Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

doch erst durch evolutionäre Prozesse wurden diese Vorformen zu den Bedingungen
menschlicher Kultur transformiert.
Die Auseinandersetzung mit den kulturellen Rückwirkungen auf die biologische
Entwicklung und die Genese zum Menschen leistet damit einen aktuellen Beitrag
zur menschlichen Selbstverständigung. Konkret wurden Techniken und Werkzeuggebrauch,
aber auch die Mechanismen der Vermittlung und Weitergabe von Fähigkeiten
näher betrachtet, um die Kohärenz und die wechselseitige Abhängigkeit von
biologisch-genetischer und kultureller Evolution zu erhellen.
Mit Blick auf das menschliche Selbstverständnis ist damit ein Versuch unternommen,
im Vergleich zu den anderen Tieren spezi� sche Eigenscha� en und Leistungen
der menschlichen Tiere zu bestimmen.
Bei den beiden diesem � ema gewidmeten Workshops im April und Juli 2009
wurden folgende Beiträge diskutiert: Hans-Jörg Rheinberger: „Vererbung: Geschichte
und Kultur eines Konzepts“; � omas Sturm (Universitat Autònoma de Barcelona):
„Warum hat Kant physiologische Erklärungen in seiner Anthropologie zurückgewiesen?“;
Christian Illies (Universität Bamberg): „Was bleibt? Die neuen Evolutionswissenscha�
en und der alte Mensch“; Joachim Bauer (Universität Freiburg): „Kreative
Biosysteme: Einige Gedanken zur Koevolution von Natur und Kultur“; Winfried
Menninghaus: „Zur Evolutionstheorie ästhetischer Praktiken“; Jan-Christoph Heilinger
(Berlin): „Entwicklungen im menschlichen Selbstverständnis“; Sigrid Weigel
(Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin): „Vom Nachleben der Evolution
in der Kulturgeschichte“; Julian Nida-Rümelin: „Zum Abschluss des ‚Humanprojekts’“;
Volker Gerhardt: „Homo publica creatura est“.
Die Beiträge erscheinen im Jahr 2010 unter dem Titel „Evolution in Natur und
Kultur“ als Band 6 der Buchreihe Humanprojekt im Verlag de Gruyter (Berlin/New
York).
Weitere Aktivitäten der Arbeitsgruppe, Öff entlichkeitsarbeit,
Kooperationen (Auswahl)
Die IAG Humanprojekt kooperierte u. a. mit den folgenden Institutionen: Mit der
BMBF-geförderten IAG der BBAW Funktionen des Bewusstseins (Sprecher: Volker
Gerhardt). Darüber hinaus bestand eine Kooperation mit der Forschergruppe „Neuroscience
in Context. Critical Perspectives, Neuroethics, and Anthropology“ (Sprecher:
Jan Slaby, Universität Osnabrück, und Jan-Christoph Heilinger, BBAW) und
dem Vorhaben „Zur Relevanz der Natur des Menschen als Orientierungsnorm für
Anwendungsfragen der biomedizinischen Ethik“ (Leiter: Oliver Müller, Universität
Freiburg). Mit Blick auf ethische Probleme, die sich aus den biotechnologischen Veränderungsmöglichkeiten
des Menschen ergeben, bestand eine Zusammenarbeit mit
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