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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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gefährdet nach Bemposta. Nach Gesprächen mit Urs Schny<strong>der</strong> schrieb er seinen<br />

Eltern, die seinem zeitweiligem Aufenthalt dann zustimmten. Er wurde<br />

vor allem <strong>aus</strong>genutzt, gehänselt und bestohlen, lernte kaum Spanisch und<br />

wurde schließlich hin<strong>aus</strong>geworfen, weil er nicht am ideologischen Leben teilnahm.<br />

23.1.4. <strong>Wer</strong>kstätten<br />

Möbius berichtet einerseits von <strong>der</strong> umfangreichen Staatsindustrie Bempostas<br />

und an<strong>der</strong>erseits von den Einrichtungen für den rein internen Bedarf <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>republik:<br />

<strong>der</strong> Wäscherei, dem Supermarkt, <strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong>ei, <strong>der</strong> Bank, den<br />

Schulen, dem Zirkus und <strong>der</strong> Zirkusschule, den Fremdenführern und Beamten,<br />

<strong>der</strong> Buslinie und den Bauarbeiten. „Alle <strong>Wer</strong>kstätten in Bemposta sind<br />

mit mo<strong>der</strong>nsten Maschinen <strong>aus</strong>gerüstet.“ (Möbius 1981: 73) Als Staatsindustrie<br />

werden aufgeführt:<br />

–die Holzschnitzerei mit vollautomatischen Schnitzmaschinen, die Schnitzfiguren<br />

vor allem in den Nahen Osten exportiert (2 Meister, 6 Facharbeiter),<br />

–die Möbeltischlerei,<br />

–die Schuh- und Le<strong>der</strong>warenfabrik (1 Meister, 4 Facharbeiter, über 20<br />

Lehrlinge),<br />

–die Keramikfabrik (o<strong>der</strong> Töpferei), die Geschirr u. a. für viele Orenser<br />

Speiselokale herstellt (1 Meister, 3 Facharbeiter),<br />

– die große Elektrowerkstatt,<br />

–die Großbäckerei, die Brot und Backwaren in die ganze Umgebung verkauft<br />

(1 Meister, 3 Facharbeiter),<br />

–die Autoreparaturwerkstatt (1 Meister, 6 Facharbeiter),<br />

–die Metallwerkstatt Metallurgica mit imponierend großem Maschinenpark<br />

mit zahlreichen Drehbänken, Fräs- und Bohrmaschinen und <strong>Wer</strong>kzeugbänken,<br />

die mit schmiedeeisernen und beleuchteten Firmenschil<strong>der</strong>n, Türgittern<br />

etc. ein hohes Devisenaufkommen erwirtschaftet (1 Meister,<br />

15 Facharbeiter),<br />

–Die Tankstelle mit Snackbar,<br />

–Die Druckerei in Orense (10 Mitarbeiter).<br />

„Die Schreinerei hat sechs Gesellen und drei jugendliche Gehilfen. Es werden Türen<br />

und Fensterrahmen für Bauunternehmungen hergestellt. Für eine Tür bekommen sie<br />

3.500 Peseten. Die Produktion beträgt etwa 175 Türen monatlich. Die Arbeitszeit<br />

liegt zwischen 8 und 13 Uhr und 15 und 18 Uhr.“ ... „Benposta arbeitete ein Jahr<br />

lang als Zulieferer für ‚Kreditor‘, ein Industriekonsortium, das elektrische und Meßgeräte<br />

herstellt. Es wurde serienmäßig produziert und unter den Arbeitskräften befanden<br />

sich viele Mädchen, die sich für solche Arbeiten beson<strong>der</strong>s befähigt erwie-<br />

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