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Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

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Vorstellung <strong>der</strong> neuen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie<br />

KLAUS LUCAS<br />

„Hochgeehrter Herr,<br />

im Au� rage <strong>der</strong> königlichen Akademie <strong>der</strong> Wissenscha� en habe ich die Ehre, Ihnen anzuzeigen,<br />

dass dieselbe Sie zum ordentlichen Mitglied gewählt hat, und dass diese Wahl<br />

von seiner Majestät, dem Kaiser und König, durch Allerhöchsten Erlass bestätigt worden<br />

ist. Ich bitte Sie nunmehr, sich erklären zu wollen, ob Sie die Wahl annehmen.“<br />

Exzellenzen, meine Damen und Herren!<br />

So heißt es wörtlich im Schreiben des Vorsitzenden Sekretars <strong>der</strong> Physikalisch-Mathematischen<br />

Klasse an Albert Einstein vom 12. November 1913, also praktisch auf den<br />

Tag genau vor 96 Jahren, mit dem ihm die Mitgliedscha� <strong>der</strong> Akademie angetragen<br />

wurde. Es geht dann weiter mit <strong>der</strong> Mitteilung, dass ihm zusätzlich zu <strong>der</strong> üblichen<br />

Zuwendung von 900 Mark ein beson<strong>der</strong>es persönliches Jahresgehalt von 12.000 Mark<br />

bewilligt worden sei, was damals einem recht auskömmlichen Professorengehalt entsprach.<br />

Auch wird ihm <strong>der</strong> Umzug von Zürich nach <strong>Berlin</strong> nahegelegt, unter Zusage<br />

<strong>der</strong> anfallenden Umzugskosten.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

in ihrer Geschichte hat die Akademie viele Mitglie<strong>der</strong> aufgenommen, viele vor Einstein<br />

und viele nach Einstein. Sie tut dies alljährlich, gern zu beson<strong>der</strong>en Anlässen wie<br />

z.B. heute dem Einsteintag hier in Potsdam. Dabei haben sich die Aufnahmemodalitäten<br />

den verän<strong>der</strong>ten äußeren Umständen entsprechend ein wenig weiterentwickelt.<br />

Zunächst bedarf es heute nicht mehr eines Allerhöchsten Erlasses, die Akademie in<br />

Gestalt ihrer Versammlung ist vielmehr souverän in <strong>der</strong> Zuwahl ihrer Mitglie<strong>der</strong>, ein<br />

in Hinblick auf manche unglücklichen Entscheidungen dieser Art durch frühere Souveräne<br />

hohes Gut. Auch müssen wir die heute Aufzunehmenden bezüglich irgendwelcher<br />

� nanzieller Zuwendungen enttäuschen: die Akademie bedarf ihrer Mitarbeit,<br />

ohne dafür ein Entgelt zahlen zu können. Schließlich verlangt die Akademie heute<br />

keineswegs, dass die Zugewählten, von woher auch immer, nach <strong>Berlin</strong> umziehen<br />

müssen, son<strong>der</strong>n sie können und sollen durchaus an ihren jeweiligen Heimatorten<br />

bzw. -institutionen verbleiben .<br />

198 | Einsteintag

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