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Vom 8. bis zum 10. Juli 2009 fand das 8. Blankensee-Colloquium zum � ema „Bridging<br />

the Gap Between Economics and Area Studies“ statt. Die Initiatoren Barbara Fritz<br />

(FU <strong>Berlin</strong>), Carsten Herrmann-Pillath (Universität Witten/Herdecke) und Stephan<br />

Panther (Universität Flensburg) wollten Wege aufzeigen, wie Wirtscha� swissenschaften<br />

und Area Studies miteinan<strong>der</strong> in fruchtbringendes Gespräch gebracht werden<br />

können. Das Colloquium wurde von allen Beteiligten als großer Erfolg gewertet.<br />

Wenn ein Satz den gemeinsamen Nenner aller Konferenzteilnehmer zusammenfasst,<br />

dann wohl <strong>der</strong> folgende: „We<strong>der</strong> genügt es, ein guter Ökonom zu sein, noch ein guter<br />

Regionalspezialist.“ Die Herausfor<strong>der</strong>ung für die Wissenscha� ler besteht weiterhin<br />

darin, die allgemeine ökonomische � eorie mit divergierenden lokalen Verhältnissen<br />

in Einklang zu bringen. Während es in <strong>der</strong> Ökonomie darum geht, universelle Modelle<br />

anzuwenden, befassen sich die Area Studies mit speziellen lokalen Bedingungen.<br />

Aufgrund des universellen Geltungsanspruchs <strong>der</strong> Ökonomie werden regionale Sichtweisen<br />

nicht hinreichend berücksichtigt. Viele Teilnehmer stimmten darin überein,<br />

dass die Ökonomie näher an die Area Studies mit ihrem Fokus auf institutionelle<br />

Kontexte und lokale Einbettung herangeführt werden sollte.<br />

Der Titel <strong>der</strong> Konferenz, „Bridging the Gap Between Economics and Area Studies“,<br />

wurde als ‚category mistake’ bezeichnet, da er eine Disziplin mit einem räumlich de-<br />

� nierten Begriff in Verbindung bringt. Wenn aber Ökonomie und Area konstruktiv<br />

miteinan<strong>der</strong> in Beziehung gesetzt werden, können sie sich als beson<strong>der</strong>s erhellend für<br />

das Verständnis spezi� scher, kontextabhängiger Bedingungen erweisen und in die<br />

� eoriebildung zurückwirken. Dazu müssen die Area Studies sich von einer strikt geogra�<br />

schen Bestimmung lösen, die in <strong>der</strong> kolonialen Dominanz entfernter Regionen<br />

wurzelt.<br />

Gleichzeitig blieb es bei einer Reihe von divergierenden Standpunkten: Einige Teilnehmer<br />

waren <strong>der</strong> Ansicht, es gehe nicht so sehr darum, die Klu� zwischen Ökonomie<br />

und Area Studies zu überbrücken, son<strong>der</strong>n die zwischen <strong>der</strong> � eorie und Wirklichkeit.<br />

An<strong>der</strong>en erschien es beson<strong>der</strong>s wichtig, unterschiedliche Regionen miteinan<strong>der</strong><br />

zu vergleichen. Vergleichende Ökonomie könne <strong>der</strong> Disziplin wichtige Erkenntnisse<br />

liefern und sollte deshalb gestärkt werden. Allerdings sei sie nicht automatisch kompatibel<br />

mit Area Studies.<br />

Area o<strong>der</strong> vergleichende Area Studies können dazu beitragen, vereinfachende Erklärungen<br />

innerhalb <strong>der</strong> Ökonomie zu überwinden, z. B. wenn Unterschiede zwischen<br />

Län<strong>der</strong>n und Regionen im Hinblick auf Wachstum und Produktivität nur mit<br />

‚falschen’ o<strong>der</strong> ‚richtigen’ wirtscha� spolitischen Strategien erklärt werden. Um das zu<br />

erreichen, muss die methodologische Erneuerung innerhalb <strong>der</strong> Disziplin gestärkt<br />

werden. Dazu Gustav Ranis in seinem Konferenzbeitrag:<br />

“(…) macro analysis, most relevant to the subject of this conference, is presently<br />

out of favor, while micro-econometric analysis is de� nitely ‘in’ and most of it quite<br />

Kultureller und sozialer Wandel<br />

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