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Er ist dann (1960) bei AEG-Telefunken, Konstanz, als Entwicklungsingenieur eingetreten
und wurde bereits 1961 Leiter des Rechenzentrums und von 1962 bis 1964
Leiter der Fachabteilung Analog- und Hybridrechner. Im Jahr 1964 wurde er zum
ordentlichen Professor für Informationsverarbeitung an die Technische Universität
Berlin berufen. Die erste Computergraphik-Forschungsgruppe an einer deutschen
Hochschule baute er bereits 1966 in Berlin auf. Von 1966 bis 1973 leitete er zusätzlich
zu seiner TUB-Professur die Abteilung Informationsverarbeitung am Heinrich-
Hertz-Institut Berlin. Im Jahr 1970 lehnte er einen Ruf auf den Lehrstuhl für � eoretische
Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule Hannover ab. Im Jahr 1971
erhielt er den Ruf an die University of Minnesota in Minneapolis, USA, als (tenured)
Full Professor. Von 1973 bis 1974 war er, parallel zu der Professur in Minneapolis, die
er bis 1977 innehatte, Professor für Informatik an der Universität des Saarlandes in
Saarbrücken. Im Jahr 1976 erhielt er den Rückruf an die TU Berlin, den er als Professor
für Technische Informatik ab 1978 wahrnahm. Ab 1983 wurde er zusätzlich Gründungsdirektor
des Forschungsinstitutes für Rechnerarchitektur und So� waretechnik
der Gesellscha� für Mathematik und Datenverarbeitung in Berlin. Diese Funktion
nahm er wahr bis zu seiner Emeritierung.
Eine größere Anzahl von Ehrungen und Preisen (u.v.a. Verleihung des Ehrenringes
des VDI 1966, Ernennung zum IEEE Fellow 1992, Verleihung des Gold Core
Award der IEEE Computer Society 1966, der Rudolf-Diesel-Medaille in Gold 1997
und des William Moore Distinguished Lecturer Award 1998) zeugen für die große
Anerkennung, die Professor Giloi international für seine wissenscha� lichen Leistungen
entgegengebracht wurde. Seine gestaltenden Aktivitäten in Verbänden und in
Fachorganisationen haben neue Akzente gesetzt, wichtige Entwicklungen eingeleitet
und bleibende Wirkungen zur Folge gehabt, so z.B. seine Mitarbeit bei der De� nition
und Umsetzung des Informatik-Einführungsprogrammes der Bundesregierung
(ÜRF-Informatik, 1969), sein Ein� uss als Gründungsmitglied der Gesellscha� für Informatik
(1969) und als Vorsitzender des EWICS (ab 1983). Er war Ehrendoktor der
Technischen Universität Darmstadt und Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Die Weitsicht und Visionen von Wolfgang Giloi führten noch während seiner ersten
Berliner Periode (1965 bis 1971) zur Gründung der ersten Computergraphik-
Forschungsgruppe in Deutschland. Ich war sein Schüler und erster Doktorand
auf diesem Gebiet. Heute ist Computergraphik in der einen oder anderen Form
an allen Fakultäten deutscher Universitäten vertreten. Damals arbeiteten wir mit
relativ langsamen, großen Druckmaschinen und versuchten mit Buchstaben und
Ziff ern Bilder auf das Papier zu drucken. Wir hatten keine Vorstellung von der immensen
Leistungssteigerung unserer Rechner und den Möglichkeiten moderner
Graphikbildschirme oder Projektionssysteme – bis auf ganz wenige Visionäre wie
Wolfgang Giloi.
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