09.12.2012 Aufrufe

Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zum an<strong>der</strong>en sollte aus <strong>der</strong> Arbeit heraus eine öff entliche Veranstaltung als sichtbarer<br />

und wirksamer Beitrag <strong>der</strong> Akademie zum 20. Jahrestag <strong>der</strong> friedlichen Revolution<br />

in <strong>der</strong> DDR, die die Mauer in Deutschland einriss und auch die lange Trennung<br />

zwischen den Wissenscha� lern in Ost und West beendete, entwickelt werden.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> Rechtslehrer für eine explorative Studie empfahl sich unter quantitativen<br />

Gesichtspunkten wegen <strong>der</strong> angenommenen Überschaubarkeit des Personals<br />

und qualitativ, weil diese Hochschullehrer in einem gesellscha� lich und politisch beson<strong>der</strong>s<br />

sensiblen Bereich arbeiteten, so dass die von <strong>der</strong> DDR für ihre akademischen Eliten<br />

angelegten Selektions- und Rekrutierungskriterien gut erkennbar werden sollten.<br />

Arbeitsergebnisse<br />

Zunächst musste <strong>der</strong> gesamte Bestand <strong>der</strong> Berufungsakten, <strong>der</strong> noch völlig unerschlossen<br />

war, nur grob und nach undurchschaubaren Kriterien geordnet ist und<br />

off enbar unter vagen Bezeichnungen noch mancherlei Unklares beherbergt, systematisch<br />

durchforstet werden, um vor allem die Juristen zu � nden und zugleich den<br />

Bestand für weitere Untersuchungen über die akademische Elite aufzuschlüsseln. Da<br />

insgesamt rund 15.000 Akten von Professoren und Hochschuldozenten aller Universitäten,<br />

Fachschulen und Technischen Hochschulen <strong>der</strong> DDR vorhanden sind, war<br />

dies nur teilweise zu leisten.<br />

Die bisherige Arbeit hat aber für die Jurisprudenz ein überraschendes Ergebnis gezeitigt:<br />

1. Es sind nicht maximal 200 (wie ursprünglich angenommen), son<strong>der</strong>n mindestens<br />

400 Professoren und Dozenten, die den Rechtsunterricht in <strong>der</strong> DDR geformt und<br />

getragen haben.<br />

2. Das Aktencorpus umfasst nicht nur die zwischen 1960 und 1990 berufenen Hochschullehrer,<br />

son<strong>der</strong>n auch zahlreiche Berufungen ab 1945.<br />

3. Es sind auch die Akten <strong>der</strong>jenigen Personen vorhanden, die (aus welchen Gründen<br />

auch immer) nicht reüssiert haben o<strong>der</strong> nach ihrem Erfolg später wie<strong>der</strong> abberufen<br />

wurden.<br />

4. Die bereits an Universitätsarchive abgegebenen Berufungsunterlagen aus den frühen<br />

Jahren <strong>der</strong> DDR sind nachgewiesen und dort bestellbar. Recherchen in den<br />

Archiven <strong>der</strong> Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong>, <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena, <strong>der</strong> TU Bergakademie Freiberg und <strong>der</strong> TU Ilmenau waren erfolgreich.<br />

Damit besteht die berechtigte Hoff nung, dass Akten von nahezu allen Rechtslehrern<br />

<strong>der</strong> DDR ausgewertet werden können. Die Betrachtung <strong>der</strong> Aktenlage für die gesamte<br />

Humboldt-Universität (1200 Berufungsakten) hat zudem gezeigt, dass dies mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auch für alle an<strong>der</strong>en Disziplinen zutri� .<br />

Rechtslehrer <strong>der</strong> DDR<br />

|<br />

331

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!