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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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19. Siegfried Bernfeld im<br />

Kin<strong>der</strong>heim Baumgarten<br />

Das Kin<strong>der</strong>heim Baumgarten 478 war ein von Siegfried Bernfeld 1919 gegründetes<br />

Kin<strong>der</strong>heim und Internat des American Joint Distribution Committee<br />

for Jewish Worshippers, Vienna Branch in fünf Baracken eines größeren<br />

ehemaligen Kriegshospital-Barackenlagers in Wien-Baumgarten.<br />

19.1. Ursprüngliche Zielsetzung<br />

Siegfried Bernfeld 479 (1892 - 1953) war Pädagoge, Psychoanalytiker, Sozialist<br />

und überzeugter Zionist. Er war stark von Gustav Wyneken beeinflusst,<br />

478 Siehe zu diesem Kapitel Bernfelds Buch Kin<strong>der</strong>heim Baumgarten (Bernfeld 1974a). Zuerst<br />

1921 in Wien erschienen, wurde es später aufgenommen in die dreibändige Bernfeld-<br />

<strong>Wer</strong>k<strong>aus</strong>gabe Antiautoritäre Erziehung und Psychoanalyse .<br />

479 Die <strong>aus</strong> unterschiedlichen Quellen zusammengestellten biographischen Daten zu Siegfried<br />

Bernfeld sind ungenau und teilweise wi<strong>der</strong>sprüchlich (vgl. Encyclopaedia Judaica;<br />

Lexikon <strong>der</strong> Pädagogik (Bern: Francke); Wininger 1979; Feidel-Mertz (1983: biographischer<br />

Anhang).<br />

Siegfried Bernfeld wurde 1892 in Lemberg (Lvov) o<strong>der</strong> in Wien geboren und in Wien erzogen.<br />

Er studierte in Wien (und Freiburg?) Biologie, Erziehungswissenschaften, Psychologie<br />

und Philosophie und interessierte sich stark für soziale Fragen. 1913 - 1914 war er<br />

unter dem geistigen Einfluß Gustav Wynekens (gemeinsam mit Wyneken) Her<strong>aus</strong>geber<br />

<strong>der</strong> Jugendzeitschrift Der Anfang, in <strong>der</strong> er schul- und sozialreformerische Ideen vertrat.<br />

Er wurde führend in <strong>der</strong> auf Wynekens Ideen aufbauenden Jugendkulturbewegung und<br />

auch in <strong>der</strong> österreichischen (und deutschen) Jugendbewegung.<br />

1914 setzte er sich (als 22jähriger Student) in seinem ersten Buch Die neue Jugend und<br />

die Frauen (Wien 1914) für die Rechte <strong>der</strong> Frauen ein. 1915 - 1921 war er Mitglied <strong>der</strong><br />

Zionistischen Bewegung in Österreich, die er mit organisierte. 1918 - 1919 veröffentlichte<br />

er in Wien die zionistische Jugend-Zeitschrift Jerubaal. Er versuchte, die Ideen von<br />

Montessori, Wyneken und G. Stanley Hall zu vereinigen. Anscheinend erst relativ spät<br />

(1919?) wurde er als bereits anerkannter Vertreter <strong>der</strong> jüngeren Psychologengeneration<br />

ein Schüler Sigmund Freuds und wandte sich <strong>der</strong> Psychoanalyse Freuds zu, <strong>der</strong> er dann<br />

lebenslang anhing. Er<br />

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