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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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Die Jugendlichen wurden betreut vom Lagerleiter David Wills, seiner Ehefrau<br />

Ruth Wills, 2 <strong>aus</strong>gebildeten Helfern und 1 - 3 Sozialarbeits-Studenten<br />

(Jahrespraktikanten).<br />

Auf dem Hawkspur Green beim Dorf Hill Hall Common, 3 km von Great<br />

Bardfield in Essex wurde ein knapp 11 Hektar großes Kleefeld mit Quelle<br />

angekauft, auf dem am 9. Mai 1936 das Q-Camp als Zeltlager begann.<br />

Wills als Lagerleiter erklärte beim Beginn die Regeln:<br />

Das Lager besteht nur zum Nutzen seiner Mitglie<strong>der</strong>. Alle anfallenden Arbeiten<br />

müssen selbst erledigt werden. Die erwachsenen Helfer übernehmen<br />

dabei ihren gleichgroßen Anteil und können durch fachliche Anleitung helfen,<br />

sie sind aber nicht für die Versorgung und Bedienung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Lagermitglie<strong>der</strong><br />

zuständig.<br />

14.3. Arbeit<br />

<strong>Wer</strong> nicht arbeiten konnte o<strong>der</strong> wollte, wurde nicht überredet, gezwungen<br />

o<strong>der</strong> benachteiligt, son<strong>der</strong>n von den Helfern eher zum Nichtstun ermuntert.<br />

Früher o<strong>der</strong> später würde er <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> Folgen seines Verhaltens<br />

lernen. Er sollte dies selbständig <strong>aus</strong> eigener Erfahrung lernen können<br />

und nicht darüber belehrt werden.<br />

Bis zur völligen Freiwilligkeit <strong>der</strong> Arbeit war selbst Lane nicht vorgedrungen.<br />

Wills streift hier den Rest <strong>der</strong> Zwangsdisziplin <strong>der</strong> Junior Republics ab.<br />

Lebensmittel wurden vorerst bereitgestellt, niemand war je von Hunger bedroht.<br />

Trotzdem zwangen die eigenen Bedürfnisse mächtig zur Arbeit.<br />

Solange niemand kochte, blieb die Nahrung nämlich roh. Zum Kochen<br />

mußte Feuerholz gehackt und die Ziege gemolken werden. Falls man von<br />

sauberem Geschirr essen wollte, mußte gespült werden. Auch die Abortgrube<br />

mußte schließlich geleert und die Wasserversorgung verbessert werden. Außerdem<br />

empfahl sich <strong>der</strong> Bau fester Winterquartiere (die im November bezogen<br />

wurden). Eine gemeinsame arbeitsteilige Erledigung erschien effektiver<br />

als wenn je<strong>der</strong> auf eigenem Feuer seine eigene Suppe kochte. Der<br />

Wunsch nach gemeinsamen Spielen, Vergnügungen und Ausflügen sprach<br />

ebenfalls für eine Einigung auf einen gemeinsamen Tagesablauf mit festen<br />

Essenszeiten. Diese grundlegenden Notwendigkeiten wurden fast naturgemäß<br />

auf allgemeinen Versammlungen diskutiert. Ein Helfer kündigte an,<br />

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