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Johannes-Martin Kamp Kinderrepubliken - Wer nichts aus der ...

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dehnt wird, kann er nicht vollständig glücklich werden. Mangel an Liebe<br />

macht krank, und Liebe heilt die Krankheit.<br />

Mißtrauen und Furcht gegen eine fremde Gemeinschaft / Gesellschaft<br />

(community) macht auch die eigene community krank und unharmonisch, und<br />

ebenso den Einzelmenschen. Individuelle körperliche und psychische Krankheit<br />

ebenso wie Krankheiten des politischen Gemeinwesens (body politic) resultieren<br />

<strong>aus</strong> Störungen dieser liebevollen Beziehung. Die Heilung besteht in<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> liebenden Beziehung: Was / Wen man selbstlos und<br />

ohne Besitzanspruch liebt, das / den kann man heilen!<br />

Nach Lanes Tod teilten seine Anhänger sich in zwei miteinan<strong>der</strong> streitende<br />

Gruppen. Die eine - hier uninteressante - Gruppe betonte die religiöskosmologischen<br />

Aspekte, sah Lane als eine Art zweiten Jesus. Die an<strong>der</strong>e<br />

Gruppe betont die Psychologie und Freiheitspädagogik, ohne die weitergehenden<br />

Spekulationen zu übernehmen.<br />

6.3. Selbstregulierung: Erziehung als Schutz <strong>der</strong><br />

natürlichen Bedürfnisse gegen Eingriffe,<br />

Behin<strong>der</strong>ungen und ‚besitzende Liebe‘<br />

Der durch seinen Lebenstrieb gesteuerte Mensch weiß im allgemeinen, was<br />

für ihn gut ist. So weiß das Baby, wie es atmen muß, wann es Nahrung benötigt,<br />

d. h. Hunger hat, wie es sich mitteilen kann, wie und wo es zu saugen hat<br />

etc. Eltern können diesem Antrieb - <strong>der</strong> die gesammelte Erfahrung <strong>der</strong> Gattung<br />

enthält - im allgemeinen vertrauen.<br />

Die Hauptfreude des Kindes ist die Überwindung von Schwierigkeiten.<br />

Sobald ein Kind etwas völlig beherrscht, verliert es das Interesse daran<br />

(weshalb es sinnvoll sein kann, gerade unerwünschtes Verhalten zu erleichtern<br />

und ihm so den Reiz zu nehmen). Mit jedem Erfolg wächst das Kind seiner<br />

Reife und Vervollkommnung entgegen. Je<strong>der</strong> Mißerfolg schwächt sein<br />

Selbstvertrauen.<br />

Wird dem Kind die kreative Eigeninitiative und damit Glück und Vergnügen,<br />

Befriedigung und Entfaltung ernstlich behin<strong>der</strong>t und verwehrt (z. B.<br />

durch übermäßige Hilfe, Vorschriften, Verbote...), so fällt es zurück in die<br />

früheren, glücklicheren Entwicklungsphasen (Regression) mit ihren bereits<br />

beherrschten, meist stärker sensorischen Vergnügungen. Das Kind gibt<br />

dabei sein hoffnungsmotiviertes Fortschrittsstreben auf zugunsten eines<br />

flucht- und furchtmotivierten, jede Gefahr vermeidenden Strebens nach Wie<strong>der</strong>holung<br />

und Aufrechterhaltung des bereits vorhandenen. Nun<br />

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