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Das Jahresthema 2009|2010
„Evolution in Natur, Technik und Kultur“
ANITA HERMANNSTÄDTER
Es gibt seit Kopernikus keine � eorie, die unsere Wahrnehmung und das Verständnis
der lebendigen Welt so sehr revolutioniert hat wie die Evolutionstheorie. Dank ihrer
erklärenden und integrierenden Kra� wurde sie zum zentralen Prinzip der modernen
Biologie und liefert eine Erklärung für die Vielfalt des Lebens auf der Erde.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1700 wurde in der Berliner Akademie der Wissenscha�
en über Evolution nachgedacht. Das Jahresthema 2009|2010 „Evolution in Natur,
Technik und Kultur“ hat sich zum Ziel gesetzt, dieses � emenfeld interdisziplinär
zu diskutieren, um neue, insbesondere kulturwissenscha� liche Perspektiven aufzuzeigen.
Das geschieht durch ein eigenes Veranstaltungsprogramm und in Kooperationen
mit Partnerinstitutionen aus den Bereichen Wissenscha� und Kultur.
Das Jahresthema wird von einem wissenscha� lichen Beirat begleitet, dem unter der
Leitung des Vizepräsidenten Klaus Lucas die Akademiemitglieder Alexander Bradshaw,
Jochen Brüning, Volker Gerhardt, Randolf Menzel, Ortwin Renn, Peter Weingart sowie
Kärin Nickelsen und Wolfgang Forstmeier von der Jungen Akademie angehören.
Mit einem Festvortrag von Horst Bredekamp über „Das Prinzip der Metamorphosen
und die � eorie der Evolution“ wurde das Jahresthema auf dem Einsteintag 2008
eröff net. Dem Au� akt folgte der Salon Sophie Charlotte im Januar 2009 unter dem
Motto „Die Evolution empfängt ihre Kinder“ mit 1.600 Gästen. Im „Wissenscha� -
lichen Salon“ hielten Julia Fischer, Volker Gerhardt, Günther Hasinger, Hubert Markl
und Ingo Rechenberg (Technische Universität Berlin) Vorträge zu Evolutionsthemen.
Zudem beschä� igte sich eine Podiumsdiskussion mit Wolfgang Forstmeier (Junge
Akademie), Evelyn Korn (Philipps-Universität Marburg), Wulf Schiefenhövel (Max-
Planck-Insitut für Ornithologie, Andechs) und Sigrid Weigel (Zentrum für Literatur-
und Kulturforschung, Berlin), moderiert von dem Journalisten Jörg � adeusz, mit
der „Evolution sexueller Untreue“.
Im „Literarischen Salon“ lasen Autoren wie Jürgen Neff e und Bernhard Kegel sowie
der Schauspieler Ulrich Noethen. Auszüge aus dem � eaterstück „Re:Design“
von Craig Baxter (Darwin Correspondence Project, Universität Cambridge), das auf
dem Briefwechsel zwischen Charles Darwin und Asa Gray beruht, wurde in deutscher
Sprache uraufgeführt. Zudem gab es eine Lesung aus dem Buch Mein Leben als
Pavian von Robert M. Sapolsky mit den Schauspielerinnen Corinna Kirchhoff und
490 | Arbeit im Berichtsjahr