen<br />
Endzeitpunkt<br />
Endzeitpunkt<br />
SEZ<br />
SEZ<br />
gemäß:<br />
i gemäß:<br />
i i<br />
SEZ<br />
SEZ i* *<br />
= min<br />
min<br />
{SEZ<br />
{SEZ i.NF*, i i.NF, SEZ<br />
SEZ i.AF<br />
i.AF, *,<br />
SEZ<br />
SEZ i.EF<br />
i.EF, *,<br />
SEZ<br />
SEZ i.SF<br />
i.SF}<br />
*}<br />
wie<br />
wie<br />
im<br />
im<br />
Modul<br />
Modul<br />
der<br />
der<br />
"Rückwärtsrechnung<br />
"Rückwärtsrechnung<br />
spätest<br />
spätest<br />
zulässige<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte",<br />
Zeitpunkte",<br />
jetzt<br />
jetzt<br />
allerdings<br />
allerdings<br />
unter<br />
unter<br />
Berücksichtigung<br />
Berücksichtigung<br />
aller<br />
aller<br />
Maximalfristen<br />
Maximalfristen<br />
SEZ * < SEZ ?<br />
i i<br />
ja<br />
setze KN := KN \ {kn }<br />
rel rel i<br />
Stopp der Subroutine “Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
ja<br />
nein<br />
ersetze SEZ durch SEZ := SEZ* und SAZ durch SAZ := SEZ*-d<br />
i i i i i i i<br />
bilde den Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN, der aus dem Vorgangsknoten kni<br />
als Zielknoten und allen unmittelbar oder mittelbar vorangehenden Knoten sowie allen<br />
Präzedenzbeziehungskanten zwischen den vorgenannten Knoten besteht<br />
korrigiere<br />
korrigiere<br />
erforderlichenfalls<br />
erforderlichenfalls<br />
die<br />
die<br />
frühest<br />
spätest<br />
möglichen<br />
zulässigen<br />
Anfangszeitpunkte<br />
Endzeitpunkte SEZ<br />
FAZ h und<br />
und<br />
spätest<br />
j frühest<br />
zulässigen<br />
möglichen<br />
Anfangszeitpunkte<br />
Endzeitpunkte FEZ<br />
SAZ<br />
aller<br />
aller<br />
Vorgangsknoten<br />
Vorgangsknoten<br />
kn (ohne<br />
kn (ohne<br />
den<br />
den<br />
Startknoten<br />
Zielknoten<br />
kn)<br />
kn)<br />
h j i<br />
j j i<br />
aus dem Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN,<br />
indem auf diesen Teilnetzplan die<br />
aus dem Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN,<br />
indem auf diesen Teilnetzplan die<br />
Subroutine<br />
Subroutine<br />
"Rückwärtsrechnung<br />
"Vorwärtsrechnung frühest<br />
spätest<br />
mögliche<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte"<br />
Zeitpunkte"<br />
angewendet<br />
angewendet<br />
wird<br />
wird<br />
i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (18/19)<br />
Subroutine<br />
Vorwärtsrechnung<br />
spätest<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte<br />
1. Teil<br />
Start der Subroutine "Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte"<br />
initialisiere die relevante Knotenmenge KN := KN-KN<br />
rel SV<br />
ermittle die Menge KN mM ⊆ KN rel aller Vorgänge, <strong>für</strong> die jeweils gilt: der be-<br />
trachtete Vorgang ist mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar nachfolgenden Vorgang<br />
aus KN über (min<strong>des</strong>tens) eine Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft,<br />
und es gibt keinen unmittelbar oder mittelbar vorangehenden Vorgang aus KN , rel<br />
der mit min<strong>des</strong>tens einem unmittelbar nachfolgenden Vorgang aus KN über (min<strong>des</strong>tens)<br />
eine noch nicht berücksichtigte Präzedenzbeziehung mit Maximalfrist verknüpft ist<br />
KN mM = ? ∅<br />
berechne<br />
berechne<br />
<strong>für</strong><br />
<strong>für</strong><br />
Vorgang<br />
Vorgang<br />
kn<br />
kn<br />
den i den<br />
spätest<br />
spätest<br />
zulässigen<br />
zulässigen<br />
Endzeitpunkt<br />
Endzeitpunkt<br />
SEZ<br />
SEZ<br />
gemäß:<br />
i gemäß:<br />
i i<br />
SEZ*<br />
SEZ i *<br />
= min<br />
min<br />
{SEZ<br />
{SEZ i.NF*, i i.NF, SEZ<br />
SEZ i.AF<br />
i.AF, *,<br />
SEZ<br />
SEZ i.EF<br />
i.EF ,<br />
*,<br />
SEZ<br />
SEZ i.SF<br />
i.SF}<br />
*}<br />
wie<br />
wie<br />
im<br />
im<br />
Modul<br />
Modul<br />
der<br />
der<br />
"Rückwärtsrechnung<br />
"Rückwärtsrechnung<br />
spätest<br />
spätest<br />
zulässige<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte",<br />
Zeitpunkte",<br />
jetzt<br />
jetzt<br />
allerdings<br />
allerdings<br />
unter<br />
unter<br />
Berücksichtigung<br />
Berücksichtigung<br />
aller<br />
aller<br />
Maximalfristen<br />
Maximalfristen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
22 von 114<br />
nein<br />
wähle einen beliebigen Vorgang kn i aus der Menge KN mM aus und kennzeichne alle Präze-<br />
denzbeziehungen mit Maximalfristen, die vom Vorgang kn fortweisen,<br />
als “berücksichtigt”<br />
ja<br />
i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Algorithmus zur Zeitplanung (19/19)<br />
Subroutine<br />
Vorwärtsrechnung<br />
spätest<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte<br />
2. Teil<br />
SEZ * < SEZ ?<br />
i i<br />
setze KN := KN \ {kn}<br />
rel rel i<br />
Stopp der Subroutine “Vorwärtsrechnung spätest zulässige Zeitpunkte”<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
23 von 114<br />
ja<br />
nein<br />
ersetze SEZ durch SEZ := SEZ* und SAZ durch SAZ := SEZ*-d<br />
i i i i i i i<br />
bilde den Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN, der aus dem Vorgangsknoten kni<br />
als Zielknoten und allen unmittelbar oder mittelbar vorangehenden Knoten sowie allen<br />
Präzedenzbeziehungskanten zwischen den vorgenannten Knoten besteht<br />
korrigiere<br />
korrigiere<br />
erforderlichenfalls<br />
erforderlichenfalls<br />
die<br />
die<br />
frühest<br />
spätest<br />
möglichen<br />
zulässigen<br />
Anfangszeitpunkte<br />
Endzeitpunkte SEZ<br />
FAZ h und<br />
und<br />
spätest<br />
j frühest<br />
zulässigen<br />
möglichen<br />
Anfangszeitpunkte<br />
Endzeitpunkte FEZ<br />
SAZ<br />
aller h aller<br />
j Vorgangsknoten<br />
Vorgangsknoten<br />
kn j (ohne<br />
kn j (ohne<br />
den<br />
den<br />
Startknoten<br />
Zielknoten<br />
kn)<br />
kn) i<br />
i<br />
aus dem Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN,<br />
indem auf diesen Teilnetzplan die<br />
aus dem Vorgangsknoten-Teilnetzplan TNP VKN,<br />
indem auf diesen Teilnetzplan die<br />
Subroutine<br />
Subroutine<br />
"Rückwärtsrechnung<br />
"Vorwärtsrechnung frühest<br />
spätest<br />
mögliche<br />
zulässige<br />
Zeitpunkte"<br />
Zeitpunkte"<br />
angewendet<br />
angewendet<br />
wird<br />
wird
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (1/9)<br />
� Vorwärtsrechnung ohne Maximalfristen<br />
� <strong>für</strong> jeden Vorgang V i Ermittlung der frühest möglichen<br />
� Anfangszeitpunkte FAZ i und Endzeitpunkte FEZ i<br />
� Voraussetzungen:<br />
� <strong>für</strong> den Vorgang V 1 <strong>des</strong> Projektstarts wird FAZ 1 =0 festgelegt<br />
� notfalls Scheinvorgang mit der Dauer d1 =0 auf der Ebene der<br />
graphischen Repräsentation eines Vorgangsknoten-Netzplans<br />
� zwecks eines eindeutigen Projektstarts<br />
� <strong>für</strong> jeden direkten Vorgänger-Knoten V h<br />
<strong>des</strong> jeweils betrachteten Knotens <strong>für</strong> den Vorgang V i<br />
� sind alle Zeitpunkte FAZ h und FEZ h bereits ermittelt worden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
24 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (2/9)<br />
V 3<br />
d 3=6<br />
einfachster Fall: nur Normalfolgen mit Minimalfristen<br />
V 2<br />
d 2=4<br />
FAZ i<br />
FAZ i<br />
FEZ i<br />
3 7 4<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
2 8<br />
SAZ i<br />
SEZ i<br />
SEZ i<br />
V 4<br />
0<br />
d 4=5<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
25 von 114<br />
FEZ i<br />
1 6<br />
max<br />
SEZ i<br />
11<br />
0<br />
8<br />
6<br />
V i<br />
d i =4<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
11 15<br />
SEZ i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (3/9)<br />
komplexerer Fall: auch andere als Normalfolgen mit Minimalfristen<br />
V 6<br />
d 6=6<br />
V 5<br />
d 5=4<br />
FAZ i<br />
FAZ i<br />
FEZ i<br />
3 7<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
9 15<br />
SAZ i<br />
SEZ i<br />
SEZ i<br />
V 7<br />
d 7=5<br />
0<br />
2<br />
0<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
max<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
26 von 114<br />
FEZ i<br />
8 13<br />
SEZ i<br />
3<br />
11<br />
4<br />
V i<br />
d i =4<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
11 15<br />
SEZ i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (4/9)<br />
� Rückwärtsrechnung ohne Maximalfristen<br />
� <strong>für</strong> jeden Vorgang V i Ermittlung der spätest zulässigen<br />
� Anfangszeitpunkte SAZ i und Endzeitpunkte SEZ i<br />
� Voraussetzungen:<br />
� <strong>für</strong> den Vorgang V J <strong>des</strong> Projekten<strong>des</strong> wird SEZ J =FEZ J festgelegt<br />
� notfalls Scheinvorgang mit der Dauer dJ =0 auf der Ebene der<br />
graphischen Repräsentation eines Vorgangsknoten-Netzplans<br />
� zwecks eines eindeutigen Projekten<strong>des</strong><br />
� <strong>für</strong> jeden direkten Nachfolger-Knoten V j<br />
<strong>des</strong> jeweils betrachteten Knotens <strong>für</strong> den Vorgang V i<br />
� sind alle Zeitpunkte SAZ j und SEZ j bereits ermittelt worden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
27 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (5/9)<br />
V i<br />
d i =4<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
einfachster Fall: nur Normalfolgen mit Minimalfristen<br />
FEZ i<br />
11 15<br />
SEZ i<br />
11 15<br />
15<br />
18<br />
16<br />
min<br />
0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
28 von 114<br />
V 13<br />
d 13 =5<br />
0<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
V 11<br />
d 11 =4<br />
FEZ i<br />
15 20<br />
SEZ i<br />
16 21<br />
4<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
V 12<br />
d 12 =6<br />
FEZ i<br />
15 19<br />
SEZ i<br />
15 19<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
22 28<br />
SEZ i<br />
22 28
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (6/9)<br />
� Besonderheiten der Rückwärtsrechnung (ohne Maximalfristen)<br />
bei der Existenz eines fest vereinbarten Liefertermins LT<br />
� falls <strong>für</strong> den Vorgang VJ <strong>des</strong> Projekten<strong>des</strong> aufgrund der bereits<br />
durchgeführten Vorwärtsrechnung LT < FEZJ gilt<br />
� dann lässt sich das Projekt zum Liefertermin nicht fertig stellen!<br />
� Nachverhandlungen mit dem Kunden,<br />
um einen späteren Liefertermin LT* mit LT* ≥ FEZ J zu vereinbaren<br />
� falls <strong>für</strong> den Vorgang V J <strong>des</strong> Projekten<strong>des</strong> aufgrund der bereits<br />
durchgeführten Vorwärtsrechnung LT ≥ FEZ J gilt<br />
� dann wird SEZ J =LT mit SEZ J ≥ FEZ J gesetzt<br />
� bei SEZ J >FEZ J : positive Pufferzeiten auf kritischen Wegen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
29 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (7/9)<br />
� „hohe Schule“ der Maximalfristen<br />
� im Folgenden nur exemplarisch erläutert <strong>für</strong>:<br />
� Normalfolgen<br />
� Berechnung der frühest möglichen Anfangs- und Endzeitpunkte<br />
� Grundidee: Verschieben von Anfangs- und Endzeitpunkten<br />
bereits eingeplanter Vorgänge in die Zukunft<br />
� da alle Vorgänge bereits zu ihren frühest möglichen Zeitpunkten<br />
eingeplant sind<br />
� sodass eine Verschiebung „in die Vergangenheit“ unmöglich ist<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
30 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (8/9)<br />
� bei Berechnung der frühest möglichen Anfangs- und Endzeitpunkte:<br />
� nach der kompletten Durchführung der Vorwärtsrechnung<br />
� eine zusätzliche Rückwärtsrechnung<br />
� wenn <strong>für</strong> einen Vorgang ein Verschieben seiner frühest möglichen<br />
Anfangs- und Endzeitpunkte in die Zukunft erforderlich war, dann:<br />
� Neuberechnung der frühest möglichen Anfangs- und Endzeitpunkte<br />
von allen nachfolgenden Vorgängen!<br />
� „rekursiv“ verschachtelte Neuberechnungsschleife,<br />
bis man beim ersten Vorgang <strong>für</strong> den Projektstart angekommen ist<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
31 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (9a/9)<br />
Beispiel <strong>für</strong> Neuberechnungen aufgrund einer Maximalfrist<br />
V i<br />
d i =4<br />
im Rahmen der Ermittlung frühest möglicher Anfangs-/Endtermine<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
11 15<br />
SEZ i<br />
1<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
32 von 114<br />
V 13<br />
d 13 =5<br />
0<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
V 11<br />
d 11 =4<br />
FEZ i<br />
16 21<br />
SEZ i<br />
-4<br />
FAZ i<br />
V 12<br />
d 12 =6<br />
FEZ i<br />
15 19<br />
SAZ i<br />
SEZ i<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
FEZ i<br />
22 28<br />
SEZ i
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Veranschaulichung der Zeitplanung (9b/9)<br />
Beispiel <strong>für</strong> Neuberechnungen aufgrund einer Maximalfrist<br />
V i<br />
d i =4<br />
im Rahmen der Ermittlung frühest möglicher Anfangs-/Endtermine<br />
14<br />
FAZ i<br />
X<br />
SAZ i<br />
18<br />
FEZ i<br />
X<br />
11 15<br />
SEZ i<br />
19<br />
24<br />
1<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
33 von 114<br />
V 13<br />
d 13 =5<br />
0<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
V 11<br />
d 11 =4<br />
FEZ i<br />
X X<br />
16 21<br />
SEZ i<br />
-4<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
V 12<br />
d 12 =6<br />
FEZ i<br />
15 X 19 X<br />
… � …!<br />
SEZ i<br />
… � …!<br />
FAZ i<br />
SAZ i<br />
18<br />
FEZ i<br />
22 28<br />
SEZ i<br />
22
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Beispiel (1/4)<br />
Vorgangsknoten-Netzplan <strong>für</strong> das Fabrikhallen-Beispiel:<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 55 und 158-163.<br />
zur Berechnung von Vorgangsanfangs- und -endzeitpunkten<br />
sowie von Pufferzeiten (später) wird folgende<br />
Knoten-Notation <strong>für</strong> Vorgangsknoten-Netzpläne vereinbart<br />
Vorgangsbezeichnung<br />
Vorgangsdauer<br />
gesamte<br />
Pufferzeit<br />
frühest möglicher<br />
Anfangszeitpunkt<br />
spätest zulässiger<br />
Anfangszeitpunkt<br />
freie<br />
Pufferzeit<br />
freie Rückwärtspufferzeit<br />
frühest möglicher<br />
Endzeitpunkt<br />
spätest zulässiger<br />
Endzeitpunkt<br />
unabhängige<br />
Pufferzeit<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
34 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Beispiel (2/4)<br />
Projektstart<br />
V 1 d 1=0<br />
0<br />
0<br />
Fundamente...<br />
V 2<br />
d 2 =5<br />
Kanalisation...<br />
V 3 d 3=20<br />
elek. Anschl...<br />
V 5 d 5=20<br />
Wände hoch...<br />
V 4 d 4=25<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 103.<br />
nur „zur Erinnerung”, weil im Folgenden die erweiterte Knoten-Notation<br />
aus der vorangehenden Folie verwendet wird<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
Dachdecke...<br />
V 7 d 7 =15<br />
Dach abdich…<br />
Fenster eins...<br />
V 6 d 6=12<br />
Türen eins…<br />
V 8 d 8=10<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
35 von 114<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
V 9<br />
d 9 =2
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Beispiel (3/4)<br />
V 1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
V 2<br />
5<br />
V 3<br />
20<br />
0<br />
0<br />
V 5<br />
20<br />
V 4<br />
25<br />
0<br />
0<br />
0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
36 von 114<br />
V 7<br />
0 0<br />
15<br />
0<br />
V 9<br />
2<br />
V 6<br />
0 0<br />
12<br />
0<br />
V 8<br />
10<br />
0<br />
0<br />
V 10<br />
0<br />
ergänzt <strong>für</strong> ein<br />
eindeutiges<br />
(vorläufiges)<br />
Projektende
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Beispiel (4/4)<br />
V 1<br />
0<br />
0 0<br />
0 0<br />
0<br />
0<br />
V 2<br />
5<br />
V 3<br />
20<br />
0 5<br />
0 5<br />
0 20<br />
10 30<br />
0<br />
0<br />
V 5<br />
20<br />
V 4<br />
25<br />
0<br />
5 25<br />
10 30<br />
0<br />
5 30<br />
5 30<br />
0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
37 von 114<br />
V 7<br />
0 30 45 0<br />
15 30 45<br />
0<br />
V 9<br />
2<br />
0 V 30 42<br />
6<br />
0<br />
12 35 47<br />
0<br />
V 8<br />
10<br />
45 47<br />
45 47<br />
30 40<br />
37 47<br />
0<br />
0<br />
V 10<br />
0<br />
47 47<br />
47 47
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (1/8)<br />
� Pufferzeiten geben die Zeitspannen an,<br />
um welche die Ausführungen einzelner Vorgänge:<br />
� nach „vorne“, d.h. in Richtung Projektziel, oder<br />
� nach „hinten“, d.h. in Richtung Projektstart,<br />
verschoben werden können, ohne die Ausführungen<br />
anderer Vorgänge zu beeinträchtigen.<br />
� welche Vorgänge unbeeinträchtigt bleiben,<br />
hängt von der jeweiligen Pufferzeitart ab<br />
�<br />
↖<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
38 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (2/8)<br />
� kritischer Vorgang<br />
� jede Pufferzeit(art) beträgt Null<br />
� kritischer Weg<br />
� Start/Ziel-Weg nur mit kritischen Vorgängen<br />
� ökonomische Fokussierung:<br />
� „interessant“ sind nur Vorgänge / Ereignisse auf dem kritischen Weg<br />
� andere Techniken <strong>des</strong> „Process Engineering“<br />
� wie z.B. ARIS mit Ereignisgesteuerten Ereignisketten (EPK)<br />
liefern keine ähnliche gestaltungsrelevante Information!<br />
0 0 0 0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
39 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (3/8)<br />
Alle Vorgänger<br />
frühest möglich<br />
FAZ i = ...<br />
max{FEZ : V ∈prä(V<br />
)}<br />
h h i<br />
V h<br />
FEZ h<br />
Gesamtpufferzeit GP i<br />
SAZ i<br />
D i<br />
SEZ i = ...<br />
min{SAZ : V ∈post(V)}<br />
j j i<br />
GP i = SAZi - FAZ i = SEZ i - FEZ i = min{SAZ j: Vj∈post(V i)} - max{FEZ h: Vh∈prä(V)} i - Di<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
40 von 114<br />
FEZ i<br />
V j<br />
SAZ j<br />
alle Nachfolger<br />
spätest zulässig
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (4/8)<br />
alle Vorgänger<br />
frühest möglich<br />
FAZ i = ...<br />
max{FEZ : V ∈prä(V<br />
)}<br />
h h i<br />
V h<br />
FEZ h<br />
Freie Pufferzeit FP i<br />
SAZ i<br />
D i<br />
min{FAZ: j Vj∈post(V i)}<br />
FP i = min{FAZ: j Vj∈post(V)} i - max{FEZ h: Vh∈prä(V)} i - D i = min{FAZ: j Vj∈post(V)} i - FEZi<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
41 von 114<br />
FEZ i<br />
FAZ j<br />
alle Nachfolger<br />
frühest möglich<br />
V j
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (5/8)<br />
alle Vorgänger<br />
spätest zulässig<br />
V h<br />
SEZ h<br />
Unabhängige Pufferzeit UP i<br />
max{SEZ h: Vh∈prä(V i)}<br />
min{FAZ: j Vj∈post(V i)}<br />
SAZ i<br />
D i<br />
UP i = max { min{FAZ j: Vj∈post(V i)} - max{SEZ h: Vh∈prä(V i)} - D i ; 0 }<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
42 von 114<br />
FEZ i<br />
FAZ j<br />
alle Nachfolger<br />
frühest möglich<br />
V j
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (6/8)<br />
alle Vorgänger<br />
spätest zulässig<br />
V h<br />
SEZ h<br />
max{SEZ h: Vh∈prä(V i)}<br />
Freie Rückwärtspufferzeit FRP i<br />
SAZ i<br />
D i<br />
SEZ i = ...<br />
min{SAZ : V ∈post(V)}<br />
j j i<br />
FRP i = min{SAZ j: Vj∈post(V i)} - max{SEZ h: Vh∈prä(V i)} - D i = SAZ i - max{SEZ h: Vh∈prä(V i)}<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
43 von 114<br />
FEZ i<br />
SAZ j<br />
V j<br />
alle Nachfolger<br />
spätest zulässig
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (7/8)<br />
� Prämisse: nur Normalfolgen mit Minimalfristen der Dauer Null<br />
� andere Folgen:<br />
Transformation in Normalfolgen mittels Berücksichtigung der<br />
Vorgangsdauern<br />
� Minimalfristen größer als Null: Gesamtpufferzeit unverändert;<br />
ansonsten Korrekturglieder<br />
� vgl. z.B. SCHWARZE, J.: Netzplantechnik.<br />
8. Aufl. 2001, S. 165-166.<br />
� Maximalfristen: Invertierung in äquivalente Minimalfristen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
44 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Ermittlung von Pufferzeiten (8/8)<br />
GP i ≥ FP i ≥ UPi<br />
GP i ≥ FRP i ≥ UPi<br />
GP + UP = FP + FRP<br />
i i i i<br />
Pufferzeit-Relationen:<br />
} {<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die o.a. Gleichung (3. Zeile):<br />
UPi = min{FAZj : Vj∈post(Vi )} - max{SEZh : Vh∈prä(Vi )} - Di FP i ≥ FRPi<br />
FP i ≤ FRPi<br />
dann ist UP i < 0 – im Gegensatz zur generellen Definition – zulässig!<br />
?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
45 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Bedeutung von Pufferzeiten (1/3)<br />
� Gesamte Pufferzeit GP i:<br />
� zeitlicher Spielraum, innerhalb <strong>des</strong>sen die Ausführung<br />
eines Vorgangs isoliert verschoben werden kann,<br />
ohne die Zeitpunkte von Projektstart- oder Projektziel zu beeinflussen<br />
� alle Vorgänge auf demselben kritischen Weg können<br />
die Gesamte Pufferzeit insgesamt nur einmal ausschöpfen<br />
� wenn durch das Verschieben eines oder mehrerer Vorgänge<br />
die Gesamte Pufferzeit in Anspruch genommen wird,<br />
dann können im Netzplan neue kritische Wege entstehen<br />
� in der betrieblichen (Controlling-) Praxis die einzige<br />
relevante Pufferzeitart: Überwachung der Projekttermine<br />
wichtig <strong>für</strong> die<br />
Berechnung von<br />
Netzplänen!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
46 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Bedeutung von Pufferzeiten (2/3)<br />
� Freie Pufferzeit FP i:<br />
� zeitlicher Spielraum, um den die Ausführung eines Vorgangs<br />
� unabhängig von allen seinen Nachfolger-Vorgängen<br />
in die Zukunft verschoben (oder verlangsamt) werden kann,<br />
ohne den Projektzieltermin zu gefährden.<br />
� Prämisse:<br />
alle vorangehenden Vorgänge sind jeweils zu ihren<br />
frühest möglichen Terminen ausgeführt worden!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
47 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Bedeutung von Pufferzeiten (3/3)<br />
� Unabhängige Pufferzeit UP i:<br />
� zeitlicher Spielraum, um den die Ausführung eines Vorgangs<br />
� unabhängig von allen anderen Vorgängen<br />
� in die Vergangenheit oder in die Zukunft verschoben werden kann,<br />
ohne die zeitliche Einplanung der Ausführung<br />
irgendeines anderen Vorgangs zu beeinflussen.<br />
� Freie Rückwärtspufferzeit FRP i:<br />
� keine praxisrelevante Bedeutung: nur „formales“ Konstrukt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
48 von 114
5.1 Deterministische Zeitplanung<br />
Beispiel<br />
V 1<br />
0<br />
0 0<br />
0 0<br />
0 0 0 0<br />
0<br />
0<br />
V 2<br />
5<br />
V 3<br />
20<br />
0 5<br />
0 5<br />
0 0 0 0<br />
0 20<br />
10 30<br />
10 10 10 10<br />
0<br />
0<br />
V 5<br />
20<br />
V 4<br />
25<br />
0<br />
5 25<br />
10 30<br />
5 5 5 5<br />
0<br />
5 30<br />
5 30<br />
0 0 0 0<br />
0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
49 von 114<br />
V 7<br />
0 30 45 0<br />
15 30 45<br />
0<br />
V 9<br />
2<br />
0<br />
V 30 42<br />
6<br />
0<br />
12 35 47<br />
0<br />
V 8<br />
10<br />
45 47<br />
45 47<br />
0 0 0 0 0 0 0 0<br />
UP 5 =30-5-20=5<br />
30 40<br />
37 47<br />
0<br />
0<br />
V 10<br />
0<br />
47 47<br />
47 47<br />
5 5 5 5 0 0 0 0<br />
7 7 7 7
5 Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
5.1 Deterministische Zeitplanung mit Vorgangsknoten-Netzplänen (MPM)<br />
5.1.1 Basisannahmen<br />
5.1.2 Algorithmus zur Zeitplanung<br />
5.1.2 Ermittlung von Pufferzeiten<br />
5.1.3 Beispiel zur deterministischen Zeitplanung und Pufferzeitermittlung<br />
5.2 Stochastische Zeitplanung mit Ereignisknoten-Netzplänen (PERT)<br />
5.2.1 Basisannahmen<br />
5.2.2 analytische Ermittlung stochastischer Kenngrößen <strong>für</strong> Netzpläne<br />
5.2.3 Kritik an der stochastischen Zeitplanung mit PERT<br />
5.2.4 stochastische Zeitplanung mittels Monte-Carlo-Simulation<br />
5.2.5 Beispiel zur stochastischen Zeitplanung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
50 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Basisannahmen (1/4)<br />
Basisannahmen:<br />
exemplarisch anhand der PERT-Netzplantechnik<br />
� nur die Vorgangsdauern stellen Zufallsvariablen dar<br />
� die zufälligen Schwankungen der Vorgangsdauern<br />
sind voneinander stochastisch unabhängig<br />
� es gibt keine kausalen Zusammenhänge zwischen den<br />
Vorgangsdauer-Schwankungen unterschiedlicher Vorgänge<br />
� realitätsferne Annahme!<br />
� z.B. „Folgefehler“ bei Kernkraftwerks-Unfällen („GAU“)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
51 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Basisannahmen (2/4)<br />
� <strong>für</strong> die zufällige Verteilung der Dauer di eines Vorgangs i<br />
existiert eine kontinuierliche Dichtefunktion f(di) mit 3 charakteristischen Werten:<br />
� optimistisch geschätzte (kürzeste) Dauer od i<br />
� häufigste (wahrscheinlichste oder normale) Dauer hd i<br />
� pessimistisch geschätzte (längste) Dauer pd i<br />
� 3-Punkte-Schätzung: „pragmatisch“ in der BWL<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
52 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Basisannahmen (3/4)<br />
� Aus allen Verteilungen, welche die Annahmen � bis � erfüllen,<br />
wird die so genannte Beta-Verteilung ausgewählt:<br />
f(d) =<br />
i<br />
a-1 b-1<br />
c ⋅(d-od) ⋅(pd<br />
-d) <strong>für</strong> od ≤ d ≤ pd<br />
i i i i<br />
i i i<br />
0 andernfalls<br />
mit: a>0, b>0, a+b≠2, c = [ (d-od) ⋅(pd-d) d d ]<br />
Normalfall: a>1 und b>1<br />
a-1 b-1 -1<br />
∫ i i i i i<br />
normiert die Gesamtwahrscheinlichkeit auf 1, d.h.: ∫ f(t)dt = 1<br />
GOLENKO 1972, S. 48: viele empirische Belege <strong>für</strong> die Beta-Verteilung,<br />
wie z.B. Multimomentaufnahmen von Vorgangsausführungen<br />
pd i<br />
od i<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
53 von 114<br />
+∞<br />
-∞
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Basisannahmen (4/4)<br />
� Normalfall: linkssteile Beta-Verteilungen mit a < b<br />
� die häufigste Vorgangsdauer hd i kann<br />
� zwar (nahezu) „beliebig“ länger ausfallen (begrenzt durch pd i )<br />
� aber nur „beschränkt“ verkürzt werden (begrenzt durch od i )<br />
� <strong>für</strong> die kritischen Parameter wird willkürlich (!) angenommen:<br />
a = 3- √2 und b = 3+√2<br />
� Vorzeichenvertauschung bei CORSTEN 2000, S. 183,<br />
die zu einer rechtssteilen Beta-Verteilung führt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
54 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel <strong>für</strong> die Beta-Verteilung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
55 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Besonderheiten (1/4)<br />
� die häufigste Vorgangsdauer hd i kann nicht frei geschätzt werden<br />
� sondern ist bei fixierten Parametern a und b eindeutig determiniert<br />
� durch die optimistischen (od i ) und<br />
� durch die pessimistischen (pd i )<br />
Schätzungen von Vorgangsdauern; siehe nächstes Chart � …<br />
� die realitätsadäquate Schätzung der Parameter a und b<br />
ist äußerst schwierig<br />
3 ±<br />
� die Wahl ist nur „formal-ästhetischer“ Natur<br />
� Einfallstor <strong>für</strong> Manipulationen!<br />
2<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
56 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Besonderheiten (2/4)<br />
� Daraus folgt <strong>für</strong> wichtige Werte der Vorgangsdauer (Zufallsvariable)<br />
häufigster Wert (Modalwert) der Dauer d eines Vorgangs i<br />
i<br />
(a-1) ⋅pdi+ (b-1) ⋅ odi<br />
(2- √2)⋅pd i + (2+ √2)<br />
⋅odi<br />
hd i = =<br />
a+b-2 4<br />
Erwartungswert der Dauer d eines Vorgangs i<br />
i<br />
apd+ ⋅ i bod ⋅ i pd i+ 4 ⋅ hdi + odi<br />
µ i = = = E(d) i<br />
a+b 6<br />
Varianz der Dauer d eines Vorgangs i<br />
i<br />
2<br />
σi 2<br />
2<br />
(pd-od) i i ⋅a⋅ b (pd-od) i i<br />
(a+b+1) ⋅( a+b) 2<br />
(a+b) 2<br />
= = =<br />
pd-od<br />
i i<br />
( ) 2<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
57 von 114<br />
6<br />
gilt nur <strong>für</strong> die<br />
Parameterfixierung<br />
a,b = 3±√2<br />
= V(d)<br />
i
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Besonderheiten (3/4)<br />
� wenn <strong>für</strong> jeden Vorgang i <strong>für</strong> die stochastische Vorgangsdauer d i<br />
geschätzt wurden<br />
� die optimistische Untergrenze od i und<br />
� die pessimistische Obergrenze pd i<br />
sowie daraus abgeleitet wurden<br />
� die häufigste Vorgangsdauer hd i (Modalwert) sowie<br />
� die Erwartungswerte µ i und die Varianzen σ i 2<br />
� …<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
58 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Besonderheiten (4/4)<br />
� dann erfolgt die stochastische Zeitplanung <strong>für</strong> den PERT-Netzplan<br />
� im Prinzip wie bei der deterministischen Zeitplanung<br />
� in einem „Ersatz-Modell“, das einem MPM-Netzplan (!) ähnelt<br />
� die Vorgangsdauern d i werden ersetzt durch<br />
ihre Erwartungswerte µ i<br />
und ihre Varianzen σ i 2<br />
� unter der Prämisse von Normalfolgen<br />
� keine Vorgangsüberlappung!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
59 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Erwartungswert (1/2)<br />
� der Erwartungswert E(FZ j) = µ j.F<br />
� <strong>für</strong> den frühest möglichen Zeitpunkt FZ j <strong>des</strong> Eintritts von Ereignis j<br />
� ist <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Nicht-Start-Ereignis j>0<br />
� FZ 0 =0 <strong>für</strong> das (eindeutige) Startereignis j=0<br />
� plus die Summe der Erwartungswerte µ i aller Vorgänge i<br />
� auf einem (µ-) längsten Weg<br />
� zwischen dem Startereignis j=0 und dem Ereignis j>0<br />
� sukzessives „Durchrechnen“ eines PERT-Netzplans<br />
wie bei der Vorwärtsrechnung der MPM-Netzplantechnik<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
60 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Erwartungswert (2/2)<br />
� der Erwartungswert E(SZ j) = µ j.S<br />
� <strong>für</strong> den spätest zulässigen Zeitpunkt SZ j <strong>des</strong> Eintritts von Ereignis j<br />
� ist <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Nicht-Ziel-Ereignis j
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
kritischer Pfad (1/2)<br />
� ein kritischer Pfad ist (je)der längste Weg vom Start- zum Zielereignis<br />
� maximale Summe der Erwartungswerte µ i aller Vorgänge ikrit auf<br />
einem Weg zwischen dem Startereignis j=0 und dem Zielereignis j=J:<br />
� ∑ E(d i.krit ) = max {∑ E(d i ): Vorgang i liegt auf einem Start-Ziel-Weg}<br />
� <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Ereignis 0
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
kritischer Pfad (2/2)<br />
� E(GP j) = 0 <strong>für</strong> alle kritischen Ereignisse j<br />
� <strong>für</strong> das Startereignis j=0 und das Zielereignis j=J gilt:<br />
� E(GP 0 ) = E(GP J ) = 0, sofern E(SZ J ) = E(FZ J ) gesetzt wurde<br />
� auf dem kritischen Pfad gilt:<br />
� E(GP j ) = 0 <strong>für</strong> alle Ereignisse j, sofern E(SZ J ) = E(FZ J ) gesetzt wurde<br />
� wenn die Dichtefunktionen f(t) <strong>für</strong> die Ereigniszeitpunkte FZ j und SZ j<br />
sowie <strong>für</strong> die Ereignispufferzeiten GP j ermittelt werden<br />
� dann ist p(t≤0) mit t=GP j die Wahrscheinlichkeit da<strong>für</strong>,<br />
dass das Ereignis j kritisch wird<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
63 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Varianz (1/5)<br />
� die Varianz V(FZ j) = σ j.F 2 <strong>für</strong> den frühest möglichen Zeitpunkt FZj<br />
<strong>des</strong> Ereigniseintritts ist <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Nicht-Start-Ereignis j>0<br />
� V(FZ 0 ) = σ 0.F 2 = 0 <strong>für</strong> das (eindeutige) Startereignis j=0<br />
� plus die Summe der Varianzen σ i 2 aller Vorgänge i<br />
� auf einem (µ-) längsten Weg<br />
� zwischen dem Startereignis j=0 und dem Ereignis j>0<br />
� sukzessives „Durchrechnen“ eines PERT-Netzplans<br />
wie bei der Vorwärtsrechnung der MPM-Netzplantechnik<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
64 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Varianz (2/5)<br />
� <strong>für</strong> alle Ereignisknoten j>0 gilt:<br />
σ j.F 2 = max { σh.F 2 +σi 2 : Vi = (AE i =h,EE i =j) }<br />
� d.h. Varianz σ j.F 2 eines Endereignisses j<br />
� gleich der maximalen Summe aus<br />
der Varianz σ h.F 2 <strong>des</strong> Anfangsereignisses h und<br />
der Varianz σ i 2 <strong>des</strong> betroffenen Vorgangs i<br />
<strong>für</strong> alle Vorgänge, die das Endereignis j „teilen“<br />
� die Varianzen addieren sich auf einem Weg vom Start- zum Zielereignis,<br />
d.h. sie nehmen mit dem Projektfortschritt zu<br />
� z.B. HILLIER/LIEBERMAN 2001, S. 489 f.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
65 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Varianz (3/5)<br />
� die Varianz V(SZ j) = σ j.S 2 <strong>für</strong> den spätest zulässigen Zeitpunkt SZj<br />
<strong>des</strong> Ereigniseintritts ist <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Nicht-Ziel-Ereignis j
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Varianz (4/5)<br />
� die Varianz V(GPj) = σ 2<br />
j.GP der (gesamten) Ereignispufferzeit (GPj)<br />
beträgt <strong>für</strong> je<strong>des</strong> Ereignis 0≤j≤J<br />
� so viel wie die Summe<br />
der Varianz <strong>des</strong> frühest möglichen (σ j.F 2 ) und<br />
der Varianz <strong>des</strong> spätest zulässigen Zeitpunkts (σ j.S 2 )<br />
<strong>für</strong> den Eintritt dieses Ereignisses j<br />
� σ j.GP 2 = σj.F 2 + σj.S 2<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
67 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Varianz (5/5)<br />
� <strong>für</strong> die Berechnung aller Varianzen V(FZj), V(SZj) und V(GPj) werden als Prämissen vorausgesetzt:<br />
� stochastische Unabhängigkeit der Vorgangsdauern und<br />
� Anwendbarkeit <strong>des</strong> zentralen Grenzwertsatzes der Statistik<br />
(siehe später)<br />
� zwar wird bei<strong>des</strong> in der Realität <strong>des</strong> Öfteren nicht erfüllt,<br />
� ist aber zur „additiven“ Berechnung der Varianzen<br />
unverzichtbar!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
68 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel (1/5)<br />
(4,5,7)<br />
V1<br />
Projektstart<br />
(odi ,hdi *,pdi )<br />
AEi EEi<br />
Vi * deterministische Vorgangsdauer<br />
als exogen geschätzte (!)<br />
häufigste Vorgangsdauer<br />
bei SCHWARZE 2001<br />
Fundamente<br />
fertig gestellt<br />
(15,20,25)<br />
V2<br />
(15,20,25)<br />
V4<br />
elektrischer Hauptanschluss<br />
fertig gestellt<br />
(20,25,30)<br />
V3<br />
(0,0,0)<br />
VS<br />
Wände hochgezogen<br />
und Kanalisationsanschlüsse<br />
hergestellt<br />
(0,0,0)<br />
VS<br />
(10,15,20)<br />
(9,12,15)<br />
Ereignisknoten-Netzplan <strong>für</strong> das Fabrikhallen-Beispiel<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 187 mit 110 (überarbeitet).<br />
V6<br />
V5<br />
Beginn <strong>des</strong><br />
Türeinsetzens<br />
Dachdecke<br />
fertig gestellt<br />
(7,10,13)<br />
V7<br />
(2,2,2)<br />
V8<br />
Dach<br />
abgedichtet,<br />
Fenster<br />
eingesetzt<br />
und Türen<br />
eingesetzt:<br />
Ende 1.<br />
Bauabschnitt
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel (2/5)<br />
� Erwartungswerte und Varianzen werden im Folgenden<br />
� nicht mit den exogen geschätzten<br />
häufigsten Vorgangsdauern hdi * berechnet<br />
� wie z.B. bei SCHWARZE 2001, S. 187.<br />
� sondern mit den endogen berechneten<br />
häufigsten Vorgangsdauern hdi � um die „unüberbrückbaren Widersprüche“ von PERT zu vermeiden<br />
� Konsistenz der ermittelten Werte mit der Beta-Verteilung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
70 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel (3/5)<br />
� Verdeutlichung der „unüberbrückbaren Widersprüche“:<br />
hd i * =<br />
� die allgemeingültige Berechnungsformel <strong>für</strong> den<br />
Modalwert hdi lässt sich mit geschätzten Modalwerten hdi *<br />
im o.a. Fabrikhallen-Beispiel <strong>für</strong> i = 1,2,3<br />
durch keine Wahl der Parameter a und b<br />
mit den Basisannahmen konsistent vereinbaren:<br />
(a-1)⋅pd i + (b-1)⋅od i<br />
a+b-2<br />
�&� ⇒ a=b=1 widerspricht a+b≠2 <strong>für</strong> die Beta-Verteilung (�)<br />
� 5 = [(a-1) ⋅ 7 + (b-1) ⋅ 4] : [a+b-2]<br />
� 20 = [(a-1)⋅25 + (b-1)⋅15] : [a+b-2]<br />
� 25 = [(a-1)⋅30 + (b-1)⋅20] : [a+b-2]<br />
sowohl � als auch � ⇒ a=b (z.B. a=b=3) widersprechen a
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel (4/5)<br />
Vorgang<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 6<br />
V 7<br />
V 8<br />
Parameter:<br />
optimistische<br />
Vorgangsdauer<br />
odi<br />
4,00<br />
15,00<br />
20,00<br />
15,00<br />
9,00<br />
10,00<br />
7,00<br />
2,00<br />
Berechnungsformeln:<br />
pessimistische<br />
Vorgangsdauer<br />
pdi<br />
7,00<br />
25,00<br />
30,00<br />
25,00<br />
15,00<br />
20,00<br />
13,00<br />
2,00<br />
a = 3 − 2 ≈ 1,<br />
59 und b = 3 + 2 ≈<br />
hd<br />
i<br />
=<br />
häufigste<br />
Vorgangsdauer hdi<br />
(endogen berechnet!)<br />
Kalkulation der PERTspezifischen<br />
Zeitgrößen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
72 von 114<br />
4,<br />
41<br />
( ) ( )<br />
4,44<br />
16,46<br />
21,46<br />
16,46<br />
9,88<br />
11,46<br />
7,88<br />
2,00<br />
2− 2 ⋅ pd + 2+ 2 ⋅od<br />
i i<br />
i i i<br />
2 i i<br />
µ =<br />
= E(<br />
d ) σ =<br />
= V(<br />
d )<br />
i<br />
pd + 4hd<br />
+ od<br />
6<br />
i<br />
4<br />
i<br />
⎛pd − od ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 6 ⎠<br />
2<br />
i<br />
Erwartungswert<br />
E(di)<br />
4,79<br />
17,64<br />
22,64<br />
17,64<br />
10,59<br />
12,64<br />
8,59<br />
2,00<br />
Varianz<br />
V(di)<br />
0,25<br />
2,78<br />
2,78<br />
2,78<br />
1,00<br />
2,78<br />
1,00<br />
0,00
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel (5a/5)<br />
(4,79 / 0,25)<br />
V 1<br />
AE i<br />
0<br />
0<br />
0,00 0,00<br />
0,00 5,81<br />
Übernahme der<br />
Vorgangswerte aus der<br />
voranstehenden Kalkulation<br />
2<br />
( µ i / σi )<br />
V i<br />
1<br />
0<br />
4,79 4,79<br />
0,25 5,56<br />
(17,64 / 2,78)<br />
EE i<br />
V 2<br />
(17,64 / 2,78)<br />
V 4<br />
(22,64 / 2,78)<br />
V3 2<br />
0<br />
27,43 27,43<br />
3,03 2,78<br />
3<br />
27,43 27,43<br />
(0 / 0)<br />
V S<br />
(0 / 0)<br />
V S<br />
0<br />
3,03 2,78<br />
(12,64 / 2,78)<br />
(10,59 / 1,00)<br />
Fortsetzung <strong>des</strong> Fabrikhallen-Beispiels<br />
5<br />
V 6<br />
V 5<br />
6,05<br />
27,43 33,48<br />
3,03 1,00<br />
4<br />
40,07 40,07<br />
(8,59 / 1,00)<br />
V7 0<br />
5,81 0,00<br />
(2,00 / 0,00)<br />
V 8<br />
J<br />
0<br />
42,07 42,07<br />
5,81 0,00<br />
j j<br />
µ<br />
µ j.F<br />
j.F<br />
σ 2<br />
j.F<br />
µ<br />
µ j.GP<br />
j.GP µ<br />
µ j.S<br />
j.S<br />
σ 2<br />
j.S<br />
σ j.F 2 σ j.S 2
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel (5b/5)<br />
(4,79 / 0,25)<br />
V 1<br />
0<br />
0<br />
0,00 0,00<br />
0,00 5,81<br />
1<br />
kritischer<br />
Pfad<br />
0<br />
4,79 4,79<br />
0,25 5,56<br />
(17,64 / 2,78)<br />
V 2<br />
Kalkulation der<br />
Ereigniswerte<br />
(17,64 / 2,78)<br />
V 4<br />
(22,64 / 2,78)<br />
V3 2<br />
max<br />
max<br />
0<br />
27,43 27,43<br />
3,03 2,78<br />
3<br />
27,43 27,43<br />
(0 / 0)<br />
V S<br />
(0 / 0)<br />
V S<br />
0<br />
3,03 2,78<br />
max<br />
(12,64 / 2,78)<br />
(10,59 / 1,00)<br />
Fortsetzung <strong>des</strong> Fabrikhallen-Beispiels<br />
5<br />
V 6<br />
V 5<br />
6,05<br />
27,43 33,48<br />
3,03 1,00<br />
4<br />
40,07 40,07<br />
(8,59 / 1,00)<br />
V7 0<br />
5,81 0,00<br />
(2,00 / 0,00)<br />
V 8<br />
J<br />
0<br />
42,07 42,07<br />
5,81 0,00<br />
j j<br />
µ<br />
µ j.F<br />
j.F<br />
σ 2<br />
j.F<br />
µ<br />
µ j.GP<br />
j.GP µ<br />
µ j.S<br />
j.S<br />
σ 2<br />
j.S<br />
σ j.F 2 σ j.S 2
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Projektdauer<br />
� der Erwartungswert E(D) = µ D <strong>für</strong> die Projektdauer D<br />
� entweder die Summe der Erwartungswerte µ i<br />
� aller Vorgänge i auf einem (µ-) längsten Weg<br />
� zwischen dem (eindeutigen) Startereignis j=0<br />
und dem (eindeutigen) Zielereignis j=J<br />
� oder E(D) = E(FZ J ) - FZ 0 im allgemeinen Fall mit FZ 0 beliebig<br />
� oder E(D) = E(FZ J ) <strong>für</strong> den Normalfall mit FZ 0 =0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
75 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (1/8)<br />
� Wahrscheinlichkeitsverteilungen durch eine Dichtefunktion f(t) <strong>für</strong>:<br />
� die Projektdauer D (mit D=t) und – daraus abgeleitet –<br />
� die Einhaltung eines vorgegebenen Liefertermins T fix<br />
� die Unter-/Überschreitung eines vorgegebenen Liefertermins T fix<br />
um die Zeitspanne ∆t U / ∆t Ü<br />
� beruhen auf zentralen Annahmen (Prämissen) über die<br />
� stochastisch „gutmütige“ Verteilung von Zeitgrößen<br />
� „Dogma“ der Normalverteilung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
76 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (2/8)<br />
� generelle Prämisse:<br />
� die Ereigniszeitpunkte und die Ereignispufferzeiten<br />
sind <strong>für</strong> alle Ereignisse j mit 0≤j≤J normalverteilt,<br />
� weil der zentrale Grenzwertsatz der Statistik (ZGS) erfüllt ist<br />
� bei der Berechnung aller FZ j , SZ j und GP j vorausgesetzt<br />
� spezielle Prämisse:<br />
� Die Projektdauer D als frühest möglicher Zeitpunkt FZJ <strong>für</strong> den Eintritt <strong>des</strong> Zielereignisses j=J ist normalverteilt<br />
(ebenso wegen <strong>des</strong> zentralen Grenzwertsatzes der Statistik)<br />
� nur darauf wird im Folgenden Bezug genommen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
77 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (3/8)<br />
Zentraler Grenzwertsatz der Statistik:<br />
� die Summe von stochastisch unabhängigen Zufallsvariablen<br />
mit beliebigen Dichtefunktionen<br />
� hier: Dichtefunktionen f(d i ) <strong>für</strong> die Vorgangsdauern<br />
� nähert sich mit wachsender Anzahl der Summanden<br />
� hier: der Vorgänge V i auf einem kritischen Weg<br />
� der Dichtefunktion f(t) der Normalverteilung an<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
78 von 114<br />
�
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (4/8)<br />
t U =µ sta.D -∆t U<br />
f sta(t)<br />
X<br />
E(t D )=µ sta.D =0<br />
t<br />
t Ü =µ sta.D +∆t Ü<br />
wenn überhaupt, dann insbesondere<br />
von der Projektdauer D erfüllt,<br />
weil sie die Summe einer<br />
besonders großen Anzahl von<br />
Vorgangsdauern di einzelner Vorgänge<br />
auf einem kritischen Weg ist<br />
Normierung auf die<br />
Standard-Normalverteilung fsta (t) mit:<br />
µ sta.D = E(tD) = 0 und<br />
σ 2<br />
sta.D = V(tD) = 1<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
79 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (5/8)<br />
� im Normalfall FZ 0=0 gilt <strong>für</strong> die Projektdauer D<br />
� als Zufallsvariable D=FZ J<br />
� mit J als (eindeutigem) Zielereignis<br />
� die Wahrscheinlichkeit p da<strong>für</strong>, dass ein Projekt nach der<br />
Dauer FZ J spätestens im Zeitpunkt T beendet ist, beträgt:<br />
∫ sta<br />
p(FZ J ≤ T) = f (t) dt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
80 von 114<br />
z<br />
-∞
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (6/8)<br />
� mit der Variablen z als Hilfsgröße<br />
� zur Umrechnung <strong>des</strong> realen Zeitpunkts T<br />
� in genormte Zeitpunkte T nor<br />
� gemäß der Standard-Normalverteilung:<br />
� Achtung:<br />
z =<br />
T =<br />
nor<br />
T - E(FZ )<br />
J<br />
√V(FZ )<br />
J<br />
immer die frühest möglichen<br />
Zeitpunkte verwenden, also E(FZJ ) = µ J.F<br />
<strong>für</strong> T < E(FZ J ) wird auch z < 0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
81 von 114<br />
!
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (7/8)<br />
� die p(t≤z)-Werte [in %] bei vorgegebenen oberen Integralgrenzen z<br />
können Tabellen zur Standard-Normalverteilung entnommen werden<br />
� z.B.: MEYER, M.; HANSEN, K.:<br />
Planungsverfahren <strong>des</strong> Operations Research.<br />
4. Aufl., München 1996, S. 117 (auszugsweise).<br />
z p(t≤z) -2,33<br />
-0,99<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
82 von 114<br />
0,20<br />
0,61<br />
0,99<br />
1,64<br />
2,33<br />
1%<br />
16%<br />
58%<br />
73%<br />
84%<br />
95%<br />
99%
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen (8/8)<br />
� Beispiel: Projekt mit<br />
� vorgegebenem Liefertermin T=T fix =90 [Tage]<br />
� frühest möglichem Zeitpunkt FZJ <strong>des</strong> (eindeutigen)<br />
Zielereignisses J, d.h. der Projektdauer D=FZJ mit<br />
Erwartungswert E(FZ J )=87 [Tage]<br />
und Varianz V(FZ J )=25 [Tage 2 ]<br />
a) rechtzeitige Fertigstellung, d.h. FZ J ≤ T fix :<br />
b) verfrühte Fertigstellung bis FZ J ≤ T fix -∆t U mit ∆ t U =2:<br />
c) rechtzeitige oder verspätete Fertigstellung<br />
mit FZJ ≤ Tfix + ∆tÜ und ∆tÜ =5:<br />
d) verspätete Fertigstellung mit T J > T fix :<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
83 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel: Fortsetzung (1/4)<br />
(4,79 / 0,25)<br />
V 1<br />
0<br />
0<br />
0,00 0,00<br />
0,00 5,81<br />
AE i<br />
2<br />
( µ i / σi )<br />
V i<br />
1<br />
0<br />
4,79 4,79<br />
0,25 5,56<br />
(17,64 / 2,78)<br />
V 2<br />
EE i<br />
(17,64 / 2,78)<br />
V 4<br />
(22,64 / 2,78)<br />
V3 2<br />
0<br />
27,43 27,43<br />
3,03 2,78<br />
3<br />
27,43 27,43<br />
(0 / 0)<br />
V S<br />
(0 / 0)<br />
V S<br />
0<br />
3,03 2,78<br />
(12,64 / 2,78)<br />
(10,59 / 1,00)<br />
Fortsetzung <strong>des</strong> Fabrikhallen-Beispiels<br />
5<br />
V 6<br />
V 5<br />
6,05<br />
27,43 33,48<br />
3,03 1,00<br />
4<br />
40,07 40,07<br />
(8,59 / 1,00)<br />
V7 0<br />
5,81 0,00<br />
(2,00 / 0,00)<br />
V 8<br />
J<br />
0<br />
42,07 42,07<br />
5,81 0,00<br />
j j<br />
µ<br />
µ j.F<br />
j.F<br />
σ 2<br />
j.F<br />
µ<br />
µ j.GP<br />
j.GP µ<br />
µ j.S<br />
j.S<br />
σ 2<br />
j.S<br />
σ j.F 2 σ j.S 2
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel: Fortsetzung (2/4)<br />
Berechnung von Wahrscheinlichkeiten<br />
a) <strong>für</strong> die rechtzeitige und<br />
b) <strong>für</strong> die rechtzeitige oder um höchstens ∆tÜ =2 [Tage] verspätete<br />
Fertigstellung <strong>des</strong> 1. Bauabschnitts<br />
� relevantes Ereignis <strong>für</strong> die Fertigstellung: Zielereignis J,<br />
bei <strong>des</strong>sen Eintritt die drei letzten Vorgänge <strong>des</strong> 1. Bauabschnitts:<br />
� V 5 : „Fenster einsetzen“,<br />
� V 7 : „Türen einsetzen“ und<br />
� V 8 : „Dach abdichten“<br />
beendet sind<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
85 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel: Fortsetzung (3/4)<br />
� vorgegebene Lieferzeit: T fix = 45 [Tage]<br />
a) rechtzeitige Fertigstellung in T=T fix =45:<br />
T - E(FZ J)<br />
45 - 42,07<br />
z = = ⇒<br />
∫ sta<br />
p(FZ J ≤ 45) = f (t) dt ≈ 89%<br />
b) rechtzeitige oder höchstens um 2 Tage verspätete Fertigstellung<br />
in T=Tfix +∆tÜ =47:<br />
T - E(FZ J)<br />
47 - 42,07<br />
z = = ⇒<br />
p(FZ 47)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
86 von 114<br />
1,22<br />
-∞<br />
2,05<br />
J ≤ = ∫ f sta(t)<br />
dt ≈ 98%<br />
-∞
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Beispiel: Fortsetzung (4/4)<br />
Werte <strong>des</strong> Integrals<br />
z<br />
∫− ∞<br />
� Fläche unter der<br />
Dichtefunktion fsta (t)<br />
� <strong>für</strong> die Standard-<br />
Normalverteilung<br />
sta<br />
( t)<br />
dt<br />
� <strong>für</strong> vorgegebene<br />
Integral-Obergrenzen z<br />
Tab. 2-4 aus MEYER, M.; HANSEN, K.:<br />
Planungsverfahren <strong>des</strong> Operations Research.<br />
4. Aufl., München 1996, S. 117.<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
f<br />
87 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (1/11)<br />
Kritik an der stochastischen Zeitplanung mit PERT<br />
� häufiger Anwendungsfehler: Dreipunkt-Schätzungen<br />
einschließlich der häufigsten Vorgangsdauern hdi � z.B. bei CORSTEN 2000, S. 186,<br />
und SCHWARZE 2001, S. 187 f.<br />
� hd i durch Schätzungen <strong>für</strong> pd i/od i eindeutig determiniert,<br />
� falls die Parameter a und b zu 3 ±<br />
(oder anders) fixiert wurden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
88 von 114<br />
2
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (2/11)<br />
� PERT enthält „unüberbrückbare Widersprüche“, wenn:<br />
� einerseits fixierte Parameterwerte a und b verwendet und<br />
� andererseits die häufigsten Vorgangsdauern hd i<br />
unabhängig von der o.a. Parameterfixierung geschätzt werden<br />
GOLENKO 1972, S. 54,<br />
mit Fehlerabschätzung auf S. 55:<br />
<strong>für</strong> Mittelwerte: ∆ µ ≤ 33%<br />
<strong>für</strong> Varianzen: ∆ σ ≤ 17%<br />
� in Fachliteratur und Software leider häufig anzutreffen!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
89 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (3/11)<br />
� Alternative:<br />
� Schätzung der häufigsten Vorgangsdauern hd i<br />
unabhängig von den Parametern pd i und od i<br />
� und „geeignete” Wahl der Parameter a und b<br />
� nur 1 Freiheitsgrad in der Modalwert-Formel hd i = f h (a,b,pd i ,od i ):<br />
freie Festlegung der Exponenten-Summe „a+b“.<br />
z.B. a+b = 6 („empirisch belegt“) entsprechend a,b =<br />
3 ±<br />
siehe Folie: Basisannahmen (4/4), Punkt �<br />
dann liegen fest: a = f a (hd i ,a+b) und b = f b (hd i ,a+b)<br />
� diese – korrekte! – Vorgehensweise ist „kaum” zu beobachten!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
90 von 114<br />
2
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (4/11)<br />
� Willkür: die Parameter a und b (oder „a+b“)<br />
� lassen sich schwer realitätsbezogen interpretieren<br />
� und daher „beliebig“ auswählen<br />
� kritischer Weg: „eigentlich“ unbekannt,<br />
� da jeder Start-Ziel-Weg kritisch sein kann<br />
� mit einer „gewissen“ Wahrscheinlichkeit<br />
p(GPj≤0) ≥ 0 <strong>für</strong> alle seine Ereignisse j<br />
� der kritische Weg ist selbst eine „Zufallsvariable“,<br />
d.h. über den gesamten Netzplan „stochastisch verschmiert“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
91 von 114<br />
?
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (5/11)<br />
� „Welcher Weg kritisch wird, hängt bei PERT vom Zufall ab.“<br />
� SCHWARZE 2001, S. 189.<br />
� Fokussierung auf (min<strong>des</strong>tens) einen kritischen Weg als längsten<br />
Start-Ziel-Weg gemäß den Erwartungswerten der Vorgangsdauern<br />
� quasi-deterministische Vereinfachung durch Erwartungswerte<br />
� Fehlallokation der Aufmerksamkeit z.B. beim Projektcontrolling,<br />
wenn die realisierten Vorgangsdauern und Zeitpunkte der<br />
Ereigniseintritte von den „erwarteten” Werten abweichen<br />
� „kritisch“ können auch andere Wege sein, die PERT „ausblendet“ !<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
92 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (6/11)<br />
� die PERT-Zeitplanung beruht zum Teil auf methodisch falschen<br />
Berechnungsformeln:<br />
� die Erwartungswerte <strong>für</strong> Ereigniszeitpunkte und<br />
<strong>für</strong> Ereignispufferzeiten werden systematisch unterschätzt<br />
(„zu pessimistisch“),<br />
� die Eintrittswahrscheinlichkeiten <strong>für</strong> die rechtzeitige<br />
Projektfertigstellung werden systematisch überschätzt<br />
(„zu optimistisch“)<br />
� vgl. GOLENKO 1972, S. 54-71 (mit Verbesserungsvorschlägen),<br />
83 f. u. 87; HILLIER/LIEBERMAN 2001, S. 491, 510,<br />
1118, u. 1121; SCHWARZE 2001, S. 188 f.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
93 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (7/11)<br />
� nur die Erwartungswerte <strong>für</strong> Vorgangsdauern sind korrekt<br />
� sofern nicht der o.a. Anwendungsfehler begangen wird,<br />
die eindeutig fixierten häufigsten Vorgangsdauern hdi zu schätzen<br />
� die PERT-Zeitplanung setzt zu ihrer korrekten / näherungsweisen<br />
Anwendung subtile statistische Methodenkenntnisse voraus,<br />
die in der Praxis kaum vorhanden sind<br />
� viele PERT-Anwender benutzen eine komplexe stochastische<br />
Netzplantechnik, ohne sie inhaltlich zu beherrschen<br />
� bösartige Kritik an „Software-Affen“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
94 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (8/11)<br />
� Unabhängigkeitsprämisse: die Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />
<strong>für</strong> Vorgangsdauern sind <strong>des</strong> Öfteren nicht stochastisch unabhängig<br />
� kausale Vorgangsabhängigkeiten<br />
� vor allem, wenn Vorgänge auf demselben Weg liegen<br />
� Abweichungen bei einem Vorgang können Folgeabweichungen<br />
bei nachfolgenden Vorgängen bewirken<br />
� die Varianzen <strong>für</strong> Ereigniszeitpunkte und Ereignispufferzeiten<br />
werden dann falsch berechnet<br />
� z.B. werden von PERT die Varianzen von Ereigniszeitpunkten,<br />
die auf parallelen Wegen realisiert werden können,<br />
systematisch überschätzt; vgl. GOLENKO 1972, S. 83.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
95 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (9/11)<br />
� Normalverteilungsprämisse: der zentrale Grenzwertsatz (ZGS)<br />
der Statistik lässt sich oftmals nicht anwenden<br />
� obwohl der ZGS in PERT zur Ermittlung von<br />
� Ereigniszeitpunkten und<br />
� Ereignispufferzeiten<br />
beliebiger Ereignisse vorausgesetzt wird!<br />
� annähernd erfüllt ist der ZGS tendenziell nur<br />
� <strong>für</strong> die Zeitpunkte <strong>des</strong> Projektende-Ereignisses (Zielereignis) J<br />
� wegen der Kumulation von zahlreichen Ereignissen und Vorgängen<br />
auf dem „sehr langen“ kritischen Start-Ziel-Weg im Netzplan<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
96 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (10/11)<br />
� die frühest möglichen / spätest zulässigen Zeitpunkte<br />
von Ereignissen j mit 0
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Kritik (11/11)<br />
� zwei „widerstreitende“ Einflüsse auf die Gültigkeit <strong>des</strong> ZGS <strong>für</strong><br />
den frühest möglichen Zeitpunkt FZJ <strong>für</strong> das Zielereignis J:<br />
� einerseits Kumulation „vieler“ Ereignisse und Vorgänge (☺)<br />
� andererseits Aggregation von maximalen<br />
Erwartungswerte-Summen (�)<br />
� falls der zentrale Grenzwertsatz sogar <strong>für</strong> den frühest möglichem<br />
Zeitpunkt FZJ <strong>für</strong> das Zielereignis J als nicht erfüllt angesehen wird<br />
� alle Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten <strong>für</strong><br />
Projektdauern D sowie Terminunter- / -überschreitungen<br />
lassen sich nicht mehr „PERT-typisch“ vornehmen<br />
� Alternative: „Monte Carlo”-Simulationsrechnungen � …<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
98 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (1/13)<br />
Monte-Carlo-Simulation zur stochastischen Zeitplanung<br />
� z.B. SCHWAZRE 2001, S. 190-197.<br />
� alternative Verteilungsannahmen in �<br />
<strong>für</strong> die Vorgangsdauern di � wie z.B. eine Dreiecksverteilung:<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
99 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (2/13)<br />
� echte Dreipunkt-Schätzung<br />
<strong>für</strong> pdi / hdi / odi � weil hd i unabhängig von pd i und od i ist<br />
� ohne „unüberbrückbare Widersprüche”<br />
� gilt als empirisch gleichwertig<br />
zur Beta-Verteilung<br />
� z.B. GOLENKO 1972, S. 59.<br />
� mit den charakteristischen Werten:<br />
1<br />
µ i = / 3⋅[ od+hd+pd<br />
i i i]<br />
2 1<br />
2<br />
σ = / ⋅[(pd-od) -(pd-hd) ⋅(hd-od)]<br />
18<br />
i i i i i i i<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
100 von 114<br />
�<br />
f(d)<br />
i<br />
X X<br />
od i<br />
X<br />
hd i<br />
pd i<br />
vgl. GOLENKO 1972, S. 59.<br />
d i
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (3/13)<br />
� Simulation empfiehlt sich bei:<br />
� größeren und / oder komplexeren Netzplänen<br />
� mit stochastischen Vorgangsdauern,<br />
� bei denen die methodischen Probleme der Zeitplanung<br />
� von PERT<br />
� und auch von GERT mit Ausnahme der STEOR-Variante<br />
auf analytische Weise praktisch nicht mehr beherrscht werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
101 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (4/13)<br />
� Monte-Carlo-Prinzip <strong>für</strong> Simulationen:<br />
� ein „Zufallszahlen“-Generator erzeugt <strong>für</strong> jede Zufallsvariable<br />
� hier: die Vorgangsdauern d i<br />
einen zufälligen Wert mit einer Erzeugungswahrscheinlichkeit<br />
� nach Maßgabe der jeweils vorausgesetzten<br />
– beliebigen (!) – Dichtefunktion f(di )<br />
� ein solcher Simulationslauf wird N-mal wiederholt<br />
� mit „hinreichend großem“ N: z.B. N = 1.000 oder N = 10.000<br />
� „brute force“-Methode<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
102 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (5/13)<br />
� in ein Häufigkeitsdiagramm wird <strong>für</strong> die Ergebnisgröße E<br />
<strong>für</strong> jeden zulässigen Wert die relative Häufigkeit h(E)<br />
über alle Simulationsläufe als “●” eingetragen<br />
� „Punktewolke“<br />
h(D)=f(D)<br />
•<br />
• • •<br />
• •<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
� hier: <strong>für</strong> die Projektdauer D als Ergebnisgröße E<br />
•<br />
Best-fit-Kurve bei vorausgesetzter<br />
Normalverteilung <strong>für</strong> die Projektdauer<br />
(“Parameter-Fitting”)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
103 von 114<br />
•<br />
D<br />
vgl. z.B. HILLIER/LIEBERMAN<br />
2001, S. 1122, Fig. 22.12.
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (6/13)<br />
� die relativen Häufigkeiten h(D) werden interpretiert als<br />
� Eintrittswahrscheinlichkeiten der Projektdauer D<br />
gemäß einer Dichtefunktion f(D)<br />
� „frequentistisches“ Wahrscheinlichkeitskonzept:<br />
� h(D)=f(D) ist die gesuchte Dichtefunktion f(t)<br />
<strong>für</strong> die Projektdauer D=t<br />
� die jetzt nicht analytisch abgeleitet,<br />
� sondern „nur“ simulativ ermittelt wird<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
104 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (7/13)<br />
Simulationsstudie von SCHWARZE (2001)<br />
� Berücksichtigung von 4 Verteilungstypen <strong>für</strong> die Vorgangsdauern d i<br />
� mit N ≈ 1.000 Simulationsläufen <strong>für</strong> jede Alternative<br />
� Beta-Verteilung: wie bei PERT<br />
� Dreiecksverteilung: wie bei zahlreichen Softwarepaketen<br />
� „gestutzte” Normalverteilung: mit f(t) = 0 <strong>für</strong> t < op i und t > pd i<br />
� Gleichverteilung: f(t) = c <strong>für</strong> alle op i ≤ t ≤ pd i und f(t) = 0 sonst<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
105 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (8/13)<br />
� Berücksichtigung stochastischer Abhängigkeiten zwischen<br />
(Wahrscheinlichkeitsverteilungen <strong>für</strong>) Vorgangsdauern di � Vorgangsknoten-Netzplan mit 42 Vorgängen<br />
� Resultate nicht PERT-spezifisch,<br />
sondern z.B. ebenso <strong>für</strong> eine stochastische MPM-Erweiterung<br />
� wesentliche Simulationsergebnisse<br />
� der Verteilungstyp <strong>für</strong> die Vorgangsdauern<br />
kann die Resultate <strong>für</strong> die Projektdauer erheblich beeinflussen<br />
� bei positiven stochastischen Abhängigkeiten zwischen den Vorgangsdauern<br />
führt PERT zu einer signifikanten Unterschätzung der Varianzen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
106 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (9/13)<br />
relative Häufigkeiten h(D)<br />
der Projektdauer D<br />
� zu den 4 alternativen<br />
Verteilungen<br />
� <strong>für</strong> die Vorgangsdauern d i<br />
aller 42 Vorgänge i<br />
Abb. 16-7 aus SCHWARZE, J.:<br />
Projektmanagement mit Netzplantechnik.<br />
8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 194.<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
107 von 114<br />
h(D)<br />
D
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (10/13)<br />
ADV-Unterstützung <strong>für</strong> Monte-Carlo-Simulationen<br />
� professionelle Softwarepakete, wie z.B. SLAM, SIMPLE, ARENA …<br />
� Add-ins <strong>für</strong> kommerziell gebräuchliche Tabellenkalkulations-Software,<br />
� wie z.B. EXCEL:<br />
� @RISK der Palisade Corp.<br />
� Download (free trail period: 10 Tage) im Internet:<br />
http://www.palisade-europe.com/trials.asp<br />
� ausführliche Beispielanwendung in: HILLIER/LIEBERMAN:<br />
Introduction to Operations Research. 7. Aufl. 2001, S. 1118-1121.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
108 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (11/13)<br />
� in der Regel keine Verwendung der Beta-Verteilung<br />
<strong>für</strong> Vorgangsdauern di, sondern:<br />
� Dreiecksverteilung<br />
� z.B. RISKTRIANG(od i ,hd,pd i ) in @RISK<br />
� Normalverteilung<br />
� z.B. RISKNORMAL(µ i ,σ i ) in @RISK<br />
� logarithmische Normalverteilung<br />
� vgl. GOLENKO 1972, S. 67 f.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
109 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (12/13)<br />
Beispiel aus<br />
@RISK:<br />
Verteilung einer<br />
Ergebnisgröße<br />
vgl. http://www.<br />
palisade-europe.com/<br />
(Zugriff 28.06.2006)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
110 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Monte-Carlo-Simulation (13/13)<br />
Beispiel aus<br />
@RISK:<br />
Verteilungsfunktionen<br />
<strong>für</strong> z.B.<br />
Vorgangsdauern<br />
vgl. http://www.<br />
palisade-europe.com/<br />
(Zugriff 28.06.2006)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
111 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Literatur (1/3)<br />
Literatur zur stochastischen Zeitplanung in PERT-Netzplänen<br />
� CORSTEN, H.: Projektmanagement – Einführung.<br />
München - Wien 2000, S. 181-189.<br />
� Überblick über die PERT-Netzplantechnik mit grundlegenden<br />
Formeln und einem generellen Überblick über Vor-/Nachteile<br />
� GOLENKO, D.I.: Statistische Methoden der Netzplantechnik.<br />
Stuttgart 1972, S. 47-111.<br />
� Spezialistenwerk auf hohem theoretischen Niveau<br />
<strong>für</strong> stochastische Netzwerke<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
112 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Literatur (2/3)<br />
� HILLIER, F.S. / LIEBERMAN, G.J.: Introductions to Operations<br />
Research. 7. Aufl., Boston - Burr Ridge - Dubuque ... 2001,<br />
S. 485-532 u. 1118-1122.<br />
(in der UB auch 8. Aufl. 2005: QGN1893)<br />
� ausführliches Anwendungsbeispiel mit ADV-Unterstützung<br />
� u.a. MS Project!<br />
� z.B. als Ergänzung zu den NPT-Übungen<br />
� SCHWARZE, J.: Projektmanagement mit Netzplantechnik.<br />
8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 186-197.<br />
� vor allem Simulationsstudie zur PERT-Überprüfung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
113 von 114
5.2 Stochastische Zeitplanung<br />
Literatur (3/3)<br />
ZELEWSKI, S.; HÜGENS, T.: Die Fallstudie aus der Betriebswirtschaftslehre: Stochastische Zeitplanung<br />
beim Projektmanagement. In: Das Wirtschaftsstudium, 36. Jg. (2007), Heft 1, S. 93-96.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 5<br />
114 von 114
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik: Ablaufgraphen<br />
� Netzplanarten<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
1 von 58
6 Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
6.1 Überblick<br />
6.2 Darstellungstechniken <strong>für</strong> die netzplangestützte Kostenplanung<br />
6.3 Reaktionen auf Kritik an der netzplangestützten Kostenplanung<br />
6.3.1 Netzplan-Vergröberung mit Projektstatus-Analysen<br />
6.3.2 Verbesserung der Kostenrechnung<br />
6.3.3 Berücksichtigung von Auszahlungen anstelle von Kosten<br />
6.4 Simultane Optimierung von Projektdauer und Projektkosten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
2 von 58
6.1 Überblick (1/5)<br />
� Aufgabe:<br />
� detaillierte Kostenplanung<br />
<strong>für</strong> ein Projekt<br />
� auf der untersten (!)<br />
Ebene aller Vorgänge<br />
� also noch feiner als<br />
die Arbeitspakete<br />
aus der Projektstrukturplanung<br />
Teilprojekt<br />
Projekt<br />
Vorgang<br />
Arbeitspaket<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
3 von 58
6.1 Überblick (2/5)<br />
� Voraussetzungen:<br />
� Ergebnisse der (deterministischen) Zeitplanung<br />
� Kosteninformationen über:<br />
� Kosten K(V i ) = K i je<strong>des</strong> einzelnen Vorgangs V i<br />
eventuell vorgangsdauerabhängig, d.h. d K i (d i )/d d i ≠ 0<br />
� Kosten K(D) in Abhängigkeit von der Projektdauer D<br />
eventuell erweitert um projektdauerabhängige Erlöse E(D)<br />
� fixe Gemeinkosten K fix <strong>des</strong> Projekts<br />
€ €€<br />
können <strong>für</strong> Optimierungsrechnungen vernachlässigt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
4 von 58
6.1 Überblick (3/5)<br />
Vorgehensweise:<br />
� <strong>für</strong> jeden Vorgang V i die Kosten k i pro Zeiteinheit ermitteln:<br />
� k i = K(V i ):d i = K i :d i<br />
� alle Vorgänge in einen Balkenplan eintragen mit<br />
� Höhe der Balken: proportional zu k i<br />
� Breite der Balken: proportional zu d i<br />
projektdauerabhängige<br />
Kosten K(D) werden<br />
im Balkenplan<br />
zumeist nicht erfasst<br />
� die kumulierte Höhe aller Balken entspricht den Projektkosten K(∆t),<br />
die in einem Zeitintervall ∆t [z.B. an einem Tag] anfallen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
5 von 58
6.1 Überblick (4/5)<br />
� in der Regel zwei separate Balkenpläne <strong>für</strong> die<br />
� Universalfrühestplanung (UFP):<br />
� alle Vorgänge Vi beginnen<br />
in ihren frühest möglichen<br />
Anfangszeitpunkten FAZi � Universalspätestplanung (USP):<br />
� alle Vorgänge Vi beginnen<br />
in ihren spätest zulässigen<br />
Anfangszeitpunkten in SAZi 15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
6 von 58<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Plan I<br />
Plan II
6.1 Überblick (5/5)<br />
� in einem Kosten-/Zeit-Diagramm werden<br />
� die Projektkosten K(t) aus der<br />
� Universalfrühestplanung und<br />
� Universalspätestplanung<br />
� kumuliert über der Zeit t<br />
der Projektdurchführung<br />
aufgetragen:<br />
€<br />
€<br />
€<br />
� Balkenpläne der beiden nachfolgenden Darstellungen �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
7 von 58<br />
€<br />
€<br />
€
6.2 Darstellungstechniken Kostenplanung<br />
Balkenplan (1/2)<br />
Balkenplan <strong>für</strong> die<br />
Universalfrühestplanung (UFP)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
8 von 58
6.2 Darstellungstechniken Kostenplanung<br />
Balkenplan (2/2)<br />
Balkenplan <strong>für</strong> die<br />
Universalspätestplanung (USP):<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
9 von 58
6.2 Darstellungstechniken Kostenplanung<br />
Kosten-/Zeit-Diagramm (1/4)<br />
t=0<br />
Handlungsspielräume<br />
zur kostenorientierten<br />
Verschiebung von<br />
Vorgängen<br />
K (t)<br />
UFP<br />
K (t)<br />
USP<br />
Kosten-/Zeit-<br />
Diagramm<br />
* ohne die projektdauerabhängigen<br />
Kosten K(D)<br />
t: Zeit der Projektdurchführung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
10 von 58<br />
t=D
6.2 Darstellungstechniken Kostenplanung<br />
Kosten-/Zeit-Diagramm (2/4)<br />
� die Fläche zwischen den beiden Kostenkurven<br />
� K UFL (t) und<br />
� K USL (t)<br />
im Kosten-/Zeit-Diagramm verdeutlicht<br />
� Handlungsoptionen <strong>für</strong> die kostenorientierte Verschiebung<br />
von Vorgangsausführungen<br />
� innerhalb der (Gesamt-) Pufferzeiten der Vorgänge,<br />
� sodass die Projektdauer D insgesamt nicht gefährdet wird<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
11 von 58
6.2 Darstellungstechniken Kostenplanung<br />
Kosten-/Zeit-Diagramm (3/4)<br />
� Kritik:<br />
� Verschiebungsoptionen kostenrechnerisch fragwürdig,<br />
� weil der Zeitpunkt der Kostenverursachung oftmals nicht<br />
vom Zeitintervall der Vorgangsausführung beeinflusst wird,<br />
� sondern oftmals von Aktivitäten,<br />
die unabhängig von der Projektausführung stattfinden:<br />
z.B.: Bestellungen („Aktivitäten“) von Einsatzgütern<br />
verursachen die Kostenentstehung<br />
unabhängig von der Einplanung der Ausführung eines<br />
Vorgangs, <strong>für</strong> den die Einsatzgüter benötigt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
12 von 58
6.2 Darstellungstechniken Kostenplanung<br />
Kosten-/Zeit-Diagramm (4/4)<br />
� das konventionelle Rechnungswesen<br />
liefert kaum Informationen über<br />
vorgangsabhängige Kosten K(Vi )<br />
� Informationsprämisse in der Praxis<br />
zumeist nicht erfüllt!<br />
� „moderne“ Kostenrechnungssysteme<br />
schaffen Abhilfe<br />
Activity-based Costing (ABC)<br />
Prozesskostenrechnung (PKR)<br />
Relative Einzelkostenrechnung (EKR)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
13 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Netzplan-Vergröberung (1/5)<br />
� Verzicht, Kosten auf der untersten<br />
Ebene von Vorgangsdauern<br />
zu erfassen<br />
� statt<strong>des</strong>sen grobe Kostenerfassung<br />
auf höheren Ebenen der Arbeitspakete<br />
oder übergeordneter Teilprojekte<br />
� Rückgriff auf die Projektstrukturplanung<br />
� in Software wie MS Project<br />
oftmals auch als „Sammelaktivitäten“ bezeichnet<br />
Teilprojekt<br />
X<br />
Projekt<br />
Arbeitspaket<br />
Vorgang<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
14 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Netzplan-Vergröberung (2/5)<br />
� „praxisnaher“ Kompromiss zwischen<br />
� Detaillierungsniveau der Kostenplanung und<br />
� Verfügbarkeit von Kosteninformationen<br />
� insbesondere geeignet <strong>für</strong> Meilensteinereignis-Netzpläne<br />
� dem Abschluss eines kostenverursachenden Arbeitspakets /<br />
Teilprojekts wird ein Meilensteinereignis zugeordnet<br />
� alle Vorgänge und anderen Ereignisse werden ausgeblendet<br />
� Vergröberung der zugrunde liegenden Netzpläne<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
15 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Netzplan-Vergröberung (3/5)<br />
reine Kostenunterschreitung<br />
reine Kostenüberschreitung<br />
kombinierte<br />
Terminüber- und<br />
Kostenüberschreitung<br />
Meilensteinereignis-<br />
Netzplan<br />
Quelle:<br />
in Anlehnung an KERN, N.:<br />
Netzplantechnik. Wiesbaden<br />
1969, S. 72, Abb. 15.
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Netzplan-Vergröberung (4/5)<br />
relative Kostenabweichungen<br />
∆K/K > 0<br />
∆K/K = 0<br />
∆K/K < 0<br />
Ausbau der Erfassung von Termin- (∆t) und Kostenabweichungen (∆K)<br />
zu einer Projektstatus-Analyse im Rahmen der Multi-Projekt-Planung<br />
keine Eingriffsrelevanz<br />
hochgradig gefährdet<br />
∆t/D < 0 ∆t/D = 0 ∆t/D > 0<br />
Quelle: in Anlehnung an<br />
WÜNNENBERG/STADLER<br />
(1992), S. 14 ff., und<br />
CORSTEN (2000), S. 229 ff.<br />
relative Terminabweichungen
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Netzplan-Vergröberung (5/5)<br />
Projekt<br />
Erläuterungen zur Projektstatus-Analyse<br />
Kreisgröße: Projektbedeutung (z.B. Projektgewinn/-arbeitsvolumen)<br />
Segmentgröße: Fertigstellungsgrad (FSG)<br />
FSG =<br />
K: Projekt-Gesamtkosten<br />
∆K: aktuelle Kostenabweichung<br />
D: Projekt-Gesamtdauer<br />
∆t: aktuelle Terminabweichung<br />
Trend der Abweichungsgrößen fallend<br />
Ist-Arbeitsvolumen [Tage]<br />
Projekt-Arbeitsvolumen [Tage]<br />
Trend der Abweichungsgrößen konstant<br />
Trend der Abweichungsgrößen steigend<br />
⎫⎬⎭<br />
jeweils <strong>für</strong> ein Projekt<br />
könnte noch nach<br />
Abweichungsarten<br />
und Trendausmaßen<br />
differenziert werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
18 von 58<br />
⎫⎬⎭
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Verbesserung der Kostenrechnung (1/4)<br />
� Activity-based Costing (ABC) und Prozesskostenrechnung (PKR)<br />
� Vorgänge (activities) als Basisobjekte der Kostenzurechnung<br />
� trotz vielfach anders lautender Behauptungen<br />
zumeist nicht verursachungsgerecht<br />
� KAPLAN / NORTON<br />
statt<strong>des</strong>sen Kostenschlüsselung mit<br />
Gemein- und Fixkostenproportionalisierungen<br />
� US-amerikanische „Revolution“<br />
� gegenüber traditionellen Vollkostenrechnungen<br />
auf dem Niveau der 60er Jahre (!)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
19 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Verbesserung der Kostenrechnung (2/4)<br />
� Entscheidungsorientierte oder Relative Einzelkostenrechnung (EKR)<br />
� Entscheidungen über die Ausführung – oder z.B. auch die<br />
Verschiebung – von Vorgängen als mögliche Bezugsobjekte<br />
� strenge Verursachungsgerechtigkeit: Identitätsprinzip<br />
� hoch entwickeltes Kostenrechnungssystem „jenseits“ ABC / PKR<br />
� aber von der betrieblichen Praxis nicht verstanden / nicht akzeptiert<br />
� RIEBEL als „geistiger Vater“<br />
� BUCH, J.: Entscheidungsorientierte Projektrechnung.<br />
Dissertation, Universität Frankfurt 1991.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
20 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Verbesserung der Kostenrechnung (3/4)<br />
� Objektorientierte Kostenrechnung<br />
� Vorgänge, Arbeitspakete, Teilprojekte als „Objekte“<br />
� Wirtschaftsinformatik!<br />
� Synergien mit objektorientierter Projektstrukturplanung<br />
� noch wenig ausgereift, weil keine systematische Berücksichtigung<br />
von Spezifika der objektorientierten Systemgestaltung<br />
Vererbung von Klasseneigenschaften, Kapselung,<br />
Austausch von Nachrichten anstelle eines Kontrollflusses …<br />
� STEVEN, M.; LETMATHE, P.: Objektorientierte Kostenrechnung.<br />
Arbeitsbericht, Universität Bochum 2000.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
21 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Verbesserung der Kostenrechnung (4/4)<br />
Besonderheiten einer speziellen Projektkostenrechnung:<br />
� konventionelle Kostenrechnungen sind periodenbezogen<br />
und somit kurzfristig angelegt<br />
� „Kennzeichnend <strong>für</strong> das Verhältnis zwischen Projektmanagement und betrieblichem<br />
Rechnungswesen erscheint gegenseitige Ignoranz.“ (BUCH (1991), S. 6)<br />
� Projektkostenrechnung ist auf die gesamte Projektlaufzeit angelegt<br />
und somit langfristig:<br />
� Übergang zur Investitionsrechnung!<br />
� theoretisch interessante Nahtstelle zur investitionsorientierten<br />
Kostenrechnung, insbesondere zum LÜCKE-Theorem<br />
� CORSTEN, H.: Projektmanagement. München - Wien, S. 212-221.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
22 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Auszahlungen statt Kosten (1/4)<br />
� Auszahlungen lassen sich – im Gegensatz zu Kosten – in der Regel<br />
ohne größere Schwierigkeiten zeitpunktgenau erfassen<br />
� keine zeitlichen Zurechnungsprobleme zu Vorgängen<br />
� allenfalls sachliche Zurechnungsprobleme bei Auszahlungen,<br />
die von mehreren Vorgängen gemeinsam verursacht wurden<br />
� wie z.B. Auszahlungen <strong>für</strong> Betriebsmittel und Arbeitskräfte<br />
� dann im Zweifelsfall wieder teilweise Vergröberung<br />
zu Auszahlungen <strong>für</strong><br />
Arbeitspakete, Teilprojekte<br />
insbesondere (Beschaffungs-) Ereignisse<br />
work<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
23 von 58<br />
work<br />
work<br />
work
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Auszahlungen statt Kosten (2/4)<br />
� große praktische Relevanz <strong>für</strong> die Liquiditätsüberwachung<br />
und -steuerung bei der Projektdurchführung<br />
� Ermittlung von Kapitalbedarf und Kapitalfreisetzung<br />
im Verlauf der Projektdurchführung<br />
� Verschiebung von Vorgängen,<br />
um punktuell drohende Illiquidität zu verhindern<br />
� möglichst innerhalb der Pufferzeiten<br />
� notfalls darüber hinaus: Trade-off zwischen<br />
Konventionalstrafen wegen Terminüberschreitung<br />
Finanzierungskosten <strong>für</strong> Kreditaufnahmen<br />
während der Projektdurchführung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
24 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Auszahlungen statt Kosten (3/4)<br />
Geldeinheiten<br />
Auszahlungen<br />
Kapitalfreisetzung<br />
Kapitalbedarf<br />
Einzahlungen<br />
Zeit<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
25 von 58
6.3 Reaktionen auf Kritik<br />
Auszahlungen statt Kosten (4/4)<br />
� aber: Liquidität ist eine „holistische“ Größe,<br />
die von den Zahlungsströmen aller Projekte abhängt<br />
� liquiditätsbezogene Beeinflussungen der Projektdurchführung<br />
sollten besser in einer Multi-Projekt-Planung erfolgen<br />
� konzeptionell interessanter Übergang zur <strong>Produktion</strong>stheorie<br />
� <strong>Produktion</strong>sfunktion vom Typ F: MATTHES (1972/2006)<br />
� produktionstheoretische „Funktion“ („vernetztes“ Funktionen-System)<br />
� in der Gestalt eines Vorgangsknoten-Netzplans,<br />
� <strong>des</strong>sen Knoten jeweils Ein- und Auszahlungen zugeordnet sind<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
26 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Einführung (1/2)<br />
Simultane Optimierung von Projektdauer und Projektkosten<br />
� zusätzlicher Freiheitsgrad der Kostenplanung:<br />
� nicht nur Verschiebung der Ausführung von Vorgängen<br />
� mit konstanten Vorgangsdauern<br />
zur Variation <strong>des</strong> zeitlichen Anfalls von Kosten oder Auszahlungen<br />
� sondern auch Verringerungen oder Vergrößerungen<br />
der Vorgangsdauern d(Vi )=di � mit einer Veränderung der Kosten k i (d i ) oder Auszahlungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
27 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Einführung (2/2)<br />
c i<br />
Kosten-Variationsfaktor bei<br />
hälftiger und bei linearer Approximation:<br />
Kosten-/Vorgangsdauer-Diagramm<br />
min nor<br />
k(d i i ) −k(d i i ) ∆ki<br />
i = = nor min<br />
d d<br />
i − d ∆<br />
i<br />
i<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
28 von 58<br />
vk
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Theoretischer Hintergrund (1/3)<br />
theoretischer Hintergrund der Kostenfunktionen k i(d i):<br />
Abweichungen von der Normaldauer eines Vorgangs durch<br />
alle Anpassungsformen aus der P&K-Theorie von GUTENBERG<br />
� zeitliche Anpassung<br />
� z.B. Überstunden, Feiertagsarbeit<br />
� intensitätsmäßige Anpassung<br />
� z.B. höhere Energiekosten,<br />
höherer Ausschuss<br />
progressiver<br />
Kostenanstieg<br />
bei<br />
d i min ≤ di ≤ d i nor<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
29 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Theoretischer Hintergrund (2/3)<br />
� quantitative Anpassung<br />
� multiple Anpassung durch<br />
� artgleiche Maschinen<br />
� gleichartige Arbeitskräfte<br />
� mutative (oder selektive) Anpassung durch<br />
� verschiedenartige Maschinen<br />
� verschiedenartige Arbeitskräfte<br />
� verschiedenartige <strong>Produktion</strong>sverfahren<br />
mit steigenden Kosten<br />
progressiver<br />
Kostenanstieg<br />
bei<br />
d i min ≤ di ≤ d i nor<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
30 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Theoretischer Hintergrund (3/3)<br />
� weitere Optionen zur Veränderung von Vorgangs-/Projektdauern<br />
� Splitten eines Vorgangs und Parallelisieren der Teilvorgänge<br />
� Lossplitting<br />
� Überlappen von Vorgängen durch Transformation<br />
von Normal- in Anfangsfolgen<br />
� überlappende Losfertigung<br />
� Fremdvergabe von Aufträgen an Dritte<br />
� verlängerte Werkbank<br />
� Outsourcing bis hin zum Offshoring<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
31 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (1/8)<br />
Prämissen (Basisannahmen) der Kosten-/Zeit-Optimierung<br />
� im Normalzustand werden alle Vorgänge<br />
mit kostenminimaler Dauer d nor<br />
i ausgeführt:<br />
� k i (d i nor ) = min { ki (d): d i min ≤ di ≤ d i max }<br />
� bei Verkürzungen oder Verlängerungen der Vorgangsdauer<br />
vom Normalzustand aus steigen die Kosten<br />
� tendenziell progressiv an<br />
� Rationalitätsprinzip … �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
32 von 58<br />
k i(d i min )<br />
k i(d i max )<br />
k i(d i nor )<br />
ki<br />
X<br />
di min<br />
⎫ ⎬ ⎭<br />
X<br />
nor<br />
di<br />
X<br />
max<br />
di di
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (2/8)<br />
� Rationalitätsprinzip:<br />
� zunächst werden die kostengünstigsten<br />
Anpassungsmöglichkeiten ausgeschöpft,<br />
� danach die zweitgünstigsten usw.<br />
z.B. erst Normalarbeit (100%)<br />
danach Überstunden (110%)<br />
danach Samstagsarbeit (125%)<br />
zuletzt Sonntagsarbeit (150% vom Normalentgelt)<br />
� vgl. KERN (1969), 66 f.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
33 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (3/8)<br />
� Verlängerungen der Vorgangsdauer werden im Normalfall<br />
ausgeblendet, weil sie „irrational“ erscheinen<br />
� die Kosten steigen an,<br />
� obwohl die Projektdauer nicht sinkt<br />
� Beschränkung auf die „linke Hälfte“ der Kostenfunktion ki (di )<br />
im Bereich<br />
� d i min ≤ di ≤ d i nor<br />
� siehe Kosten-/<br />
Vorgangsdauer-Diagramm<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
34 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (4/8)<br />
� aber als Ausnahmefall: bei Engpässen<br />
� Kapazitätsplanung!<br />
� kann die Verlangsamung nicht-kritischer Vorgänge<br />
� durch geringere Ressourcenzuweisung pro Zeiteinheit<br />
vorteilhaft sein,<br />
� um kritische Vorgänge durch größere Ressourcenzuweisung<br />
pro Zeiteinheit zu beschleunigen<br />
� Effekte ambivalent … �<br />
� in „Optimierungen“ jedoch oftmals ausgeblendet<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
35 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (5/8)<br />
� die Projektdauer sinkt insgesamt<br />
� während die Projektkosten zweifach ansteigen<br />
� erstens durch Verlangsamung<br />
nicht-kritischer Vorgänge<br />
über ihre Normaldauer<br />
� zweitens durch Beschleunigung<br />
kritischer Vorgänge<br />
unter ihre Normaldauer<br />
� eventuell sinken die Projektkosten aber auch<br />
Trade-off<br />
� „Geschwindigkeitsprämien“ (Zusatzerlöse) als „negative“ Kosten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
36 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (6/8)<br />
� Linearitätsprämisse � „Realitäts-Verbiegung“<br />
� trotz theoretischen Wissens um nicht-lineare Kostenverläufe<br />
� beidseitige tendenzielle Kostenprogression<br />
bei Abweichung von der Normaldauer<br />
� wird mittels <strong>des</strong> Kosten-Variationsfaktors vk i linear approximiert<br />
� Rechenvereinfachung (�):<br />
führt zur Anwendbarkeit der Linearen Programmierung<br />
� ein Argument im „Solver-Zeitalter“?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
37 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (7/8)<br />
� Informationsproblem (☺),<br />
insbesondere wegen der Neuartigkeit / Einzigartigkeit von Projekten<br />
� da der genaue nicht-lineare Kostenverlauf im Allgemeinen<br />
unbekannt ist,<br />
� reicht eine grobe lineare Schätzung der Änderungskosten aus,<br />
� um eine Scheinpräzision zu vermeiden<br />
� daher lassen sich konstante Kosten-Variationsfaktoren vk i<br />
doch (informations-) rational rechtfertigen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
38 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Prämissen (8/8)<br />
� Alternativen:<br />
� nicht-lineare Programmierung:<br />
� LINGO<br />
� CPLEX, ILOG (in SAP APO)<br />
� EXCEL …<br />
� Kostenfunktionen mit unstetigen Sprungstellen bei Verfahrenswechsel<br />
� Kosten-/Vorgansdauer-Punkte bei diskreten Ausführungsalternativen<br />
� normal versus schnell abbindender Beton<br />
� Luft- versus Wasser- versus Bahn- versus Lkw-Transporte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
39 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Einflussgrößen (1/4)<br />
Einflussgrößen <strong>des</strong> Optimierungskalküls<br />
� fixe Projektkosten:<br />
� per definitionem nicht entscheidungsrelevant<br />
� daher im Optimierungsmodell nicht berücksichtigt<br />
� vorgangsdauerabhängige Kosten k i(d i)<br />
� steigen streng mit der Verkürzung der Dauern einzelner Vorgänge<br />
� steigen tendenziell mit der Verkürzung der Projektdauer D<br />
� spätestens bei der Verkürzung von kritischen Vorgängen<br />
� als Beschleunigungskosten<br />
I<br />
nor<br />
bes = ∑<br />
i i − i i<br />
i= 1<br />
K k (d) k (d )<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
40 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Einflussgrößen (2/4)<br />
� projektdauerabhängige Kosten K pro(D)<br />
� sinken mit der Verkürzung der Projektdauer D, und zwar <strong>für</strong>:<br />
� geringere Konventionalstrafen <strong>für</strong> Liefertermin-Überschreitungen<br />
� geringere zeitabhängige Abschreibungen auf Betriebsmittel<br />
� geringere zeitabhängige Entgelte <strong>für</strong> Arbeitskräfte<br />
z.B. Berater / Consulting-Dienstleistungen<br />
� geringere Opportunitätskosten <strong>für</strong><br />
entgangenen Deckungsbeitrag und Goodwill<br />
wegen fehlender oder verspäteter Lieferfähigkeit<br />
� geringere Kapitalkosten wegen früherer Kapitalfreisetzung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
41 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Einflussgrößen (3/4)<br />
� projektdauerabhängige Erlöse E pro(D)<br />
� steigen mit Verkürzung der Projektdauer,<br />
und zwar insbesondere <strong>für</strong>:<br />
� „Geschwindigkeitsprämien“:<br />
je höher, <strong>des</strong>to früher das Projekt fertig gestellt ist<br />
� Zusatzerlöse aus temporären Monopolen<br />
z.B. wenn Produkte durch ein F&E-Projekt<br />
zu besonders schneller Marktreife geführt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
42 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Einflussgrößen (4/4)<br />
� Erlöse werden oftmals nicht explizit berücksichtigt<br />
� sondern implizit als „negative“ Kosten erfasst<br />
� erweiterte projektdauerabhängige „Kosten“:<br />
Kpro.erw (D) = Kpro (D) – Epro (D)<br />
� die Minimierung der Kosten Kpro.erw liefert dasselbe Optimum<br />
wie die Maximierung <strong>des</strong> Gewinns G:<br />
G(D) = E pro (D) – K pro (D) → max!<br />
K pro.erw (D) = K pro (D) – E pro (D) = → min!<br />
sind<br />
äquivalent<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
43 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Optimierungsproblem (1/2)<br />
Optimierungsproblem: zweistufig!<br />
� bei jeder Projektdauer D,<br />
� die im Normalzustand nicht realisiert werden kann,<br />
� die Vorgangsdauern so verkürzen, dass die Beschleunigungskosten<br />
Kbes bei der Realisierung der Projektdauer D minimal sind:<br />
K bes.min (D) ermitteln<br />
� die Projektdauer D so lange verkürzen, bis die Gesamtkosten<br />
K ges(D) = K pro.erw(D) + K bes.min(D) minimal sind<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
44 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Optimierungsproblem (2/2)<br />
K(D)<br />
K ges (D opt )<br />
K pro.erw (D)<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
K ges (D)<br />
X<br />
X<br />
X<br />
D min D opt D nor<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
K bes.min (D)<br />
Dnor :<br />
„maximale“ rationale Projektdauer,<br />
bei der im Normalzustand jeder<br />
Vorgang ohne Beschleunigung<br />
mit kostenminimaler Vorgangsdauer<br />
ausgeführt werden kann<br />
(„all normal“)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
45 von 58<br />
D min :<br />
minimale realisierbare Projektdauer,<br />
bei der jeder kritische Vorgang<br />
technisch maximal beschleunigt ist<br />
mit kostenmaximaler Vorgangsdauer<br />
(„crash point“)<br />
D
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Lösungsansatz (1/5)<br />
Lösungsansatz <strong>für</strong> das „verschachtelte“ Optimierungsproblem<br />
� mit Hilfe der Parametrischen Programmierung<br />
� Erweiterung der Linearen Programmierung<br />
� um eine nicht-lineare Zielfunktion<br />
� um eine Restriktion mit (parametrisch) variablem<br />
„absoluten“ Glied als „Zeit-Kapazität“<br />
� obere Schranke <strong>für</strong> die Projektdauer D als Parameter “p”:<br />
� 1. Stufe: Startwert <strong>für</strong> p als Konstante p 1 = p max<br />
� gewöhnlich aus der Zeitplanung p max = D nor<br />
� ab 2. Stufe: p systematisch reduziert gemäß p max >p 2 >p 3 >…>0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
46 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Lösungsansatz (2/5)<br />
� nach jeder Verringerung <strong>des</strong> Parameters p<br />
� „Optimierungs-Runden“ n = 2,…,N durch Lösen eines<br />
einfachen nicht-linearen Kostenminimierungsproblems<br />
� als kostenminimale Anpassung aller Vorgangsdauern<br />
an die nach oben beschränkte Projektdauer Dmax.n = pn � zur Anpassung kommen nur kritische Vorgänge in Betracht, falls<br />
� sich die alte Projektdauer D n-1 = FEZ I.n-1 aus der unmittelbar<br />
vorangehenden „Optimierungs-Runde“ n-1<br />
� bei der reduzierten, neuen oberen Schranke p n<br />
nicht einhalten lässt: Normalfall mit D n-1 > p n<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
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6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Lösungsansatz (3/5)<br />
� die sukzessive Verkürzung einzelner Vorgangsdauern<br />
� gemäß steigenden Verkürzungskosten vk i je ZE mit vk i = ∆k i / ∆d i<br />
� muss nicht optimal sein,<br />
� statt<strong>des</strong>sen: simultane Verkürzung mehrerer Vorgangsdauern<br />
� Gesamtmodell erforderlich!<br />
� siehe folgen<strong>des</strong> Chart<br />
� die kritischen Vorgänge können sich in jeder „Optimierungs-Runde“<br />
ändern:<br />
� jede Runde konstituiert ein neues Kostenminimierungsproblem<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
48 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Lösungsansatz (4/5)<br />
� Erläuterung der simultanen Verkürzung mehrerer Vorgangsdauern<br />
� zur Realisierung derselben Projektdauerverkürzung ∆D existieren<br />
im Allgemeinen mehrere – unendliche viele (!) – Möglichkeiten,<br />
die Ausführungsdauern alternativer Vorgänge zu verkürzen<br />
� daher gibt es keine eindeutige Beziehung zwischen<br />
� der Projektdauer D und<br />
� den projektdauer-„abhängigen“ Projektkosten K ges<br />
� statt<strong>des</strong>sen existiert nur eine eindeutige Beziehung zwischen<br />
� der Projektdauer D und<br />
� den projektdauer-abhängigen minimalen Projektkosten K ges.min<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
49 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Lösungsansatz (5/5)<br />
• Unmöglichkeit, eine<br />
eindeutige Zielfunktion<br />
der Form K = f(D) → min!<br />
explizit aufzustellen<br />
• statt<strong>des</strong>sen implizite Konstruktion<br />
der Zielfunktion<br />
durch kostenminimale<br />
Anpassungen an jeweils<br />
nach oben „parametrisch”<br />
beschränkte Projektdauern<br />
• „tieferer” Grund <strong>für</strong><br />
die Notwendigkeit<br />
der Parametrischen<br />
Programmierung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
50 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Modell Parametrische Programmierung (1/5)<br />
Formulierung der simultanen Optimierung<br />
von Projektdauer und Projektkosten als ein<br />
Modell der Parametrischen Programmierung<br />
1) Zielfunktion:<br />
I<br />
3<br />
1 I<br />
∑ i i i<br />
i= 1<br />
K(D,d ,...,d ) = a + b ⋅ D + c −vk⋅d → min!<br />
nicht-lineare Funktion <strong>für</strong> die<br />
projektdauerabhängigen Kosten<br />
Kpro.erw (D)<br />
mit Koeffizienten a, b, c 1 , … , c I , vk 1 , … , vk I > 0<br />
Modellformulierung<br />
in Anlehnung an<br />
KERN (1969), S. 62-63;<br />
aber erweitert (1 u. 2.2)<br />
und korrigiert (2.1 u. 2.3)<br />
linear approximierte „hälftige” Funktionen <strong>für</strong> die<br />
vorgangsdauerabhängigen Kosten Kbes.min (D)<br />
über alle Vorgänge i=1,...,I<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
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6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Modell parametrische Programmierung (2/5)<br />
2) Restriktionen:<br />
2.1) Vorgangsdauern <strong>für</strong> Vorgänge<br />
d i = FEZ i -FAZ i<br />
d ≤ d ≤<br />
min<br />
i<br />
nor<br />
i<br />
2.2) Präzedenzbeziehungen PB j mit j = 1,...,J<br />
FZ i + mf j ≤ FZ k<br />
i<br />
d<br />
<strong>für</strong> alle Vorgänge V i mit i = 1,...,I<br />
mit FZi ∈ {FAZi ,FEZi } und FZk ∈ {FAZk ,FEZk }<br />
zwischen 2 Vorgängen Vi und Vk <strong>für</strong><br />
Minimalfristen mfj ≥ 0<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
52 von 58<br />
V i<br />
mf j<br />
V k
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Modell parametrische Programmierung (3/5)<br />
2.3) Konventionen und Integritätsbedingungen:<br />
FAZ 1 = 0 <strong>für</strong> den (eindeutigen) Startvorgang i=1<br />
FEZ I = D <strong>für</strong> den (eindeutigen) Zielvorgang i=I<br />
D ≤ p <strong>für</strong> die Projektdauer bei vorgegebenem Parameter p<br />
2.4) Entscheidungsvariablen:<br />
d i∊R <strong>für</strong> alle Vorgänge i = 1,...,I<br />
3) Parametervariation:<br />
0 ≤ p ≤ p max<br />
inkl. Nichtnegativitätsbedingungen d i ≥ 0 wegen 2.1)<br />
mit p max ≥ D nor als beliebigem Randwert (� „Startwert“)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
53 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Modell parametrische Programmierung (4/5)<br />
Anmerkungen zum Optimierungsmodell<br />
� Maximalfristen werden nicht berücksichtigt<br />
� spätest zulässige Zeitpunkte nicht berücksichtigt<br />
� da es wegen der streng monoton ansteigenden,<br />
von der Projektdauer D abhängigen Projektkostenfunktion<br />
� K pro.erw (D)<br />
� und dem Ziel, die Gesamtkosten K ges (D) zu minimieren,<br />
� nachteilhaft wäre, einen Vorgang V i nicht<br />
� in seinen frühest möglichen Zeitpunkten FAZ i und FEZ i<br />
anfangen bzw. enden zu lassen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
54 von 58<br />
K(D)<br />
D min D opt D nor<br />
D
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Modell parametrische Programmierung (5/5)<br />
� nur Interesse an der Universalfrühestplanung<br />
� Pufferzeiten bleiben unbeachtet,<br />
da sie ohne die SAZi und SEZi nicht definiert sind<br />
� p max ≥ D nor eventuell in einer „Voroptimierung“ zu p max = D nor festlegen<br />
� konventionelle Zeitplanung („Vorwärtsrechnung“)<br />
� zur Ermittlung der minimalen Projektdauer D nor = FEZ I<br />
� bei der sich das betrachtete Projekt im „Normalzustand“<br />
� mit kostenminimalen Vorgangsdauern d i = d i nor<br />
� <strong>für</strong> alle projektzugehörigen Vorgänge V i befindet<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
55 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Sonderfall: Anpassung an Liefertermine<br />
� Anpassung an vorgegebene Liefertermine („Deadlines“)<br />
� Problem: extern vorgegebener Liefertermin Tfix kleiner<br />
als der frühest mögliche Fertigstellungstermin D = FEZI T fix < FEZ I =D<br />
� Lösung: heuristischer „gefräßiger“ (greedy) Algorihmus:<br />
� verkürze auf dem aktuellen kritischen Weg<br />
� einen Vorgang mit minimalen Verkürzungskosten<br />
vki je ZE mit vki = ∆ki / ∆di um a) 1 ZE oder b) d nor<br />
i –di min ZE<br />
� berechne neue kritische Wege nach jeder Verkürzung!<br />
(falls erforderlich)<br />
� „usw.“, bis der vorgegebene Liefertermin T fix eingehalten wird<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
56 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Hausaufgabe (1/2)<br />
� Rekonstruieren Sie bitte die deterministische Zeitplanung<br />
� <strong>für</strong> das bereits bekannte Fabrikhallen-Beispiel<br />
� als ein konventionelles mathematisches Modell<br />
(„xyz Programmierung“) der zuvor illustrierten Art mit<br />
� Entscheidungsvariablen,<br />
� Funktionen und<br />
� Restriktionen (als Relationen)<br />
� Wie lautet die Zielfunktion, solange noch keine vorgangsund<br />
projektdauerabhängigen Kosten berücksichtigt werden?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
57 von 58
6.4 Simultane Optimierung Projektdauer und -kosten<br />
Hausaufgabe (2/2)<br />
� bitte ergänzen Sie eigenständig Funktionen<br />
� <strong>für</strong> die vorgangsdauerabhängigen Kosten (je Vorgang)<br />
� und die projektdauerabhängigen Kosten;<br />
� bitte geben Sie Plausibilitätsüberlegungen <strong>für</strong> die<br />
Funktionsvorschriften an, die Sie ausgewählt haben<br />
� bitte experimentieren Sie im Stile der Parametrischen Programmierung<br />
mit mehreren oberen Schranken <strong>für</strong> die Projektdauer, indem Sie diese<br />
Schranken sukzessiv absenken (min<strong>des</strong>tens drei alternative Werte)<br />
� bitte erläutern Sie, wie Ihre optimalen Modelllösungen<br />
auf das Absenken der oberen Projektdauer-Schranken reagieren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 6<br />
58 von 58
Gliederung<br />
Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik: Ablaufgraphen<br />
� Netzplanarten<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
1 von 31
7 Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
7.1 Überblick<br />
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
7.2.1 Generelle Vorgehensweise<br />
7.2.2 Exakte OR-Modelle<br />
7.2.3 Heuristischer Kapazitätsabgleich<br />
7.2.4 Beispiel zum heuristischen Kapazitätsabgleich<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
2 von 31
7.1 Überblick (1/4)<br />
� Kritik sowohl an der<br />
� Zeitplanung als auch an der<br />
� Kostenplanung<br />
mit simultaner „Optimierung“ von Projektkosten und Projektdauer<br />
� Einplanung von Vorgängen geschieht stets unter der<br />
� wirklichkeitsfremden Prämisse,<br />
� dass zur Vorgangsausführung Ressourcen<br />
� in beliebigem Umfang zur Verfügung stehen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
3 von 31
7.1 Überblick (2/4)<br />
� Verschärfung <strong>des</strong> Prämissenproblems:<br />
� Kapazitäten reichen zwar <strong>für</strong> ein einzelnes Projekt aus; aber:<br />
� mehrere Projekte konkurrieren um dieselben knappen Ressourcen<br />
� Managementkapazitäten,<br />
� Kapital,<br />
� Experten ...<br />
� Multi-Projekt-Planung in der Praxis kaum bewältigt!<br />
� Personaleinsatzplanung <strong>für</strong> „mehrprojektfähiges“ Personal<br />
� Einsatzplanung <strong>für</strong> Kräne/Lkw auf verschiedenen Baustellen …<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
4 von 31
7.1 Überblick (3/4)<br />
� nachträgliche Prämissenkorrektur und Realitätsannäherung<br />
� beschränkte Kapazitäten <strong>für</strong> alle Ressourcen (Potenzialfaktoren)<br />
� keine Simultan-/Totalplanung!<br />
� vielmehr hierarchisch-sequenzieller Planungsansatz:<br />
� zunächst Grobplanung ohne Kapazitätsbeschränkungen<br />
Zeit- und Kostenplanung<br />
� danach „verfeinerte“ Planung mit Kapazitätsbeschränkungen<br />
mit eventuellen Korrekturen der Grobplanung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
5 von 31
7.1 Überblick (4/4)<br />
� Zusatzprämisse:<br />
� konstante Kapazitätsbeanspruchung je Zeiteinheit<br />
� durch denselben Vorgang<br />
� während der gesamten Vorgangsdauer<br />
� andernfalls:<br />
� Aufspaltung eines Vorgangs in entsprechend viele Teilvorgänge<br />
� mit jeweils konstanter Kapazitätsbeanspruchung/ZE<br />
� vereinfacht die Kapazitätsplanung durch Linearität<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
6 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Generelle Vorgehensweise (1/3)<br />
Überblick über die generelle Vorgehensweise<br />
� Kapazitätsbelastungsdiagramm je Potenzialfaktor erstellen<br />
� 1. Alternative: Kapazitätsabgleich durchführen<br />
� Ziel: möglichst gleichmäßige Kapazitätsauslastung<br />
� Instrumente:<br />
� Verschiebung nicht-kritischer Vorgänge<br />
innerhalb ihrer Pufferzeiten<br />
keine Verlängerung der Projektdauer �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
7 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Generelle Vorgehensweise (2/3)<br />
� Verlängerung oder Verringerung der Dauern<br />
von nicht-kritischen Vorgängen<br />
keine Verlängerung der Projektdauer,<br />
solange keine neuer kritischer Weg entsteht<br />
� Verlängerung oder Verringerung der Dauern<br />
von kritischen Vorgängen<br />
� Verfahren:<br />
Verlängerung der Projektdauer<br />
bei Vorgangsdauerverlängerungen möglich!<br />
� Resource Levelling und Manpower Levelling / Smoothing<br />
� systematische Probierverfahren<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
8 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Generelle Vorgehensweise (3/3)<br />
� 2. Alternative: Projektplanung mit beschränkten Kapazitäten<br />
� Ziel: friktionsfreie Ausführung aller Vorgänge<br />
� nicht notwendig „gleichmäßige“ Kapazitätsauslastung<br />
� statt<strong>des</strong>sen: z.B. Kostenminimierung<br />
� Instrumente:<br />
Anpassungskosten <strong>für</strong> das Auf-/Abrüsten von Potenzialfaktoren<br />
� wie beim Kapazitätsabgleich<br />
� Verfahren:<br />
� Resource Allocation und Manpower / Project Scheduling<br />
� exakte OR-Modelle und engpassorientierte Einplanungs-Heurismen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
9 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Exaktes OR-Modell (1/4)<br />
1) Zielfunktion:<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein exaktes OR-Modell<br />
in Anlehnung an HERROELEN / DE REYCK / DEMEULEMEESTER 1998, S. 280.<br />
D(FAZ 2,...,FAZ I) → min!<br />
also nur Zeitplanung<br />
� der frühest möglichen Anfangszeitpunkte von Vorgängen<br />
� unter Kapazitätsbeschränkungen<br />
� jedoch keine Kostenplanung<br />
mit variablen Ausführungsdauern <strong>für</strong> die Vorgänge<br />
Problemklasse:<br />
Resource-constrained<br />
Project Scheduling<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
10 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Exaktes OR-Modell (2/4)<br />
2) Restriktionen:<br />
2.1) Endzeitpunkte bei festen Vorgangsdauern:<br />
FEZ i = FAZ i + d i<br />
2.2) Präzedenzbeziehungen:<br />
FZ i + mf j ≤ FZ k<br />
<strong>für</strong> alle Vorgänge i=1,...,I<br />
mit FZi∊{FAZi ,FEZi } und FZk∊{FAZk ,FEZk } <strong>für</strong><br />
alle Präzedenzbeziehungen PBj mit j=1,...,J<br />
und Minimalfristen mfj ≥ 0<br />
� in der o.a. Quelle zunächst nur Normalfolgen<br />
mit der Minimalfrist mfj = 0<br />
� später auf alle 4 Folgearten und mf j ≥ 0 erweitert<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
11 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Exaktes OR-Modell (3/4)<br />
2.3) Ressourcenbebeschränkungen:<br />
I<br />
∑<br />
i=<br />
1<br />
mit:<br />
i.<br />
r<br />
i()<br />
t br<br />
a ⋅h<br />
≤<br />
<strong>für</strong> alle Ressourcen r = 1,...,R<br />
und alle Planungszeitpunkte t mit 0 ≤ t ≤ D<br />
a i.r: Inanspruchnahme der Ressource r durch den Vorgang i<br />
h i(t) = {<br />
{1, falls FAZ i≤t≤FEZ i<br />
0 andernfalls<br />
b r: verfügbare Kapazität der Ressource r<br />
verursacht Unstetigkeit /<br />
Nicht-Differenzierbarkeit<br />
<strong>des</strong> Optimierungsproblems<br />
(� B&B-Algorithmen)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
12 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Exaktes OR-Modell (4/4)<br />
2.4) Konventionen:<br />
FAZ 1 = 0 <strong>für</strong> den (eindeutigen) Startvorgang i=1<br />
FEZ I = D <strong>für</strong> den (eindeutigen) Zielvorgang i=I<br />
2.5) Entscheidungsvariablen:<br />
FAZ i ∈ R <strong>für</strong> alle Vorgänge i = 2,...,I<br />
� FAZ 1=0 liegt durch 2.4 bereits fest<br />
FAZ i ≥ 0 einschließlich Nichtnegativitätsbedingungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
13 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Literatur zu OR-Modellen (1/2)<br />
� Kapazitätsplanung im Folgenden nur skizziert<br />
� da aufwändige mathematische Modelle benötigt werden<br />
� zur Vertiefung ─ Selbststudium <strong>für</strong> Interessierte:<br />
� CORSTEN, H.:<br />
Projektmanagement. München - Wien 2000, S.190-201.<br />
� KERN, N.: Netzplantechnik. Wiesbaden 1969, S. 74-95.<br />
„Klassiker” mit detaillierten Verfahrensbeschreibungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
14 von 31<br />
�
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Literatur zu OR-Modellen (2/2)<br />
� HERROELEN, W.; DE REZCK, B.; DEMEULEMEESTER, E.:<br />
Resource-Constrained Project Scheduling: A Survey of Recent<br />
Developments. In: Computers & Operations Research, Vol. 25 (1998),<br />
S. 279-302.<br />
guter Überblick über exakte OR-Modelle<br />
mit anspruchsvollen Lösungsverfahren<br />
� Branch-and-Bound-Algorithmen<br />
� siehe Vorlesung TPM: Layout-Planung<br />
� SCHWARZE, J.: Netzplantechnik.<br />
8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 259-266.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
15 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Heuristischer Kapazitätsabgleich (1/2)<br />
Kapazitätsauslastung<br />
Überauslastung<br />
geplante<br />
Instandhaltung<br />
Kapazitätsauslastungsdiagramm<br />
Gegenüberstellung von<br />
Kapazitätsangebot und Kapazitätsbedarf / Kapazitätsnachfrage<br />
Unterauslastung<br />
Überauslastung<br />
geplante<br />
Überstunden<br />
Kapazitätsnachfrage<br />
Unterauslastung<br />
Kapazitätsangebot<br />
Zeit
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Heuristischer Kapazitätsabgleich (2/2)<br />
� Vorgabe: Kapazitätsauslastungsdiagramm<br />
� Aufgabe: Abstimmung zwischen Kapazitätsangebot<br />
und -nachfrage derart, dass:<br />
� keine Überauslastung der verfügbaren Kapazität besteht<br />
� eine möglichst gleichmäßige Kapazitätsauslastung eintritt<br />
� Optionen:<br />
� Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsangebots an die Kapazitätsnachfrage<br />
� Anpassung der Kapazitätsnachfrage an das Kapazitätsangebot<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
17 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsangebots (1/4)<br />
1) Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsangebots:<br />
� Kapazitätserweiterung<br />
� Ausbau interner Kapazitäten durch Einrichtung neuer,<br />
funktionsgleicher Parallel-Arbeitsplätze<br />
� Maschinen/Mitarbeiter<br />
� Reaktivierung inaktiver („eingemotteter“) Reservemaschinen<br />
� Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
18 von 31<br />
�
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsangebots (2/4)<br />
� Vergrößerung der Schichtanzahl<br />
� Verlängerung der Schichtdauer durch Überstunden<br />
� Erhöhung <strong>des</strong> Kapazitätsquerschnitts<br />
durch Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit<br />
� KERN: „Kapazitanz“<br />
� Zukauf externer Kapazitäten durch Vergabe von Lohnaufträgen<br />
<strong>für</strong> einzelne Arbeitsgänge<br />
� „verlängerte Werkbank“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
19 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsangebots (3/4)<br />
� Kapazitätsreduzierung<br />
� im Prinzip „nichts Neues“,<br />
da nur Spiegelbild der Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung<br />
� Abbau von Arbeitsplätzen<br />
� sofern Parallel-Arbeitsplätze vorhanden<br />
� Inaktivieren („Einmotten“) von Maschinen<br />
� Freistellung von Arbeitskräften<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
20 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsangebots (4/4)<br />
� Verringerung der Schichtanzahl<br />
� falls zuvor Mehrschichtbetrieb herrschte<br />
� Abbau von Überstunden oder Einführung von Kurzarbeit<br />
� im Extremfall „Kurzarbeit Null“<br />
� Verringerung <strong>des</strong> Kapazitätsquerschnitts<br />
durch Reduzierung der Arbeitsgeschwindigkeit<br />
� Kündigung von Lohnaufträgen<br />
� sofern zuvor vergeben<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
21 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsnachfrage (1/2)<br />
2) Anpassung der Kapazitätsnachfrage:<br />
� Verschieben der Start-/Endtermine von Vorgangausführungen<br />
� innerhalb ihrer Pufferzeiten<br />
� Verschieben von bereits festgelegten Endzeitpunkten<br />
der Projektdurchführung oder Lieferterminen<br />
� um Ausführungen von Vorgängen<br />
� auch über ihre Pufferzeiten hinaus zu verschieben<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
22 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Anpassung <strong>des</strong> Kapazitätsnachfrage (2/2)<br />
� Veränderung der Ausführungsdauern von Vorgängen<br />
durch intensitätsmäßige Anpassung<br />
� Beschleunigen oder Verzögern von Vorgangsausführungen<br />
� Splitten eines Vorgangs in zwei (oder mehr) Teilvorgänge, die<br />
� zu unterschiedlichen Zeitintervallen und<br />
� gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Kapazitätsbedarfen<br />
wirksam werden<br />
� Übernahme oder Kündigung von Lohnaufträgen<br />
� die <strong>für</strong> betriebsexterne Auftraggeber ausgeführt werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
23 von 31
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Heuristischer Kapazitätsabgleich (1/2)<br />
Durchführung eines Kapazitätsabgleichs:<br />
• durch eine reine Anpassung der<br />
•<br />
•<br />
Kapazitätsauslastung<br />
Prämisse: nur ganze Vogänge verschiebbar<br />
Kapazitätsnachfrage<br />
Prämisse: nur verschiebbar innerhalb der Präzedenzbeziehungen<br />
geplante<br />
Instandhaltung<br />
1 2<br />
Unterauslastung<br />
1 2 3<br />
4<br />
Kapazitätsnachfrage<br />
3 4<br />
geplante<br />
Überstunden<br />
5<br />
5<br />
Unterauslastung<br />
Kapazitätsangebot<br />
Zeit
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Heuristischer Kapazitätsabgleich (2/2)<br />
Kapazitätsauslastung<br />
Ergebnis eines Kapazitätsabgleichs:<br />
geplante<br />
Instandhaltung<br />
Unterauslastung<br />
Kapazitätsangebot<br />
geplante<br />
Überstunden<br />
geglättete<br />
Kapazitätsnachfrage<br />
Unterauslastung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 7<br />
25 von 31<br />
Zeit
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Beispiel (1/6)<br />
Kapazitätsplanung anhand <strong>des</strong> Beispiels: Bau einer Fabrikhalle<br />
Vorgangsnr.<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Vorgangsbezeichnung<br />
(nur bis: Ende 1. Bauabschnitt)<br />
Projektstart (Scheinvorgang)<br />
Fundamente errichten<br />
Kanalisationsanschlüsse herstellen<br />
Wände hochziehen<br />
elektrischen Hauptanschluss herstellen<br />
Fenster einsetzen<br />
Dachdecke erstellen<br />
Türen einsetzen<br />
Dach abdichten<br />
Vorgangsdauer<br />
[Tage]<br />
Quelle: SCHWARZE, J.: Netzplantechnik. 8. Aufl., Herne - Berlin 2001, S. 92 f., 102 f., 144 u. 261 (ausschnittsweise).<br />
0<br />
5<br />
20<br />
25<br />
20<br />
12<br />
15<br />
10<br />
2<br />
Kapazitätsbedarf<br />
Hilfsarbeiter<br />
[Anzahl]<br />
---<br />
10<br />
4<br />
2<br />
4<br />
4<br />
5<br />
3<br />
1
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Beispiel (2/6)<br />
V0<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
0 0<br />
0<br />
0<br />
V 1<br />
5<br />
0<br />
V 2<br />
20<br />
10<br />
0 5<br />
0 5<br />
0 20<br />
10 30<br />
<strong>für</strong> die Kapazitätsplanung nur benötigt:<br />
die jeweils frühest möglichen Anfangs- und Endzeitpunkte<br />
FAZi bzw. FEZi der Ausführungen aller Vorgänge i<br />
0<br />
0<br />
V 4<br />
20<br />
5<br />
V 3<br />
25<br />
0<br />
0<br />
5 25<br />
10 30<br />
0<br />
5 30<br />
5 30<br />
0<br />
V 6<br />
0 30 45 0<br />
15 30 45<br />
0<br />
V 8<br />
2<br />
0 0<br />
0 V 5 30 42<br />
0<br />
12 35 47<br />
0<br />
V 7<br />
10<br />
45 47<br />
45 47<br />
30 40<br />
37 47<br />
0<br />
0<br />
V 9<br />
0<br />
5 0<br />
7<br />
47 47<br />
47 47
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Beispiel (3/6)<br />
Hilfsarbeiter<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
�<br />
V 2<br />
V 1<br />
Kapazitätsauslastungsdiagramm<br />
nicht realisierbare Grobplanung wegen “�”<br />
Kapazitätsangebot Kapazitätsnachfrage<br />
V 2<br />
V 4<br />
V 3<br />
0 10 20 30 40 47<br />
V 7<br />
V 5<br />
�<br />
V 6<br />
V 8<br />
Zeit<br />
[Tage]
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Beispiel (4/6)<br />
Hilfsarbeiter<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
�<br />
V 1<br />
realisierbare, aber „suboptimale“ Feinplanung<br />
1) Verschiebung von Vorgang V2 um 5 [Tage] innerhalb der<br />
Gesamtpufferzeit GP2 =10<br />
V 2<br />
V 4<br />
V 3<br />
2) Verschiebung von Vorgang V7 um 12 [Tage],<br />
also über die Gesamtpufferzeit GP7 =7 hinaus;<br />
dies führt zur verlängerten<br />
Projektdauer von 52 [Tagen]<br />
�<br />
0 10 20 30 40 47 52<br />
V 5<br />
V 6<br />
V 7<br />
V 7<br />
V 8<br />
V 7<br />
Zeit<br />
[Tage]
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Beispiel (5/6)<br />
Hilfsarbeiter<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
V 1<br />
1) Verschiebung von Vorgang V2 um 5 [Tage] innerhalb der<br />
Gesamtpufferzeit GP2 =10<br />
V 2<br />
V 4<br />
2) Verlängerung <strong>des</strong> nicht-kritischen<br />
Vorgangs V5 von 12 [Tagen] mit 4 Hilfsarbeitern<br />
auf 16 [Tage] mit 3 Hilfsarbeitern<br />
V 3<br />
gleiches Arbeitsvolumen: 48 [Personentage]<br />
0 10 20 30 40 47<br />
V 7<br />
V 5<br />
V 6<br />
realisierbare und<br />
„optimale“* Feinplanung<br />
* ohne Berücksichtigung der Kostenwirkungen<br />
der Vorgangsdauerverlängerungen<br />
V 5<br />
V 8<br />
3) Verlängerung <strong>des</strong><br />
nicht-kritischen Vorgangs<br />
V7 von 10 [Tagen] mit 3<br />
Hilfsarbeitern auf 15<br />
[Tage] mit 2 Hilfsarbeitern<br />
gleiches Arbeitsvolumen:<br />
30 [Personentage]
7.2 Durchführung der Kapazitätsplanung<br />
Beispiel (6/6)<br />
V0<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
0 0<br />
0<br />
0<br />
V 1<br />
5<br />
0<br />
V 2<br />
20<br />
5<br />
0 5<br />
0 5<br />
5 25<br />
10 30<br />
„optimale“ Kapazitätsplanung mit teilweise verlängerten Vorgangsdauern<br />
und teilweise verringerten Gesamtpufferzeiten, aber mit<br />
unveränderter Projektdauer und mit unverändertem kritischen Weg<br />
0<br />
0<br />
V 4<br />
20<br />
5<br />
V 3<br />
25<br />
0<br />
0<br />
5 25<br />
10 30<br />
0<br />
5 30<br />
5 30<br />
0<br />
V 6<br />
0 30 45 0<br />
15 30 45<br />
0<br />
V 8<br />
2<br />
0 0<br />
0 V 5 30 46<br />
0<br />
16 31 47<br />
0<br />
V 7<br />
15<br />
45 47<br />
45 47<br />
30 45<br />
32 47<br />
0<br />
0<br />
V 9<br />
0<br />
1 0<br />
2<br />
47 47<br />
47 47
Gliederung zu: Projektmanagement (inkl. Netzplantechnik)<br />
� Grundlagen <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� Strukturplanung<br />
� Einführung in die Netzplantechnik: Ablaufgraphen<br />
� Netzplanarten<br />
� Vorgangsknoten-Netzpläne<br />
� Vorgangskanten-Netzpläne<br />
� Ereignisknoten-Netzpläne<br />
� Zeitplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kapazitätsplanung mittels Netzplantechnik<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
1 von 99
8 Kostenschätzung <strong>für</strong> Gesamtprojekte<br />
8.1 Einführung<br />
8.2 Probleme bei der Schätzung von Projektkosten<br />
8.3 Methoden <strong>für</strong> die Kostenschätzung<br />
8.3.1 Überblick<br />
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
8.4 Probleme der Methodenanwendung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
2 von 99
8.1 Einführung<br />
Anlässe (1/2)<br />
Anlässe <strong>für</strong> Kostenschätzungen im Bereich <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
� intern orientierte, möglichst<br />
verursachungsgerechte Kostenschätzung<br />
� zur Ermittlung von Preisuntergrenzen<br />
� bei der Teilnahme an Projektausschreibungen<br />
� zur Vorgabe von Soll- oder Plan-Kosten<br />
� zur Unterstützung <strong>des</strong> Projektcontrollings<br />
� auf der Projektebene aber nur „begrenzt“ einsetzbar<br />
�<br />
�<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
3 von 99
8.1 Einführung<br />
Anlässe (2/2)<br />
� extern orientierte,<br />
„taktische“ oder „strategische“<br />
Kostenplanung<br />
� zur Begründung von Preisforderungen<br />
� gegenüber Projekt-Auftraggebern<br />
in der Phase der Auftragsvergabe<br />
� geschätzte „Selbstkosten“<br />
� zur Bemessung von kostenabhängigen Prämien<br />
� in der Phase der Auftragsabwicklung<br />
� „Zielkosten“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
4 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (1/9)<br />
Einfluss <strong>des</strong> Modus der Projektabrechnung auf den Projekterfolg<br />
� vgl. MADAUSS, B.J.: Handbuch Projektmanagement.<br />
6. Aufl., Stuttgart 2000, S. 339.<br />
Projekterlöse beim CPIF-Abrechnungsmodus<br />
� Cost Plus Incentive Fee<br />
� d.h. Selbstkostenerstattungspreis mit Prämienaufschlag<br />
� sehr flexibler Einsatz mit „vertrauten“ Grenzfällen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
5 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (2/9)<br />
Berechnungsformel:<br />
E = IK + BG + RA· (ZK-IK) = BG + RA·ZK + (1-RA)·IK<br />
� G = E - IK = BG + RA·(ZK-IK)<br />
mit:<br />
� E: Erlös (Preis)<br />
� IK: Istkosten („Selbstkosten“)<br />
� FP: Festpreis<br />
� G: Gewinn<br />
� BG: Basisgewinn<br />
� RA: Risikoanteil <strong>des</strong> Auftragnehmers mit 0 ≤ RA ≤ 1<br />
� ZK: Zielkosten (Sollkosten)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
6 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (3/9)<br />
Grenzfälle:<br />
� RA=0: Selbstkostenerstattungspreis mit Festgewinn<br />
� CPFF-Abrechnungsmodus: Cost Plus Fixed Fee<br />
E = BG + 0·ZK + (1-0)·IK = IK + BG<br />
� RA=1: absoluter Festpreis<br />
� FFP-Abrechnungsmodus: Firm Fixed Price<br />
E = BG + 1·ZK + (1-1)·IK = ZK + BG = FP<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
7 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (4/9)<br />
� Anwendungsbeispiel aus dem Bereich „Medizin-Management“<br />
� Vereinbarung von Krankenkassen und Apotheken im Jahr 2003<br />
zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen<br />
� Krankenkassen be<strong>für</strong>chteten, die Apotheken würden die Anzahl der<br />
abgegebenen Medikamentenpackungen „strategisch“ ausweiten,<br />
� nachdem ein Festbetrag von 6,10 € je Medikamentenpackung<br />
(eventuell abzüglich Rabatten) vereinbart worden war<br />
� Krankenkassen wollten kein Risiko tragen, mehr<br />
Medikamentenpackungen als im Jahr 2002 bezahlen zu müssen<br />
� Apotheken vereinbarten, min<strong>des</strong>tens so viele<br />
Medikamentenpackungen wie im Jahr 2002 erstattet zu erhalten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
8 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (5/9)<br />
� § 130 <strong>des</strong> „Kostendämpfungsgesetzes“ <strong>für</strong> das Gesundheitswesen<br />
� „ … <strong>für</strong> das Jahr 2005 sind Vergütungen der Apotheken,<br />
die sich aus einer Abweichung der Zahl der abgegebenen Packungen<br />
verschreibungspflichtiger Arzneimittel im Jahr 2004 gegenüber dem<br />
Jahr 2002 ergeben, auszugleichen …“<br />
� wegen ihrer Risikoscheu haben die Krankenkassen als Auftraggeber<br />
� im Gesetz einen FFP-Abrechnungsmodus festschreiben lassen:<br />
E = IK + BG + RA· (ZK-IK)<br />
mit: RA (<strong>des</strong> Auftragsnehmers!) = 1 und ZK = 6,10 € / Stück<br />
� E = IK + BG + 1· (6,10·Anzahl 2002 -IK) = BG + 6,10·Anzahl 2002 = „fix“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
9 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (6/9)<br />
� die Krankenkassen<br />
� haben entgegen den Be<strong>für</strong>chtungen der Krankenkassen<br />
� im Jahr 2004 weniger (0,845 Mrd. Stück) Medikamentenpackungen<br />
als im Jahr 2002 (1,005 Mrd. Stück) verkauft<br />
� wegen der Festbetragsregelung fordern die Apotheken,<br />
� dass ihnen E = BG + 6,10 · Anzahl 2002 = „fix“ erstattet wird<br />
� die Krankenkassen und die Gesundheitsministerin („Ulla S.“) fordern,<br />
� dass den Apotheken nur die tatsächlich<br />
verkauften Medikamentenpackungen vergütet werden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
10 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (7/9)<br />
� wesentlicher Streitpunkt: wer trägt das „Risiko“?<br />
� Größenordnung<br />
� ca. 226 bis 400 Mio. €<br />
� 6,10 €/Stück · (1,005 Mrd. Stück – 0,845 Mrd. Stück) = 976 Mio. €<br />
aber: intransparente Rabatte!<br />
� Rechtslage und ökonomische Analyse eindeutig:<br />
� die Krankenkassen (und die Gesundheitsministerin) haben das<br />
gesamte „Risiko“ der Mehrmengen auf die Apotheken abgewälzt<br />
� die Apotheken ernten jetzt die „Chancen“ der Mindermengen<br />
aufgrund <strong>des</strong> „freiwillig“ übernommenen Risikoanteils RA = 1<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
11 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (8/9)<br />
� aber dennoch öffentlicher Streit:<br />
� „Apotheker beharren auf Millionenforderung“<br />
� „Politiker setzen auf Verhandlungslösung<br />
im Streit mit Kassen“<br />
� Schlussfolgerungen aus dieser „Realsatire“:<br />
� hätten die Krankenkassen und das Gesundheitsministerium<br />
� die „Funktionsweise“ von CPIF-Abrechnungsmodi durchschaut<br />
� wären sie vielleicht nicht so naiv gewesen,<br />
� RA = 1 zu „Lasten“ der Apotheken zu vereinbaren,<br />
Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung vom<br />
18.05.2005, S. 15.<br />
� zumin<strong>des</strong>t nicht „symmetrisch“ auch in Bezug auf Mindermengen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
12 von 99
8.1 Einführung<br />
Beispiele (9/9)<br />
� Airbus-Militärtransporter A 400 M<br />
� EADS hat <strong>für</strong> die ersten 180 Exemplare<br />
einen Festpreis von ca. 20 Mrd. € vereinbart<br />
� es drohen Konventionalstrafen von 1,4 Mrd. €<br />
wegen 6-12 Monaten Verzögerung der Produktauslieferung<br />
� FAZ, 23.04.<strong>2008</strong>, S. 19: „EADS würde heute nicht noch einmal solche<br />
Vertragsbedingungen eingehen, denn sie seien <strong>für</strong> das Unternehmen zu<br />
risikoreich.“<br />
� europäisches Raumlabor Columbus<br />
� EADS Astrium: Festpreis von 880 Mio. € mit der ESA vereinbart<br />
� FAZ, 06.12.2007, S. 12: „ … [das] Unternehmen mache<br />
mit dem Auftrag trotzdem einen vertretbaren Gewinn …“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
13 von 99
8.2 Probleme<br />
Überblick (1/3)<br />
Probleme bei der Schätzung von Projektkosten<br />
� Wissensdefizite hinsichtlich der tatsächlich verursachten Kosten<br />
� Methoden zur verursachungsgerechten Kostenschätzung<br />
� siehe früher: Kostenplanung auf Vorgangsebene<br />
� taktisches/strategisches Verfälschen <strong>des</strong> vorhandenen Wissens<br />
über tatsächliche oder zumin<strong>des</strong>t mutmaßliche Kosten �<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
14 von 99
8.2 Probleme<br />
Überblick (2/3)<br />
� bewusste Kostenüberschätzungen (hohe Zielkosten ZK)<br />
� um bei niedrigeren tatsächlichen Projektkosten (IK)<br />
entsprechend höhere Prämien zu erwirtschaften<br />
� z.B. beim CPIF-Abrechnungsmodus<br />
G = BG + RA·(ZK-IK)<br />
� bewusste Kostenunterschätzungen (niedrige Zielkosten)<br />
� um den Zuschlag bei der Auftragsvergabe zu erhalten<br />
� insbesondere beim CPFF-Abrechnungsmodus<br />
G = BG<br />
€ €<br />
€<br />
€<br />
€ €€€<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
15 von 99
8.2 Probleme<br />
Überblick (3/3)<br />
� betriebswirtschaftliche Methoden zur zielgerichteten<br />
� Kostenüberschätzung oder<br />
� Kostenunterschätzung<br />
� und Methoden zur Verhinderung solcher Schätzpraktiken<br />
� z.B. VICKREY-Auktionsverfahren<br />
� stellt sicher, dass ein Leistungsanbieter<br />
bei rationalem Bieterverhalten<br />
� genau seine (erwarteten) Istkosten<br />
als Zielkosten (Erlösforderung) äußert<br />
„bidding games“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
16 von 99
8.2 Probleme<br />
Beispiele (1/6)<br />
Beispiele <strong>für</strong> Wissensdefizite oder bewusste Verfälschungen<br />
bei der Kostenplanung von Großprojekten<br />
� Überschallflugzeug „Concorde“:<br />
� Faktor: 16,7<br />
� HUBBLE-Weltraumteleskop der NASA<br />
� Faktor: 8,7<br />
� ZK: 300 Mio. US-$ � IK: 2,6 Mrd. US-$<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
17 von 99
8.2 Probleme<br />
Beispiele (2/6)<br />
� Olympia-Zeltdach in München<br />
� Faktor: 8,6<br />
� ZK: 10 Mio. € � IK: 85,5 Mio. €<br />
� Thorium-Hochtemperatur-Reaktor THTR 300<br />
in Schmehausen<br />
� Faktor: 6,1<br />
� ZK: 355 Mio. DM � IK: 2,2 Mrd. DM<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
18 von 99
8.2 Probleme<br />
Beispiele (3/6)<br />
� Stahlwerk von Thyssen-Krupp in Brasilien<br />
� in Sepetiba bei Rio de Janeiro … im Bau<br />
� 4,5 - 5 Mrd. €<br />
� Faktor: 1,5 - 1,7<br />
� ZK: ca. 3,0 Mrd. € � IK: 4,5 - 5 Mrd. € (prognostiziert)<br />
� Zusatzkosten von derzeit ca. 1,5 Mrd. €<br />
beruhen zu etwa gleichen Anteilen auf:<br />
� Zeitverzug<br />
� Baukostensteigerungen<br />
� einem erweiterten Leistungsspektrum<br />
� Wechselkursrisiken<br />
25 % von 1,5 Mrd. €,<br />
also ca. 400 €,<br />
gehen auf Zeitverzug<br />
zurück!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
19 von 99
8.2 Probleme<br />
Beispiele (4/6)<br />
Quelle: FAZ, 15.05.<strong>2008</strong>, S. 14.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
20 von 99
Quelle: FAZ, 06.10.<strong>2008</strong>, S. 17.<br />
15.10.<strong>2008</strong> 21 von 99
8.2 Probleme<br />
Beispiele (6/6)<br />
� und wer kennt ein Projekt, <strong>des</strong>sen Zielkosten unterschritten wurden,<br />
d.h. mit IK < ZK ?<br />
� nahezu „endlose“ Recherchen …<br />
� Kaianlage „CT 4“ in Bremerhafen<br />
� Hochtief AG / Essen als Konsortialführer<br />
� ZK: 490 Mio. € � IK: 440 Mio. €<br />
also 50 Mio. € Kostenunterschreitung<br />
� zusätzlich: nach insgesamt 4 Jahren Bauzeit<br />
14 Monate früher fertig gestellt als geplant<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
22 von 99
8.2 Probleme<br />
Literaturempfehlung<br />
GRÜN, O.: Höhe mal Breite mal Donnerstag – Zur Problematik von<br />
Kostenschätzungen bei Großprojekten der öffentlichen Hand.<br />
In: Journal <strong>für</strong> Betriebswirtschaft,<br />
� Teil I: 32. Jg. (1981), Heft 2, S. 66-76,<br />
� Teil II: 32. Jg. (1981), Heft 3, S. 148-165,<br />
� Teil III: 34. Jg. (1983), Heft 4, S. 203-225.<br />
� Fallstudie <strong>für</strong> das Bauprojekt „Allgemeines Krankenhaus Wien“<br />
� Analyse vielfältiger Ursachen <strong>für</strong> Fehleinschätzungen<br />
� Vorschläge <strong>für</strong> realistische Kostenschätzungen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
23 von 99
8.2 Probleme<br />
Zusätzliche Probleme (1/5)<br />
� phasenabhängige Verfügbarkeit von Informationen,<br />
die zur Durchführung von Kostenschätzungen erforderlich sind<br />
� in frühen Projektphasen fehlen oftmals<br />
planungsrelevante Informationen in wesentlichem Umfang<br />
� zu Projektbeginn ist die Projektstruktur noch weit gehend unbekannt<br />
� bei der Projektstrukturplanung fehlt Wissen über den Projektablauf<br />
� spätere Änderungen von<br />
Projektstruktur oder<br />
Projektablauf<br />
sind anfangs notwendig unbekannt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
24 von 99
8.2 Probleme<br />
Zusätzliche Probleme (2/5)<br />
� Dilemma der Kostenplanung: in frühen Projektphasen<br />
� erfolgen Entscheidungen,<br />
welche die späteren Projektkosten<br />
in erheblichem Ausmaß vorbestimmen,<br />
� obwohl die erforderlichen Kosteninformationen<br />
oftmals nicht oder nur unzuverlässig<br />
zur Verfügung stehen<br />
€ €<br />
€ €<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
25 von 99
8.2 Probleme<br />
Zusätzliche Probleme (3/5)<br />
Quelle:<br />
COBLE, F.W.: LCC Analysis,<br />
A Must for Designing Affordable<br />
Systems, Hollywood 1981<br />
(entnommen aus:<br />
MADAUSS, B.J.: Handbuch<br />
Projektmanagement.<br />
6. Aufl., Stuttgart 2000,<br />
S. 289).<br />
© Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
26 von 99
8.2 Probleme<br />
Zusätzliche Probleme (4/5)<br />
� Reichweite der Kostenplanung<br />
� nur die Projektkosten i.e.S., d.h. beispielsweise<br />
� die Entwicklungskosten bei der Entwicklung<br />
eines neuartigen Kfz-Motors<br />
� die Baukosten bei der Herstellung<br />
eines Reaktors bekannter Technologie<br />
� auch die Betriebskosten <strong>des</strong><br />
� entwickelten bzw.<br />
� hergestellten Objekts<br />
� besonders relevant <strong>für</strong> BOOT-Projekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
27 von 99
8.2 Probleme<br />
Zusätzliche Probleme (5/5)<br />
� auch die Entsorgungskosten <strong>des</strong> Objekts<br />
� Kostenplanung einer Ölbohrinsel<br />
„Brent Spar”<br />
� Übergang zu<br />
Lebenszykluskosten-Analysen von Projekten<br />
� vgl. MADAUSS, B.J.:<br />
Handbuch Projektmanagement.<br />
6. Aufl., Stuttgart 2000, S. 286-290.<br />
� Verstärkung <strong>des</strong> Dilemmas der Kostenplanung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
28 von 99
8.3 Methoden <strong>für</strong> die Kostenschätzung<br />
8.3.1 Überblick<br />
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
• Basiskonzept<br />
• Multiplikator-Methode<br />
• CER-Technik<br />
• WOLVERTON-Methode<br />
• PRICE-Modelle<br />
• COCOMO-Methode<br />
• Function/Object-Point-Methode<br />
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
• Basiskonzept<br />
• Fallbasiertes Schließen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
29 von 99
8.3.1 Überblick<br />
Aufgabe der Kostenschätzung (1/2)<br />
� Schätzung – Projektion / „Prognose“– derjenigen Kosten,<br />
die in Abhängigkeit vom jeweils gewünschten Detaillierungsgrad<br />
� einem Projekt als Ganzem<br />
� oder einzelnen Teilen eines Projekts<br />
� Teilprojekten<br />
� Arbeitspaketen<br />
� oder einzelnen Vorgängen eines Projekts<br />
zukommen<br />
davon wird bei den<br />
folgenden Methoden<br />
ausgegangen<br />
Schnittstelle<br />
zur Kostenplanung<br />
mittels<br />
Netzplantechnik<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
30 von 99
8.3.1 Überblick<br />
Aufgabe der Kostenschätzung (2/2)<br />
Voraussetzungen:<br />
� Kenntnisse über „globale“ Projekteigenschaften,<br />
die treffsichere Kostenschätzungen zulassen<br />
� beim Schätzobjekt „Projekt als Ganzes“<br />
� Kenntnisse über die Projektstruktur und Teilprojektoder<br />
Arbeitspaketkosten<br />
� beim Schätzobjekt „Projekt-Teile“<br />
� Kenntnisse über den Projektablauf und Vorgangskosten<br />
� beim Schätzobjekt „Projekt-Vorgänge“<br />
�<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
31 von 99
Rückgriff<br />
auf<br />
subjektive<br />
Mutmaßungen<br />
Expertenschätzungen<br />
z.B.<br />
Delphi-<br />
Technik<br />
Methoden der Kostenschätzung<br />
Betrachtung <strong>des</strong> Gesamtprojekts Betrachtung von Projektkomponenten<br />
holistische Methoden<br />
Rückgriff<br />
auf objektivierteVergleichsgrößen<br />
expliziter<br />
Bezug auf<br />
Vergleichsprojekte<br />
Analogie-Methoden<br />
z.B. fallbasiertes Schließen<br />
Zerlegung in<br />
Projektphasen<br />
Prozentsatzmethode<br />
impliziter<br />
Bezug auf<br />
Vergleichsprojekte<br />
analytisch-synthetische<br />
Methoden<br />
Zerlegung in<br />
Arbeitspakete<br />
Kostenplanung<br />
im Rahmen der<br />
Projektstrukturplanung<br />
parametrische Methoden<br />
z.B. CER-Technik<br />
Zerlegung in<br />
Vorgänge<br />
Kostenplanung<br />
im Rahmen der<br />
Projektablaufplanung:<br />
Kostenplanung<br />
der<br />
Netzplantechnik
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Basiskonzept (1/6)<br />
Charakterisierung von Projekten durch:<br />
� ihre Kosten<br />
� min<strong>des</strong>tens eine weitere quantitative Projekteigenschaft,<br />
die als Parameter bezeichnet wird, wie z.B.:<br />
� Spannweiten von Brücken<br />
� „lines of code“ (loc) bei Softwarepaketen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
33 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Basiskonzept (2/6)<br />
� unter Umständen min<strong>des</strong>tens eine qualitative Projekteigenschaft,<br />
die als Einflussgröße bezeichnet wird, wie z.B.:<br />
� Frequenzfamilien UHF, VHF, HF<br />
bei Funksprechgeräten<br />
� Schwierigkeitsgrade „hoch“, „mittel“ „schwierig“<br />
bei einer Entwicklungsaufgabe<br />
� Einsatztyp wie „Realzeitanwendung“, „Dialoganwendung“,<br />
„Batch-Betrieb“ bei Anwendungssoftware<br />
� Anspruchsniveau der Kunden<br />
bei Bachelor-, Master-, PhD-, Executive-Master-Studiengängen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
34 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Basiskonzept (3/6)<br />
� Verdichtung <strong>des</strong> Wissens über eine größere Anzahl von Vergleichsprojekten<br />
in einer Kostenschätzfunktion / Kostenschätzformel:<br />
� K = f ( p 1 ,...,p M ; e 1 ,...,e N )<br />
mit den:<br />
� Parametern p m und unter Umständen<br />
� den Einflussgrößen e n<br />
� sowie den Kosten K als abhängiger Variable<br />
als<br />
unabhängige<br />
Variablen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
35 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Basiskonzept (4/6)<br />
� statistische „best fit“-Analysen zur Schätzung der Abbildungsvorschrift<br />
<strong>für</strong> die Kostenschätzfunktion „f“, insbesondere:<br />
� multivariate lineare Regressionsanalysen<br />
� Veranschaulichung der Kostenschätzfunktion in Diagrammen,<br />
� mit direkten funktionalen Abhängigkeiten<br />
zwischen Parametern und Kosten<br />
� als kontinuierlich variierenden Größen<br />
� Aufspaltung der Kostenschätzfunktion in eine Funktionenschar<br />
abhängig von den Einflussgrößen<br />
� als diskret variierenden Größen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
36 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Basiskonzept (5/6)<br />
Veranschaulichung einer Kostenschätzfunktion f(p1 ,e1 )<br />
<strong>für</strong> Funksprechgeräte (Prinzip-Skizze)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
37 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Basiskonzept (6/6)<br />
� Ermittlung der Ausprägungen aller<br />
� Parameter p m<br />
� Einflussgrößen e n<br />
<strong>für</strong> das neue Projekt, <strong>des</strong>sen Kosten K geschätzt werden sollen<br />
� Einsetzen der Parameter- und Einflussgrößen-Ausprägungen<br />
in die Kostenschätzfunktion/-formel K = f ( p1,...,pM; e1,...,eN )<br />
� Berechnen der gesuchten Projektkosten K mit Hilfe der<br />
Abbildungsvorschrift der Kostenschätzfunktion „f“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
38 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Vorteile<br />
� intuitiv leicht verständliche Methode<br />
� ausgereifte statistische Fundierung mit einem breiten Spektrum<br />
� von sehr einfachen<br />
� bis hochkomplizierten „best fit“-Konzepten<br />
� unmittelbarer Ausweis eines präzisen Kostenwerts<br />
� breite Methoden-Implementierung in ausgereifter Software<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
39 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Nachteile (1/3)<br />
� genaue Kostenschätzungen:<br />
� mitunter Scheinpräzision<br />
� weil sich mit statistischen Analysetechniken<br />
immer irgendwelche Werte berechnen lassen<br />
� unabhängig von ihrer prognostischen Güte („Validität“)<br />
� Die Vorgabe der mathematischen Gestalt<br />
einer bestimmten Kostenschätzfunktion<br />
� stellt ein kaum beachtetes Vorselektions-Problem dar<br />
� „bias“ <strong>für</strong> lineare u.ä. Funktionen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
40 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Nachteile (2/3)<br />
� Vergleichsprojekte sollten nur herangezogen werden<br />
� wenn sie hinsichtlich ihrer Kostenverursachungsstruktur<br />
„hinreichend“ ähnlich sind<br />
� die Erfüllung dieser Anforderung ist aber oftmals unbekannt<br />
� Bei strengen Ähnlichkeitsanforderungen stehen oftmals<br />
nicht genügend Vergleichsprojekte zur Verfügung,<br />
um statistisch seriöse Kostenschätzfunktionen aufstellen zu können<br />
� „Einmaligkeit“ von Projekten<br />
� innovativer Charakter von Projekten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
41 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Nachteile (3/3)<br />
� Kostenschätzungen durch quantitative Parameterausprägungen wie<br />
� „kg“<br />
� „loc“ oder<br />
� „MHz“<br />
besitzen häufig keinen Bezug zur Kostenverursachung<br />
� sondern sind ein Reflex ingenieurtechnischen Denkens<br />
� so genannte „Tonnen-Ideologie“ wie in der „guten alten DDR“<br />
� auch im „modernen“ Hochschul-Controlling weit verbreitet (!)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
42 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Beispiele<br />
Beispiele <strong>für</strong> parametrische Methoden<br />
1) Multiplikator-Methode<br />
2) CER-Methode<br />
3) WOLVERTON-Methode<br />
4) PRICE-Modelle<br />
5) COCOMO-Methode<br />
6) Function/Object-Point-Methode<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
43 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Multiplikator-Methode (1/2)<br />
� Multiplikator-Methode als primitivste Variante<br />
� die Kostenschätzfunktion wird auf einen<br />
simplen proportionalen Zusammenhang zwischen<br />
� Projektkosten einerseits und<br />
� genau einem Parameter andererseits<br />
reduziert<br />
� nicht-lineare Zusammenhänge werden ignoriert<br />
� Einflussgrößen werden nicht beachtet<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
44 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Multiplikator-Methode (2/2)<br />
� aus Vergleichsprojekten wird ein Multiplikator ermittelt,<br />
der die Kosten pro Einheit der Parameterausprägung angibt<br />
� unzulässige Proportionalisierung<br />
� aller Gemeinkosten (Fixkosten) und<br />
� aller nicht-linearen Einzelkosten<br />
� Beispiel aus dem Kostenschätzhandbuch der USAF (1981):<br />
� Kosten K (in 1.000 US-$) <strong>für</strong> die erste <strong>Produktion</strong>seinheit<br />
der Nachrichtenelektronik eines Satelliten<br />
� in Abhängigkeit von <strong>des</strong>sen Gewicht p (in lbs):<br />
K = 30,67·p<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
45 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
CER-Methode (1/2)<br />
� CER: Cost Estimation Relationships<br />
� Verallgemeinerung der Multiplikator-Methode durch<br />
� mehrere quantitative Parameter<br />
� Zulässigkeit von nicht-linearen Kostenschätzfunktionen<br />
� keine unzulässigen Proportionalisierungen notwendig<br />
� aber häufig noch unzulässige Linearisierungen<br />
sofern lineare Schätzfunktionen verwendet werden<br />
in der Praxis oftmals „ohne Not“ üblich<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
46 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
CER-Methode (2/2)<br />
� Standardfall parametrischer Methoden, der sich auszeichnet durch:<br />
� keine Berücksichtigung qualitativer Einflussgrößen<br />
� intensiver Gebrauch von sowohl multi- als auch monovariaten,<br />
sowohl nicht-linearen als auch linearen Regressionsanalysen<br />
� Beispiel aus MADAUSS (2000), S. 260, nach BELTRAMO (1978):<br />
� Kosten K (in US-$) eines Flugzeugrumpfes<br />
� in Abhängigkeit von <strong>des</strong>sen Gewicht p 1 (in lbs) und<br />
� der Anzahl p 2 der produzierten Einheiten (in Stück):<br />
� K = 2.060 • p 1 0,766 • p2 -0,218 [Lerngesetz der industriellen <strong>Produktion</strong>]<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
47 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
WOLVERTON-Methode (1/5)<br />
� entwickelt von WOLVERTON<br />
� spezifisch zugeschnitten auf die Kostenschätzung<br />
<strong>für</strong> Projekte der Software-Entwicklung (1974)<br />
� Kombination der Multiplikator-Methode<br />
mit zwei qualitativen Einflussgrößen:<br />
� Schwierigkeitsgrad der Entwicklungsarbeiten<br />
mit den 3 Ausprägungen<br />
� „leicht“<br />
� „mittel“<br />
� „schwer“<br />
führt zu einer (ersten)<br />
Funktionenschar<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
48 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
WOLVERTON-Methode (2/5)<br />
� Funktion von Programm-Modulen<br />
mit den exemplarischen Ausprägungen<br />
� „Steuermodule“<br />
� „Ein-/Ausgabemodule“<br />
� „Rechenmodule“<br />
Algorithmen<br />
� „Datenverwaltungsmodule“<br />
� „zeitkritische Module“ [?]<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
49 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
WOLVERTON-Methode (3/5)<br />
� empirische Ermittlung von Multiplikatoren<br />
der Dimension Kosten pro Einheit <strong>des</strong> Modulumfangs<br />
� Modulumfang oftmals gemessen in<br />
� „lines of code“ (loc)<br />
� und zwar <strong>für</strong> jede Kombination zulässiger Ausprägungen<br />
<strong>für</strong> die zwei qualitativen Einflussgrößen<br />
Schwierigkeitsgrad und<br />
Funktion<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
50 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
WOLVERTON-Methode (4/5)<br />
� Zerlegung der zu entwickelnden Software in Programm-Module<br />
und Schätzung der personalbezogenen Modulkosten in Abhängigkeit:<br />
� vom erwarteten quantitativen Modulumfang<br />
� in „lines of code“ sowie<br />
� von den modulspezifischen Ausprägungen der<br />
zwei qualitativen Einflussgrößen „Schwierigkeitsgrad“ / „Funktion“<br />
� Addition der Modulkosten aller Module der zu entwickelnden Software<br />
� ergibt die geschätzten Personalkosten PK<br />
<strong>für</strong> die Entwicklungsarbeiten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
51 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
WOLVERTON-Methode (5/5)<br />
� ein Zuschlagssatz z<br />
� abhängig vom Gesamtumfang der Software in „lines of code“<br />
� bis zu 11%<br />
<strong>für</strong> die allgemeinen Kosten <strong>des</strong> Projektmanagements<br />
pro Geldeinheit der geschätzten Personalkosten<br />
� Gesamtkosten GK als Summe aus Personal- und<br />
Projektmanagementkosten:<br />
� GK = PK + z • PK = (1+z) • PK<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
52 von 99<br />
GK<br />
PK
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
PRICE-Modelle (1/7)<br />
� PRICE: Programmed Review of Information for Costing and Evaluation<br />
� seit 1957/62 bei der RCA: Radio Corp. of America<br />
� später: General Electric (GE)<br />
� maßgeblich von F. FREIMANN entwickelt<br />
� auch in Europa breit bekannt<br />
� z.B. MBB/DASA, Siemens, ESA, CNES<br />
� „Netzwerkeffekte“ <strong>für</strong> Auftraggeber durch Vergleichbarkeit<br />
von Kostenschätzungen durch mehrere Projektbewerber<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
53 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
PRICE-Modelle (2/7)<br />
� Zusammenfassung zahlreicher CER-Schätzgleichungen<br />
in einer Familie von umfangreichen Kostenschätzmodellen,<br />
die seit Mitte der 70er Jahre kommerziell verfügbar sind:<br />
� PRICE-H: Hardware-Entwicklungs-/<strong>Produktion</strong>skosten (1975)<br />
� PRICE-HL: Hardware-Instandhaltungs-/Lebenszykluskosten (1976)<br />
� PRICE-S: Software-Entwicklungskosten (1978)<br />
� PRICE-SL: Software-Wartungs-/Lebenszykluskosten (1980)<br />
� PRICE-M: Entwicklungs-/<strong>Produktion</strong>skosten <strong>für</strong> Mikrochips (1982)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
54 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
PRICE-Modelle (3/7)<br />
� zusätzlich mehrere Hilfsprogramme, z.B. <strong>für</strong>:<br />
� Durchführung von Regressionsanalysen (PRICE-D)<br />
� Schätzung der Anweisungsanzahl (loc) bei Softwarepaketen<br />
� schnelle Durchführung von Kostenschätzungen (PRICE-H)<br />
� Dateneingabe:<br />
� ca. 20 bis 30 technische Parameter<br />
� Schätzdauer:<br />
� wenige Minuten bis Sekunden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
55 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
PRICE-Modelle (4/7)<br />
� aber:<br />
� „black box“, da die PRICE-Software nicht erworben werden kann,<br />
� sondern nur ihre Nutzung als Dienstleistung möglich ist<br />
� sehr weite Verbreitung in den U.S.A., insbesondere gefordert durch<br />
� US-Verteidigungsministerium<br />
� US-Heer / Marine / Luftwaffe<br />
� NASA<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
56 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
PRICE-Modelle (5/7)<br />
� aufwändige Modell-Kalibrierungen zur unternehmensspezifischen<br />
Adjustierung der Schätzmodelle erforderlich<br />
� ECIRP-Hilfsprogramm<br />
� Anpassung der Parameter der Schätzgleichungen an<br />
unternehmensindividuelle Produktivitäten / Kostenzuschlagssätze<br />
� retrospektive Regressionsanalyse früherer Projekte<br />
gefördert durch Projektdatenbanken mit PRICE-Gliederung<br />
<strong>für</strong> „knowledge reuse“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
57 von 99<br />
?
PRICE-Ermittlung der Entwicklungskosten<br />
Quelle: MADAUSS, B.J.: Handbuch Projektmanagement. 6. Aufl., Stuttgart 2000, S. 277.
PRICE-Ermittlung<br />
der <strong>Produktion</strong>skosten<br />
Quelle: MADAUSS, B.J.: Handbuch Projektmanagement. 6. Aufl., Stuttgart 2000, S. 283.
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
COCOMO-Methode (1/3)<br />
� COCOMO: Constructive Cost Model<br />
� von BOEHM Ende der 70er Jahre konzipiert<br />
� anhand einer empirischen Erhebung <strong>des</strong> Entwicklungsaufwands<br />
<strong>für</strong> 63 Software-Projekte<br />
� Grundmodell:<br />
� nicht-lineare Regressionsfunktion zwischen<br />
� Programmgröße gemessen in „kloc“<br />
� Personalaufwand<br />
gemessen in Personenmonaten<br />
Personalaufwand<br />
Programmgröße<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
60 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
COCOMO-Methode (2/3)<br />
� Zwischenmodell:<br />
� 15 weitere Einflussgrößen<br />
wie bei der WOLVERTON-Methode<br />
� werden als zusätzliche „Kostentreiber“ berücksichtigt, wie z.B.:<br />
� Analysefähigkeit der Mitarbeiter<br />
� Erfahrungen der Mitarbeiter im spezifischen Aufgabengebiet<br />
� Verwendung von „modernen“ Software-Entwicklungsmethoden<br />
z.B. CASE-Werkzeuge<br />
Computer Aided Software Engineering<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
61 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
COCOMO-Methode (3/3)<br />
� Detailmodell:<br />
� zusätzlich wird eine Differenzierung der Einflussgrößen<br />
� nach Projektkomponenten und Projektphasen ermöglicht<br />
� in der Softwareindustrie weit verbreitet<br />
� wegen Einfachheit und<br />
� hoher Transparenz<br />
� z.B. PC-Derivat SICOMO von Siemens<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
62 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (1/7)<br />
� Function-Point-Methode<br />
� von J. ALBRECHT konzipiert<br />
� Ende der 70er Jahre von der IBM Deutschland weiterentwickelt<br />
� <strong>für</strong> die Aufwandsschätzung von Software-Projekten<br />
� zwei Haupteinflussgrößen<br />
� Anzahl zu erfüllender Funktionen der Informationsverarbeitung<br />
� und deren Komplexität je einzelner Funktion<br />
� „einfach“ / „mittel“ / „schwer“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
63 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (2/7)<br />
� Ermittlung der gewichteten Funktionenanzahl<br />
� als Produkt über alle Funktionen (n=1,…,N)<br />
N<br />
∑ n=<br />
1<br />
Funktion f n • Komplexitätsgewicht g n<br />
� Ermittlung eines projektspezifischen Einflussgrads<br />
� <strong>für</strong> zusätzliche Einflussgrößen, wie z.B.<br />
� Aufwand <strong>für</strong> Ausnahmeroutinen<br />
� schwierige Rechenprozeduren<br />
� Ermittlung eines „Funktionswerts“ („function points“)<br />
� als Produkt: gewichtete Funktionenanzahl • Einflussgrad<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
64 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (3/7)<br />
� Ermittlung <strong>des</strong> Entwicklungsaufwands<br />
(Personenmonate) <strong>für</strong> ein Software-Projekt<br />
� aus dem Funktionswert („function points“)<br />
� mittels einer nicht-linearen<br />
„Funktionswertkurve“<br />
� Fortentwicklung zur Object-Point-Methode<br />
� basiert auf einer Arbeit von LARANJEIRA (1990)<br />
� Größenschätzung von objektorientierten Softwaresystemen<br />
� fortentwickelt / verbreitet u.a. von SNEED (1996)<br />
Entwicklungsaufwand<br />
function<br />
points<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
65 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (4/7)<br />
� Objects Points setzen sich zu gleichen Anteilen zusammen aus<br />
� Class Points: je Klasse (Objekttyp) werden erfasst<br />
� (Attributeanzahl + 2 • Relationenanzahl + 3 • Methodenanzahl)<br />
� multipliziert mit der Wiederverwendungsrate<br />
zur Berücksichtigung von<br />
Minderaufwand durch Wiederverwendung von<br />
„vorproduzierten“ Bausteinen aus Klassen-Bibliotheken<br />
Mehraufwand <strong>für</strong> Anpassung und Integration der Bausteine<br />
in ihre Anwendungsumgebung<br />
� Message Points: <strong>für</strong> Aufwand zur Realisierung der Ablaufsteuerung<br />
� durch „message passing“ zwischen den Objekten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
66 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (5/7)<br />
� Process Points:<br />
� in Abhängigkeit von Prozesstyp, Prozessvarianten und Komplexität<br />
� Korrektur um Qualitätsgrad der Software<br />
� Aufstellung von Qualitätsanforderungen<br />
� Offenheit <strong>für</strong> Total Quality Management u.ä. (TPM!)<br />
� Verdichtung zu einem Qualitätsfaktor<br />
� oftmals als „Durchschnitt“ aus allen Qualitätsanforderungen<br />
� Quality Adjusted Object Points = Object Points • Qualitätsfaktor<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
67 von 99
8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (6/7)<br />
� zusätzliche Korrektur um einen „aggregierten“ Einflussfaktor<br />
� <strong>für</strong> 10 umgebungsspezifische Einzelfaktoren<br />
� Adjusted Object Points<br />
= Quality Adjusted Object Points • Einflussfaktor<br />
� Entwicklungsaufwand (Personenmonate) <strong>für</strong> ein Software-Projekt<br />
� nach der Multiplikator-Methode<br />
� ein „primitiver“ Rückschritt hinter die nicht-lineare<br />
„Funktionswertkurve“ der Function-Pouint-Methode<br />
� 2 Personenmonate je Adjusted Object Point<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.2 Parametrische Methoden<br />
Function/Object-Point-Methode (7/7)<br />
� nachträglich sind noch weitere „Kalibrierungen“ möglich<br />
� Anpassung an unternehmens- und projektspezifische Einflüsse<br />
� Gesamtwürdigung<br />
� pro: innovativer Ansatz, der auf die Spezifika<br />
der objektorientierten Systemgestaltung eingeht<br />
� con: ein „Wirrwarr“ von zahlreichen „Stellschrauben“<br />
� Intransparenz der konkreten Anwendung in der betrieblichen Praxis<br />
� Einfallstor <strong>für</strong> vielfältige Manipulationen<br />
� Behinderung <strong>für</strong> projekt- / unternehmensübergreifende Vergleiche<br />
� con: bislang nur <strong>für</strong> kleine und mittlere Projekte erprobt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
69 von 99
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Basiskonzept (1/3)<br />
� Analogie-Methoden unterscheiden sich grundsätzlich<br />
von allen parametrischen Methoden<br />
� Wissen über vergangene Projektdurchführungen<br />
� nicht aggregiert und implizit<br />
� in Kostenschätzfunktionen und -modellen verborgen<br />
� sondern einzelfallspezifisch und explizit<br />
� in Projektwissensbanken vorgehalten<br />
� Analogie-Methoden erfordern daher ein ganz anderes „Denkmuster“<br />
� Akzeptanz-Hürden in der betrieblichen Praxis<br />
� „Reframing“ erforderlich<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Basiskonzept (2/3)<br />
Vorgehensweise zur Kostenschätzung <strong>für</strong> ein neues Projekt<br />
� Suche in der Projektwissensbank<br />
� nach einem bereits durchgeführten Projekt<br />
� das dem neuen Projekt am ähnlichsten ist<br />
� Information-Retrieval-Techniken, insbesondere:<br />
quantitative Ähnlichkeitsmaße<br />
vor allem aus dem Bereich von Data/Text/Knowledge Mining<br />
Mustererkennung („pattern matching”)<br />
u.a. aus der KI-Forschung<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Basiskonzept (3/3)<br />
� Gap-Analyse: Feststellung der Diskrepanz zwischen<br />
� dem ähnlichsten, bereits durchgeführten und<br />
� dem neuen, noch durchzuführenden Projekt<br />
� zur Ermittlung <strong>des</strong> Anpassungsbedarfs<br />
� Anpassung der Kosteninformationen<br />
� über das alte Projekt<br />
� an die Spezifika <strong>des</strong> neuen Projekts<br />
<strong>für</strong> eine begründete Schätzung der Kosten <strong>des</strong> neuen Projekts<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Vorteile<br />
� der menschlichen Denkweise sehr ähnlich<br />
� „kognitive Adäquanz“<br />
� entspricht dem alltäglichen,<br />
erfahrungsbasierten Problemlösen<br />
in der betrieblichen Praxis<br />
� daher hohes Akzeptanzpotenzial <strong>für</strong> die Schätzergebnisse,<br />
sofern Analogie-Methode als solche akzeptiert wird<br />
� „einfache“ Wissensakkumulation<br />
� Anwachsen der Projektwissensbank<br />
Know-how<br />
Know-how Know-how<br />
Know-how<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Nachteile<br />
� inhaltliche Probleme bei der Feststellung von Ähnlichkeiten<br />
� bislang nur beherrscht:<br />
Ähnlichkeiten zwischen quantitativen Projektmerkmalen<br />
� <strong>für</strong> qualitative Einflussgrößen<br />
� parametrische Schätzmethoden!<br />
liegen nur wenige Ähnlichkeitsmaße vor<br />
� großes methodisches Defizit<br />
� bei diskrepanzüberwindenden Anpassungsmaßnahmen<br />
� State-of-the-art: „Herumstochern im Nebel“ mit Anpassungs-Heurismen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (1/14)<br />
Fallbasiertes Schließen: Case Based Reasoning (CBR)<br />
als moderne Variante der Analogie-Methoden<br />
� ehemaliges DFG-Forschungsprojekt an der Universität Münster<br />
zur Aufwandsschätzung <strong>für</strong> Software-Entwicklungsprojekte<br />
� KURBEL, K.; DORNHOFF, P.: Aufwandschätzung <strong>für</strong> Software-<br />
Entwicklungsprojekte mit Hilfe fallbasierter Wissensverarbeitung.<br />
In: Zeitschrift <strong>für</strong> Betriebswirtschaft, 63. Jg. (1993), S. 1047-1065,<br />
insbesondere S. 1051 ff.<br />
� DORNHOFF, P.; BECKER, J. (Hrsg.): Aufwandsplanung zur Unterstützung<br />
<strong>des</strong> Managements von Softwareentwicklungsprojekten. Arbeitsbericht Nr. 12,<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftsinformatik, Universität Münster. Münster 1992.<br />
(im Internet unter der URL: http://www.wi.uni-muenster.de/inst/arbber/ab12.pdf)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (2/14)<br />
� Ein Fall ist – im Kontext der Kostenschätzung – ein Tripel aus:<br />
� der Beschreibung eines Entwicklungsprojekts<br />
� Fallbeschreibung<br />
� durch quantitative und qualitative Deskriptoren<br />
� dem tatsächlich entstandenen Entwicklungsaufwand<br />
� Fallresultat<br />
� in Personenstunden (Volumen) und in Monaten (Zeitdauer)<br />
� einer qualitativen Beurteilung der Generalisierbarkeit der<br />
Beziehung zwischen Projektbeschreibung und Entwicklungsaufwand<br />
� Fallbewertung<br />
� wie z.B. „typisch“ oder „Ausnahmefall“<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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qualitativ<br />
quantitativ<br />
qualitativ<br />
Quelle: KURBEL, K.; DORNHOFF, P.: Aufwandschätzung <strong>für</strong><br />
Software-Entwicklungsprojekte mit Hilfe fallbasierter Wissensverarbeitung.<br />
In: Zeitschrift <strong>für</strong> Betriebswirtschaft, 63. Jg. (1993), S. 1053.
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (4/14)<br />
� Fallbeschreibung durch eine<br />
� vordefinierte Deskriptoren-Hierarchie<br />
� zur Vereinfachung und Systematisierung der Wissensakquisition<br />
über bereits bearbeitete Fälle<br />
� Einsatzmöglichkeiten von Projekt-Ontologien<br />
� Beispiele <strong>für</strong> typische, ein Projekt charakterisierende Deskriptoren:<br />
� Projekt [i.e.S.] mit Angaben u.a. über Größe und Komplexität von<br />
Entwicklungsaufgabe<br />
Entwicklungsverlauf<br />
Erfahrungsstand der Projektmitarbeiter<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (5/14)<br />
� (Software-) Produkt mit Angaben u.a. über<br />
„lines of code“<br />
Attribute-, Relationen-, Methoden-, Regelanzahlen usw.<br />
Art der Benutzeroberfläche<br />
Art der Hilfefunktionen<br />
Art der Prozess-Kritikalität: Realzeit-, Dialog-, Batch-Betrieb<br />
� Sachgebiet („Domäne“), in dem das Produkt eingesetzt werden soll<br />
z.B. Flugzeug- versus Waschmaschinen-Steuerung<br />
� eingesetzte Entwicklungswerkzeuge<br />
z.B. Vorgehensmodelle, CASE-Tools, Klassen-Bibliotheken<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (6/14)<br />
� darüber hinaus besteht hinreichende Flexibilität<br />
� um zusätzliche Deskriptoren zu ergänzen<br />
� die nur spezifisch <strong>für</strong> einzelne Projektklassen gelten<br />
� Problem:<br />
wie. z.B. Enge <strong>des</strong> Kontakts mit Fachexperten<br />
insbesondere <strong>für</strong> die Entwicklung von Expertensystemen<br />
� je mehr projektklassenspezifische Deskriptoren eingeführt werden<br />
� <strong>des</strong>to kleiner wird die Gruppe „vergleichbarer“,<br />
bereits durchgeführter Projekte als Schätzbasis<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (7/14)<br />
� Ermittlung eines ähnlichsten („besten“) Falls in der Falldatenbank<br />
� Abgleich („best fit“) der neuen Fallbeschreibung<br />
mit allen bisher abgespeicherten Fallbeschreibungen<br />
� keine feste Vorgabe von Ähnlichkeitskriterien<br />
� sondern fallspezifische Festlegung der jeweils relevanten<br />
Deskriptoren („Szenarien“) aus den Fallbeschreibungen, z.B.:<br />
� Merkmale von <strong>Produktion</strong>sstrukturen bei<br />
der Entwicklung von PPS-Software<br />
� Wissensdomäne und Regelkomplexität bei<br />
der Entwicklung eines „klassischen“ Expertensystems<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (8/14)<br />
� mehrstufige Ähnlichkeitsfeststellung durch:<br />
� ausschließende Deskriptoren<br />
� im Sinne von „k.o.“-Kriterien<br />
� bewertende Deskriptoren<br />
� die diesbezügliche Ähnlichkeit zweier Projekte wird bei KURBEL<br />
et al. durch die „asymmetrische TVERSKY-Relation“ quantifiziert<br />
� man kann sich „austoben“!<br />
� Aggregation der <strong>des</strong>kriptorenspezifischen Ähnlichkeitswerte<br />
� durch Addition der gewichteten Ähnlichkeitswerte: Nutzwertanalyse<br />
� aber ebenso vorstellbar: AHP-Technik, Goal Programming … (TPM)<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
82 von 99
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (9/14)<br />
� Auswahl eines besten Falls<br />
� mit Hilfe von heuristischen Auswahlregeln:<br />
� Normalregel: ein bester Fall weist im Vergleich mit dem<br />
neuen Fall eine vorgegebene Min<strong>des</strong>tähnlichkeit auf und<br />
besitzt unter allen alten Fällen eine maximale Ähnlichkeit<br />
� Kollisionsregel: wenn mehrere alte Fälle die Normalregel<br />
bestmöglich erfüllen, dann wird ein „typischer“ Fall<br />
einem „unüblich verlaufenen“ Fall vorgezogen<br />
� Probleme:<br />
� Die Kollisionsregel erst auf einen seltenen Ausnahmefall anwenden?<br />
� Was geschieht, wenn kein Fall die Min<strong>des</strong>tähnlichkeit erfüllt?<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (10/14)<br />
� Anpassung eines ausgewählten besten Falls<br />
� an die Spezifika <strong>des</strong> aktuell betrachteten Falls<br />
� Kostenschätzung <strong>für</strong> ein neues Projekt<br />
� Einsatz von heuristischen Anpassungsregeln,<br />
die von erfahrenen Praktikern akquiriert wurden, wie z.B.:<br />
� wenn in der Fallbewertung <strong>für</strong> den ausgewählten besten<br />
alten Fall ausgewiesen wurde, dass das Fallresultat<br />
„realisierte Projektkosten“ atypisch niedrig lag,<br />
� dann ist der geschätzte Projektaufwand um 10% zu erhöhen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
84 von 99
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (11/14)<br />
� wenn die Domäne der Software-Entwicklung<br />
die Erstellung eines Expertensystems darstellt,<br />
� dann weicht möglicherweise der ermittelte vom<br />
tatsächlich anfallenden Projektaufwand ab<br />
� Probleme: exemplarisch <strong>für</strong> die 2. Regel<br />
� mangelhafte Operationalität hinsichtlich <strong>des</strong> Ziels,<br />
eine konkrete Anpassung der Aufwandsschätzung durchzuführen<br />
Was bedeutet „möglicherweise“ <strong>für</strong> das konkrete Schätzergebnis?<br />
Wie groß fällt die Abweichung konkret aus?<br />
So typische „Projekt-Prosa“ ohne Praxisrelevanz!<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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0.755<br />
Quelle: KURBEL, K.; DORNHOFF, P.: Aufwandschätzung <strong>für</strong> Software-Entwicklungsprojekte<br />
mit Hilfe fallbasierter Wissensverarbeitung. In: Zeitschrift <strong>für</strong> Betriebswirtschaft, 63. Jg. (1993), S. 1062.
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (13/14)<br />
Besonderheiten <strong>des</strong> fallbasierten Schließens nach KURBEL/DORNHOFF<br />
� keine Pauschalisierung <strong>des</strong> Wissens über vergangene Projekte<br />
� durch Kondensierung <strong>des</strong> Gesamtwissens<br />
in aggregierenden Schätzfunktionen oder Schätzmodellen<br />
� statt<strong>des</strong>sen differenzierte Bezugnahme<br />
auf einen jeweils ähnlichsten Einzelfall<br />
� höhere Schätzgenauigkeit durch<br />
� Verarbeitung von mehr Informationen<br />
als bei konventionellen Schätzmethoden<br />
�<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
87 von 99<br />
�
8.3.3 Analogie-Methoden<br />
Fallbasiertes Schließen (14/14)<br />
� laufende Verbesserung der Schätzgenauigkeit durch<br />
� inkrementelles, lerninduziertes Erweitern der Fall„daten“bank<br />
� systematische Wissensakkumulation<br />
� hohes Akzeptanzpotenzial durch<br />
� Transparenz <strong>des</strong> Schätzverfahrens:<br />
� Analogie zum menschlichen Denken<br />
� Begründbarkeit der Schätzergebnisse<br />
� Ausweis der angewandten Auswahlregeln<br />
� Ausbaufähigkeit u.a. zur Erfassung textueller Projektbeschreibungen<br />
� Wissensakquisition aus Projektmanagementsystemen<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
88 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Phasenabhängigkeit (1/4)<br />
Phasenabhängigkeit der Eignung von Kostenplanungs-Methoden<br />
� die Verfügbarkeit planungsrelevanter Informationen über ein Projekt<br />
� nimmt gemäß dem „Dilemma der Kostenplanung“ umso mehr zu,<br />
� je mehr Projektphasen bereits durchlaufen wurden<br />
� unterschiedliche Kostenplanungs-Methoden<br />
� setzen verschiedene Informationsniveaus voraus<br />
� mit entsprechend variierenden Schätz-Zuverlässigkeiten<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
89 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Phasenabhängigkeit (2/4)<br />
� daher sollten in verschiedenen Projektphasen<br />
� unterschiedliche Kostenplanungs-Methoden<br />
� mit jeweils phasenkompatiblen Informationsprämissen<br />
eingesetzt werden<br />
� in frühen Projektphasen relativ grobe und unzuverlässige Methoden<br />
� die mit rudimentären und globalen Informationen auskommen<br />
Multiplikatoren-Methode<br />
CER-Methode<br />
PRICE-Modelle<br />
COCOMO-Grundmodell<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
90 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Phasenabhängigkeit (3/4)<br />
� in mittleren Projektphasen insb. die Function/Object-Point-Methode<br />
� einerseits nicht zu früh, weil alle zu erbringenden Softwarefunktionen<br />
bereits detailliert bekannt sein müssen<br />
� andererseits nicht zu spät, weil Informationen über konkrete<br />
Softwareeigenschaften wie „lines of code“ noch nicht benötigt werden<br />
� in späten Projektphasen relativ feine und zuverlässige Methoden<br />
� die vollständige und detaillierte Informationen benötigen,<br />
wie etwa Angaben über Projektstruktur („Module”) und Projektablauf<br />
WOLVERTON-Methode<br />
COCOMO-Detailmodell<br />
Kostenplanung mit Hilfe der Netzplantechnik<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
91 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Phasenabhängigkeit (4/4)<br />
� zusätzliche Abhängigkeit der Methodeneignung<br />
vom jeweils vereinbarten Modus <strong>für</strong> die Projektabrechnung<br />
� bei Selbstkostenerstattungspreisen mit Prämienaufschlag (CPIF)<br />
� sind detaillierte, aber aufwändige Kostenschätz-Methoden<br />
� aus der Sicht <strong>des</strong> Auftragnehmers sehr wichtig<br />
� weil die Prämie erheblich von der Kostenschätzung ZK abhängt<br />
� bei Selbstkostenerstattungspreisen mit Festgewinn (CPFF)<br />
� können relativ grobe Kostenschätz-Methoden eingesetzt werden,<br />
� weil der Festgewinn vom Schätzergebnis ZK unabhängig ist<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
92 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Schätzprobleme (1/6)<br />
Probleme der Schätz-Zuverlässigkeit<br />
� zwei Kategorien der Verursachung<br />
von unzuverlässigen Kostenschätzungen<br />
� nach N.R. AUGUSTINE<br />
� „bekannte Unbekannte“, die sich durch<br />
bewusste „Polster“ bei der Kostenschätzung berücksichtigen lassen<br />
� pessimistische Schätz-Szenarien<br />
� Worst-case-Schätzungen<br />
� Durchlaufzeiten-Syndrom aus dem Operativen Prod.management<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
93 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Schätzprobleme (2/6)<br />
� „unbekannte Unbekannte“,<br />
die in keine „normale“ Kostenschätzung integriert werden können<br />
� und daher oftmals zu massiven Kostenüberschreitungen führen<br />
� AUGUSTINE’s Law:<br />
_______ 0,8<br />
Korrekturfaktor = ( 1 + )<br />
1 + 8·t 3<br />
t: Status der F&E-Arbeiten<br />
mit t=0 <strong>für</strong> F&E-Beginn und t=1 <strong>für</strong> F&E-Abschluss<br />
aufgrund von 38 Großprojekten in den U.S.A. empirisch ermittelt<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
94 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Schätzprobleme (3/6)<br />
� Faktoren, welche die Zuverlässigkeit von Kostenschätzungen<br />
maßgeblich beeinflussen können<br />
� in Anlehnung an MADAUSS 2000<br />
� Schätzkonditionen<br />
� Schätzzeit<br />
entweder knapp wegen Zeitdrucks<br />
oder reichlich vorhanden<br />
� Erfahrenheit <strong>des</strong> Teams aus Schätzern<br />
� Verfügbarkeit von Vergleichsdaten über frühere Projekte<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
95 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Schätzprobleme (4/6)<br />
� Projektart<br />
� Stand der Technik<br />
entweder eingeführt / etabliert<br />
oder subjektiv / objektiv neuartig<br />
� Erfahrungen mit der Ausführung ähnlicher Projekte<br />
vorhanden / nicht vorhanden,<br />
„Lerngesetz” der industriellen <strong>Produktion</strong>, Erfahrungskurve<br />
� Strategisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
96 von 99
8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Schätzprobleme (5/6)<br />
� Projektbeschreibung<br />
� Status der Projektspezifizierung<br />
sehr grob: Pflichtenheft<br />
mittel: Arbeitspakete<br />
sehr detailliert: Netzplan<br />
� Verfügbarkeit von Zeichnungsunterlagen<br />
� Schätzmethoden<br />
wichtige Determinante im PRICE-Modell<br />
als Einflussgröße „Kosten <strong>für</strong> den Zeichnungsaufwand“ (KZA) � grobe parametrische Methoden<br />
� detaillierte Netzplan-gestützte Methoden<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8.4 Ausgewählte Probleme der Kostenschätzung<br />
Schätzprobleme (6/6)<br />
� qualitative Beurteilung von Schätz-Zuverlässigkeiten<br />
anhand ausgewählter Zuverlässigkeitsfaktoren (frei nach MADAUSS):<br />
Zuverlässigkeit<br />
der Kostenschätzungen<br />
hoch<br />
mittel<br />
niedrig<br />
Zuverlässigkeitsfaktoren<br />
Schätzzeit Projekterfahrungen Schätzmethoden<br />
reichlich<br />
gerade noch<br />
ausreichend<br />
zu kurz<br />
hervorragend<br />
teilweise<br />
vorliegend<br />
nicht vorhanden<br />
NPT-gestützte<br />
Methoden der<br />
Kostenplanung<br />
COCOMO-<br />
Detailmodell<br />
Multiplikator-<br />
Methoden<br />
� Zuordnung von prozentualen Auf-/Abschlägen zu den<br />
Kostenschätzungen jeder Zuverlässigkeitskategorie<br />
� z.B. ± 5%bei allen Kostenschätzungen hoher Zuverlässigkeit<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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8 Literatur zur projektbezogenen Kostenschätzung<br />
� BURGHARDT, M.: Projektmanagement.<br />
2. Aufl., Berlin - München 1993, Kapitel 3.2 (S. 130-189).<br />
� sehr detaillierte Methodenbeschreibungen (Siemens)<br />
� MADAUSS, B.J.: Handbuch Projektmanagement.<br />
6. Aufl., Stuttgart 2000, Kapitel X (S. 251-300).<br />
� zahlreiche Praxisbeispiele, nur wenige Methoden ausführlich<br />
� SCHWARZE, J.: Netzplantechnik – Eine Einführung in das Projektmanagement.<br />
8. Aufl., Herne - Berlin 2001, Kapitel 22 (S. 242-258).<br />
� Kostenplanung auf der Basis der Netzplantechnik<br />
� WILDEMANN, H.: Kostenprognosen bei Großprojekten. Stuttgart 1982.<br />
15.10.<strong>2008</strong> © Zelewski / Akca: PM Teil 8<br />
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Alles Gute <strong>für</strong><br />
Ihre Klausuren!