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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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eth Rotten 577 beteiligt, an <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> FICE in späterer Zeit auch W. D.<br />

Wills 578 . Diese Konferenz ist die bedeutendste, wenngleich spärliche Informationsquelle<br />

579 über Nachkriegsrepubliken.<br />

22.3. Italien<br />

„Nach dem Vorbild <strong>der</strong> ‚Boys Town‘ errichteten junge Priester in Italien mehrere<br />

Kin<strong>der</strong>dörfer und fassten diese zusammen in <strong>der</strong> Vereinigung ‚Opera dei Ragazzo<br />

577 Sie nahm an <strong>der</strong> Konferenz teil als Head of the Office for cultural Exchange (Leiterin des<br />

Kultur<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ches) <strong>der</strong> Hilfsorganisation Don Suisse (=Schweizer Spende) und wurde als<br />

Schatzmeisterin in den provisorischen Vorstand gewählt.<br />

Zur Biographie: Elisabeth Rotten wurde 1882 als Schweizerin in Berlin geboren. Sie<br />

promovierte bei Paul Natorp, gründete im 1. Weltkrieg eine Hilfsorganisation für internierte<br />

Zivilisten (insbeson<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>!) und Kriegsgefangene im Ausland und wurde dabei<br />

vom englischen Pädagogen Rawson für die Ideen <strong>der</strong> Neuen Erziehung gewonnen.<br />

Sie gründete zusammen mit A. Ferrière und B. Ensor den Weltbund für die Erneuerung<br />

<strong>der</strong> Erziehung / New Education Fellowship (lebenslang Vorstandsmitglied), dessen deutsches<br />

Organ Das <strong>Wer</strong>dende Zeitalter sie gemeinsam mit Karl Wilker her<strong>aus</strong>gab,<br />

(englische Ausgabe New Era von A. S. Neill u. B. Ensor, französischsprachig von A.<br />

Ferrière. Zur deutschen Ausgabe siehe Haubfleisch/Link 1994). Sie arbeitete in Hilfswerken<br />

<strong>der</strong> Quäker sowie gemeinsam mit F. Nansen bei <strong>der</strong> Rettung hungern<strong>der</strong> Kriegsgefangener<br />

in Rußland. Mit P. Bovet, E. Claparede u. A. Ferrière bereitete sie die Gründung<br />

des Bureau International d' Education vor (Direktorin dort). Sie arbeitete mehrere Jahre<br />

an <strong>der</strong> Schulfarm Scharfenberg in Berlin und auch mit Karl Wilker im Lindenhof. 1929 -<br />

1934 war sie Dozentin an <strong>der</strong> Wohlfahrtsschule in Hellerau, seit 1937 Vizepräsidentin<br />

<strong>der</strong> Internationalen Montessorigesellschaft. Sie arbeitete zusammen mit Jane Addams in<br />

<strong>der</strong> Settlementbewegung und mit Eglantyne Jebb in <strong>der</strong> internationalen Jugendhilfe Pro<br />

Juventute. Von Aufbau bis Liquidation <strong>der</strong> Schweizer Spende war sie Abteilungsleiterin<br />

für Schulung und kulturellen Aust<strong>aus</strong>ch. Sie war Mitbegrün<strong>der</strong>in des Pestalozzi-<br />

Kin<strong>der</strong>dorfes Trogen und <strong>der</strong> FICE.<br />

Elisabeth Rotten war den Quäkern eng verbunden, engagierte sich für Kreativität,<br />

Selbsttätigkeit und gegenseitige Hilfe und für gemeinsam geschaffene Ordnung in Gemeinschaften<br />

von Kin<strong>der</strong>n und ebenso stark für Gewaltfreiheit in je<strong>der</strong> Form, Abrüstung,<br />

Verteidigung ohne Waffen, internationale Verständigung und Frieden sowie für die Reform<br />

<strong>der</strong> Ausübung rechtsstaatlicher Gewalt im Strafvollzug. Sie starb im Mai 1964 in<br />

einem Londoner Krankenh<strong>aus</strong>. Literatur: Lexikon <strong>der</strong> Pädagogik, (Bern: Francke); H.<br />

Röhrs: Rotten. In: Lexikon <strong>der</strong> Pädagogik, Freiburg: Her<strong>der</strong> (1965(4)), sowie Wommelsdorf<br />

(1964), Heckmann (1964).<br />

578 Weaver (1962: 138) nennt ihn als Autor <strong>der</strong> gedruckten FICE-Konferenzberichte von<br />

1961: „W. David Wills: Continuity in Child Care, proceedings of a conference of the<br />

Fédération Internationale des Communautés d' Enfants, 1961. 18pp. Obtainable (9d.)<br />

from Hon. Sec. Hartfield, Roehampton Lane, S. W. 15.“<br />

579 Auf diese Konferenz vor allem stützen sich auch Rotten (1954), Brosse (1950a<br />

=<strong>der</strong> Konferenz-Bericht, 1950b) und Zielinski (1950), die aber zum Teil verschiedensprachige<br />

Unterlagen verwenden, so daß ein-und-dasselbe Heim unter mehreren Namen<br />

auftaucht (Hameau Ecole o<strong>der</strong> Community school o<strong>der</strong> Weiler-Schule etc.).<br />

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